Identifizierung von Proteinen mittels Massenspektrometrie

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Infrarot-Spektroskopie (IR)
Advertisements

Experimente mit reellen Photonen
Massenspektrometrie – eine einstündige Einführung
Thomas Zauner Nicole Jahr
isobaric tag for relative and absolute quantitation
Catherine Deeg Michael Zahn
Flammenspektroskopie
Zeolithe.
1 Probenmaterial Goldene Punkte aufgetragen mittels electron beam lithography und molecular beam epitaxy Gleichmäßige Abstände zwischen den Punkten (2.
Elektrische Leitfähigkeit der Polymere
Spektroskopische Methoden in der Organischen Chemie (OC IV)
Isolation of cDNA clones encoding T cell- specific membrane-associated proteins Matthias Weißkopf 1 Sequence relationships between putative.
Methoden und Werkzeuge der Gentechnik
Biochemisches Praktikum für Biologen
Indoor Navigation Performance Analysis
Synthese schwerer Elemente: s- und r-Prozess
Molekularbiologische Arbeitstechniken
Der Western-Blot zum immunologischer Nachweis von Proteinen
Gelelektrophorese von Proteinen
DNA - Sequenzierstrategien
Analyse von DNA-Sequenzen
Physik für Mediziner, Zahnmediziner und Pharmazeuten SS
Laser und Laserbeamline bei PITZ
10. 14C-Datierung.
Elektronenquellen & Elektronenoptik
PROTEOMICS (2) Vortrag im Rahmen des Genomics/Datenbanken Seminars
Quadrupolmoment eines deformierten Kerns
Test von Prototypen eines TR Detektors für das CBM-Experiment
Henrik Scholz & Benjamin Wanitschka
Chantale Sevenich, Viviana Mandalà
Bestimmung der Elementarladung In der Chemie: Michael Faraday In der Physik: Robert Millikan
Ortsabbildende Flugzeitspektrometer
Röntgenstrahlen Erzeugung in Röntgenröhren
Passive Angriffe ... invasiv.
Das Galvanische Element
Das Massenspektrometer
Röntgenstrahlen Erzeugung in Röntgenröhren
Röntgenstrahlen Erzeugung in Röntgenröhren
Bohrs Atommodell und Strahlung bei elektronischen Übergängen
Kräfte zwischen den Bausteinen der Materie auf atomarer Skala
Röntgenstrahlen.
Glimmentladungsspektroskopie (GDOS)
European Masterclasses 2007 Teilchenbeschleuniger&Detektoren.
Genetik 2 Biotechnologie.
Elektrische Wechselwirkung I
Chemische Bindungen Die Links zu den Bildern finden Sie, indem sie die Bilder anklicken. © Lisa Allinger, Kathrin Hufnagl
Qualifizierungsprogramm für Mitarbeiter der LIP- Anlage
Gasentladungen Niedertemperatur-Plasmen, wesentlich: elektrische Felder (stationäre (DC) oder Wechselfelder (AC)) Bsp. DC-Glimmentladung: Gasstrecke mit.
Ein kleiner Exkurs zur Infrarotspektroskopie
Elektronen decken feinste Strukturen auf (Elektronenmikroskope)‏
Wechselwirkungen von Strahlung mit Materie

Elektrisches Radialfeld
Präzisionsmassenmessungen ISOLTRAP
Spektroskopische Methoden
Massenspektroskopie.
Gaschromatographie.
Gaschromatographie.
Diamant- und Silizium- Detektorkalibrierung
Experimentelle Teilchenphysik - Abt. Herten Atlas-Gasuntersuchungen Gustav-Mie-Haus 2. Stock Themen für Diplomarbeiten Alterungseffekte Der Ageingaufbau.
Von Johannes Hauptmann und Tobias Riehle
Fachdidaktische Übungen Stefan Heusler.
Galvanisches Element Referat Nadine Sahm Anja Thiemann.
Von Julia Stahlberg und René Döffinger. Massenspektroskopie in der Chemie Wird zur Bestimmung von chemischen Elementen und/oder Verbindungen benutzt Dabei.
Massenspektroskopie Michael Haas Theorie Aufbau Auswertung.
Radioaktivität.
 Grundprinzip  Aufbau  Funktion  Quellen  aus organischen oder anorganischen Substanzen Ionen erzeugt  Masse und Ladung der Ionen werden getrennt.
Massenspektroskopie -Theorie -Aufbau -Auswertung -Quellen
Aminosäureanalytik in Peptiden und Proteinen
 Präsentation transkript:

Identifizierung von Proteinen mittels Massenspektrometrie Block Molekulare Arbeitstechniken Julia Knöckel

Gliederung Massenspektrometrie MALDI Vor- und Nachteile massenspektrometrischer Analysen

Massenspektrometrie Analysetechnik zur Bestimmung der Molekülmasse freier Ionen im Hochvakuum seit Ende der 80er Jahre eine der wichtigsten Analysemethoden für die Protein- und Peptidanalytik man erhält strukturelle Informationen von Proteinen ( Peptidmassen, Aminosäuresequenzen ) ermöglicht Identifikation von Proteinen und Ermittlung von Typ und Lage von Modifikationen 3 Stufen der Analyse: 1. Probenvorbereitung: 1D- / 2D- Gelelektrophorese Extraktion eines Proteins aus dem Gel Reinigung der Probe

Aufbau eines Massenspektrometers: 2. Ionisierung 3. Massenanalyse Aufbau eines Massenspektrometers: Quelle: Lottspeich: Bioanalytik, 1998 Detektor Liefert Massenspektrum, aus dem abgelesen werden kann, welche Ionen in welchen relativen Mengen gebildet worden sind Ionenquelle Aus einer Substanz- probe wird ein Strahl gasförmiger Ionen erzeugt Massenanalysator Auftrennung der Ionen nach Masse/ Ladungs- Quotienten (m/z)

Ionisierung der Analytmoleküle durch Aufnahme oder Verlust eines Elektrons Trennung und Nachweis der Analytionen Mehrere Analysatoren mit entsprechend geeigneten Detektoren Beschuss der Probe mit Elektronen (Elektronenstoß- Ionisation, EI) Beschuss mit Atomen oder Ionen ( Fast- Atom- Bombardement, FAB) Beschuss mit Photonen (Laserdesorption/ Ionisation, LDI) Versprühen der Probe in einem elektrischen Feld (Elektrospray- Ionisation, ESI) Ionentrennung erfolgt Durch Kombination eines Magnetfeldes mit einem elektrischen Feld ( Sektorinstrumente ) Im Hochfrequenzfeld eines Quadrupol- Stabsystems (Quadrupolinstrumente) Nach ihrer Flugzeit in einem Messrohr in Verbindung mit einer gepulsten Ionenerzeugung ( time- of- flight (TOF)- Instrumente )

Zur Sequenzierung von Peptiden: zwei Stufen von MS nötig „tandem MS“ oder MS/MS es kann das Selbe Separationsprinzip oder eine Kombination aus verschiedenen MS- Prinzipien verwendet werden

MALDI Matrix- unterstützte (assisted) Laserdesorptions/ Ionisations- Massenspektrometrie Eine von zwei „soft- Ionisations- Methoden“ ( neben ESI) Probensubstanz wird in eine Matrix eingebaut Matrixsubstanz muss bei der ausgewählten Laserwellenlänge absorbieren Im Gemisch: 1000- 10000facher Überschuss an Matrixsubstanz Matrixsubstanzen: kleine organische Moleküle Standardpräparation mit α-Cyano-4-hydroxyzimtsäure oder Dihydrobenzoesäure (DHB) DHB Quelle: Lottspeich: Bioanalytik, 1998 α-Cyano-4-hydroxyzimtsäure

Vorgehen: Proben- und Matrixsubstanz werden auf einem metallischen Probenteller gemischt Lösungsmittel aus der Matrixsubstanz verdunstet Kokristallisation von Matrix und Analyt Probenmoleküle werden in das Matrix- Kristallgitter eingebaut EM-Aufnahme einer Standardpräparation von Cytochrom C in DHB- Matrix Quelle: Lottspeich: Bioanalytik, 1998 Kristall wird mit kurzen Laserpulsen beschossen ( wenige ns lang ) Normalerweise Verwendung von N- Lasern mit Wellenlänge 337 nm

Gegenüber der Probe: Elektrode Erzeugt ein elektrisches Feld von einigen 100- 1000 V/mm Je nach Polarität der Elektrode werden positive oder negative Ionen von der Probenoberfläche in Richtung des Analysators beschleunigt Probe ist auf einem beweglichen Tisch montiert und kann so systematisch abgefahren werden Quelle: Lottspeich: Bioanalytik, 1998

Massenanalyse: Flugzeit- Massenspektrometer ( Time- of- flight- Analysatoren) Genaue Messung der Zeit, die zwischen Start der Elektronen in der Quelle bis zum Eintreffen auf dem Detektor vergeht Kleine Ionen sind schneller als große Quelle: Lottspeich: Bioanalytik, 1998 Da m/z ~ t², lässt sich die Masse aus der Flugzeit berechnen Kalibrierung über Referenzsubstanzen mit bekannter Masse Typische Flugzeiten: wenige μs bis einige 100 μs Länge der Driftstrecken 1- 4 m

Problem: nicht alle Ionen einer Masse haben die gleiche Startenergie Umlenken des Probenstrahls über einen Reflektor ( elektrisches Gegenfeld) Ionen mit höherer Startenergie dringen weiter ins Reflektorfeld ein der Weg wird weiter Ausgleich der Energiedifferenz Quelle: Lottspeich: Bioanalytik, 1998

Detektion der Ionen Datenbank- Typen: Erzeugung einer Elektronenkaskade in einem Sekundärelektronenvervielfacher ( SEV) analoges Signal Analoges Signal wird digitalisiert und an einen PC geleitet Analyse der Messergebnisse durch Vergleich mit Datenbanken MALDI-TOF-Spektrum des Peptids Angiotensin II Datenbank- Typen: Vollständige Proteinsequenzen Expressed- sequence- tag Databases ( EST): kurze Sequenzen aus zufälliger Sequenzierung von cDNA- Bibliotheken Genom- Datenbanken Quelle: Lottspeich: Bioanalytik, 1998

massenspektrometrische Analysen laufen vollständig automatisiert ab Vorteile Nachteile massenspektrometrische Analysen laufen vollständig automatisiert ab Identifikation und Quantifizierung in einem Schritt Ermöglicht schnelle Identifikation, wenn ein vollständig decodiertes Genom verfügbar ist Proben können direkt nach in- Gel- Verdau verwendet werden Allgemein: hohe Sensitivität Toleranz von Proteingemischen angewiesen auf Datenbanken mit Daten des untersuchten Organismus

Danke für die Aufmerksamkeit