„Familienfreundlichkeit in Unternehmen – ein Gewinn für alle“

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„Familienfreundlichkeit in Unternehmen – ein Gewinn für alle“ Regiokonferenz „Ostwürttemberg für Familien attraktiv – ein Gewinn für die Region“, Aalen, 13.4.2011 Referentin: Christiane Flüter-Hoffmann, Projektleiterin „Betriebliche Personalpolitik“

Agenda AUSGANGSLAGE: WAS KOMMT AUF DIE UNTERNEHMEN ZU FAMILIENFREUNDLICHKEIT - LEBENSZYKLUSORIENTIERUNG AUSBLICK: EIN GEWINN FÜR ALLE Christiane Flüter-Hoffmann, Vortrag „Familienfreundlichkeit – ein Gewinn für alle“, Aalen, 13.4.2011 Christiane Flüter-Hoffmann, Vortrag „Familienfreundlichkeit – ein Gewinn für alle“, Aalen, 13.4.2011

Das Institut der deutschen Wirtschaft Köln... ...wurde am 1951 gegründet. Es ist das private Wirtschaftsforschungsinstitut in Deutschland, getragen von Arbeitgeber- und Wirtschaftsverbänden sowie Unternehmen ...forscht in den Bereichen Wirtschafts- und Sozialpolitik, Arbeitsmarkt- und Bildungspolitik, Gesellschaft, Medien und Kommunikation ...führt Projekte im Auftrag Dritter durch, z. B. EU-Kommission, Bundes- und Landesministerien, Verbände und Bundesbehörden ...hat den Hauptstandort in Köln, ein Hauptstadtbüro in Berlin und eine Verbindungsstelle in Brüssel ...ist Arbeitgeber für 139 Beschäftigte Christiane Flüter-Hoffmann, Vortrag „Familienfreundlichkeit – ein Gewinn für alle“, Aalen, 13.4.2011 Christiane Flüter-Hoffmann, Vortrag „Familienfreundlichkeit – ein Gewinn für alle“, Aalen, 13.4.2011

Agenda AUSGANGSLAGE: WAS KOMMT AUF DIE UNTERNEHMEN ZU? FAMILIENFREUNDLICHKEIT - LEBENSZYKLUSORIENTIERUNG AUBLICK: EIN GEWINN FÜR ALLE Christiane Flüter-Hoffmann, Vortrag „Familienfreundlichkeit – ein Gewinn für alle“, Aalen, 13.4.2011 Christiane Flüter-Hoffmann, Vortrag „Familienfreundlichkeit – ein Gewinn für alle“, Aalen, 13.4.2011

Prof. Dr. Michael Hüther Die Bevölkerung schrumpft und altert Bevölkerung, Durchschnittsalter und Anteil der über 65-Jährigen Quelle: StBA; Var. 1-W1 der 12. koordinierten BVB; IW-Berechnungen Christiane Flüter-Hoffmann, Vortrag „Familienfreundlichkeit – ein Gewinn für alle“, Aalen, 13.4.2011

Erwerbspersonenpotenzial Projektion des Erwerbspersonenpotenzials bis 2050, in Tsd. Quelle: Statistisches Bundesamt Christiane Flüter-Hoffmann, Vortrag „Familienfreundlichkeit – ein Gewinn für alle“, Aalen, 13.4.2011

Prof. Dr. Michael Hüther Sinkende Schulabgängerzahlen Absolventen allgemeinbildender Schulen, Entwicklung von 2006 bis 2020 nach Bundesländern, in Prozent Rückgang in D insgesamt: 19,9 % Rückgang alte Bundesländer: 15,8 % Rückgang neue Bundesländer: 36,7 % Quelle: KMK; IW-Berechungen Christiane Flüter-Hoffmann, Vortrag „Familienfreundlichkeit – ein Gewinn für alle“, Aalen, 13.4.2011

Prof. Dr. Michael Hüther Bereits jetzt droht Lehrlingsmangel Unbesetzte Stellen und unversorgte Bewerber Quelle: BA Christiane Flüter-Hoffmann, Vortrag „Familienfreundlichkeit – ein Gewinn für alle“, Aalen, 13.4.2011

27.03.2017 Bildungsstand von Schulabgängern Deutschland, in Prozent, Abgangsjahr 2008 Datenquelle: Statistisches Bundesamt, 2010 Christiane Flüter-Hoffmann, Vortrag „Familienfreundlichkeit – ein Gewinn für alle“, Aalen, 13.4.2011

Die am besten ausgebildete Frauengeneration aller Zeiten Die am besten ausgebildete Frauengeneration aller Zeiten! Rahmenbedingungen schaffen – Potenziale heben…. Anteil der Frauen an … in Prozent Quelle: Statistisches Bundesamt 2010 Christiane Flüter-Hoffmann, Vortrag „Familienfreundlichkeit – ein Gewinn für alle“, Aalen, 13.4.2011 Christiane Flüter-Hoffmann, Vortrag „Familienfreundlichkeit – ein Gewinn für alle“, Aalen, 13.4.2011

Frauenerwerbstätigkeit: Potenziale in Deutschland Erwerbstätige Frauen in Prozent der weiblichen Bevölkerung im Alter von 15 bis 64 Jahren (Quelle: OECD, D: bis 1990 nur Westdeutschland)   N S FIN UK USA D F E I 1975 50,2 66,5 64,9 k.A. 48,4 47,3 48,7 31,1 28,1 1980 60,8 73,4 66,1 55,4 49,6 50,0 28,5 33,4 1985 65,6 76,9 69,8 55,6 59,3 47,7 48,5 25,8 1990 67,2 81,0 71,5 62,8 64,0 52,2 50,3 31,8 36,2 1995 68,8 70,8 58,9 62,5 65,8 55,3 51,6 32,5 35,4 2000 74,0 72,2 64,5 65,5 67,8 58,1 54,3 42,0 39,6 2005 72,0 71,8 66,8 59,6 56,9 51,9 45,3 2007 73,2 68,5 66,3 65,9 62,9 59,8 55,5 46,6 2008 75,4 69,0 66,9 64,3 60,1 55,7 47,2 Der Anstieg der Frauenerwerbs- tätigkeit hat in vielen Ländern auch eine positive Auswirkung auf die Geburtenrate: Dort, wo besondere Maßnahmen die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ermöglichen, werden mehr Kinder geboren als in den übrigen Ländern. Allerdings zeigt sich für die meisten europäischen Staaten, dass Mütter deutlich weniger erwerbstätig sind als Frauen ohne Kinder: In Deutschland sind beispielsweise 83 Prozent der 25- bis 49-jährigen Frauen ohne Kinder erwerbstätig, aber nur 69 Prozent der Mütter. Christiane Flüter-Hoffmann, Vortrag „Familienfreundlichkeit – ein Gewinn für alle“, Aalen, 13.4.2011

Überblick über die Zahl der Pflegebedürftigen 2009 nach Art der Versorgung (Quelle: Statistisches Bundesamt 2011) Im Jahr 2009 gab es 2,34 Millionen Pflegebedürftige im Sinne des Pflegeversicherungsgesetzes (Prognose für 2050: Verdopplung). Gut eine Million Pflegebedürftige wurden 2009 zu Hause durch Angehörige gepflegt („informelle Pflegeperson“). Dies sind zu drei Viertel (73 %) Frauen, die ihre Erwerbstätigkeit dafür einschränken oder aufgeben. Christiane Flüter-Hoffmann, Vortrag „Familienfreundlichkeit – ein Gewinn für alle“, Aalen, 13.4.2011

27.03.2017 Erwerbsunterbrechungen Kindbedingte Erwerbspausen, im Jahr 2008, in Prozent Quelle: Eigene Berechnungen auf Basis des SOEP Christiane Flüter-Hoffmann, Vortrag „Familienfreundlichkeit – ein Gewinn für alle“, Aalen, 13.4.2011

Erwerbsunterbrechungen: Einfluss auf Gehalt Wenn vollzeitbeschäftigte Frauen wegen der Kinder dem Beruf länger fernbleiben, macht sich das im Lohnunterschied zu den Männern bemerkbar: So beträgt die Lohndifferenz zu den Männern nach einer Berufspause von mehr als drei Jahren 14 Prozent. Bei Vollzeit arbeitenden Frauen, die zwischen einem und drei Jahren nicht erwerbstätig waren, sind es 10 Prozent. Am geringsten ist der Lohnabstand mit 6 Prozent bei jenen vollzeitbeschäftigten Frauen, die dem Arbeitsmarkt weniger als ein Jahr nicht zur Verfügung standen. Christiane Flüter-Hoffmann, Vortrag „Familienfreundlichkeit – ein Gewinn für alle“, Aalen, 13.4.2011

Zwischenfazit Die Alterung und Schrumpfung der Bevölkerung verursacht einen enormen Fachkräftemangel. Erwerbspersonenpotenziale gibt es unter anderem bei Frauen. Die Qualifikation der Frauen ist inzwischen so hoch, dass die Wirtschaft längst nicht mehr auf die Arbeitskraft der Frauen verzichten kann und will. Frauen (und Männer) sollen sich aber nicht zwischen Beruf und Familie entscheiden müssen, sondern beides miteinander vereinbaren können. Dabei spielen die Themen unzureichende Kinderbetreuungsinfrastruktur und (künftiger) Pflegenotstand eine wichtige Rolle. Umgekehrt suchen sich die Beschäftigten längst nicht mehr nur Unternehmen nach den besten Verdienstmöglichkeiten aus, sondern nach dem Gesamtpaket, unter anderem: Familienfreundliche Unternehmen! Christiane Flüter-Hoffmann, Vortrag „Familienfreundlichkeit – ein Gewinn für alle“, Aalen, 13.4.2011

Agenda AUSGANGSLAGE: WAS KOMMT AUF DIE UNTERNEHMEN ZU? FAMILIENFREUNDLICHKEIT - LEBENSZYKLUSORIENTIERUNG AUSBLICK: EIN GEWINN FÜR ALLE Christiane Flüter-Hoffmann, Vortrag „Familienfreundlichkeit – ein Gewinn für alle“, Aalen, 13.4.2011 Christiane Flüter-Hoffmann, Vortrag „Familienfreundlichkeit – ein Gewinn für alle“, Aalen, 13.4.2011

Unternehmensmonitor Familienfreundlichkeit Alle drei Jahre (bislang: 2003, 2006, 2009) führt das IW eine repräsentative Unternehmensbefragung durch. Fragestellung: „Wie familienfreundlich ist die deutsche Wirtschaft?“ Die Befragung findet im Auftrag des Bundesfamilienministeriums und der vier Spitzenverbände der deutschen Wirtschaft – BDA, BDI, DIHK und ZDH – statt. Die Studie kann repräsentative Aussagen zur Gesamtwirtschaft und zu den Unternehmensgrößenklassen machen. Christiane Flüter-Hoffmann, Vortrag „Familienfreundlichkeit – ein Gewinn für alle“, Aalen, 13.4.2011 Familienfreundlichkeit und demografischer Wandel, 20. Jour Fixe, Bremen, 16.9.2010

Bedeutung der Familienfreundlichkeit für das eigene Unternehmen, die Mitarbeiter und die Führungskräfte, in Prozent der Unternehmen, gewichtet Quelle: IW-Unternehmensmonitor Familienfreundlichkeit 2010 Christiane Flüter-Hoffmann, Vortrag „Familienfreundlichkeit – ein Gewinn für alle“, Aalen, 13.4.2011

Nutzung der WLB-Angebote durch Führungskräfte Quelle: Haufe-Akademie-Studie Work-Life Balance 2009, Befragung von 92 Führungskräften zwischen Mai und Juli 2009 Christiane Flüter-Hoffmann, Vortrag „Familienfreundlichkeit – ein Gewinn für alle“, Aalen, 13.4.2011

Verbreitung Flexible Arbeitszeiten/Telearbeit in Prozent der Unternehmen, gewichtet Quelle: IW-Unternehmensmonitor Familienfreundlichkeit 2010 Christiane Flüter-Hoffmann, Vortrag „Familienfreundlichkeit – ein Gewinn für alle“, Aalen, 13.4.2011

Verbreitung Elternzeit, Elternförderung, Wiedereinstieg in Prozent der Unternehmen, gewichtet Quelle: IW-Unternehmensmonitor Familienfreundlichkeit 2010 Christiane Flüter-Hoffmann, Vortrag „Familienfreundlichkeit – ein Gewinn für alle“, Aalen, 13.4.2011

Verbreitung Kinderbetreuung und Angehörigenbetreuung in Prozent der Unternehmen, gewichtet Quelle: IW-Unternehmensmonitor Familienfreundlichkeit 2010 Christiane Flüter-Hoffmann, Vortrag „Familienfreundlichkeit – ein Gewinn für alle“, Aalen, 13.4.2011

Verbreitung Information, Beratung, Familienservice in Prozent der Unternehmen, gewichtet Quelle: IW-Unternehmensmonitor Familienfreundlichkeit 2010 Christiane Flüter-Hoffmann, Vortrag „Familienfreundlichkeit – ein Gewinn für alle“, Aalen, 13.4.2011

Warum führen Unternehmen familienfreundliche Maßnahmen ein? Angesichts des demografischen Wandels haben die Unternehmen zunehmend Schwierigkeiten, gut qualifiziertes Personal zu bekommen. Längst reicht ein gutes Gehalt nicht mehr als Anreiz aus, auch die Rahmenbedingungen müssen stimmen. Daher ist es nicht verwunderlich, dass als wichtigstes Motiv genannt wird: „Wir führen familienfreundliche Maßnahmen ein, um qualifizierte Mitarbeiter zu halten oder zu gewinnen.“ Betriebswirtschaftlich interessant sind familienfreundliche Maßnahmen aber auch, weil sie Kosten senken: geringere Fluktuation, niedrigerer Krankenstand, höhere Produktivität Christiane Flüter-Hoffmann, Vortrag „Familienfreundlichkeit – ein Gewinn für alle“, Aalen, 13.4.2011

Bedeutung der Familienfreundlichkeit für Ältere und Jüngere gleichermaßen Christiane Flüter-Hoffmann, Vortrag „Familienfreundlichkeit – ein Gewinn für alle“, Aalen, 13.4.2011

Beruf(e) mit ständigem Dazu-Lernen Lebensverläufe gestern / heute in Zukunft frühkindliche Bildung Kindergarten Bildungsstart für lebenslanges Lernen Ausbildung Schule Schule 20 Lehre/Bachelorstudium Lehre/Studium Berufseinstieg Heirat Kind(er) Rushhour Heirat Kind(er) Berufseinstieg Familienphase und Teilzeit Karriereaufbau 40 Beruf Vollzeitarbeit Beruf(e) mit ständigem Dazu-Lernen Mit dem lebensphasenorientierten Ansatz der Personalpolitik kann die alter(n)sgerechte Arbeitszeitgestaltung am umfassendsten verwirklicht werden. Die Unternehmen tragen mit diesem Konzept den unterschiedlichen Lebensphasen der Menschen am besten Rechnung (Berufseinstieg, Familienphase, Weiterqualifizierung, Pflegephase, gleitender Berufsausstieg) und mildern gleichzeitig die Effekte des demographischen Wandels ab (alternde Belegschaften, Fachkräftemangel, Bildungarmut, niedrige Frauenerwerbsquote). Die lebensphasenorientierte Arbeitszeitgestaltung nutzt Modelle wie Lebensarbeitszeitkonten, Sabbaticals, Telearbeit, Job-Sharing. Teilzeit und Master berufliche Routine Vollzeitarbeit (Vor)Ruhestand 60 Aufbaustudium / Berufswechsel Pflege von Angehörigen/Teilzeit/Sabbatical Ruhestand „Ausgleiten“ aus dem Berufsleben Aktiver Ruhestand mit Ehrenamt oder als „silver worker“ 80 Quelle: Institut der deutschen Wirtschaft Köln Christiane Flüter-Hoffmann, Vortrag „Familienfreundlichkeit – ein Gewinn für alle“, Aalen, 13.4.2011 Christiane Flüter-Hoffmann, Vortrag „Familienfreundlichkeit – ein Gewinn für alle“, Aalen, 13.4.2011

EU-Perspektive: Fokus auf „Lebenszyklusorientierte Beschäftigungspolitik“ Entscheidung des Europäischen Rates vom 12. Juli 2005 über Leitlinien für beschäftigungspolitische Maßnahmen der Mitgliedstaaten: - Leitlinie 18: Einen lebenszyklusorientierten Ansatz in der Beschäftigungspolitik fördern: Jugendliche fördern, Erwerbsbeteiligung von Frauen erhöhen, bessere Vereinbarkeit von Arbeit und Privatleben anstreben, Betreuungseinrichtungen für Kinder und sonstige betreuungsbedürftige Personen bereitstellen, aktives Altern fördern: alternsgerechte Arbeitsbedingungen und geeignete Arbeitsanreize fördern und frühverrentungsfördernde Negativanreize beseitigen Christiane Flüter-Hoffmann, Vortrag „Familienfreundlichkeit – ein Gewinn für alle“, Aalen, 13.4.2011

Betriebliche Perspektive: Lebenszyklusorientierte Personalpolitik als ganzheitliches System Fokus auf arbeits- und lebenszyklisch bedingten Bedürfnissen: beruflicher Lebenszyklus: von der Berufswahl bis zum Ausscheiden aus dem Berufsleben betrieblicher Lebenszyklus: vom Eintritt in das Unternehmen bis zum Ausscheiden / Laufbahn innerhalb einer Organisation (mit Aus- und Weiterbildungen) stellenbezogener Lebenszyklus: vom Antritt einer bestimmten Stelle bis zum Stellenwechsel oder dem Austritt aus dem Unternehmen familiärer Lebenszyklus: von der Gründung einer Familie über die Kindererziehung bis zur Betreuung von pflegebedürftigen Familienmitgliedern biosozialer Lebenszyklus: Förderung der unterschiedlichen Potenziale in unterschiedlichen Lebensaltern. Christiane Flüter-Hoffmann, Vortrag „Familienfreundlichkeit – ein Gewinn für alle“, Aalen, 13.4.2011

Lebenszyklusorientierte Personalpolitik als ganzheitliches System Fokus auf arbeits- und lebenszyklisch bedingten Bedürfnissen: beruflicher Lebenszyklus: von der Berufswahl bis zum Ausscheiden aus dem Berufsleben betrieblicher Lebenszyklus: vom Eintritt in das Unternehmen bis zum Ausscheiden / Laufbahn innerhalb einer Organisation (mit Aus- und Weiterbildungen) stellenbezogener Lebenszyklus: vom Antritt einer bestimmten Stelle bis zum Stellenwechsel oder dem Austritt aus dem Unternehmen familiärer Lebenszyklus: von der Gründung einer Familie über die Kindererziehung bis zur Betreuung von pflegebedürftigen Familienmitgliedern biosozialer Lebenszyklus: Förderung der unterschiedlichen Potenziale in unterschiedlichen Lebensaltern. Christiane Flüter-Hoffmann, Vortrag „Familienfreundlichkeit – ein Gewinn für alle“, Aalen, 13.4.2011

Lebenszyklusorientierte Personalpolitik Die Handlungsfelder beziehen sich auf den so genannten Triple-R-Bereich: Recruitment – Retention – Retirement. Es wird für die Unternehmen zunehmend wichtiger werden, sich als attraktiver Arbeitgeber zu präsentieren, um Auszubildende und Fachkräfte leichter anwerben zu können. Aber auch die Bindung der Mitarbeiter an das Unternehmen erhält einen höheren Stellenwert: arbeitsorganisatorische Maßnahmen sollen die Motivation der Mitarbeiter verbessern, Gesundheitsförderung und Prävention die Arbeits- und Beschäftigungsfähigkeit. Schließlich gilt es, stärker Frauen und Mütter in das Unternehmen zu holen und zu halten: mit familienfreundlichen Rahmenbedingungen können Beruf und Familie vereinbart werden. Christiane Flüter-Hoffmann, Vortrag „Familienfreundlichkeit – ein Gewinn für alle“, Aalen, 13.4.2011

Lebenszyklusorientierte Personalpolitik, Beispiel DekaBank Die DekaBank geht vom beruflichen Lebenszyklus der einzelnen Mitarbeiter aus: vom Berufswahlverhalten über die Ausbildung(en) über Karriereschritte, über Familienphasen mit Kinder- und Angehörigen- betreuung bis hin zum Austritt aus dem Berufsleben. Die Bank prüft, durch welche personalpolitischen Maßnahmen sie die Mitarbeiter an das Unternehmen binden und sie optimal bis zu ihrem Ausscheiden fördern – und so von ihrem Potenzial profitieren kann. Die Bank will die Leistungsfähigkeit der jeweiligen Mitarbeiter während der einzelnen Lebenszyklen optimal fördern und entwickelt dazu ein maßgeschnei- dertes Konzept aus den einzelnen Demografietools, mit flexiblen Arbeitszeiten, Sabbaticals, Teilzeitoptionen sowie Personalentwicklung. Auszeichnung: Auf der Messe Zukunft Personal, Köln, erhielt die DekaBank am 11.09.2007 die Auszeichnung „Deutscher Personalwirtschaftspreis“ (1. Preis) für das Konzept der „lebenszyklusorientierten Personalpolitik“. Christiane Flüter-Hoffmann, Vortrag „Familienfreundlichkeit – ein Gewinn für alle“, Aalen, 13.4.2011

Agenda AUSGANGSLAGE: WAS KOMMT AUF DIE UNTERNEHMEN ZU? FAMILIENFREUNDLICHKEIT - LEBENSZYKLUSORIENTIERUNG AUBLICK: EIN GEWINN FÜR ALLE Christiane Flüter-Hoffmann, Vortrag „Familienfreundlichkeit – ein Gewinn für alle“, Aalen, 13.4.2011

Uni Münster: Index zur Prüfung der Familien- freundlichkeit  Mitarbeitergewinnung und -bindung Im Bereich der potenziellen Mitarbeiter steht die Mitarbeitergewinnung und Mitarbeiterbindung im Vordergrund. Neben diesen durch eine familienbewusste Personalpolitik direkt beeinflussbaren Zielen kann eine familienbewusste Personalpolitik auch eher indirekt positive betriebswirtschaftliche Effekte mit sich bringen: weil es den Unternehmen aufgrund einer gesteigerten Mitarbeiterbindung besser gelingt, wertvolles Know-how im Unternehmen zu halten, oder weil motiviertere Mitarbeiter auch eine höhere Produktivität entfalten. Christiane Flüter-Hoffmann, Vortrag „Familienfreundlichkeit – ein Gewinn für alle“, Aalen, 13.4.2011

Betriebswirtschaftliche Effekte einer familienbewussten Personalpolitik (Ergebnisse einer repräsentativen Unternehmensbefragung, Uni Münster 2008, Befragung von 1.001 Unternehmen) Christiane Flüter-Hoffmann, Vortrag „Familienfreundlichkeit – ein Gewinn für alle“, Aalen, 13.4.2011

Erfolgreiche Personalpolitik mit Familienfreundlichkeit In einer aktuellen, repräsentativen Befragung von Unternehmen stellte sich heraus: Sehr erfolgreiche und innovative Unternehmen praktizieren eher eine familienfreundliche Personalpolitik als weniger erfolgreiche und nicht innovative Unternehmen Hohe Wahrscheinlichkeit, dass innovative und erfolgreiche Unternehmen familienfreundlich sind: Wettbewerbsfaktor! Christiane Flüter-Hoffmann, Vortrag „Familienfreundlichkeit – ein Gewinn für alle“, Aalen, 13.4.2011

Einschätzung der OECD Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (Organisation for Economic Co-operation and Development - OECD) bewertet Familienfreundlichkeit in Unternehmen nicht nur als betriebswirtschaftlich sinnvoll, sondern als wichtigen Faktor des wirtschaftlichen und sozialen Fortschritts: „Family-friendly policies as aiming to achieve the reconciliation of work and family life also promote societal goals: increased employment, secure sources of income that generate domestic spending, child wellbeing, individual independence, and gender equity. As such, family-friendly policies are an important component in achieving economic and social progress“. Christiane Flüter-Hoffmann, Vortrag „Familienfreundlichkeit – ein Gewinn für alle“, Aalen, 13.4.2011

Worin besteht der Nutzen der Lebenszyklusorientierten Personalpolitik aus der Sicht der Wirtschaft? Makroebene - Volkswirtschaft, Sozialsysteme, Arbeitsmarkt: Abmildern der Effekte des demografischen Wandels, weil die Erwerbspersonenpotenziale besser erschlossen werden höhere Frauenerwerbstätigkeit und gleichzeitig mehr Kinder, weil Beruf und Familie keine Gegensätze mehr sind höhere Erwerbstätigkeit führt zu höheren Beiträgen zu den Sozialversicherungssystemen Mikroebene - Geschäftsführer und Beschäftigte: betriebswirtschaftliche Effekte durch verminderten Fachkräftemangel, höhere Produktivität, besseres Wissensmanagement, höhere Motivation, geringere Fluktuation, niedrigeren Krankenstand, geringere Fehlzeiten stärkere Unternehmensbindung und Identifikation mit dem Unternehmen, weniger „Vereinbarkeitsstress“, höhere Arbeitszufriedenheit, mehr Weiterbildung Christiane Flüter-Hoffmann, Vortrag „Familienfreundlichkeit – ein Gewinn für alle“, Aalen, 13.4.2011

Literaturhinweise Flüter-Hoffmann, Christiane / Hüther, Michael (2007): Lätzchen und Krawatte binden – familienfreundliche Unternehmen sind ein Gewinn für Wirtschaft und Beschäftigte. In: Familie gewinnt. Hrsg. von Liz Mohn und Ursula von der Leyen. Gütersloh (Bertelsmann-Verlag), S. 72-79. Christiane Flüter-Hoffmann, Vortrag „Familienfreundlichkeit – ein Gewinn für alle“, Aalen, 13.4.2011 Christiane Flüter-Hoffmann, Vortrag „Familienfreundlichkeit – ein Gewinn für alle“, Aalen, 13.4.2011

Familienfreundliche Arbeitswelt Christiane Flüter-Hoffmann: Familienfreundliche Arbeitswelt. Thema Wirtschaft Nr. 106, Informationen für Pädagogen in Schule und Betrieb aus dem Institut der deutschen Wirtschaft Köln; herausgegeben von der Bundesarbeitsgemeinschaft SCHULE WIRTSCHAFT, 2007, 12 Seiten, DIN A4, broschiert, ISBN 978-3-602-24306-8 Christiane Flüter-Hoffmann, Vortrag „Familienfreundlichkeit – ein Gewinn für alle“, Aalen, 13.4.2011

Broschüre des Unternehmensmonitors 2006 Im Auftrag des Bundesfamilienministeriums und der vier Spitzenverbände der Wirtschaft – BDA, BDI, DIHK, ZDH - hat das Institut der deutschen Wirtschaft Köln im Jahr 2003 und 2006 eine repräsentative Befragung der Unternehmen in Deutschland durchgeführt. Thema: „Wie familienfreundlich ist die deutsche Wirtschaft? Die Broschüre ist auch im Internet abrufbar: http://www.bmfsfj.de/Kategorien/Publikatione n/Publikationen,did=89478.html Christiane Flüter-Hoffmann, Vortrag „Familienfreundlichkeit – ein Gewinn für alle“, Aalen, 13.4.2011

Broschüre des Unternehmensmonitors 2010 Im Auftrag des Bundesfamilienministeriums hat das Institut der deutschen Wirtschaft Köln im Jahr 2009 zum dritten Mal nach 2003 und 2006 eine repräsentative Befragung der Unternehmen in Deutschland durchgeführt. Thema: „Wie familienfreundlich ist die deutsche Wirtschaft? Die Broschüre ist auch im Internet abrufbar: http://www.bmfsfj.de/RedaktionBMFSFJ/Broschueren stelle/Pdf-Anlagen/unternehmensmonitor- 2010,property=pdf,bereich=bmfsfj,sprache=de,rwb=tr ue.pdf Christiane Flüter-Hoffmann, Vortrag „Familienfreundlichkeit – ein Gewinn für alle“, Aalen, 13.4.2011

Zusammenstellung von Beispielen guter Praxis Im Auftrag des Bundesfamilienministeriums hat das Institut der deutschen Wirtschaft Köln im Jahr 2004/2005 familienfreundliche Regelungen in Tarifverträgen und Betriebsverein-barungen zusammengestellt. Kostenloser Download der Broschüre: http://www.bmfsfj.de/RedaktionBMFSFJ/Abteil ung2/Pdf-Anlagen/familienfreundliche- regelungen,property=pdf,bereich=,rwb=true.pd f Christiane Flüter-Hoffmann, Vortrag „Familienfreundlichkeit – ein Gewinn für alle“, Aalen, 13.4.2011

IW-Studie „Lebenszyklusorientierte Personalpolitik“ Das Institut der deutschen Wirtschaft Köln hat im Jahr 2006 eine Studie für die DekaBank erstellt, in der Konzepte und erprobte Modelle einer lebenszyklusorientierten Personalpolitik ermittelt und aufbereitet wurden. In Kooperation mit dem IW entwickelte die DekaBank ihr eigenes Konzept der lebensphasenbezogenen Personalpolitik. Auf dem Personalforum der DekaBank am 17.11.2006 wurde die IW-Studie und das DekaBank-Konzept vorgestellt. Im September 2007 erhielt die Dekabank für das Konzept den „Deutschen Personalwirtschaftspreis“. Kostenloser Download der Studie beim IW: http://www.iwkoeln.de/Portals/0/pdf/dokumente_a ndere/2006/ga_301006_lebenszyklusorientierte_p ersonalpolitik.pdf Christiane Flüter-Hoffmann, Vortrag „Familienfreundlichkeit – ein Gewinn für alle“, Aalen, 13.4.2011

Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Gern beantworte ich jetzt Ihre Fragen. Oder auch zu einem späteren Zeitpunkt per Telefon oder E-Mail. Christiane Flüter-Hoffmann Projektleiterin „Betriebliche Personalpolitik“ Institut der deutschen Wirtschaft Köln Postfach 19 10 42 50459 Köln Telefon: 0221 4981-841 Fax: 0221 4981-99841 E-Mail: flueter@iwkoeln.de www.iwkoeln.de   Christiane Flüter-Hoffmann, Vortrag „Familienfreundlichkeit – ein Gewinn für alle“, Aalen, 13.4.2011 Christiane Flüter-Hoffmann, Vortrag „Familienfreundlichkeit – ein Gewinn für alle“, Aalen, 13.4.2011