Technische Grundlagen der Interoperabilität

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Datenbankdesign mit ACCESS.
Advertisements

Universität Dortmund, Lehrstuhl Informatik 1 EINI II Einführung in die Informatik für Naturwissenschaftler und Ingenieure.
Datenbanken Einführung.
spezielle Nutzersichten formale Ebene (deskriptive Regeln)
Datenmodellierung Externe Phase Informationsstruktur
Objektorientierte Datenbanken
Objekt – Relationales – Modell Tomasz Makowski IN
Kapitel 4 Datenstrukturen
Ein Entity Relationship Diagramm zur ADB/NDB
Das Entity-Relationship-Modell
Objektorientierter Entwurf (OOD) Übersicht
MMQL – Multimedia Query Language Eine Anfragesprache für Multimedia-Ähnlichkeitsanfragen Christian Mantei.
6. Technische Grundlagen der Interoperabilität 6.1 Das Modell der SimpleFeatures (OGC) von Martin Kütt Seminar Geoinformation, WS 01/02 (7. Sem.) Betreuer:
Access 2000 Datenbanken.
Datenbanken Einführung Merkmale dateiorientierte Datenverwaltung
Datenmodellierung - Aufbau einer Datenbank -
RelationentheorieObjektorientierte Datenbanken AIFB SS Das ODMG-Objektmodell vs. relationales Modell (1/9) ODMG-Objektmodell Literal_type Atomic_literal.
2.2 Definition eines Datenbankschemas (SQL-DDL)
Einführung und Überblick
UML Begleitdokumentation des Projekts
Relationale Datenbankmodelle
Visualisierung objektrelationaler Datenbanken
Prof. Dr. Gerhard Schmidt pres. by H.-J. Steffens Software Engineering SS 2009Folie 1 Objektmodellierung Objekte und Klassen Ein Objekt ist ein Exemplar.
Was umfaßt die CORBA Core Spezifikation? Welche zusätzlichen Komponenten muß ein ORB Produkt beinhalten? Core: CORBA Objekt Modell CORBA Architektur OMG.
Import und Verknüpfung von Daten
Datenbank.
GIS und relationale Datenbanken: Arc/Info SDE und Oracle 8i Spatial
Institut für Kartographie und Geoinformation Prof. Dr. Lutz Plümer Geoinformation I Vorlesung 12 WS 2000/2001 Gerhard Gröger Modellierung mit Geodatabases.
Institut für Kartographie und Geoinformation Prof. Dr. Lutz Plümer Objektorientierte Konzepte/UML Geoinformation I Vorlesung 2 WS 2000/2001.
Sesame Florian Mayrhuber
Datenbanken Datenstrukturen.
Vorlesung #4 Überführung des ER-Modells in das relationale Modell
SS 2004 Datenbanken 4W Mi 13:30 – 15:00 G 2.30 Vorlesung #4 Das relationale Modell.
SS 2004 Datenbanken 4W Mi 13:30 – 15:00 G 2.30 Vorlesung #3 ER Modellierung.
SS 2004 Datenbanken 4W Mi 13:30 – 15:00 G 2.30 Vorlesung #5 Relationale Anfragesprachen.
WS 2012/13 Datenbanksysteme Fr 15:15 – 16:45 R Vorlesung #2 Das relationale Modell (Teil 1)
WS 2013/14 Datenbanksysteme Do 17:00 – 18:30 R Vorlesung #2 Das relationale Modell (Teil 1)
WS 2013/14 Datenbanksysteme Do 17:00 – 18:30 R Vorlesung #7 SQL (Teil 4)
Vorlesung #4 Überführung des ER-Modells in das relationale Modell
Allgemeines zu Datenbanken
(D.h. „Hallo MausFans!“ auf Japanisch).
DI (FH) DI Roland J. Graf MSc (GIS) U N I V E R S I T Ä T S L E H R G A N G Geographical Information Science & Systems UNIGIS.
Freiwillige Feuerwehr der Stadt Perg
Relationale Algebra Vortrag am © 2007 Daniel Birkholz.
Die Oracle-Schnittstelle der Berliner 3D-Geodatenbank
Relationales Datenmodell und DDL
Normen und Standards in GIS
Vorlesung #2 Das relationale Modell (Teil 1)
SQL - Structured Query Language  AIFB SS (1|3) 2.1 Allgemeines zu SQL (1|3) Benennung: SQL: „structured query language" ursprünglich: SEQUEL –
Geoinformation I Lutz Plümer
Seminar zur Geoinformation Folie 1 Inhalt: –XML –XML- SCHEMA –XSL –Syntax –GML Seminar zur Geoinformation Datenaustausch mit XML / GML im InternetDatenaustausch.
Proseminar Geoinformation II
SS 2014 – IBB4B Datenmanagement Do 17:00 – 18:30 R Vorlesung #4 Überführung des ER-Modells in das relationale Modell.
Datenbank System (DBS) - Warum?
Anfragesprachen für Raumbezogene Daten Institut Für Kartographie und Geoinformation Bonn Projektgruppe Vertiefer Kartographie Sascha Rudolph.
SQL und Simple Features
Modellierung der Wirklichkeit
Institut für Kartographie und Geoinformation Prof. Dr. Lutz Plümer Proseminar Geoinformation II Werkzeuge (ArcCatalog, ArcMap, ArcToolbox) und Formate.
Geographische Beschreibungssprache
WS 2014/15 Datenbanksysteme Do 17:00 – 18:30 R Vorlesung #9 SQL Zusammenfassung.
SS 2015 – IBB4C Datenmanagement Fr 17:00 – 18:30 R Vorlesung #4 Überführung des ER-Modells in das relationale Modell.
Objektorientierte (OO) Programmierung
Folie 1 Reiner Buzin, BfS + Marcus Briesen, disy, DOAG „Spatial Day“, Montag, 30. Mai 2016 GISterm Integration von disy GISterm in IMIS.
SQL Basics Schulung –
3D-Modellierung mit den offenen Standards des OGC und der ISO
Vorlesung #4 Relationales Kalkül und SQL (Teil 1)
Relationales Geodatenmanagement mit
Gerhard Gröger Proseminar Geoinformation II WS 2003/2004
Von Wietlisbach, Lenzin und Winter
Von Wietlisbach, Lenzin und Winter
 Präsentation transkript:

Technische Grundlagen der Interoperabilität Objektrelationale raumbezogene Datenbanken Seminar Geoinformation WS 2001/2002 Referent: Dirk Fitting Betreuer: Dr. G. Gröger

Objektrelationale raumbezogene Datenbanken Überblick: 1) Was bedeutet „Objektorientiert“ 2) Was bedeutet „Raumbezogen“? 3) Wie sind relationale Datenbanken aufgebaut? 4) Von relationalen zum objektorientierten Datenbankmodell 5) SQL und SQL-Standard 6) Versuch der Standarisierung von Datenbanken für SQL vom „OpenGIS Consortium“ 7) Open GIS: Spezifikation für einfache räumliche objektrelationale Datenbanken und Nutzung als GIS 8) Beschreibung von Architektur und Normativen der Spezifikation

Objektorientierte Modellierung Objektorientierte Denkweise Ganzheitliche Betrachtung der Objekte mit ihren Beschreibungen (Attributen) und ihrer Funktionen bzw. Verhalten (Methoden) Das objektorientierte Datenbankmodell „objektorientiert“ Konzepte aus der Informatik: Identität Klassenbildung Kapselung (Integration von Daten und Methoden, Zugriff nur über Methoden) Vererbung (einfach, mehrfach) à Superklassen, Subklassen Der versuch zur obejktorientiertheit beinhaltet, das methoden, Funktionen zu den Objekten zählen. Bisher trennung von methoden und Objekten

Objektorientierte Modellierung Objektorientierte Datenbanken machen Objekte persistent sind eng verbunden mit objektorientierten Sprachen (ODL) ihnen vorausgegangen sind objektorientierte Programmiersprachen wie z.B. C++ (  Definition von abstrakten Datentypen (ADT)) „objektrelational“ im SQL - Standard kein neues Paradigma Setzt auf dem alten relationalen Modell auf und erweitert es erweitern vorhandene persistente (relationale) Datenhaltung um objektorientierte Modellierungsmittel

Raumbezogene Datenmodelle und -strukturen - Raumbezogene Daten versuchen die Realwelt zu modellieren - Realweltobjekte sind komplex strukturierte Objekte mit: zahlreichen raumbezogenen Eigenschaften (Attributen): Geometrie, Sachdaten, Aufgaben, etc. räumliche Beziehungen zwischen den Objekten: z.B. räumlich - topologisch: Gebäude steht auf Grundstück räumlich - geometrisch: Gebäude hat einen Abstand zu seinem Nachbargebäude

Aufbau und Struktur von relationalen Datenbanken* Attribute: Eigenschaften die in einer Datenbank gespeichert werden Domänen: Wertebereiche zur Beschreibung von Daten (integer, string, ...) Relationen (Menge von Tupeln) und Relationsschema (Definition) Tupel: Menge von Attributen Schlüssel, Primärschlüssel und Fremdschlüssel 1) Primärschlüssel identifiziert eindeutig ein Tupel einer Relation 2) Fremdschlüssel stellen Beziehungen zwischen Relationen her - Datenbankschema und Datenbank Schema für eine relationale Datenbank wird festgelegt durch: 1) Eine Menge von Bezeichnern für Relationen 2) Für jede Relation ein Relationsschema 3) Für jede Relation weitere Konsistenzbedingungen * G. Matthiessen / M. Unterstein: Relationale Datenbanken und SQL; Addison-Wesley Verlag

SQL und SQL-Standard (SQL – Structed Query Language) SQL hat sich als Standardabfragesprache für relationale Datenbanken etabliert Mit SQL lassen sich alle Operationen der Relationsalgebra realisieren - Sprachelemente von SQL lassen sich einteilen in: 1) DDL (Data Definition Language) 2) DML (Data Manipulation Language) - SQL und SQL92 (Entwicklungsstufe 1992)

Open GIS Simple Feature Spezifikation für SQL Architektur für SQL92 Implementation von Tabellen typisierter Klassen

Open GIS Consortium.Inc - Vereinigung Zusammenschluss mehrer GIS Hersteller, Universitäten, staatliche Institute, etc. Ziel: - Kompatibilität offene interoperable GIS- Systeme Nutzung von Geodaten auf der ganzem Welt Nutzung der Geodaten aller Interseenten überall auf der Welt Format? Vorraussetzung: Einheitlicher Aufbau der Datenbanken

Spezifikation - Spezifikation für interoperable Systeme: Standarisierung für SQL-Schema zur Speicherung, Verwaltung, Erweiterung und Bearbeitung raumbezogener Daten (GIS-Geoinformationssystem). Implementation beinhaltet keine Funktionen für Zugriff, Erhaltung oder Bearbeitung von geometrischen Objekten. Anwendungssprachen können diese Anfragen basierend auf SQL – Prozeduren übernehmen. Zugriff und Nutzung aller Interessenten durch Software- produkte: Small World, Oracle, Informix, Access etc.

Architektur – SQL Implementation von „Feature Tables“ Datenbankschema - Jedes „Feature table or view“ charakterisiert eine „Feature class“ jedes „Feature table or view“ besitzt eine Anzahl von „Features“, die als „rows“ in dem „view“ aufgeführt werden. 1) geometrischen „Features“, deren Geometrie in extra Vektor- tabellen, den sogenannten „Geometrie Columns“ aufgeführt sind 2) sonstigen „Features“, deren Datentyp einfacher oder benutzer- definierter Form ( z.B. in C++: Struct ,case, usw.) sind Jede Tabelle entwirft eien Klasse von Typen: Punkt, Polygon usw. Geometrische Features, die eine Speicherform für Geometrie in Tabellen Aufbewahren. Wier werenm sehen wie das nacher im einzelnen funktioniert Sonstige faeture, die Informationen enthalten z.B raumbezug: Polygon begrenzt einen See, die Linie ist Böschungsobverkante usw. Eindeutige Zuordnung) GID muss eindeutig sein, auch nach löschen eines Objekts darf dieser nicht wiederverwendet werden die Verbindung zwischen den geometrischen „Features“ und der „Feature table or view“ wird durch den GID (foreign key reference) hergestellt - eindeutige Zuordnung des GID

Datenbankschema (Open GIS) Geometrie Katalog: Allgemeiner SQL Standard. Datenbankschema gibt die Tabellenschema vor. Name Bezeichnet die Tabelle: Kann in SQL eine folge von Attributen sein die in den Zeilen aufgeführt werden( z.B. Kontonr. Name. Guthaben unter Tabellenschema Girokonto). Der Name ist dann z.b Kontonr. und Guthaben. Zusatz für die geometrischen Attribute: GID: Die eindeutige Identität von der Feature Tabelle, SRID: die Verbindung zum spatial reference System. Wird meistens bei Aufruf des Programm einmal vorher eingestellt. SRID istb kein SQL Standard!! - AUTH_Name: ( UTM, GK, Soldner etc.) - AUTH_SRID: Befugnisname - SRTEXT: Beschreibung des Referenzsystems Storage Type: Standardarisierte oder WBK Geometrie: Geometrie Type: Polygon, Punkt, Curve, Multipolygon, usw.

Standarisierte Geometrie WKB Geometrie (Binary Type) Standarisierte Geometrie (Numeric Type) GID ist der Schlüssel, der für ein einzelnes Objekt kennzeichnet ETYPE beschreibt den „Geometrietyp“ (Polygon, Punkt,etc) ESEQ kennzeichnet die Anzahl der Einzelsegmente, aus denen komplexere Objekte, die mit einem GID identifiziert werden, aufgebaut sind SEQ legt die eigentliche Reihenfolge innerhalb einer Tabelle und der einzelnen Elemente für ein komplexes Element fest es gibt keine Begrenzung für die Anzahl der Elemente komplexer Objekte bzw. für die Anzahl der dafür benötigten Zeilen Bounding box

Architektur im SQL-Standard Drei Speicherungsformen für geometrische „Feature Tables“: SQL92 - Implementation für „Feature Tables“ 1) Vektormatrix – standarisierte Geometrie 2) Binäres Koordinaten-Tupel - WKBGeometry (Well - Known Binary- Representation for Geometry) SQL92 mit Geometrietypen-Implementation für „Feature Tables“ 3) Objektorientierte Speicherung mit Hierachietypen

standarisierte Geometrie für Polygone (0,60) (30,60) (60,60) Zu Null setzen Eindeutiges Objektkennzeichen Anzahl der Einzelsegmente Geometrietyp Reihenfolge (30,30) (GID 3) (GID 4) (60,30) (0,30) ESEQ 1 ESEQ 2 (GID 1) (GID 2) (0,0) (30,0) (60,0)

Analoge Überlegungen für Punkte und Linien ? Geht aus Spezifikation nicht hervor Punkte

WKB Geometrie für Polygone Datenformat Geometrietyp 3 = Polygon Besteht aus 2 Ringen Ring hat 3 Punkte B =1 T =3 NR=2 NP=3 X1 Y1 X2 Y2 X3 Y3 ..... Ring 2 Ring 1 B=1 Storage Type, int char usw. NP= 3 Punkte T=3 Geometrietyp NR = 2 lineare Ringe Polygon

Objektorientierte Speicherung mit Geometrietypen Vererbung von Methoden steht im Vordergrund Geometrie Kapselung - Zugriff nur über Methoden Struktur und Speicherung der Daten nur sekundär von Interesse (numeric und binary type) Point Curve Surface GeometryCollection SQL muss abstrakte Datentypen (ADT) verarbeiten können Spezifikation standarisiert: Spezifikation standarisiert nicht : Typenhierarchie_> Vererbung, Assoziation, Spezialisierung Untertypen zur SQL ohne Geometrietypen Geometrie Values and Spatial Referece Systems Funktionen stellen die Kompatiblibität der Referenzsysteme zweier Geometrieobjekte her. Fehlermeldung falls der Check negativ nicht kompatibel. Nur in SQL mit geomtrietypen möglich! Sie fragen beim Entwurf neuer Objekte die gültigkeit SRID ab Abstrakte Datentypen gefordert für die Hierarchie: Regeln, Methoden und Attribute werden teilweise vererbt bzw. übernommen, genauso werden neue hinzugefügt. Hier wird der Bergriff objektorientiert zum erstenmal aufgeführt. Polygon MultiSurface MultiCurve MultiPoint LineString Namen und Geometrietypen- definition für Speicherung Name, Signaturen und Geo- metriedefinition für die Funktionen Syntax für die Speicherung und Funktionen Die physikalische Speicherform MultiPolygon MultiLineString

Probleme dieser Spezifikation Standarisierungen für Nutzer der Spezifikation zu undetailliert Vorschriften dieser Spezifikation sind mehrdeutig Auslegung der vorgeschlagenen Normativen kann unterschiedlich ausfallen

Seminar Geoinformation WS 2001/2002 Danke für die Aufmerksamkeit