Projektmanagement - eine kurze Einführung

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 Präsentation transkript:

Projektmanagement - eine kurze Einführung

Übersicht das allerwichtigste: Qualität Ablauf eines Projektes Anforderungsanalyse Kosten- und Aufwandsabschätzung Angebot Projektplanung Projektsteuerung Protokolle Delegieren AG Netzbasierte Informationssysteme http://www.ag-nbi.de

Literatur 3/27/2017 Pascal Mangold, IT-Projektmanagement kompakt, Elesevier, 2004. (10€) muss jeder Projekt- und Teilprojektleiter lesen! folgende Folien basieren zum Teil auf dieser Quelle Vorlagen unter www.it-projektmanagement-kompakt.de Quelle: http://www.elsevier.de AG Netzbasierte Informationssysteme http://www.ag-nbi.de Name, Abteilung

Das allerwichtigste: Qualität Automobilbranche vor über 30 Jahren vorherrschende Einstellung: unnötig und zu teuer, es von Anfang an richtig zu machen Motto: „Wenn es nicht passt, lässt es sich ja reparieren…“ Erkenntnis: Reparaturen wesentlich teuerer, als eigentliche Produktion. Heute: Neue Modelle werden ein Jahr lang im finnischen Schnee und der namibischen Wüste getestet! Nicht Qualität kostet, sondern ihre Abwesenheit! AG Netzbasierte Informationssysteme http://www.ag-nbi.de

Das allerwichtigste: Qualität Software-Branche heute Motto: „Wir kompilieren das mal schnell. Wenn es nicht geht, können wir es ja debuggen…“ Kosten für Behebung eines Fehlers verzehnfachen sich in jeder Phase eines Projektes Beispiel: zusätzliches Feld „Erstkontakt“ in Adresse Analysephase: 5€ Designphase: 50€ Implementierung: 500€ Betrieb: 5000€ AG Netzbasierte Informationssysteme http://www.ag-nbi.de

Qualitätskriterien für Software erfüllt wesentlichen Anforderungen des Kunden durchdachter, wieder verwendbarer Entwurf fehlerfrei, solide, lesbar und veränderungsfreundlich implementiert intensiv getestet ausführlich dokumentiert: Anforderungen, Entwurf, Software, Tests, Anwenderdokumentation Lieber nur 50% der Funktionalität implementieren, aber dafür in guter Qualität! AG Netzbasierte Informationssysteme http://www.ag-nbi.de

Projekte Ein Projekt ist ein kontinuierlicher Dialog zwischen Auftragnehmer und Auftraggeber, der zur Erreichung des gewünschten Ergebnisses führt. (Mangold 2004) AG Netzbasierte Informationssysteme http://www.ag-nbi.de

Ablauf eines Projektes Auftraggeber Anfrage Anforderungsanalyse nicht scharf getrennt Kosten- und Aufwands-schätzung Angebot Auftrag Projektstart AG Netzbasierte Informationssysteme http://www.ag-nbi.de

Bei Behörden und Großindustrie Projekt Auftraggeber Anforderungsanalyse Kosten- und Aufwands-schätzung Lastenheft Angebot/Pflichtenheft Auftrag AG Netzbasierte Informationssysteme http://www.ag-nbi.de

Ablauf eines Projektes Auftraggeber Anforderungsanalyse Kosten- und Aufwands-schätzung Angebot Auftrag Projektstart Projektplan Software-Entwurf Reviewprotokoll Software, Dokumentation Abnahmeprotokoll Projektende AG Netzbasierte Informationssysteme http://www.ag-nbi.de

Bei komplexen Software-Projekten Projektstart Anforderungsspezifikation Reviewprotokoll Software-Entwurf Reviewprotokoll Testspezifikation Reviewprotokoll Software, Dokumentation Abnahmeprotokoll Projektende AG Netzbasierte Informationssysteme http://www.ag-nbi.de

Anforderungsanalyse Was ist das Problem? nicht einfach, das herauszufinden! nicht davon ausgehen, dass Auftraggeber sein Problem kennt: Interviewen reicht nicht! gemeinsame Sprache und gemeinsames Verständnis des Problems entwickeln zum großen Teil vor Projektbeginn: Ergebnis fließt in Angebot ein nach Projektbeginn: Anforderungsspezifikation AG Netzbasierte Informationssysteme http://www.ag-nbi.de

Kosten- und Aufwandsabschätzung Teilaufgaben (Arbeitspakete) identifizieren nicht vergessen: Projektmanagement, Angebotserstellung, Test und Dokumentation Aufwand jeder Teilaufgabe schätzen Teilprojektleiter und Fachexperten konsultieren Kenntnisse von Mitarbeitern berücksichtigen Puffer statt Überstunden einkalkulieren AG Netzbasierte Informationssysteme http://www.ag-nbi.de

Festpreis zusammen mit Gewinnmarge bestimmt geschätzter Aufwand den Angebotspreis in unserem Fall: kein Angebot über 25 Scheine á 5,2 SWS möglich daher Festpreis: für jeden Teilnehmer einen Schein über 4 SWS. zuerst zur Verfügung stehenden Ressourcen schätzen dann überprüfen, ob angebotene Funktionalität auch mit diesem Zeitbudget realisierbar AG Netzbasierte Informationssysteme http://www.ag-nbi.de

Angebot Angebotsumfang Rahmenbedingungen Kommerzielle Regelungen Beschreibung der Aufgabe (wichtig!) Bezugsdokumente Welche Leistung wird erbracht? Welche Ergebnisse werden am Ende ausgeliefert? Rahmenbedingungen Was umfasst das Angebot nicht? Mitwirkungspflicht des Auftraggebers Zusammenarbeit und Projektablauf verbindlicher Zeitplan Kommerzielle Regelungen Preis, Zahlungsweise Lieferung und Abnahme AG Netzbasierte Informationssysteme http://www.ag-nbi.de

Beispiel AG Netzbasierte Informationssysteme http://www.ag-nbi.de

Beispiel AG Netzbasierte Informationssysteme http://www.ag-nbi.de

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Häufigsten Fehler der Angebotsphase Projektziel nicht abgestimmt / eindeutig formuliert zu gering geschätzter Aufwand tatsächlich anfallende Aufgaben vergessen Lieferbestandteile nicht genau definiert Ansprechpartner nicht genau festgelegt Mitwirkungspflicht des Auftraggebers nicht genau festgelegt Abnahme nicht genau geregelt Angebotspreis ermäßigt, ohne Funktionsumfang zu reduzieren nötige Kompetenzen nicht verfügbar / einkaufbar Annahme, es wird schon irgendwie klappen AG Netzbasierte Informationssysteme http://www.ag-nbi.de

Projektplanung Arbeitspakete definieren Verantwortlichkeiten festlegen Ressourcenplanung: Verteilung zur Verfügung stehender Arbeitskräfte auf Teilaufgaben Zeitplan festlegen Risiken identifizieren präventives Risikomanagement: Wie jeweiligen Risken begegnen? AG Netzbasierte Informationssysteme http://www.ag-nbi.de

Projektdurchführung Übersicht Projektstart (Kick-Off) Projektmanagementplan Ist-Soll-Abweichungen Meilensteine Zeitüberwachung Budgetüberwachung Meetings Action-Item-Protokolle Abnahmeprotokolle AG Netzbasierte Informationssysteme http://www.ag-nbi.de

Projektstart (Kick-Off) erstes gemeinsames Treffen aller Beteiligten nach offizieller Beauftragung Teilnehmer: Auftraggeber, Projektleitung, Mitarbeiter, ggf. auch Geschäftführung und Unterauftragnehmer Vorstellung des Projektteams & Auftraggebers gegenseitige Präsentation der Ziele, Inhalte und des Herangehens erste inhaltliche Diskussionen & Absprachen Startpunkt markieren Mitarbeiter motivieren und einbinden AG Netzbasierte Informationssysteme http://www.ag-nbi.de

Projektmanagementplan interner Management-Leitfaden des Projekts Ziele aus Sicht des Auftragebers Umfeld und Rahmenbedingungen des Projekts Risiken Verantwortlichkeiten Ansprechpartner Beistellungen und deren Termine Qualitätssicherungsverfahren Projektstrukturplan Zeitplan AG Netzbasierte Informationssysteme http://www.ag-nbi.de

Meilenstein als Kontrollpunkt definierter Zeitpunkt, zu dem Zwischenergebnis oder Endergebnis dem Auftraggeber präsentiert wird wichtige Voraussetzungen für Fortgang erfüllt sein müssen Arbeitsergebnisse abnehmen lassen Auftrageber informieren („mitnehmen“) Auftrageber in wichtige Entscheidungen mit einbeziehen Sollbruchstelle AG Netzbasierte Informationssysteme http://www.ag-nbi.de

Ist-Soll-Abweichungen kontrollieren Leistung Meilensteine Zeit  Analog für Leistung vs. Kosten AG Netzbasierte Informationssysteme http://www.ag-nbi.de

Zeitüberwachung sicherstellen, dass Terminplan nicht aus dem Ruder läuft frühzeitiges Erkennen von notwendigen Terminverschiebungen kritischen Pfaden Methodik: Vergleich der realen Umsetzung mit Zeitplanung (z.B. mit MS-Project) AG Netzbasierte Informationssysteme http://www.ag-nbi.de

Unterschiedliche Arbeitsstile beachten! ohne Zeitdruck 2 1 4 3 immer auf den letzten Drücker AG Netzbasierte Informationssysteme http://www.ag-nbi.de

Budgetüberwachung sicherstellen, dass Kosten nicht aus dem Ruderlaufen optimale Nutzung des vertraglich zugesicherten Budgets Methodik: Vergleich der Ist-Kosten mit der Budgetplanung AG Netzbasierte Informationssysteme http://www.ag-nbi.de

Kontinuierliches Optimierungsproblem Leistungen Zeit Ressourcen Termine Qualität Kosten AG Netzbasierte Informationssysteme http://www.ag-nbi.de

Meetings effizient gestalten Ziele vorher festlegen Ergebnisse dokumentieren: Wer macht was bis wann? Treffen, das nicht dokumentiert ist, hat nicht stattgefunden ! Action-Item-Protokolle AG Netzbasierte Informationssysteme http://www.ag-nbi.de

Action-Item-Protokolle Methode, um Ergebnisse einer Besprechung festzuhalten Ergebnisse vorangegangener Sitzungen zu kontrollieren Spielregeln Protokollpunkte sofort festhalten und abstimmen vollständige, einfache Sätze Kopie an alle Teilnehmer (stillschweigende) Zustimmung aller Anwesenden zum gesamten Protokoll nachträglich einholen AG Netzbasierte Informationssysteme http://www.ag-nbi.de

Beispiel AG Netzbasierte Informationssysteme http://www.ag-nbi.de

Protokollpunkte: A und B Aufforderung (Aktion) verpflichtet Verantwortlichen zum Handeln erfordert Zustimmung des Betroffenen eindeutiger Endtermin Beschluss für alle verbindlich erfordert Einigung aller AG Netzbasierte Informationssysteme http://www.ag-nbi.de

Protokollpunkte: E und F Empfehlung wenn Betroffener nicht anwesend oder wenn keine Einigung möglich darf einseitig ausgesprochen werden erfordert keine Einigung, daher nicht verpflichtend Feststellung persönliche Sichtweise Einzelner erfordert keine Einigung, daher nicht verpflichtend AG Netzbasierte Informationssysteme http://www.ag-nbi.de

Abnahmeprotokoll Auftraggeber bestätigt Lieferung einer Leistung uneingeschränkte Abnahme eingeschränkte Abnahme: Mängel bis zu bestimmten Termin korrigieren Verweigerung der Abnahme: meist größere Nachbesserungen nötig Auftragnehmer setzt Frist: danach gilt Lieferung als abgenommen AG Netzbasierte Informationssysteme http://www.ag-nbi.de

Komplexität beherrschen Wie koordiniere ich 25 Mitarbeiter? Wie finde ich einen Termin für 25 Mitarbeiter? Antwort: erst gar nicht versuchen! stattdessen: nur Teilprojektleiter koordinieren AG Netzbasierte Informationssysteme http://www.ag-nbi.de

Die hohe Kunst des Delegierens Delegieren bedeutet nicht : Aufgabe einfach auf eigener To-Do-Liste abhaken wichtig: Aufgabe genau erläutern Mitarbeiter, der Aufgabe übernimmt, muss alle nötigen Informationen haben Frist (Deadline) vereinbaren explizite Zustimmung des Mitarbeiters einholen Ergebnis immer kontrollieren (nachfassen) AG Netzbasierte Informationssysteme http://www.ag-nbi.de

Viel Spaß beim Sprung ins kalte Wasser! Quelle: http://www.soc.soton.ac.uk AG Netzbasierte Informationssysteme http://www.ag-nbi.de