Fachhochschule Telekom Leipzig Technische Kommunikation und Dokumentation Prof. Dr.-Ing. U.Pielot Tel. 030/78710426 Fax. 030/78710427 E-Mail: ProfnPielot@t-online.de T T T 1. Aufgaben und Ziele der Technischen Kommunikation und Dokumentation Begriffsbestimmung Vergleich USA-Deutschland Berufbild des Technischen Redakteurs Wandel des Dokumentationsbegriffs in der heutigen Zeit Beispiele
Was versteht man unter Technischer Kommunikation ? Aufgaben und Ziele der Technischen Kommunikation und Dokumentation Begriffsbestimmung Was versteht man unter Technischer Kommunikation ? Texte, die der fach- und berufsspezifischen Kommunikation dienen Gebrauchsanleitungen technische Produktbeschreibungen Abnahmemeldungen Montageanleitungen Datenblätter Ersatzteilkataloge Service-Handbücher technische Rundschreiben Prüfberichte Wartungsunterlagen Pflichtenhefte usw. Schwierigkeit: steigende Komplexität der Produkte, kürzere Produktzyklen
Definition „Technische Dokumentation“ Aufgaben und Ziele der Technischen Kommunikation und Dokumentation Begriffsbestimmung Definition „Technische Dokumentation“ Der Begriff technische Dokumentation umfasst verschiedene Dokumente mit produktbezogenen Daten und Informationen, die für verschiedene Zwecke vom Beginn der Planung eines technischen Produktes über dessen gesamten Lebensweg entwickelt , verwendet und gespeichert werden.
Welchen Zweck erfüllen technische Dokumentationen ? Aufgaben und Ziele der Technischen Kommunikation und Dokumentation Begriffsbestimmung Welchen Zweck erfüllen technische Dokumentationen ? Produktdefinition und -spezifikation, Konstruktion, Herstellung, Qualitätssicherung, Produkthaftung, Produktdarstellung, Beschreibung von Funktionen und Schnittstellen, bestimmungsgemäße und korrekte Anwendung, Instandhaltung und Reparatur eines technischen Produktes sowie gefahrlose Entsorgung.
seit 1953: Society for Technical Communication (STC): www.stc.org Aufgaben und Ziele der Technischen Kommunikation und Dokumentation Vergleich USA-Deutschland seit 1953: Society for Technical Communication (STC): www.stc.org weltweit über 20.000 Mitglieder seit 1978: tekom (Gesellschaft für technische Kommunikation e.V.): www.tekom.de Beispiele für die Wirtschaftlichkeit verbesserter technischer Kommunikation: Landwirtschaftsbehörde überarbeitet 92 Vordrucke: Kostensenkung $ 3 pro Vordruck Versicherungsgesellschaft überarbeitet und vereinfacht Unterlagen zur Hausratversicherung: Abschlüsse um 38 % erhöht interner Abrechnungsvordruck eines Ministeriums wird überarbeitet: Überarbeitungskosten $ 15.000 Dollar/ Einsparungen im ersten Jahr $ 500.000
Aufgaben und Ziele der Technischen Kommunikation und Dokumentation Vergleich USA-Deutschland weitere Beispiele : Hotline mit fünf Vollzeit-Mitarbeitern zur Erläuterung der Handhabung interner Vorschriften einer Rundfunkorganisation. Durch die Herausgabe einer gut strukturierten Broschüre konnte die Hotline nach kurzer Zeit vollständig eingestellt werden Software-Unternehmen: ca. $ 3 Mio. Entwicklungskosten und ca. $ 7 Mio. Marketing- und Vertriebskosten, davon $ 6 Mio. durch eine Hotline. Durch Investition von $ 100 000 Dollar in ein besseres Handbuch wurden die Hotline-Kosten um 30 Prozent gesenkt Lieferant von Komponenten für den Maschinenbau konnte nach der Einführung einer besseren Dokumentation Hotline- Kosten um 30 bis 40 Prozent reduzieren Großanlagenhersteller konnte durch die Beteiligung der Dokumentationsspezialisten an der Angebotserstellung Erfolgsquote bei Angeboten deutlich verbessern
Welche Aufgaben haben technische Redakteure ? Aufgaben und Ziele der Technischen Kommunikation und Dokumentation Das Berufsbild des Technischen Redakteurs Welche Aufgaben haben technische Redakteure ? Dokumentationen schreiben, die mittels sprachlicher und/oder visueller Mittel zur sicheren, erfolgreichen und effektiven Benutzung eines technischen Produktes anleiten Technische Redakteure sind Kommunikationsspezialisten überwinden Kommunikationsbarrieren zwischen Fachleuten und Laien Interkulturelle Technische Redakteure überwinden Sprach- und Kulturbarrieren
Formulierungskompetenz Aufgaben und Ziele der Technischen Kommunikation und Dokumentation Das Berufsbild des Technischen Redakteurs Welche Kenntnisse und Fertigkeiten muss ein Technischer Redakteur haben ? Produktkenntnisse Formulierungskompetenz Kenntnisse über Kommunikationstheorie, Linguistik, Didaktik, Psychologie, Kognitionswissenschaft, Verständlichkeitsforschung juristische Kenntnisse Kenntnisse von Illustrations- und Visualisierungstechniken Organisations-, Planungs- und Überwachungstalent (Kenntnisse aus Betriebswirtschaftslehre, Organisationslehre, Projektmanagement, Kostenrechnung und Kalkulation) Kenntnis und Beherrschung der Hilfsmittel und Techniken (Textverarbeitung, Grafikprogramme, Scannen, Bildbearbeitung, Desktop-Publishing, Autorensysteme usw.) Bild1
Schlechte Beispiele.htm Aufgaben und Ziele der Technischen Kommunikation und Dokumentation Beispiele Schlechte Beispiele für Betriebsanleitungen, Betriebsanweisungen, Benutzerinformationen, Gebrauchsanleitungen, Bedienungsanleitungen Schlechte Beispiele.htm
Kennzeichen von Produkten auf dem Stand der Technik: Aufgaben und Ziele der Technischen Kommunikation und Dokumentation Der Wandel des Dokumentationsbegriffs in der heutigen Zeit Kennzeichen von Produkten auf dem Stand der Technik: Produkte sind kompliziert Produkte haben kurze Lebenszyklen Produkte werden in Teams entwickelt Produkte werden ohne Dokumentationen nicht verstanden (können nicht benutzt werden) Produzenten haften für Schäden, die ein Produkt verursacht Produkte werden weltweit vertrieben daraus ergeben sich Anforderungen an die technische Dokumentation
kurze Produktzyklen, häufige Änderungen Globalisierung: Aufgaben und Ziele der Technischen Kommunikation und Dokumentation Der Wandel des Dokumentationsbegriffs in der heutigen Zeit Produktion: kurze Produktzyklen, häufige Änderungen Globalisierung: Mehrsprachigkeit, kulturelle Eigenheiten, Informationvernetzung Juristische Anforderungen: Gesetze, Richtlinien, Produkthaftung Qualität: Normen, Vorschriften, Abnahmeprozeduren, Zertifizierung Technologie: Hardware, Software, Formate, Werkzeuge Informationsorganisation: Wiederverwendbarkeit, Variantenvielfalt, Quantität Wirtschaftlichkeit: Kosten/Nutzen, Arbeitsorganisation: Teamarbeit, Workflow, Informationsaustausch Informationsverständlichkeit: adressatengerechte Texte, Mensch-Maschine-Schnittstellen