Psychische Belastungen

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Psychische Belastungen in der Gefährdungsbeurteilung
 Präsentation transkript:

Psychische Belastungen Schnelligkeit, Pünktlichkeit, Kostensenkung, Leistungssteigerung, Fehlerfreiheit, ständige Verbesserung und Konkurrenz. Fragwürdige Ideale der modernen Arbeitswelt, die so manchen gesundheitlich in die Knie zwingen. Die IG Metall Friedrichshafen informierte in Zusammenarbeit mit der Bildungskooperation Alb Donau Bodensee e.V. über 100 Betriebsräte aus der Region Bodensee, Oberschwaben und Ulm am 24.4. im Graf Zeppelin Haus in Friedrichshafen über "Psychische Belastungen im Arbeitsleben." Prof. Werner Wikening zeigte den anwesenden Betriebsräten die Zusammenhänge zwischen Arbeitsbedingungen und psychischen Belastungen auf

Psychische Belastungen "Kein Modethema, sondern Realität in vielen Betrieben", erklärte Viktor Paszehr von der IG Metall, Bezirksleitung Stuttgart. Es bedürfe keiner Expertendiskussion, sondern es genüge völlig, wenn sich alle Betriebsräte dieses Thema zu ihrer Aufgabe machten. "Ich frage mich, warum man angemessene Erhebungsinstrumente finden will, um Belastung am Arbeitsplatz anhand von Größen festzumachen. Reicht es nicht, dass die Leute krank werden?" Diese Frage stellte Professor Werner Wilkening, Diplomsoziologe an der Fachhochschule in Frankfurt am Main. In seinem Vortrag zu psychischer Belastung und Stress verwies er darauf, dass Arbeitsverdichtung in der Bundesrepublik zunehme. “Es ist immer wieder ein ganz massiver Widerstand der Arbeitgeber festzustellen, wenn es um die Bestandsaufnahmen psychischer Belastungen am Arbeitsplatz und die Lösung des Problems geht", so Wilkening. Es gelte, Psychologie und Ökonomie miteinander zu verbinden. Viktor Paszehr von der Bezirksleitung Stuttgart machte in seinem Referat deutlich warum sich die IG Metall um dieses Thema kümmert

Psychische Belastungen Abnahme von Solidarität unter Kollegen so Gottfried Heil, zweiter Bevollmächtigter der IG Metall Friedrichshafen beklagen die Beschäftigten als Folge der Arbeitsintensivierung. "Da wollen wir wieder hin, dass die Menschen darüber reden", sagte er. Die Aktion" Tatort Betrieb" der IG-Metall soll die Arbeitsbedingungen, konkret Stress und psychische Belastungen aufzeigen. Bezirksweite Umfragen in Baden Württemberg, an denen insgesamt 150 Betriebe teilnahmen, ergaben einige interessante Ergebnisse. Demnach haben sowohl die Ausdehnung der Arbeitszeit, der Stress und der Arbeitsdruck bei Gewerblichen wie auch bei Angestellten in den vergangenen zwei Jahren in mehr als 90 % der Fälle zugenommen. 62 Prozent der Befragten gaben an, dass die Kontrolle durch Vorgesetzte zugenommen habe. Der gleiche Prozentsatz der Befragten ist der Ansicht, dass die soziale Kompetenz der Chefs gesunken ist. Wilkening betonte, wenn Befragungen am Arbeitsplatz durchgeführt würden, müsste die Anonymität des Einzelnen gewahrt bleiben Gottfried Heil, 2. Bevollmächtigter der IG Metall Friedrichshafen eröffnete und moderierte die Fachtagung

Psychische Belastungen Weiterhin müsse den Arbeitnehmern die Artikulationsangst genommen werden. Die ansteigende Konkurrenz isoliere Arbeitnehmer, letztendlich seien sie nicht mehr teamfähig, da die Angst um den Arbeitsplatz im Vordergrund stehe. Im schlimmsten Fall werde gemobbt, was das Zeug hält. Die Konsequenzen seien kostspielig: die Produktionsausfalltage haben einen Gegenwert von 80,7 Milliarden Mark. Die direkten Krankheitskosten belaufen sich auf rund 387 Milliarden. Die Aktion "Tatort Betrieb” ziele darauf ab, die Beschäftigten zu diesem Thema zu sensibilisieren, so Dietmar Selg, bezirklicher Arbeitskreisleiter für Arbeitsschutz. Tarifpolitische Ziele wie Qualifizierung und Leistungsbeschränkung sollten unterstützt werden. Außerdem fordert er, müssen Gefährdungsbeurteilungen zu psychischen Belastungen in den Betrieben durchgeführt werden, diese schreibe auch § 5 des Arbeitsschutzgesetzes vor. Berufsgenossenschaften und Krankenkassen müssen zum Handel bewegt werden da auch sie einen gesetzlichen Auftrag dazu haben. Auch die staatliche Gewerbeaufsicht ist in diesen Umsetzungsprozess zu integrieren. Dipl. Psych. Klaus Gaalken von der AOK stellte die Präventionsmöglichkeiten der Krankenkassen vor