Merkantilismus (1500-1776) Oberstes Ziel: Finanzbedarf des Staates decken => „Fürstenwohlstandslehre“ „Peuplierungspolitik“, aktive Handelsbilanzlehre.

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
DER WIRTSCHAFTSKREISLAUF UND SEINE TEILNEHMER
Advertisements

5. 3 Keynes: Die IS-Kurve J. R. Hicks: „Mr
5. 3 Keynes: Die IS-Kurve J. R. Hicks: „Mr
Absolutismus in Europa ( Jahrhundert)
Kapitel 1 Einführung Kapitel 4: Ressourcen und Außenhandel:
Vorlesung Geschichte der Volkswirtschaftslehre
10 Die Phillipskurve Ca 6% ALQ Ursprüngliche Phillipskurve:
6.1. Neoklassische Synthese
9.1 Monetarismus (auch: Neoquantitätstheorie)
Lösung: Keynes Demo dY = -144,5 dT = + 36,125 Insgesamt 8 Punkte.
Kaufkraftparität Was bestimmt langfristig den Trend der Wechselkurse?
Tutorium: Wirtschaftliche Grundlagen für den Arbeitslehreunterricht
Die „Analyse der Aufgabenstellung“
Staatstheorien seit dem 16. Jahrhundert.
Wachstumsneutrale Geldschöpfung
Anwendung: Internationaler Handel
VGR Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung

Übungsblatt 01 Lehrstuhl für Kommunal- und Umweltökonomie
Kapitel 4 Geld- und Finanzmärkte
Kap. 9. Die Analyse von Märkten
1Finanzierung/Rü Übertragung eines Wertpapiers Abb. 17: Übertragung von Wertpapieren auf neue Eigentümer Finanzierung mithilfe von Wertpapieren Übertragung.
Eine Grundlagentheorie
DAS POLITISCHE DENKEN DER AUFKLÄRUNG:
Gliederung Dr. Messerig-Funk
Bereiche der Wirtschaftspolitik
Geschichte der ökonomischen Theorie, Prof. Dr. van Suntum
Krisen mit Keynes erklärt
Ein Einstieg in die Wirtschaftskunde
Kapitel 17 Erwartungen, Wirtschaftsaktivität und Politik
Geschichte der ökonomischen Theorie, Prof. Dr. van Suntum, Kap. 4.1
3.1 Grundlagen Klassische/neoklassische Theorie
Produktion und Preise bei Autarkie
Die makroökonomische Kontroverse: NCM vs. NKM
VWL: Says Gesetz und die Erklärung der Krisen
Exkurs: Der Nordamerikanische Auto-Pakt von 1964 und seine Auswirkung auf den intra-industriellen Handel Eine Art „natürliches Experiment“ für das Zustandekommen.
Der Wirtschaftskreislauf nach Keynes
Globalisierung für Arme?
Absolutismus
Die makroökonomische Kontroverse: NCM vs. NKM
Kap 11: Gesamtwirtschaftliche Nachfrage II
Kapitel 1 Einführung Kapitel 3 Spezifische Faktoren (Forsetzung)
Geschichte der ökonomischen Theorie, Prof. Dr. van Suntum, Kap. 3
Geschichte der ökonomischen Theorie, Prof. Dr. van Suntum, Kap. 3
Das Magische Viereck.
Themen Wie wirkt eine Abwertung der Inlandswährung auf die Leistungsbilanz: Die Marshall-Lerner Bedingung Das Arbitragegleichgewicht als Gravitationszentrum.
(Basic-Nonbasic-Konzept)
Physiokratie ( ) Francois Quesnay,
7. Aggregierte Nachfrage – Aggregiertes Angebot
Umverteilung von Unten nach Oben durch Subventionierung der Banken.
1 i Y IS LM Prof. Dr. Johann Graf Lambsdorff Universität Passau WS 2006/07 Z + - Monetäre Außenwirtschaft 2. Außenbeitrag bei konstantem Wechselkurs.
Historischer Hintergrund der Landwirtschaft
Historischer Hintergrund der Landwirtschaft
Begriffe und Merkmale:
Eidg. Volksabstimmung vom 7. März 2010 Anpassung des BVG- Mindestumwandlungssatzes Rot. Thomas J. Grichting.
STAATSTHEORIEN UND UTOPIEN
Konjunktur, Konjunkturzyklus, Konjunkturpolitik
Arbeitslosigkeit Makroökonomik
Wie wird der absolutistische Staat finanziert?
Konjunkturelle Fluktuationen 2
Bestimmungsfaktoren für Wechselkurse
Ursachen von Konjunkturzyklen Makroökonomik
Absolutismus in Frankreich
Einführung in die Wirtschaft 1
Deutschland auf dem Weg zur Industriegesellschaft
Chinas Wirtschaft Boomt
Mikroökonomie 1 Kaufen und Verkaufen
Einführung in die Volkswirtschaftslehre (Mikro- und Makroökonomie)
Arbeitsmarkt und Lohn November 18 Dr. Patrick Schreiner
 Präsentation transkript:

Merkantilismus (1500-1776) Oberstes Ziel: Finanzbedarf des Staates decken => „Fürstenwohlstandslehre“ „Peuplierungspolitik“, aktive Handelsbilanzlehre Absolutismus, Polizeistaat, Zunftwesen, Zölle. Interventionismus Förderung von Infrastruktur und Binnenhandel

Hauptvertreter Thomas Mun (1571 – 1641), aktive Handelsbilanz Thomas Morus (1478-1535), Utopia Thomas Hobbes (1588-1679), Leviathan, homo homini lupus est John Law (1671-1729), „Papiergeldmerkantilist“ Jean Babtiste Colbert (1619-1683), Generalcontrolleur der Finanzen unter Ludwig XIV. Caspar Klock (1583-1655), Akzisen Johann Joachim Becher (1635-1682), Marktformenlehre

Wichtige Lehren/Irrlehren Positive Analyse tritt in Vordergrund Anfänge der Quantitätstheorie Erste empirische Arbeiten Erste Zinstheorien Erste (falsche) Außenhandelstheorie Fragwürdige Wohlstandsmessung

Merkantilistische Lehren im einzelnen Gresham´sches Gesetz: schlechtes Geld verdrängt das gute Geld   King´sche Regel: Schlechte Ernte erhöht Erlöse der Landwirtschaft Wohlstand = Edelmetall: Verwechslung von Geld und Kapital

Lehre von der aktiven Handelsbilanz (T. Mun) Import von (billigen) Rohstoffen und Vorprodukten Export von (teuren) Fertigprodukten Weltmarkt-preis Arbeits-einsatz Rohstoff 3 Taler 1 Std. Fertigware 5 Taler 2 Std.  

Export des Rohstoffes ist günstiger! Grund: 2 Arbeitsstunden erbringen 6 Taler anstelle von 5 wie bei Fertigware Keynes´scher Rechtfertigungsversuch: aktive HB diente Vollbeschäftigung Argument: I < S (Nachfragemangel bzw. Übersparen) => Exportüberschuss (X > M) als Ausgleich Heckscher dazu: damals herrschte Kapitalmangelarbeitslosigkeit => S zu niedrig, => Kapitalimport wäre nötig gewesen (X < M)

Geldtheorien in Merkantilismus John Law: Geld belebt den Handel (reale Auswirkungen, nicht neutral) John Locke, Jean Bodin: naive Quantitätstheorie: Geldmengenerhöhung erhöht nur die Preise (v noch unbekannt) Vermittelnd David Hume: kurzfristig reale Wirkungen, langfristig Inflation

Zinstheorien im Merkantilismus Allgemeiner Glaube: Zins monetäres Phänomen, sinkt mit Geldmengenausweitung Dagegen David Hume, Richard Cantillon: Zins langfristig real bestimmt, da Beziehung zwischen zwei Geldgrößen (entliehener und zurückgezahlter Betrag) Bereits bekannt: späteres Gibson-Paradoxon: Geldmengenerhöhung steigert Zins (Inflationserwartungen)

Weitere Lehren des Merkantilismus Lohn soll möglichst niedrig sein (bessere Exportchancen, höheres Arbeitsangebot wg. inverser Arbeits-Angebotsfunktion) Steuern sollen möglichst hoch sein (Staatsfinanzen, Kriegsfinanzierung) Protektionismus, Interventionismus steigert Wohlstand im Sinne der Edelmetallmenge