pattern sensitivity Campbell & Robson (1968)
pattern sensitivity wie gut nimmt man einfache Muster wahr? Schwellenmessung: UV: Kontrast und Raumfrequenz Typische Stimuli: eindimensionale Gitter Sinusfunktion bestimmt Helligkeitsschwankung Variation durch Kombination von Sinusschwingungen
warum ist das interessant? Erkennung von kontrastreichen Strukturen Kanten Grundlegende visuelle Verarbeitung (V1) Aufschluss über Verarbeitungsmechanismen Kanten strukturieren visuelle Information Objekterkennung?
pattern sensitivity wie gut nimmt man einfache Muster wahr? Schwellenmessung: UV: Kontrast und Raumfrequenz 3 Fragen Was ist Kontrast? Was ist Raumfrequenz? Wie ändert sich die pattern sensitivity mit der Raumfrequenz?
Kontrast & Raumfrequenz Lmax- Lmin Kontrast = 2 * L Lmin= 0 Lmin= 0.25 Lmin= 0.5 Lmax= 1.0 Lmax= 0.75 Lmax= 0.5 → Kontrast = 1.0 → Kontrast = 0.5 → Kontrast = 0
Kontrast & Raumfrequenz Kontrastsensitivität ist abhängig von Raumfrequenz Raumfrequenz = Anzahl Musterwiederholungen / Raum [cpd] cycles per degree Niedrige Raumfrequenz Hohe Raumfrequenz Sehwinkel der Daumenbreite bei ausgestrecktem Arm: ca. 2°
Kontrastsensitivität
Kontrastsensitivität Höchste Empfindlichkeit: Muster zwischen 1-10 cpd passen 2-20 mal auf Daumen Für feinere Muster stark abfallende Sensitivität Natürliche Grenze: etwa ab 76 cpd blurring d. Auges < 1cpd (grob): etwas abfallende Sensitivtät Neuronale Mechanismen
Kontrastsensitivität Räumliche Frequenz
warum ist das interessant? Grundlegende visuelle Verarbeitung (V1) Aufschluss über Verarbeitungsmechanismen Idee der linearen Abbildung Lineare Verarbeitung im visuellen System abgeleitet von der Netzhautabbildung forschungsfreundliche Annahme… was ist das überhaupt?
Lineare Abbildungen f(Urbild)
Lineare Abb.: Homogenität Netzhautabbild Stimulus x * x *
Lineare Abb.: Überlagerung Netzhautabbild Stimulus + +
Lineare Abbildungen 2 Grundprinzipien: Anwendung auf visuelles System Homogenität (Gewichtung Urbild = Gewichtung Abbild) Überlagerung (Abbild = Summe der Einzelteile) Anwendung auf visuelles System Linearität nicht nur von Stimulus zu Netzhaut, sondern auch von Netzhaut in visuellen Kortex → Bsp. Nicht-Linearität: Simultaner Farbkontrast Test durch zusammengesetzte Stimuli
Fourier-Analyse Einfachstes Muster: variiert nur in einer Dimension z.B. Helligkeit in x-Richtung 1.0 Helligkeit 0.5 2π 0.0 1.0 0.5 0.0 3. Harmonische 1.0 0.5 0.0 7. Harmonische 1.0 0.5 0.0 5. Harmonische
Fourier-Analyse sinus square Enthaltene Komponenten 2π Um π/4 kleiner 2π Enthaltene Komponenten Enthaltene Komponenten Um π/4 grösser Fundamentale 3. Harmonische 5. Harmonische 7. Harmonische
square vs. sinus square lässt sich in sinus zerlegen Grösste Amplitude: Die Fundamentale → Beeinflusst den Kontrast am stärksten square vs. sinus mit identischem Kontrast: Fundamentale in square kontrastreicher (um π/4) Bei linearer Abbildungen der Frequenzen: Welcher Stimuli müsste die niedrigere Wahrnehmungsschwelle haben – square- oder sinus-Welle? Warum?
π/4 square sinus square/sinus ratio
Campbell & Robson (1968) Sensitivität sinus- vs. square-Welle: Sensitivität für square grösser Verhältnis der empirischen Sensitivitäten: square/sinus = π/4 Entspricht genau dem Amplitudenverhältnis der fundamentalen Einzelfrequenz spricht für lineare Abb. der einzelnen Frequenzen
π/4 square sinus square/sinus ratio Warum fällt die square-Sensitivität bei niedrigen Raumfrequenzen weniger stark ab?
Fourier-Analyse sinus square Enthaltene Komponenten 2π 2π Enthaltene Komponenten Enthaltene Komponenten Um π/4 grösser Fundamentale 3. Harmonische 5. Harmonische 7. Harmonische
Einfluss der Reizintensität 500 cd / m² sinus square 0.05 cd / m²
andere zusammengesetzte Stimuli Wellenformen, die auch gerade Harmonische enthalten: a b rectangle-Wellen duty cycle: a/b Gewichtung Fundamentale abhängig vom duty cycle sawtooth-Wellen
rectangle-Sensitivität
Diskriminationsschwelle square vs. sinus bisher nur Wahrnehmungsschwellen bei schwellennahem Kontrast: square & sinus erscheinen gleich → Wahrnehmung < Diskrimination → da nur Fundamentale überschwellig Angenommen, Frequenzen werden unabhängig voneinander linear abgebildet… Der Wahrnehmungsschwelle welcher Schwingung entspricht dann die Diskriminationsschwelle zwischen einer square- und sinus-Welle?
Fourier-Analyse sinus square Enthaltene Komponenten 2π 2π Enthaltene Komponenten Enthaltene Komponenten Um π/4 grösser Fundamentale 3. Harmonische 5. Harmonische 7. Harmonische
Diskriminationsschwelle square vs. sinus Square discrimination sinus threshold 1/3 sinus threshold
Campbell & Robson (1968) Ergebnisse sprechen für Linearität Wahrnehmungsschwellen zusammen-gesetzter Stimuli entsprechen denen der fundamentalen Schwingung Diskriminationsschwellen entsprechen der Schwelle der 1. Harmonischen Schwingung → Verschiedene Raumfrequenzen werden unabhängig voneinander neuronal abgebildet
Diskussion Warum mehrere Frequenzbänder? nicht das lineare Abbild wurde gemessen (= neuronale Aktivität) sondern Schwellen, also Entscheidungen Entscheidungen sind eine weitere Verarbeitung des neuronalen Abbildes und, da über mehrere Neurone integrierend, vermutlich nicht linear!
uni-resolution-model (Schade) Stimulikomponenten neuronal: lineare Abbildung nicht-linear Entscheidung Ist da was? 1 Kanal uni-resolution-model: ein Kanal für alle Frequenzen → Stimulikombination erzeugen EIN lineares neuronales Abbild → Entscheidung = nicht-lineare Verarbeitung EINES Abbildes → da nicht-linear: Schwellen Einzelkomp. ungleich Schwelle Summe
multi-resolution-model (Schade) neuronal: lineare Abbildungen nicht-linear frequenzspez. Entscheidung Stimulikomponenten Ist da was? Ist da was? multi-resolution-model: frequenzspezifische Kanäle → Stimulikombination erzeugen mehrere lineare neuronale Abbilder → Entscheidung = nicht-lineare Verarbeitung jedes Abbildes → Entscheidung ist frequenzspezifisch → Schwellen Einzelkomponenten determinieren Gesamtschwelle
Diskussion lineare Verarbeitung in frequenzspezifischen Kanälen → frequenzspezifische Adaptation
noch Fragen?