“The end of categorical perception as we know it” (Schouten et al.)

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Philos II - Workshop VES-Lock-In-Schutz.
Advertisements

Spektrale Analysen in EMU-R: eine Einführung
Polynomial Root Isolation
Algebraische Zahlen: Exaktes Rechnen mit Wurzeln
Selbstbezogene Implizite Einstellungen - IAT und GNAT im Vergleich Anna-Konstanze Schröder, Kati Dorsch, Kristina Geue, Friederike Lipka, Anja Pörschmann,
Protokollarten.
Konzeption und Realisierung eines Text- Analysesystems zur Automatisierung der Bewerberauswahl von diesem Datenformat jede beliebige Anwendung adaptieren.
Quellen-Filter Theorie der Sprachproduktion
es gibt (fast) nichts, was nicht anders gemacht werden könnte
Methoden Fragen zur Vorlesung?. Methoden Hausaufgabe 2 Was sind die wichtigsten Merkmale von deskriptiver, korrelativer und experimenteller.
Sprachwahrnehmung bei Tieren
Experiment 2 Unterscheidung verschiedener Vokalkategorien (mit Versuchsbegrenzung) Carola Mook Nach einem Artikel von Patricia K. Kuhl.
Versuch zur Vokalnormalisierung
Bärbel Arnds und Lia Saki Bucar Shigemori
Adaptive Dispersion in der Wahrnehmung von Vokale
Spracherwerb bei Kleinkindern
Perzeptuelle Kompensation von Koartikulation bei japanischen Wachteln A. J. Lotto, K. R. Kluender, L. L. Holt. Perceptual compensation for coarticulation.
Ist Intonation kategorial? Empirische Methoden und Evidenzen
Das ‚Perceptual Magnet Model‘ von Patricia Kuhl
Die Normalisierung und Wahrnehmung eines fremden Akzents Datum: Referentin: Carolin Funk Dozent: Prof. Dr. Jonathan Harrington Hauptseminar:
Artikulationsstelle, F2-Locus, Locusgleichungen Jonathan Harrington.
Was ist die artikulatorische Grundlage von Locus-Gleichungen? Hauptseminar: Modelle der Sprachproduktion & - perzeption Dozent: Prof. Dr. Jonathan Harrington.
Snyder, L. H., Batista, A. P., & Andersen, R. A. (1998) Change in Motor Plan, Without a Change in the Spatial Locus of Attention, Modulates Activity in.
Pattern detection and object recognition
2D but not 3D: Pictorial Deficits in a case of visual Agnosia
An Ideomotor Approach to Imitation
Die Nukleon-Nukleon Wechselwirkung
Emotionale Intelligenz
Kategoriale Wahrnehmung
Effects of 3-D complexity on the perception of 2-D depictions of objects (Flip Phillips, Colin H Thomson, Martin G Voshell, 2004) Seminar: Bildwahrnehmung.
Linguistik Stellen Sie Fragen zum Text (schauen Sie auf Ihre Unterlagen)! Versuchen Sie die gestellten Fragen zu beantworten!
TransGram KI. Formation of the KI Present: Take the stem of the infinitive and add the following endings: Ich-eWir-en Du-estIhr-et Er-eSie-en EG: Kaufen.
Wissen kennen to know. kennen: (regular conjugation) To know a person, place, things ( to be acquainted with) (direct object!!!)
"Die vier Gesetze der Spiritualität"
THE NEUROPHYSIOLOGY OF IMITATION AND INTERSUBJECTIVITY
© Wortstellung im Deutschen Norbert Fries.
Varianzanalyse mit Messwiederholungen
Der kleine  Uwe.
Der wichtigste Körperteil
Gibt es „kurze“ und „lange“ Vokale?
Uwe ist klug … Eine Grundschullehrerin geht zu ihrem Rektor und beschwert sich …
Erfindervon Fuzzy Logic
Photos et son du Web Text Images Web Text Es gibt keine grössere Sehnsucht des Menschen, als jemanden zu finden, der einem zuhört. Folke Tegetthoff.
Empirische Softwaretechnik
Aufgaben Version 1: Es soll eine Wetterstation mit folgenden zwei Anzeigen implementiert werden: Aktuelle Wetterbedingungen mit Temperatur und.
Framing Effekt: Der getrennte Einfluss von Wahrscheinlichkeiten und Utilities Ralf Stork, E. H. Witte Universität Hamburg, Fachbereich Psychologie, Von-Melle-Park.
Stress ?.
Using latent semantic analysis to find different names for the same entity in free text Präsentation und Diskussion des Papers Im Rahmen des PS Web-Information.
PHP: Operatoren und Kontrollstrukturen
Hilf mir, sie zu finden. Deine Treffer werden ausgewertet! Klicke hier, um zu beginnen. Klicke hier, um zu beginnen. Ich habe meine Miez verloren!
Integritätserhaltung und -Überprüfung in deduktiven Datenbanken
Im Restaurant Zeus war ich eines Abends mit Freunden zum Essen. I was in the restaurant Zeus one evening with friends to eat. Wir haben uns unterhalten.
Alles was man wissen muss! By Benjamin Zehetner. Der Aufbau Der Standart Aufbau ist: (Hier muss alles drinnen sein) (Hier befinden sich wichtige Informationen.
Anwenden von Funktionen im EXCEL Anwenden von Funktionen im EXCEL © Walter Riedle, Computeria-Urdorf, 2008 Funktionen sind Prozesse (= Programme), die.
Universität Karlsruhe (TH) Forschungsuniversität · gegründet 1825 Lehrstuhl für Programmiersysteme Fakultät für Informatik 1 Anforderungen und Probleme.
Entscheidungstheorie für Unentschlossene Indecision Theory.
Proseminar aus Sozialpsychologie
Vorlesung Erkenntnistheorie PD Dr. Christoph Jäger Universität Innsbruck Institut für Christliche Philosophie.
7. Sitzung: Semantik - Teil 1
Lauterwerb siehe auch Wode, 1988, Kapitel 9.3.
Es gibt there is (singular) or there are (plural)
Erweiterte Zuweisungskompatibilität. Wie kann man Objekte verschiedener Klassen einer Klassenhierarchie einander zuweisen ?
1 RICHTER + RICHTER GbR Unternehmensberatung Entengasse 7, D Aschaffenburg Tel: +49 (0) Fax: +49 (0) mailto:
Radikaler Konstruktivismus
1 DAS ÖSTERREICHISCHE GALLUP INSTITUT TV-Impacttest Marke „Sujet“ tt.mm.jjjj.
Mitglied der Helmholtz-Gemeinschaft Questions to HESR 6 th March 2012 PANDA-meetingDieter Prasuhn.
Wenn sich eine Türe schließt,
Das Auge des Language Magician
Forschungsthema: Hat die Migration einen Einfluss auf das Wahlverhalten für die EU-Wahlen am 26. Mai 2019?
Stereotypes as Energy-Saving Devices
 Präsentation transkript:

“The end of categorical perception as we know it” (Schouten et al.) Referent: Iris Merkus Kurs: Perzeption für Fortgeschrittene Datum: 04.11.2008 Kursleiter: Uwe Reichel

Inhalt Übersicht des Referats Allgemeine Einführung Experimentelle Definition Natürlichkeit von Stimuli Antwort Bias Experimenteller Aufbau mit 4IAX Zusammenfassung

Allgemeine Einführung Generell muss es Mechanismen zur Spracherkennung im Gehirn geben (Grundfrequenz, Stimmung, usw.) Bei Experimenten müssen VP klassifizieren und unterscheiden (Identifikation und Diskrimination) Kategorisierung für Sprache relevant?

Experimentelle Definition Nach Liberman et al. (1957) KW nicht genau definiert (loosely used) Liberman et al. haben nie gesagt, dass die Ergebnisse ihrer Experimente ihre eigene Definition von KW erfüllt haben

Experimentelle Definition Jedes Experiment dass ein Diskriminationsmaximum enthielt galt sofort als KW Einfach für Skeptiker anzuzweifeln (Massaro 1987) Stimuli unterschiedlicher Kategorien werden immer unterschiedlich wahrgenommen Diskrimination bei Sprache besser wegen schlechter Sprachsynthese VP auf Grund des Wissens über Kategorien voreingenommen

Experimentelle Definition Definition nach Liberman et al.: „perception is fully categorical only if there is no significant difference between phoneme categorization and discrimination. If this criterion is not met, categorical perception is incomplete.“ Neuer Ansatz nach Van Hessen and Schouten: ist der „categorical-perception-index“ zur Messung der korrekten Antworten in Prozent.

Categorial-perception-index r = Koeffizient zwischen Identifikationsfunktion und Diskriminationsfunktion obt = erhaltene Perzeption pred = vorhergesagte Perzeption class = Identifikation disc = Diskrimination

Natürlichkeit von Stimuli Vier verschiedene Aufgaben: Identifikation, Diskrimination, AX (2 Intervalle, gleich/verschieden), 2IFC (2 Intervalle, Reihenfolge) Fast perfekte KW mit 15 Stimuli und 3 Plosivkategorien; Intervallabstände von 300ms während den Experimenten

Natürlichkeit von Stimuli Stimuli fast schon wie echte Sprache 4 verschiedene Synthesizer zur Erstellung von Sprachstimuli KW schon fast nicht mehr erkennbar VP waren hier Phonetikstudenten

Natürlichkeit von Stimuli SbR = Synthesis by Rule, d.h. bei Erstellung der Stimuli wird nur ein Parameter verändert SWG = Sinewave Generation, d.h. mehrere Parameter ändern sich  keine Möglichkeit für VP einen „Pattern“ festzustellen, mehr wie natürliche Sprache Die Beziehung zwischen Identifikation und Diskrimination hängt stark von der Stimulusqualität und den Versuchspersonen ab

Antwort Bias Zur Erinnerung: Bias: Antworttendenz der Versuchspersonen, die zu einer systematischen Veränderung der Antwortwahrscheinlichkeiten führt. Es besteht die Gefahr, dass durch bestimmte Stimuli und bestimmte Experimentanordnungen Bias erzeugt wird, der auf KW vermuten ließe.

Antwort Bias Häufigster Bias ist die Bevorzugung der letzten möglichen Antwort vor allen anderen Besonders gefährdet hierbei ABX und 2IFC Experimente Beispiel für ABX: Intervall zwischen A und B 300 ms. Zwischen B und X 500ms (üblicher Versuchsaufbau)  Abstand zwischen A und X 800 ms + Dauer von B

Antwort Bias VP entwickeln außerdem bei längeren Experimenten so genannte „Labelling“ Strategien um ABX zu unterscheiden Falls „Labelling“ auftritt, ist KW schon im Vorfeld entschiedene Sache Deswegen werden in folgenden Experimenten 4IAX Versuchsaufbauten verwendet

Experimenteller Aufbau mit 4IAX Versuchsaufbau von Gerrits and Schouten (2002) „2IFC with flanking stimuli“ 2 Paar Stimuli wo jeweils der Zweite oder Dritte Stimulus verschieden zu den anderen Dreien ist VP entscheidet welches Paar den andersartigen Stimulus enthält, die ideale VP würde hierbei Stimulus 1 und 4 ignorieren (da redundant)

Experimenteller Aufbau mit 4IAX Ergebnis: Phonemidentifikation steht in keiner Verbindung mit der Diskrimination ohne Labelling Dies war zu sehen, als der Erste und Vierte Stimulus entfernt wurde und somit das Experiment von 4IAX auf 2IFC und somit auch von biasfrei auf starken Bias umgestellt wurde Mit Bias konnten alle VP die Stimuli unterscheiden, davor bei vielen problematisch

Zusammenfassung Identifikation und Diskrimination sagen kaum etwas über die Kategoriale Wahrnehmung aus Ausschlaggebende Faktoren: Qualität der Sprachsynthese Versuchsaufbau (ABX, 2IFC, 4IAX) Versuchspersonen (Laien vs. Phonetikstudenten) Antwort Bias

Zusammenfassung Eine Aufgabe die vollkommen biasfrei erfüllt werden musste, zeigt absolut keinen Zusammenhang zwischen Identifikation und Diskrimination _______________________________________________________________________________ Quelle: B. Schouten, E. Gerrits, and A. van Hessen. The end of categorical perception as we know it. Speech Communication, 41:71_80, 2003.