Interaktionsformen im Unterricht

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
M.O.T.I.V.A.T.I.O.N. Alle kennen sie Alle brauchen sie Alle mögen sie Alle vermissen sie wenn sie nicht da ist Alle sind sich ihrer mehr oder weniger.
Advertisements

4. Block im Seminar „Führung und Kommunikation“
„Tritt fest auf, machs Maul auf, hör bald auf!“ [Martin Luther]
Verantwortung übernehmen heißt Antworten geben-
Feedback geben und nehmen
Information & Kommunikation
Naive Ursachenzuschreibungen und Lehrerverhalten
"Der Mensch ist das einzige Geschöpf, das erzogen werden muss" – Über (schulische) Erziehung Referenten: Björn Anton: Andy Caspar Michael.
Den Grat entlang wandern...
Referenten: H. Bayer V. Hagemann
Professionelle Gesprächsführung
Kursleitung: Hier ist Platz für Ihren Namen
Pädagogische Beobachtung und diagnostische Gesprächsführung
Was ich gern lese Lesetagebuch von
Interkulturelle Kommunikation
Fragen können wie Küsse schmecken
Wie führt uns Gott?.
DÄMONEN Dämonen existieren nicht! Sie entstehen in unserem Kopf!
EINFÜHRUNG Gott verspricht, uns zu leiten
Kommunikation in Zeiten der Veränderung
Kommunikation verstehen – Kommunikation verbessern
Die Balance finden mit Triple P
Ein Kompaktseminar der Fachschule für Wirtschaft
2012 Beurteilung mit Hilfe des vier Seiten Modells
Seminar: „Kommunikation, Handeln und soziales Lernen“
Werbepsychologische Checkliste. Berücksichtigung situativer Gegebenheiten Beachtet das zu schaltende Werbemittel auch die übrigen Reize und Informationen.
Daniel Schütz, 3600 Thun Im Grossraumbureau Daniel Schütz, 3600 Thun
Der Coach für deine mentale Stärke im Judo
Umgang mit Konflikten Mag. Weber Adrian.
TA Ausbildung Bern Mittwoch,
ABWERTEN/DISCOUNTS PASSIVITÄT
Probleme lösen „hilf mir!“: ich helfe dir beim Suchen deiner Lösung!
Netzwerke Netzwerk (Ohr-Team) Psychologe
TRANSAKTIONEN (Transaktionsanalyse)
Persönliche Lebensführung und soldatischer Dienst Verantwortung übernehmen Kommunikation.
(„Aktueller Vortrag“)
Lernjournal als Förderinstrument
DAIA-Jahrestagung – , Berlin
KOMMUNIKATION ... will gelernt sein
„ Das Vier-Seiten-Modell“
Doris Röschmann Coaching & Consulting
Wertemanagement Die Übergänge zwischen den Wertesystemen.
Faire und vertrauensvolle Zusammenarbeit an der
MODAL-PARTIKELN.
Kommunikation und die Folgen
Friedensstifter Von König David lernen!.
Tony Hofmann, Universität Würzburg
Nachtschicht: Von Herz zu Herz am
VIA-Elterntraining Inhalt Besprechung der Hausaufgabe
Zwischenmenschliche Kommunikation
Kommunikationstheorien
Qualifizierung von GruppenleiterInnen
Hast Du Zeit.
F r e u n d s c h a f t s m e l o d i e
Aber ich will Dir noch schnell die Lösung sagen...
Friedemann Schulz von Thun Miteinander Reden 1. rororo 1981
Gruppen- und Teamarbeit
Unterricht vorbereiten und durchführen
Der Empfänger Der Empfänger und der Prozess des Empfangens und Verstehens einer Nachricht.
Übersicht Sitzung 2: Psychoedukation
Kooperatives Lernen.
Kommunikation nach Schulz von Thun
LV DEB01001PB PS Sprechen 5. Termin: LV DEB01001PB PS Sprechen 5. Termin: WS -lich willkommen! BGBLB
Kommunikation mit Patienten Rothenburg ob der Tauber 19. November 2004.
Was ist Kommunikation? Alltagsverständnis: In Beziehung treten
Sozialpsychologische Grundbegriffe für Lehramtsstudierende (17. 10
Freundschaft.
Prototyping Berlin · Seite 2 Prototyping: Was und wozu Die Zukunft ausprobieren und erfahren durch „Machen“. Einen Mikrokosmos kreieren.
LV DEB01001PB PS Sprechen 4. Termin: LV DEB01001PB PS Sprechen 4. Termin: WS -lich willkommen! BGBLB
 Präsentation transkript:

Interaktionsformen im Unterricht Anja Fey, M. A. Universität des Saarlandes Fachrichtung Erziehungswissenschaft Geb. 8, 413.2 a.fey@mx.uni-saarland.de http://www.uni-saarland.de/fak5/ezw/personal/fey/navigation/welcome.htm Seiteneinsteigerprogramm

Gliederung Kommunikative Interaktionsformen im Unterricht Die Anatomie einer Nachricht oder: Wenn einer etwas von sich gibt Mit vier Ohren empfangen Die ankommende Nachricht: Ein „Machwerk“ des Empfängers Die Begegnung mit dem Empfangsresultat (Feedback) Attributionen im schulischen Kontext Definition der Attribution Attributionstheorien Motivationspsychologische Auswirkungen (un)erwünschter Attributionen Reattributionstrainings Resümee

Grundvorgang der Kommunikation Kommunikative Interaktionsformen im Unterricht Anatomie einer Nachricht Mit 4 Ohren empfangen Die ankom- mende Nachricht Empfangs- resultat (Feedback) Grundvorgang der Kommunikation Sender (verschlüsselt Nachricht) Empfänger (entschlüsselt Nachricht) Rückmeldung wie die Nachricht verstanden wurde

Beispiel für eine Nachricht aus dem Alltag Kommunikative Interaktionsformen im Unterricht Anatomie einer Nachricht Mit 4 Ohren empfangen Die ankom- mende Nachricht Empfangs- resultat (Feedback) Beispiel für eine Nachricht aus dem Alltag Welche Botschaften sind in dieser Nachricht enthalten?

Die vier Seiten einer Nachricht (Nachrichtenquadrat) Kommunikative Interaktionsformen im Unterricht Anatomie einer Nachricht Mit 4 Ohren empfangen Die ankom- mende Nachricht Empfangs- resultat (Feedback) Die vier Seiten einer Nachricht (Nachrichtenquadrat) Nachricht Sachinhalt Worüber informiere ich? Beziehung: Was halte ich von dir/ wie stehen wir zueinander Wozu veranlasse ich dich? Appell Was gebe ich von mir selbst kund? Selbstoffenbarung Empfänger Sender

Der „vierohrige Empfänger“ Kommunikative Interaktionsformen im Unterricht Anatomie einer Nachricht Mit 4 Ohren empfangen Die ankom- mende Nachricht Empfangs- resultat (Feedback) Der „vierohrige Empfänger“ Wie ist der Sachverhalt zu verstehen? Was ist das für einer? Was ist mit ihm? Was soll ich tun, denken, fühlen auf Grund seiner Mitteilung? Wie redet der eigentlich mit mir? Wen glaubt er vor sich zu haben?

Übung: Hören mit vier Ohren Kommunikative Interaktionsformen im Unterricht Anatomie einer Nachricht Mit 4 Ohren empfangen Die ankom- mende Nachricht Empfangs- resultat (Feedback) Übung: Hören mit vier Ohren Setzen Sie sich in Gruppen zu max. 5 Personen zusammen. In der Rolle des Lehrers formuliert ein Gruppenmitglied eine Aussage oder einen Satz, den er gegenüber einem Schüler äußern würde. Die übrigen vier Gruppenmitglieder versuchen in der Rolle des Schülers die bei Ihnen angekommene Botschaft auf einem bestimmten Ohr zu hören.

Einseitige Empfangsgewohnheiten Kommunikative Interaktionsformen im Unterricht Anatomie einer Nachricht Mit 4 Ohren empfangen Die ankom- mende Nachricht Empfangs- resultat (Feedback) Einseitige Empfangsgewohnheiten Das „Sach-Ohr“ Viele Empfänger stürzen sich auf die Sachseite der Nachricht und suchen das Heil in der Sachauseinadersetzung, selbst wenn das eigentliche Problem auf der zwischenmenschlichen Ebene besteht. Verbreiteter Kardinalfehler, insbesondere wenn beide daran gehen, ein Beziehungsproblem mit Sachargumenten anzufechten.

Übung: Einseite Empfangsgewohnheiten Kommunikative Interaktionsformen im Unterricht Anatomie einer Nachricht Mit 4 Ohren empfangen Die ankom- mende Nachricht Empfangs- resultat (Feedback) Übung: Einseite Empfangsgewohnheiten Folgende Lehrer-Schüler-Interaktion ereignet sich in einer 10. Realschulklasse während des Unterrichts: Lehrer: „Sag mal, Tom, meinst du nicht, dass dauerndes Kaugummikauen ungesund ist?“ Schüler: „Nein, es soll sogar sehr gesund für die Zähne sein“. Lehrer: „Ja, v.a. weil der Zucker da drin ist“. Schüler: „Der enthält gar kein Zucker, denken Sie mal“. Lehrer: „ Selbstverständlich enthält der Zucker, du Neunmalkluger – nach einer halben Stunde Kauen merkt man davon natürlich nicht mehr“. Schüler: „Ich kaue erst 20 Minuten“ Sie Zehnmalkluger“ (Grölendes Lachen in der Klasse).

Einseitige Empfangsgewohnheiten Kommunikative Interaktionsformen im Unterricht Anatomie einer Nachricht Mit 4 Ohren empfangen Die ankom- mende Nachricht Empfangs- resultat (Feedback) Einseitige Empfangsgewohnheiten Das „Beziehungs-Ohr“ Manche Empfänger haben ein sehr großes und überempfindliches Beziehungsohr Folge: sie sehen in viele Nachrichten und Handlungen eine Stellungnahme zu ihrer eigenen Person und weichen einer Sachauseinandersetzung aus

Einseitige Empfangsgewohnheiten Kommunikative Interaktionsformen im Unterricht Anatomie einer Nachricht Mit 4 Ohren empfangen Die ankom- mende Nachricht Empfangs- resultat (Feedback) Einseitige Empfangsgewohnheiten Das „Selbstoffenbarungs-Ohr“ Das Selbstoffenbarungs-Ohr nimmt die Nachricht unter dem Aspekt „Was sagt sie mir über dich?“ auf Ein Selbstoffenbarungs-Ohr zu haben, kann seelisch gesund sein Problem: Immunisierung durch das (ausschließlich) diagnostische Ohr

Einseitige Empfangsgewohnheiten Kommunikative Interaktionsformen im Unterricht Anatomie einer Nachricht Mit 4 Ohren empfangen Die ankom- mende Nachricht Empfangs- resultat (Feedback) Einseitige Empfangsgewohnheiten Das „Appell-Ohr“ Entwicklung eines übergroßes Appell-Ohr beim Empfänger Der Empfänger will es allen recht machen Sie hören auf der Appellseite geradezu „das Gras wachsen“ Kleinste Signale werden auf ihre Appell-Komponente hin untersucht

Die ankommende Nachricht Ein „Machwerk“ des Empfängers I Kommunikative Interaktionsformen im Unterricht Anatomie einer Nachricht Mit 4 Ohren empfangen Die ankom- mende Nachricht Empfangs- resultat (Feedback) Die ankommende Nachricht Ein „Machwerk“ des Empfängers I Drei Empfangsvorgänge aus denen sich die innere Reaktion des Empfängers aufbaut: Wahrnehmung Interpretation Gefühl Rückmeldung (Feedback) Die Rückmeldung als ein Verschmelzungsprodukt dreier Vorgänge beim Empfänger

Die ankommende Nachricht Ein „Machwerk“ des Empfängers II Kommunikative Interaktionsformen im Unterricht Anatomie einer Nachricht Mit 4 Ohren empfangen Die ankom- mende Nachricht Empfangs- resultat (Feedback) Die ankommende Nachricht Ein „Machwerk“ des Empfängers II Die Reaktion des Empfängers ist immer seine Reaktion mit starken Eigenanteilen. Bewusstheit dass es sich um Interpretation handelt. Wissen über 3 Vorgänge wichtig für: innere Klarheit des Empfängers und Fähigkeit zum Feedback.  Innere Klarheit wichtig für gelungene Kommunikation

Die Verantwortung des Empfängers für seine Reaktion Kommunikative Interaktionsformen im Unterricht Anatomie einer Nachricht Mit 4 Ohren empfangen Die ankom- mende Nachricht Empfangs- resultat (Feedback) Die Verantwortung des Empfängers für seine Reaktion Teil der Verantwortung übernehmen für Gefühle und Reaktionen und sie nicht allein dem Sender aufzudrücken  sachlich angemessen und erleichtert Kommunikation wenn Empfänger sich als Opfer sieht und den Sender als bösen Täter geht es leicht um die Frage, wer ist schuld und wer hat Recht  Feedback als Chance zur Verbesserung der Kommunikation bei hohem Selbstoffenbarungsanteil

Erleichterung der Kommunikation durch Ich-Botschaften Kommunikative Interaktionsformen im Unterricht Anatomie einer Nachricht Mit 4 Ohren empfangen Die ankom- mende Nachricht Empfangs- resultat (Feedback) Erleichterung der Kommunikation durch Ich-Botschaften Du-Botschaften: „Du hast mich beleidigt.“ „Du bist rücksichtslos.“ Ich-Botschaften: „Ich fühle mich verletzt.“ „Ich fühle mich übergangen.“

Regeln für das Geben von Feedback Kommunikative Interaktionsformen im Unterricht Anatomie einer Nachricht Mit 4 Ohren empfangen Die ankom- mende Nachricht Empfangs- resultat (Feedback) Regeln für das Geben von Feedback Feedback sollte immer ... konstruktiv sein, d.h. Perspektiven für die Zukunft bieten; beschreibend sein, d.h. man sollte Bewertungen/Interpretationen außen vor lassen; konkret sein, d.h. keine Verallgemeinerungen und pauschale Aussagen enthalten; subjektiv formuliert sein, d.h. eigene Beobachtungen und Eindrücke widerspiegeln. nicht nur negativ sein, d.h. auch positive Seiten betonen.

Regeln für das Annehmen von Feedback Kommunikative Interaktionsformen im Unterricht Anatomie einer Nachricht Mit 4 Ohren empfangen Die ankom- mende Nachricht Empfangs- resultat (Feedback) Regeln für das Annehmen von Feedback Als Empfänger sollte man ... den anderen ausreden lassen, sonst weiß man nicht, was der andere sagen will; sich nicht rechtfertigen oder verteidigen, da der andere nur beschreibt, wie man auf ihn wirkt und nicht wie man tatsächlich ist; dankbar sein für Feedback, da es einem hilft die eigene Wirkung auf andere kennen zu lernen und man dadurch sicherer und kompetenter im Auftreten wird.

Kommunikative Interaktionsformen im Unterricht Anatomie einer Nachricht Mit 4 Ohren empfangen Die ankom- mende Nachricht Empfangs- resultat (Feedback) Feedback in der Schule Viele Lehrer lassen sich nicht gerne von ihren Schülern „beurteilen“. Aber: Ein Lehrer, der sich von seinen Schülern Feedback zu seinem Unterricht geben lässt, kann zur Erhöhung seiner eigenen Berufszufriedenheit beitragen. Es ist auch wichtig, dass Schüler lernen, sich gegenseitig konstruktives Feedback geben.

Voraussetzung für regelmäßiges Feedback im Unterricht Kommunikative Interaktionsformen im Unterricht Anatomie einer Nachricht Mit 4 Ohren empfangen Die ankom- mende Nachricht Empfangs- resultat (Feedback) Voraussetzung für regelmäßiges Feedback im Unterricht Feedback-Kultur ist eine Frage der Haltung Alle am Unterricht Beteiligten müssen sich regelmäßig gegenseitig sagen, was notwendig ist, damit sich alle im Klassenraum möglichst wohl fühlen und möglichst gut lernen können Feedback muss Konsequenzen haben Feedback für Erfolge, positives Verhalten, Kompetenzen und Stärken  1. Schritt zur Feedback-Kultur: regelmäßig trainieren, um Erfolge, Stärken und Kompetenzen differenziert wahrzunehmen und zu äußern  Feedback braucht ein Klima des gegenseitigen Vertrauens

Möglichkeiten für die Umsetzung von Feedback im Unterricht Kommunikative Interaktionsformen im Unterricht Anatomie einer Nachricht Mit 4 Ohren empfangen Die ankom- mende Nachricht Empfangs- resultat (Feedback) Möglichkeiten für die Umsetzung von Feedback im Unterricht „Punktekonto“, d.h. Schüler einer Gruppe einigen sich, wer wie viele der zuvor festgelegten Punkte zugeteilt bekommt. Schriftliches Feedback in Form eines Briefes (oder Email) „One-Minute-Paper“ Rezension Blitzlicht

Pause!

Definition des Begriffs „Attribution“ Attributionen im schulischen Kontext Definition der Attribution Attributionst- heorien Motivations- psychologische Effekte Reattributions- trainings Resümee Definition des Begriffs „Attribution“ Unter Attribution versteht man eine allen Menschen gemeinsame Tendenz, sämtliche beobachtbaren Ereignisse auf irgendwelche zugrundeliegenden Ursachen (Motive, Umwelteinflüsse etc…) zurückzuführen. Sie hilft damit Handlungsergebnisse zu kontrollieren, zu erklären und vorherzusagen.  Attributionen = Ursachenzuschreibungen

Naive Attributionstheorie von Heider (1958) Attributionen im schulischen Kontext Definition der Attribution Attributions- theorien Motivations- psychologische Effekte Reattributions- trainings Resümee Naive Attributionstheorie von Heider (1958) Heider unterscheidet zwei Dimensionen der Attribution: Lokalität internal (Person) external (Umwelt) Stabilität variabel stabil

Klassifikation des Leistungsverhaltens nach Weiner et al. (1971) Attributionen im schulischen Kontext Definition der Attribution Attributions- theorien Motivations- psychologische Effekte Reattributions- trainings Resümee Klassifikation des Leistungsverhaltens nach Weiner et al. (1971) Stabilität Lokalität Internal External Stabil Fähigkeit Aufgabenschwierigkeit Variabel Anstrengung Zufall

Auswirkungen des Attributionsstils Attributionen im schulischen Kontext Definition der Attribution Attributionst- heorien Motivations- psychologische Effekte Reattributions- trainings Resümee Auswirkungen des Attributionsstils Ursachenzuschreibung von Erfolg auf internale Faktoren, insbesondere auf den Faktor Fähigkeit löst emotionale Reaktionen wie Stolz aus. Die Zuschreibung von Misserfolg auf Fähigkeit führt dagegen zu negativen emotionalen Konsequenzen wie Scham und dem Gefühl von Inkompetenz. Wichtige Quellen zur Ausbildung von spezifischen Attributionsmustern: a) eigene vorauslaufende Erfahrungen b) signifikante Bezugspersonen (z.B. Eltern und Lehrer)

Erwünschte Attributionen Attributionen im schulischen Kontext Definition der Attribution Attributions- theorien Motivations- psychologische Effekte Reattributions- trainings Resümee Motivationspsychologische Zusammenhänge – erwünschte und unerwünschte Attributionen Erwünschte Attributionen Erfolg Fähigkeit/ Begabung positive, selbstwertsteigernde Affekte (Stolz); Anstieg der Erfolgserwartungen Aufnahme von leistungsbezogenen Tätigkeiten Miss-erfolg Mangelnde Anstrengung Motivationsfördernde Affekte (Schuldgefühle) bzw. Verhinderung selbstwertschwächender Gefühle; Aufrechterhaltung von relativ hohen Erfolgserwartungen Ausdauer, Aufsuchen leistungsbezogener Aufgaben

Unerwünschte Attributionen Attributionen im schulischen Kontext Definition der Attribution Attributions- theorien Motivations- psychologische Effekte Reattributions- trainings Resümee Motivationspsychologische Zusammenhänge – erwünschte und unerwünschte Attributionen Unerwünschte Attributionen Erfolg Glück Mangel an affektivem Anreiz für weitere Leistungen; nur minimaler Anstieg der Erfolgserwartungen Mangel an Bereitschaft, leistungsbezogene Tätigkeiten aufzunehmen Miss-erfolg Mangelnde Fähigkeit Gefühl der Inkompetenz, depressive Affekte; Sinken der Erfolgserwartungen Mangel an Ausdauer, Vermeidung von leistungsbezogenen Aufgaben

Reattributionstrainings Attributionen im schulischen Kontext Definition der Attribution Attributionst- heorien Motivations- psychologische Effekte Reattributions- trainings Resümee Reattributionstrainings Reattributionstrainings sollen für Handlungsergebnisse, die ungünstig attribuiert wurden, alternative motivationsfördernde Attributionen nahe legen, um somit zu einer erneuten Attribution, einer sogenannten Reattribution zu gelangen. Techniken zur Veränderung des Attributionsstils: Modellierungstechniken Kommentierungstechniken

Reattribuierungstrainings: Modellierungstechniken Attributionen im schulischen Kontext Definition der Attribution Attributionst- heorien Motivations- psychologische Effekte Reattributions- trainings Resümee Reattribuierungstrainings: Modellierungstechniken Stellvertretend für die Person, deren Attributionsstil verändert werden soll, verbalisiert ein Modell erwünschte Attributionen oder klärt sie über erwünschte Attributionsstile auf. Demonstration erwünschter Attributionen Aufklärung

Reattribuierungstrainings: Kommentierungstechniken Attributionen im schulischen Kontext Definition der Attribution Attributionst- heorien Motivations- psychologische Effekte Reattributions- trainings Resümee Reattribuierungstrainings: Kommentierungstechniken Kommentierung von Handlungsergebnissen im Sinne erwünschter Attributionen. Verbales Reattributionstraining Schriftliches Reattributionstraining Operante Methode

Attributionen im schulischen Kontext Definition der Attribution Attributionst- heorien Motivations- psychologische Effekte Reattributions- trainings Resümee Resümee Reattributionstrainings stellen viel versprechende Interventionsformen zur Verbesserung des Motivationssets und zur richtigen Einschätzung von Handlungskompetenzen dar. Ein bedeutsames Handlungsfeld für Reattributionstrainings stellen Formen der erlernten Hilfslosigkeit dar. Reattributionstrainings können sowohl zur Prävention als auch zur Intervention eingesetzt werden, um ein bereits „verkrustetes“ Selbstkonzept einzusetzen (wichtig: kognitive Entwicklungsstand des Kindes/des Schülers). Die Durchführung von Reattributionstrainings ist grundsätzlich in jedem Setting möglich, so lange der notwendige Individualisierungsgrad und die Rückmeldungsdichte gesichert werden können.

Attributionen im schulischen Kontext Definition der Attribution Attributionst- heorien Motivations- psychologische Effekte Reattributions- trainings Resümee Resümee Es ist umstritten, welche Attributionen am günstigsten sind; dennoch Erfolg: direkte Rückmeldung auf Fähigkeit/Begabung indirekte Rückmeldung auf Konsistenz- und Konsensusinformation Misserfolg: direkte Rückmeldung auf mangelnde Anstrengung, Pech oder Aufgabenschwierigkeit indirekte Rückmeldung auf Konsensus- und Distinktheitsinformationen

Resümee Grundlegende Botschaft attributionalen Feedbacks: Attributionen im schulischen Kontext Definition der Attribution Attributionst- heorien Motivations- psychologische Effekte Reattributions- trainings Resümee Resümee Grundlegende Botschaft attributionalen Feedbacks: Misserfolge dürfen nicht als stabil eingeschätzt werden! Eine weitere Beschäftigung mit einer Domäne kann durchaus zu Erfolgen führen! Erfolge ergeben sich aus dem Zusammenspiel eigener Kompetenz und Anstrengung!

Literaturtipps Kommunikative Interaktionsformen im Unterricht Klippert, H. (1996). Kommunikations-Training. Übungsbausteine für den Unterricht II. Weinheim: Beltz. Schulz von Thun, F. (1993). Miteinander reden. Störungen und Klärungen (Bd. 1). Hamburg: Rowohlt Taschenbuch Verlag. Watzlawick, P., Beavin, J.H. & Jackson, D.D. (2000). Menschliche Kommunikation: Formen, Störungen, Paradoxien. Bern: Hans Huber.

Literaturtipps Attributionen im schulischen Kontext Beermann, L., Heller, K.A. & Menacher, P. (1992). Mathe: Nichts für Mädchen? Begabung und Geschlecht am Beispiel von Mathematik, Naturwissenschaft und Technik. Bern: Huber. Frey, D. & Irle, M. (1993). Kognitive Theorien der Sozialpsychologie. Bern: Huber. Möller, J. & Jerusalum M. (1997). Attributionsforschung in der Schule. Zeitschrift für Pädagogische Psychologie, 11, 151-166. Weiner B. (1994). Motivationspsychologie. Weinheim: Beltz, PVU. Ziegler, A. & Schober, B. (1997). Reattributionstrainings. Regensburg. Roderer Verlag. Ziegler, A. & Schober, B. (2001). Theoretische Grundlagen und praktische Anwendungen von Reattributionstrainings. Regensburg: Roderer Verlag.