Die Registervariablen: Tenor of Discourse 14.11.2005.

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 Präsentation transkript:

Die Registervariablen: Tenor of Discourse

Rückblick: Methodisches Vorgehen Verknüpfung abstrakter Konzepte mit messbaren(!) Indikatoren Möglichst direkte, eindeutige Beziehung zwischen Indikator und Kategorie!

Situativer Kontext Wer sind die Teilnehmer an der sozialen Handlung? Wie viel Macht/Kontrolle hat ein Teilnehmer über den anderen? Wie vertraut sind die Teilnehmer miteinander? Wie viel subjektive Bewertung/Gefühl spielt bei den Teilnehmern eine Rolle?

Umsetzung in Subdimensionen Agentive Roles Social Role Relationship/Social Hierarchy Social Distance Appraisal Problem bei Analyse der Interaktionspartner: -Bei Analyse von Texten (also Produkten der Kommunikation) nur indirekt erkennbar -Insbesondere Empfänger: nur vom Sender zugeschriebene Rolle analysierbar

Agentive Roles Social Activity bestimmt die agentiven Rollen Sehr allgemeine semiotische Rollen wie z.B. –Verkäufer – Käufer –(Informations-)Geber – Empfänger –Lehrer – Lernender Lexiko-grammatische Realisierungen –Verbmodus –Modalität –Fachsprache/Fachterminologie –Tonart

Social Role Relationship/Social Hierarchy Ausdruck gesellschaftlicher Machtverteilung zwischen Sender und Empfänger Soziale Klasse, Geschlecht, Fachwissen, Alter, ethnische Zugehörigkeit, Religion und Bildungsgrad spiegeln sich im Text wider Die soziale Hierarchie zwischen Sender und Empfänger ist entweder symmetrisch oder asymmetrisch Lexiko-grammatische Realisierungen –Verbmodus –Modalität –Fachsprache/Fachterminologie –Wahl des Kommunikationsinhalts –Anredeformen

Social Distance Wie viel kontextuellen Raum teilen die Teilnehmer, d.h. wie viel wissen sie von einander? Bestimmt durch Art und Häufigkeit früherer Interaktion Zuordnung auf einer Skala: vertraut – zwanglos – förmlich – steif Lexiko-grammatische Realisierung –Anredeformen –Verwendung von Dialekt/Soziolekt –Modalität

Appraisal Welche emotionale/ästhetische/moralische Einstellung haben die Interaktanten? Mögliche Optionen: positiv vs. negativ usw. Lexiko-grammatische Realisierungen –Lexikalische Auswahl –Rhetorische Mittel –Modalität

Bedeutung für das Übersetzen Agentive Roles: aufgrund gesellschaftlicher Unterschiede müssen die Rollen möglicherweise in der Übersetzung anders modelliert werden Social Hierarchy: soziale Machtverhältnisse können kulturspezifisch mit sehr unterschiedlichen sprachlichen Mitteln ausgedrückt werden Social Distance: Im Englischen z.B. keine Unterscheidung zwischen Du/Sie Appraisal: kann der subjektive Einfluß in gleichem Maße in der ZS ausgedrückt werden?

Zusammenfassung Interpersonale Aspekte spielen wichtige Rolle für Modellierung des Registers Können teilweise nur indirekt analysiert werden Wichtiger Faktor beim Übersetzen

Literatur Christie, Francis & Martin, J.R. (eds.), 1997, Genres and Institutions: Social Processes in the Workplace and School. London: Cassell. House, Juliane, 1997, Translation quality assessment: a model revisited. Tübingen: Narr. Martin, J.R., 2000, 'Beyond Exchange: APPRAISAL Systems in English', in Hunston, Susan & Thompson, Geoff (eds), Evaluation in Text, Oxford: Oxford University Press, Steiner, Erich, 2004, Translated Texts: Properties, Variants, Evaluations. Frankfurt/M. u.a.: Lang. (besonders Kapitel 2)