Erste Röntgenaufnahme (Hand Geheimrat Kölliker )

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 Präsentation transkript:

Darmdiagnostik Christian Hohl

Erste Röntgenaufnahme (Hand Geheimrat Kölliker 23. 1.1896) Geschichte Erste Röntgenaufnahme (Hand Geheimrat Kölliker 23. 1.1896)

Erste Angiographie mit einer Quecksilberverbindung Geschichte Erste Angiographie mit einer Quecksilberverbindung

1911 BaSO4 als positives intestinales Kontrastmittel Geschichte 1911 BaSO4 als positives intestinales Kontrastmittel 1918 Luft als negatives Kontrastmittel 1923 Erste Doppelkontrastuntersuchung mit Barium und Luft 1929 Erste Bariumenteroklyse Dünndarmkontrasteinlauf mit Duodenalsonde (Sellink) 1978 Dünndarm-Doppelkontrast (Herlinger)

1867 Erste Gastroskopie durch Kussmaul Geschichte 1867 Erste Gastroskopie durch Kussmaul 1954 Biegsames Endoskop mit Glasfieberstäben 1968 ERCP durch Mc Clune Kussmaul führt nach verfügbarkeit von elektrischem licht die erste Gastroskopie durch

2000 Kapselendoskopie (WCE) Geschichte 2000 Kapselendoskopie (WCE) Kussmaul führt nach verfügbarkeit von elektrischem licht die erste Gastroskopie durch

2000 Kapselendoskopie (WCE) Geschichte 2000 Kapselendoskopie (WCE) Kussmaul führt nach verfügbarkeit von elektrischem licht die erste Gastroskopie durch

Darmdiagnostik Abdomen-Übersicht Monokontrastuntersuchungen Doppelkontrastuntersuchungen Ultraschall CT MRT

Abdomen-Übersicht Basisdiagnostikum (liegend, stehend, LSL) Freie Luft 64% (CT 82%) Obstruktion / Ileus 56-86% (CT 50-82) Pneumatosis intestinalis 60-78% Nieren- / Harnleitersteine 52% Ischämie, Entzündung 0%

Abdomen-Übersicht Indikationsstellung oft zweifelhaft und ungerichtet 7% der durchgeführten Übersichtsaufnahmen haben das weitere Procedere beeinflußt Feyler et al. Postgrad Med J 2002;78:94-96

Monokontrastuntersuchungen Iodhaltige wasserlösliche KM Ionisch (Gastrografin) Nicht-ionisch (Ultravist) Bariumhaltige nicht-wasserlösliche KM Kontraindiziert vor chir. Eingriffen oder bei Perforationsverdacht. Überlegen in der diagn. Aussagekraft

Monokontrastuntersuchungen - Dünndarm Einfache KM-Mahlzeit (MDP) Passagehindernis, Passagezeit, Perforation, Insuffizienz Fraktionierte MDP (Pansdorf) Magenuntersuchung in Doppelkontrasttechnik mit anschließender Dünndarmuntersuchung im Monokontrast

Monokontrastuntersuchungen - Dünndarm Lintott und Herlinger 400 ml BaSO4 + 10 ml Gastrografin Lagerung, Palpation Sellink Bariumgabe über eine Duodenalsonde

Monokontrastuntersuchungen - Dickdarm KKE Iodhaltige KM Vor Rückverlagerung, Insuffizienz, Fistel Divertikulitis 93% (CT 100%) Perforation 53% (CT 100%) Neoplasien (selten) Kinder: Invagination, Fehlbildungen

Doppelkontrastuntersuchunen Positiver Kontrast: Barium Negativer Kontrast: Luft/Methylzellulose Ziel: Dünner Beschlag der Darmwand mit Barium und Distension des Darms durch Luft/Methylzellulose Begrenztes Zeitfenster wegen Ausflocken des Barium Ergebnis ist Untersucherabhängig

Doppelkontrastuntersuchung - Dünndarm Klassische Enteroklyse Sellink Herlinger/Maglinte Dünndarmintubation Bariumgabe (~150 ml) Methylzellulose ( ~ 1500 ml) Übersichts- und Zielaufnahmen

Doppelkontrastuntersuchung - Dünndarm Sensitivität 67% - 100% Strahlenexposition (15 mSv)

Doppelkontrastuntersuchung - Dickdarm Klassische Verfahren zur Karzinomdiagnostik Vorbereitung wie zur Coloskopie Einlauf mit Barium bis zum Coecum Spasmolyse (Butylscopolamin) Luftinsufflation „Pfützenfreie“ Darstellung aller Abschnitte

Doppelkontrastuntersuchung - Dickdarm Untersucherabhängiges Verfahren Sensitivität 96,5 % (Carcinom) Relativ hohe Strahlenexposition

Ultraschall Größte Verbreitung/Verfügbarkeit Fehlende Strahlenexposition Geringe Invasivität Untersucherabhängig - subjektiv

Ultraschall Sensitivität: M. Crohn 78% Colitis ulcerosa 74% Sigmadivertikulitis 49-77% Freie Luft 82% Ileus 100%

Ultraschall 7,5 MHz Schallkopf (~10 cm) Nüchtern, evtl. orale Mannitolgabe Entblähende Maßnahmen Dopplersonographie (KM) THI

Computertomographie

1972 Hounsfield präsentiert ersten Computer-Tomographen Computertomographie 1972 Hounsfield präsentiert ersten Computer-Tomographen

Computertomographie 1974: Scanzeit 7 min, Bildmatrix 80x80 Pixel, Messfeld 25 cm, räumliche Auflösung 1,3 mm (4LP/cm)

Computertomographie 1989 Kalender präsentiert Spiral-CT:

Computertomographie 1974 2005

Patientenvorbereitung: Computertomographie Patientenvorbereitung: Nüchtern am Untersuchungstag Orale und rektale Kontrastierung mit Iod-haltigem KM I.v.-Kontrastmittelgabe

Computertomographie Vorteile: Preisgünstig (~ € 150) Kurze Untersuchungszeit (5 -10 s) Reproduzierbares Schnittbildverfahren Relativ hohe Verfügbarkeit Interventionsmöglichkeit

Computertomographie Relativ hohe effektive Dosis 5-7 mSv (Rö-Thorax ~ 0,05- 0,1 mSv) Mäßiger WT-Kontrast

Computertomographie Darstellung der umgebenden mesenteialen Strukturen Komplikationen Nebenbefunde

Computertomographie M. Crohn 17 J, weibl.

Computertomographie

Computertomographie M. Crohn 20 J, weibl.

Computertomographie Dosisreduktion: Strenge Indikationsstellung Gewichtsadaptierte Protokolle AEC Belichtungsautomatik Hodenkapseln bei Knaben Kein Auflegen von Schürzen o.ä. !!!

Computertomographie Indikation: Kritisch kranke Patienten Dringender Abszeßverdacht Interventionen

MRT

MRT 1973 Lauterbur Präsentiert die MRT Lauterbur P C: Image formation by induced local interaction. Examples employing NMR. Nature 1973; 242:190

1977: Erstes MRT-Bild eines Menschen (R. Damadian)

Verbesserte Gradienten Neue Sequenzprotokolle MRT Hochfeldsysteme (1,5 T) Oberflächenspulen Parallele Bildgebung Verbesserte Gradienten Neue Sequenzprotokolle Deutlich herabgesetzte Untersuchungszeit Auflösung im Submillimeterbereich 2005

Gastrointestinale MRT: Bewegungsartefakte (Atmung, Peristaltik) Kontrast (Mesenterium – Wand – Lumen)

Patientenvorbereitung: MRT Patientenvorbereitung: Nüchtern am Untersuchungstag Orale und rektale Kontrastierung mit Wasser (Mannitol) I.v. Buscopan Ggf. i.v.-Kontrastmittelgabe Kontraindikationen beachten

MRT

M. Crohn 20J, weibl. – TrueFISP axial MRT M. Crohn 20J, weibl. – TrueFISP axial

M. Crohn 20J, weibl. – TrueFISP coronal MRT M. Crohn 20J, weibl. – TrueFISP coronal

M. Crohn 14 J, weibl. – TrueFISP coronal MRT M. Crohn 14 J, weibl. – TrueFISP coronal

MRT M. Crohn: Darmwandverdickung Mesenteriale Hypervaskularisierung Mesenteriale Lymphadenopathie Vakatfettwucherung

Mesenteriale Hypervaskularisierung Mesenteriale Lymphadenopathie MRT Colitis ulcerosa: Darmwandverdickung Keine skip-lesions Mesenteriale Hypervaskularisierung Mesenteriale Lymphadenopathie Vakatfettwucherung

Colitis ulcerosa 20 J, weibl. TureFISP MRT Colitis ulcerosa 20 J, weibl. TureFISP

MRT Komplikationen: Konglomerattumor Abszeß Fisteln

Abszeß/Konglomerattumor MRT M. Crohn 20 J, weibl. Abszeß/Konglomerattumor

MRT M. Crohn 16 J, männl. T2-TSE

MRT Kleine Patienten Begleitung durch Bezugsperson Vorbereitung am Vortag Reduzieren des Protokols (~15 min.)

MRT Vorteile: Fehlende Strahlenexposition Hohe Sensitivität/Spezifität Patientenkomfort Untersucherunabhängiges Verfahren Bilder auch für nicht-Radiologen klar!

MRT Nachteile: Relativ hohe Kosten (~ € 600) Untersuchungsdauer Kontraindikationen

MRT Ultraschall als Basisverfahren und zur kurzfristigen Kontrolle MRT als diagnostischer Goldstandard bei der Erstdiagnose sowie zur Verlaufs- und Therapiekontrolle CT als Ergänzung bei Abszeßverdacht und zur Drainageanlage

Zusammenfassung GI-Blutung: Mes. Ischämie: Entzündlich Akut: Endoskopie / Angio / CT Chron: Endoskopie / WCE Mes. Ischämie: CT (ggf. MR) Entzündlich Akut: Sonographie / CT Chron: Endoskopie (WCE) / MR

Zusammenfassung Neoplasie: Screening: Endoskopie (virt. Kolo) Symptomatisch: Endoskopie (virt. Kolo) Staging: CT / PET-CT / MR

Darmdiagnostik GoÄ KKE 700 Punkte Colon Doppelkontr. 1400 Punkte DD-Enteroklyse 1300 Punkte CT-Abdomen 2600 Punkte Virt. Kolo 3400 Punkte MR-Abdomen 4400 Punkte

Vielen Dank! HELIOS Standort www.helios-kliniken.de Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie HELIOS Klinikum Siegburg