Rückläufige Wörterbücher Universität zu Köln Romanisches Seminar SoSe 2010 HS: Französische Lexikographie und Lexikologie Dozent: Dr. Andreas Michel Referentin: Nadya Daskalova Rückläufige Wörterbücher
Inhaltsverzeichnis I. Wörterbuchtypen II. Aufbau der rückläufigen Wörterbücher 1. Allgemeine Eigenschaften 2. Dictionnaire inverse de la langue française - eine Analyse 2.1. Makrostruktur 2.2. Mikrostruktur
Inhaltsverzeichnis Erstellung und Verwendung 1. Erstellung eines Rückläufigen Wörterbuchs 1.1. Transkription 1.2. Homonymie 2. Verwendung der Rückläufige Wörterbücher
Rückläufige Wörterbücher I. Wörterbuchtypen Es existieren viele Kriterien zur Klassifizierung von Wörterbüchern: Nach der Information und dem Referenten: Sprachwörterbücher: Referent – für den allgemeinen Benutzer Informationen – kommunikationswichtigen Bedeutungsmerkmale Sachwörterbücher: Referent – für engeren Kreis von Benutzern Informationen – über ein bestimmtes Gebiet
Rückläufige Wörterbücher I. Wörterbuchtypen Nach der Anzahl der Sprachen: Ein-, zwei- und mehrsprachige Wörterbücher
Rückläufige Wörterbücher I. Wörterbuchtypen Nach dem Umfang der Makrostruktur und deren Verhältnis zum ausgewerteten Korpus Extensiv - Möglichst umfassende Beschreibung des Wortschatzes Restriktiv Lexik eines bestimmten Sprachgebrauchs – deskriptive vs. normative Wb Selektiv Zuordnung zu einem bestimmten Wörterbuchtyp: Wb der geschriebenen bzw. gesprochenen Sprache
Rückläufige Wörterbücher I. Wörterbuchtypen Nach der Mikrostruktur und deren Bezug auf das Lemma Bezug auf den Inhalt: Einsprachige Wörterbücher Wörterbücher der Synonyme und Antonyme Kollokationswörterbücher Bezug auf die Form: Aussprachewörterbücher Orthographiewörterbücher Reimwörterbücher Rückläufige Wörterbücher
Rückläufige Wörterbücher II. Aufbau der Rückläufigen Wörterbücher Allgemeine Eigenschaften Makrostruktur Umgekehrt alphabetische Folge (von rechts nach links) Heutzutage meistens von der phonetischen Realisierung, früher von der graphischen ausgegangen
Rückläufige Wörterbücher II. Aufbau der Rückläufigen Wörterbücher Mikrostruktur Sehr kurze Mikrostruktur hat als Hauptfunktion die Darstellung der Form des Lemmas
Rückläufige Wörterbücher II. Aufbau der Rückläufigen Wörterbücher Dictionnaire inverse de la langue française – eine Analyse 2.1. Makrostruktur Aufbau: Alphabetisch – A → Z Phonetisch Lemmata – D → G (von rechts nach links)
Rückläufige Wörterbücher II. Aufbau der Rückläufigen Wörterbücher Chapitre: -a Section: -aa Paragraphe: -kaa
Rückläufige Wörterbücher II. Aufbau der Rückläufigen Wörterbücher Aufbaukriterien Alphabetisch – Hauptkriterium Phonetisch – Sekundäres Kriterium Warum wird das zweite Kriterium benötigt? Lautbild stimmt sehr selten mit dem Schriftbild überein
Rückläufige Wörterbücher II. Aufbau der Rückläufigen Wörterbücher Phonetisches Kriterium – Die Anordnung der Phoneme - alphabetisch nach den Graphemen - Phonemsymbole, die aus der Orthographie entliehen sind, werden alphabetisch geordnet - Symbole, die nicht als Grapheme existieren, werden direkt nach den Symbolen geordnet, die ihnen phonetisch am Nächsten stehen
Rückläufige Wörterbücher II. Aufbau der Rückläufigen Wörterbücher Diese Phoneme werden untereinander nach ihren phonetischen Eigenschaften geordnet: Vokale Konsonanten Halbvokale Orale Nasale Vordere geschlossene Zentrale Vokale halbgeschlossene Hintere offene Stimmlos Stimmhaft Oklusive Labiale Frikative Dentale Sibilanten Velare Nasale Liquide
Rückläufige Wörterbücher II. Aufbau der Rückläufigen Wörterbücher Die Alphabetische und phonetische Ordnung der Phonemen der französischen Sprache // // // // kommen nicht im Auslaut vor
Rückläufige Wörterbücher II. Aufbau der Rückläufigen Wörterbücher 2.2. Mikrostruktur - Lemmata stehen Links - Angabe zu der grammatischen Kategorie rechts: phon. Transkription
Rückläufige Wörterbücher III. Erstellung und Verwendung Erstellung eines rückläufigen Wörterbuchs 1.1. Die Transkription – Probleme bei der Auswahl der Aussprache Bsp.: // vs. // - bei nicht akzentuierten Silben, die nicht im Auslaut stehen, ist es nicht immer deutlich, welcher der beiden Laute ausgesprochen wird Bsp.: mêler [mle] oder [mele]
Rückläufige Wörterbücher III. Erstellung und Verwendung Bsp.: Die Aussprache des //-muet petite – [ptit] aber auch [ptit] – Kontextabhängig Lösung: „Dans tous ces cas il nous a fallu de choisir une prononciation „préférée“ parmi celles que les dictionnaires et manuels considèrent acceptables, ou bien attribuer à chaque mot autant de transcriptions, donc de rubriques dans le dictionnaire, que de prononciations admises pas les autorités.“
Rückläufige Wörterbücher III. Erstellung und Verwendung 1.2. Homonymie Lexikalische Homonyme – gleiche Aussprache und Orthographie, gleiche grammatische Kategorie, jedoch andere Bedeutung - Homonyme, die gleichzeitig homophon und homographisch sind - Homonyme, die nur homophon sind
Rückläufige Wörterbücher III. Erstellung und Verwendung Lösung: Lexikalische Homonyme, die homophon und homographisch sind, werden nur ein Mal im Wörterbuch eingetragen Bsp.: voler v. Syntaktische Homonyme – gleiche Aussprache und manchmal Orthographie, jedoch andere grammatische Kategorie Bsp.: brillant adj., n.
Rückläufige Wörterbücher III. Erstellung und Verwendung Bei Homonymen, die aber unterschiedliche Orthographie haben, oder sie variiert, wurden alle Varianten eingetragen Bsp.: air m., aire f., ère f. capital adj., capitale f.
Rückläufige Wörterbücher III. Erstellung und Verwendung 2. Verwendung der rückläufigen Wörterbücher Erkenntnisse über die Wortbildung durch Suffixe Informationen über Verteilung von Wortendungen und Ihre Bedeutung für die Wortarten Auskunft über phonetische und (graphemische) Auslaute
Rückläufige Wörterbücher III. Erstellung und Verwendung
Rückläufige Wörterbücher III. Erstellung und Verwendung
Rückläufige Wörterbücher III. Erstellung und Verwendung
Rückläufige Wörterbücher III. Erstellung und Verwendung
Rückläufige Wörterbücher III. Erstellung und Verwendung
Literaturverzeichnis 1. Juilland, Alphonse: Dictionnaire Inverse de la langue francaise, London 1965 2. 83. Typen von Wörterbüchern". In: Lexikon der Romanistischen Linguistik, hrsg. von G. Holtus / M. Metzeltin / C. Schmitt. Tübingen: Niemeyer 2001, Bd. I,2, 2001, 920-937