Von der inneren zur äußeren Mehrsprachigkeit

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 Präsentation transkript:

Von der inneren zur äußeren Mehrsprachigkeit Jörg Roche Institut für Deutsch als Fremdsprache LMU München Deutschlehrertagung 2008, Barcelona Von der inneren zur äußeren Mehrsprachigkeit

Perspektiven auf Mehrsprachigkeit Sprachenpolitik (EU-Sprachenpolitik, 3-4 Sprachen, Linguapax, Deutsch als EU-Verhandlungssprache Erasmus, Hochschulexportprogramme, Deutsch Uni Online) Pädagogik/Curricula (Englisch als einzige Fremdsprache, BSE, „Sprachenbewusstsein“) Anthropologie („innere Mehrsprachigkeit“, „push & pull“, Sprache als pragmatisches Instrument) Erwerbslinguistik (z.B. simultaner Erwerb als 1 System, Erwerbssequenzen, funktionale Perspektive) Didaktik (Eurocom, CLIL, HIAS - handlungsorientierter, integrativer, authentischer, schülerzentrierter Sprachunterricht, Szenariendidaktik)

Perspektiven auf Mehrsprachigkeit Sprachenpolitik (EU-Sprachenpolitik, 3-4 Sprachen, Linguapax, Deutsch als EU-Verhandlungssprache Erasmus, Hochschulexportprogramme, Deutsch Uni Online) Pädagogik/Curricula (Englisch als einzige Fremdsprache, BSE, „Sprachenbewusstsein“) Anthropologie („innere Mehrsprachigkeit“, „push & pull“, Sprache als pragmatisches Instrument) Erwerbslinguistik (z.B. simultaner Erwerb als 1 System, Erwerbssequenzen, funktionale Perspektive) Didaktik (Eurocom, CLIL, HIAS - handlungsorientierter, integrativer, authentischer, schülerzentrierter Sprachunterricht, Szenariendidaktik)

Schema von Skutnabb-Kangas/Toukomaa (1977): Schwellenhypothese und Interdependenzhypothese

„Es gilt also, die dem Menschen von Natur mitgegebenen Fähigkeiten auch im schulischen Rahmen nutzbar zu machen und sie weiter zu entwickeln. Wie in der Natur jedes wachsende Individuum zu jedem Zeitpunkt überlebensfähig sein muss, gilt es auch im Fremdsprachenunterricht, die Schülerinnen und Schüler in eine sie akzeptierende Umgebung zu führen, ihre Sinneswahrnehmung, ihr Denken und ihr Sprachlernvermögen zu aktivieren, damit sie selbst lernen, wie sie einer gegebenen Situation jeweils angemessen gerecht werden können. Die Kinder lernen das, was sie brauchen. Sie müssen nur entsprechend gefordert und gefördert werden.“ Bleyhl 2003,55

Schon in unserer Muttersprache lernen wir ein dynamisches Polysystem kennen, in dem die Sprachen verschiedener Lebenskreise, denen wir angehören, ineinander greifen und sich vermischen (Wandruszka 1979:314)

Variationsparameter in Sprachen Funktion (Register, Textsorte …) Soziales Umfeld Regionales Umfeld Berufliches Umfeld Geschlechtsspezifische Präferenzen, Genderlekte Fremdsprachliche Einflüsse Mehrsprachigkeit (Codewechsel) Ungleiche Kommunikationssituationen (Xenolekte, Kindersprache, „Gerolekte“, Pädolekte) Eingeschränkte Kommunikationssituationen Medien Externe Normung Stil und Ästhetik (Literatur, Film, Parodie, Cartoons) Zensur Zeit (Epochen …) Spracherwerb Krankheiten (Aphasien) …

List (2004:133) „quersprachige Kompetenz“ fruchtbares Potential, die symbolischen Dienste unterschiedlicher sprachlicher Medien und Register zu erkennen, zwischen ihnen zu unterscheiden, sie womöglich selbst zu mischen oder wechselnd zu benutzen und quer durch sie hindurch zu handeln

Findet Nemo

Literatur und Ressourcen Roche, Jörg (2008). Fremdsprachenerwerb – Fremdsprachendidaktik. Tübingen, utb. www.finken.de (DVD, Koffer, Grundfragen zum Spracherwerb, Infomaterial kostenlos) www.deutsch-uni.com (online Programme mit fachsprachlichen Inhalten für Studierende und Wissenschaftler) LIFE-Serie von BMW für interkulturelles Lernen und www.grenzenlos-life.de (kostenlos)