VI. Kongress für Gesundheitspsychologie

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VI. Kongress für Gesundheitspsychologie Optimierung auf Seiten des Rezipienten - Medienkompetenz und gesundheitsförderlicher Lebensstil Evelin Witruk Universität Leipzig VI. Kongress für Gesundheitspsychologie 25. – 27. März 2004, Leipzig

Gliederung 1 Medienkompetenz als Aspekt des Lebensstils 2 Methodisches Vorgehen in der Diplomarbeit von Ivette Langner (2006) 3 Ergebnisse

1 Medienkompetenz als Aspekt des Lebensstils

Lebensstil Konsistente Verhaltensweisen über verschiedene Situationskontexte hinweg, denen spezifische Muster von Einstellungen, Werten und Präferen-zen zu Grunde liegen, die seit der Kindheit so-zialisiert sind. Es bestehen Handlungsalternativen aber auch Handlungsbeschränkungen in Form von sozialen -, ökonomischen - und Bildungsressourcen des Individuums. Die Konsistenz der Handlungsmuster führt zum Erleben der Kontinuität, der Unverwechselbar-keit und damit der Identität.

Gesundheitsförderliche Lebensstile Muster von Werten und Präferenzen, die zu gesundheitsförderlichen Verhaltensweisen führen. Entsprechend der individuellen Wertemuster und Präferenzhierarchien, die langjährig gewachsen sind, wird Bewegungs- und Ernährungsverhalten sowie der Umgang mit Gesundheitsrisiken praktiziert.

Medienbezug des Lebensstils Medienkompetenz gewinnt als ein Aspekt des Le-bensstils zunehmend an Bedeutung. Es besteht eine Präferenzhierarchie zur Selektion von Medieninhalten und –formen. Der Befundüberblick belegt den Einfluss von Massenmedien und der individu-ellen Medienkompetenz auf die Gesundheitsförder-lichkeit des individuellen Lebensstils sowie die Möglichkeiten der Lebensstilveränderung über Präventions- und Interventionsansätze zur Steige-rung der Medienkompetenz über Kampagnen und Trainingsprogramme.

Dimensionen der Medienkompetenz (Groeben, 2002) 1 Medienwissen/Medialitätsbewußtsein 2 Medienspezifische Rezeptionsmuster 3 Medienbezogene Genussfähigkeit 4 Medienbezogene Kritikfähigkeit 5 Selektion/Kombination von Mediennutzung 6 Partizipationsmuster 7 Anschlusskommunikationen

Methodisches Vorgehen in der Diplomarbeit von Ivette Langner (2006)

Bei jungen Erwachsenen (89 Studierende der Psychologie an der Universität Leipzig von 112 ursprünglichen Teilnehmern) untersuchte Langner (2006) den Zusammenhang von Medienkompetenz und Essverhalten. Fragebogen zur Mediennutzung und zur Medienkompetenz selbst entwickelt mit den 7 Skalen nach Groeben (2002). Inventar (IEG) zum Essverhalten und Gewichtsproblemen von Diehl und Staufenbiehl (1994): Übernahme von 9 aus 14 Skalen

3 Ergebnisse 1 Es zeigen sich keine Geschlechts-unterschiede hinsichtlich der Medienkompetenz insgesamt . Männliche Studenten haben sign. höhere Kompetenzen im technik- und anwendungsbezogenem Umgang mit Medien.

Die Mehrheit der Teilnehmer ist idealgewichtig Die Mehrheit der Teilnehmer ist idealgewichtig. Unter- und Übergewicht kommen eher bei weiblichen Studierenden vor. Das Essverhalten ist insgesamt durchschnittlich und es liegen keine Geschlechtsunterschiede vor. Personen mit hohem BMI aber auch Studierende, die ihre Nahrungszufuhr kontrollieren, berichten Probleme mit dem Essen und ihrem Gewicht

3 An der Spitze der Mediennutzung stehen in dieser Stichprobe der Computer, das Handy und das Internet. Fernsehen und Zeitung sind nachgeordnet und dienen vor allem der Informationsgewinnung. Der genrespezifische Konsum von Fernsehen und Zeitschriften weist kaum Beziehungen zum Essverhalten auf, mit einer interessanten Ausnahme: Studierende, die oft und gern Serien im Fernsehen anschauen, berichten signifikant häufiger über Ess- und Gewichtsprobleme. Das erscheint als ein weiterer Beleg zur Eskapismushypothese, wie sie von Kepplinger u. a. (1997) für Serienkonsumentinnen gefunden wurde. Tendenziell hatten Vielseher ein höheres Körpergewicht.

4 Die Dimension Medienbewußtsein/Medienwissen zeigt einen signifikanten Zusammenhang zum Essverhalten: Mit höherem Medienwissen zeigen sich geringere Probleme mit dem Essen und dem Gewicht sowie eine positivere Einstellung zur gesunden Ernährung.

Studierende mit einer hohen medienspezifischen Genussfähigkeit weisen dem Essen eine signifikant positivere Wirkung zu. 6 Bessere Anschlusskommunikation steht im signifikanten Zusammenhang zu positiven ernährungsbezogenen Erlebnissen.

7 Mittels Clusteranalyse wurden vier Subtypen mit divergierender Medienkompetenzausprägung und unterschiedlichen Ernährungseinstellungen und Essverhalten gefunden.