Ein budgetbezogenes Indikatorensystem als Grundlage der Mittelverteilung Michael Wilmes Freie Universität Berlin/ Projekt Hochschulinterne Steuerungsmodelle
FU-Leistungsmodell zur internen Mittelvergabe (seit 1992) Indikatoren: Zahl/Höhe der ... Publikationen Studierenden Promotionen Drittmittel Abschlüsse Prinzip der Gleichrangig-keit von Forschung - Nachwuchsförderung - Lehre
FU-Leistungsmodell Rangplatzverfahren Fächergruppeneinteilung 1. Naturwiss. + 2. Geistes- und Sozialwiss. Bezugsgröße Freie Sachmittel der FB (jährliches Gesamtvolumen zwischen ~ 15-25 Mio. DM) im „Titelverbund“: (z.B. laufenden Kosten für Geschäftsbedarf, IuK-Technik, Bücher- und Zeitschriften, Lehr- und Forschungsmittel, Reisemittel...)
Verteilungsvolumen 1992-1995: zwischen + 5,3% und + 13,5% des Titelverbundes 1996: - 14,8% des Titelverbundes 1997: - 4,6% des Titelverbundes sowie 5,4% Umverteilung 1998: - 5,8 % des TV, Umverteilung 19,2% des TV sowie Einbeziehung der budgetierten Mittel für StudHK und Lehraufträge in den TV 1999: Umverteilung von 20% des Titelverbundes (ca. 5 Mio. DM)
1997: Projekt Hochschulinterne Steuerungsmodelle (gefördert von der VW-Stiftung im Programm „Leistungsfähigkeit durch Eigenverantwortung“) Ziele: Überprüfung des Indikatorenmodells Fortentwicklung zum internen Steuerungsinstrument
Projekt Hochschulinterne Steuerungsmodelle Anforderungen im Zuge der Strukturreform der FU: Überführung des Modells in neue Fachbereichsstruktur Anpassung des Modells an Budgetierung und wachsende dezentrale Ressourcenverantwortung
Kritikpunkte am bisherigen FU-Leistungsmodell Ungleiche, historisch gewachsene Ausgangsbedingungen Verzerrungen durch Rangplatzverfahren fehlende Planungssicherheit durch wechselnde Mittelvolumina kumulative Umverteilungseffekte („strukt- urelle“ Gewinner und Verlierer, „quality-trap“) Fehlende Grundausstattungskomponente Unzureichende Berücksichtigung disziplinärer Spezifika
Neue Bezugsgröße der Indikatoren: Das „Budget“ der Fachbereiche Bisher: Personalbasis = Professuren, Mittelbau mit je nach Indikator differenzierter Gewichtung Jetzt: Budgetbasis = einheitlich Personalmittel für wissenschaftliches und Sonstiges Personal + Sachmittel (konsumtive Ausgaben)
„Budgetbezogenes“ FU-Leistungsmodell Alle Ausgaben (personelle und sächliche Infrastruktur) werden als „Input“ einbezogen Höhere Anforderungen an „Budgetgewinner“ und Entlastung der „Budgetverlierer“ im Zeitverlauf Bei wachsender Budgetautonomie Verbesserung der Leistungsbilanz auf der „Kostenseite“ durch Fachbereiche möglich Stärkung des „Budgetdenkens“ in den FBen Optimierung der Kostenstrukturen im Wettbewerb um eine „best-practice“ in der Universität Immanente Begrenzung von Budgetmaximierungsstrategien
„Budgetbezogenes“ FU-Leistungsmodell Weiterhin Wettbewerb in Fächergruppen (statt disziplinenspezifischer Gewichtungsfaktoren) Nutzung der Berlinweit erhobenen, ausgabenbe-zogenen „Kennzahlen“ für interne Steuerung: Be-rücksichtigung von Ausstattungsunterschieden und Infrastrukturkosten im Leistungsvergleich möglich Nicht alle Probleme innerhalb des Leistungsmodells lösbar
Vergleich „Budgets“ von fünf Lehr- und Forschungseinheiten der FU Berlin PA = Personalausgaben
Vergleich Kostenstruktur von fünf Lehr- und Forschungseinheiten der FU Berlin PA = Personalausgaben
Vergleich Personenbezogene und Budgetbezogene Leistungsdaten - Beispiel: Publikationspunkte je Wissenschaftler bzw. je 200 TDM Budget 18,0 16,0 14,0 12,0 10,0 8,0 6,0 4,0 2,0 0,0 Recht BWL VWL Politik Deutsch Je Wissenschaftler 11,1 7,1 9,7 16,6 9,4 Je 200 TDM Budget 9,88 7,66 10,83 14,54 10,94 Budget (konsumtive Ausgaben) 17.550 TDM 11.776 TDM 10.561 TDM 18.012 TDM 12.996 TDM Anzahl Wiss. (bes. Planstellen) 78 64 59 79 76 Anzahl Publikationspunkte 858 454 572 1311 714 Budget je Wiss. 225 TDM 184 TDM 179 TDM 228 TDM 171 TDM
Perspektive: Einbeziehung der Kosten von zentralen Verwaltungs-/ Serviceeinheiten Ziele: Inanspruchnahme von zentralen Ressourcen durch die dezentralen Einheiten transparent machen Kostenbewußtsein und Dienstleistungsorientierung bei dezentralen und zentralen Einheiten stärken
Weitere Entwicklungen Ergänzung des outputgesteuerten Leistungsmodells um ein inputgesteuertes Element (formelgebundene Grundausstattung) Berücksichtigung qualitativer Informationen und spezifischer Fachbereichsbedingungen in formalisierten Budgetverhandlungen zwischen Universitätsleitung und Fachbereichen (zweijähriger Finanzierungsturnus)
Qualitätssicherung im Zuge von Budgetverhandlungen Berichte über Lehre, Forschung, wissenschaftlichen Nachwuchs, Frauenförderung, Kooperationen (Profilberichte) „Benchmarking“ Vereinbarung von Entwicklungs- und Qualitätszielen Evaluation der Bereiche (mehrjähriger Turnus)