Frühkindliche Hörstörungen - Erkennen und Behandeln Dr. med. Peter Renner Frühkindliche Hörstörungen - Erkennen und Behandeln HNO Gemeinschaftspraxis Dr. med. Angelika Sprüth & Dr. med. Peter Renner Hauptstr. 41 Köln Rodenkirchen Markt 4 Erftstadt Lechenich
Anatomie
Aufbau des Ohres
Die Hörrinde
Umwandlung von mechanischer Energie in elektrische Energie In der Schnecke, einem spiralförmigen Gang der mit Flüssigkeit gefüllt ist, wandert die von den Gehörknöchelchen weitergeleitete Schallwelle bis zur Spitze der Schnecke und reizt dabei die hochempfindlichen Haarzellen . Hier wird die Bewegungsenergie in elektrochemische Energie umgewandelt und gelangt über die Hörnerven als Impuls an die Hörzentren des Gehirns.
Wo können Störungen auftreten ? Anatomische Veränderungen : Ohrmuschel-Gehörgang-Mittelohr-Innenohr-Gehirn Stoffwechselstörungen wie Diabetes Psychische Störungen wie akustische Agnosie, die sogenannte Seelentaubheit oder Stressbezogene Störungen ( Viel um die Ohren )
Frühkindliche Hörstörungen werden in Deutschland leider immer noch zu spät diagnostiziert Rund 1000 Kinder kommen jährlich in Deutschland mit einer Schwerhörigkeit zur Welt. Entdeckt werden die Hörstörungen oft spät, im Durchschnitt mit ca. 31 Monaten. Früherkennung von Schwerhörigkeit ist eine der wichtigsten Aufgaben der Vorsorgemedizin im frühen Kindesalter
Frühkindliche Hörstörungen, die nicht rechtzeitig erkannt und versorgt werden, können zu nicht mehr kompensierbaren Spätfolgen führen. Aufgrund einer mangelhaften oder sogar fehlenden Aufnahme akustischer Reize kann es zu einer Reifungsverzögerung der Hörbahn kommen. Dies hat sekundäre Funktionsstörungen der Informationsverarbeitung zur Folge, die für die betroffenen Kinder lebenslange Konsequenzen haben können. Diese Kinder leiden unter anderem an Sprachentwicklungsverzögerungen. Auch kann das Erlernen von Fremdsprachen durch diese frühen Störungen stark beeinträchtigt sein
Innerhalb der sensiblen Phase der Hörbahnreifung ist das frühkindliche Gehör besonders empfindlich für fehlende akustische Reize. Störungen, die in dieser Phase auftreten, können aber aufgrund der Plastizität des Hörbahnsystems mit Erfolg geheilt oder kompensiert werden, wenn sie innerhalb der sensiblen Phase versorgt werden z. B. durch hörverbessernde Operationen, den Einsatz von Hörgeräten oder, bei Taubheit, durch Innenohrprothesen. Nach Ablauf dieser Phase ist ein deutlich geringerer Rehabilitationserfolg zu erwarten.
Die ersten vier Lebensjahre sind wesentlich für die Entwicklung eines normalen Sprachhörvermögens. Bereits bei einem Hörverlust von mehr als 25 dB über einen längeren Zeitraum (wie er etwa bei häufigen Mittelohrentzündungen eintritt) sind nicht wieder gutzumachende Beeinträchtigungen der Sprachentwicklung zu befürchten. Eltern von Kindern mit Schulschwierigkeiten sollten die Probleme so früh wie möglich mit den Lehrern besprechen. Weitere sinnvolle Anlaufstellen sind augen- und ohrenärztliche Untersuchungen. Noch wichtiger ist es, frühzeitig, d.h. spätestens im letzten Kindergartenjahr eine Hörprüfung durch einen HNO- Facharzt vorzunehmen zu lassen. Eine weiterführende Diagnostik wird dann von HNO Ärzten mit Praxisschwerpunkt oder Fachärzten für Phoniatrie und Pädaudiologie angeboten. Fehlende Kompensation der allgegenwärtigen Reizüberflutung z.b. Mp3 Musik – Überbeanspruchung und Überforderung der Hirnleistung
Auffälligkeiten Verzögerte Sprachentwicklung Wichtige Dinge werden bei Störgeräuschen nicht herausgefiltert Kurze Aufmerksamkeitsspannen, Ablenkbarkeit Die Gedächtnisleistung für gesprochene Sprache sowie für Gehörtes ist beeinträchtigt Störungen des Bewegungsablaufes (Grob-/Feinmotorik, Koordination, Gleichgewicht) Hyperaktivität, Aggressionen, Ängste, Abwehr Gehemmtheit, Verschlossenheit, Isolierungsneigung,Zeichen geistiger Entwicklungsverzögerung, schlechte Schulleistungen
Diagnostik HNO ärztliche Untersuchung : Ohrmikroskopie, Inspektion von Nase, Rachen und Nasenrachen Prüfung der Mechanik : Tympanometrie Objektive Teste des Innenohres und auch des Hörnerven : Stapediusreflexe, OAE und BERA AVWS Teste : Prüfung auf auditive Wahrnehmungs- und Verarbeitungsstörungen also Störungen der zentralen Hörprozesse Laborteste ( Kryptopyrrol, Nitrostress, Neurostress, Mikronährstoffe)
AVWS Teste Sprachverständlichkeit im Störschall Dichotischer Test – beidohriges Wortverstehen Auditive Wahrnehmungstrennschärfe –Epi Efi Serielles Gedächtnis : Zahlenfolgen Auditive Merkfähigkeit : Zweisilber Geschichte nacherzählen Ergänzen von Worten - _ele_on_uch Unterscheiden von Klangmustern (Hut-Mut) phonologischer Arbeitsspeicher – „Quatschworte“
Behandlung Korrektur anatomischer Auffälligkeiten Behandlung von Stoffwechselstörungen Einsatz von Hörgeräten oder Innenohrprothesen Logopädie,Ergotherapie Aufmerksamkeitstraining ADHS-Coaching Lernfähigkeit: Strategietraining – z.b. Warnke-Therapie (zentrale Hörverarbeitung) Entspannungstechniken Wahrnehmungsförderung z.b. Tomatis Therapie Gestalterische und musische Prozesse
Kraftwerke der Haarzellen An der Energiewinnung (ATP- Bildung) sind u.a. L-Carnitin und Coenzym Q10 beteiligt. L-Carnitin transportiert die Fettsäuren durch die Mitochondrienmembran. Coenzym Q10 und Alpha-Liponsäure ist in der Atmungskette an der ATP-Bildung beteiligt.
Medikamentöse Therapie Vitamin- Spurenelement- und Elektrolytgaben entsprechend der gemessenen Defizite,Omega-3-Fettsäuren, Vitamin B12 in allerhöchsten Dosen, Folsäure- und Biotingaben sowie die Gabe von Vitamin D3 führen in der Regel zum Erfolg.