Venöse Thromboembolien

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 Präsentation transkript:

Venöse Thromboembolien Prof. Dr. med. H. Eichler Institut für Klinische Hämostaseologie und Transfusionsmedizin Medizinische Fakultät der Universität des Saarlandes

http://wwwintern. uniklinikum-saarland http://wwwintern.uniklinikum-saarland.de/de/ einrichtungen/kliniken_institute/chirurgie/haemostaseologie/ infos_fuer_studierende/ scheinpflichtige_veranstaltungen/

Inzidenz venöse Thromboembolien ≤ 15. LJ. < 1 pro 20.000 /a Erwachsene (gesamt) ~ 1-2 pro 1.000 /a Erwachsene bis 45. LJ. ~ 0,1 pro 1.000 /a > 80 LJ. ~ 4,5 bis 6 pro 1.000 /a Cushman M. Semin Hematol 2007 Hach-Wunderle V., et al. Dtsch Ärztebl 2008

Klinik venöse Thromboembolien 2/3 tiefe Venenthrombose (TVT), 1/3 Lungenembolie (LE) Mortalitätsrate innerhalb eines Monats nach Diagnose: ~ 6 % bei Patienten mit TVT ~ 12 % bei Patienten mit LE LE verursacht 5–10 % der Todesfälle hospitalisierter Patienten, häufigste prinzipiell vermeidbare Todesursache Rezidivrate 3-7 % / a, am höchsten 6-12 Mon. nach Absetzen der oralen Antikoagulation In 20-50 % postthrombotisches Syndrom Cushman M. Semin Hematol 2007 Hach-Wunderle V., et al. Dtsch Ärztebl 2008

Thrombophilie Verstärkte Gerinnungsneigung des Blutes mit Neigung zur Manifestation venöser Thromboembolien. thrombophile Disposition durch genetische und nicht genetische Faktoren.

Thrombose-Risikofaktoren Nicht genetische / genetische Faktoren höheres Lebensalter (5-6fach) Schwangerschaft / Wochenbett (6-10fach) orale Kontrazeption / postmenopausale Hormonsubstitution (2-4fach) Übergewicht (BMI >30: 2-3fach) positive Eigenanamnese bzgl. TVT/LE (3-5% /a) positive Familienanamnese bzgl. TVT/LE z.B. Operationen, Immobilisierung, Tumorerkrankung, akute Erkrankungen Faktor V Polymorphismus Typ Leiden (5fach) Faktor II Polymorphismus G20210A (5fach)

F V-Leiden Polymorphismus Punktmutation im FV-Gen; Prävalenz 3-8%, Ursache für Resistenz gegen aktiviertes Protein-C. Risiko für Entwicklung einer Thromboembolie: heterozygot: 5fach; homozygot: 50-100fach. F V-L Mutation heterozygot: Thrombose-Inzidenz in der Schwangerschaft 0,25-1%. F V-L Mutation homozygot: Thrombose-Inzidenz in der Schwangerschaft 1-4%. Bertina RM, et al. Nature 1994

Prothrombin G20210A Polymorphismus Punktmutation im nicht kodierenden Bereich des F II (Prothrombin)-Gens; Prävalenz 2%. Gesteigerte Genexpression und Protein-Produktion (25% höhere Prothrombin-Spiegel). Risiko für Entwicklung einer Thromboembolie: heterozygot: 5fach. G20210A heterozygot: Thrombose-Inzidenz in der Schwangerschaft ~0,5%. Poort SR, et al. Blood 1996

Thromboembolie-Prophylaxe Primäre Prophylaxe: Maßnahmen zur Vermeidung des Auftretens einer ersten Thromboembolie. (z.B. Frühmobilisation und Kompressionsstrümpfe nach Eingriffen; medikamentöse Antikoagulation bei Risiko-OP Hüft-TEP; orale Antikoagulation (OAK) nach Mitralklappen-OP oder bei Vorhofflimmern) Sekundäre Prophylaxe: Maßnahmen zur Vermeidung des Auftretens einer weiteren Thrombose. Nach Akutereignis: Förderung der körpereigenen Thrombolyse und damit der Rekanalisation der thrombotisch verschlossenen Venen (= Rezidiv-Prophylaxe, Prophylaxe postthromb. Syndrom). (z.B. OAK nach akuter TVT; langfristige OAK nach Rezidiv-Thrombose)

Primärprophylaxe konsequente Anwendung von prophylaktischen Maßnahmen bei Risikopatienten. S3-Leitlinie „Prophylaxe der venösen Thromboembolie“ Stand 03/2009 AG der Wissenschaftlichen Med. Fachgesellschaften AWMF Reg.-Nr. 003-001; www.leitlinien.org VASA 2009;38/S76

erhöhtes Thrombose-Risiko Venöse Thromboembolie in der Anamnese Angeborene oder erworbene thrombophile Hämostasedefekte (z.B.: Antithrombin-, Protein C-, Protein-S-Mangel, APC-Resistenz / Faktor V Typ Leiden- und Prothrombin-Polymorphismus, Antiphospholipid-AK-Syndrom, u.a.) Malignome Schwangerschaft und Postpartalperiode (bis 6 Wochen nach Entbindung) Höheres Alter (>50 Jahre; Risikozunahme mit dem Alter) Therapie mit oder Blockade von Sexualhormonen (einschl. Kontrazeptiva und Hormonersatz-Therapien) Chronisch venöse Insuffizienz Schwere systemisch wirksame Infektionen Starkes Übergewicht (Body Mass Index >30) Herzinsuffizienz NYHA III° oder IV° Nephrotisches Syndrom

Thromboembolie-Risiko in der Chirurgie Bei chirurgischen Patienten besteht in Abhängigkeit von Art und Umfang des operativen Eingriffes bzw. einer Verletzung sowie der dadurch bedingten Immobilisation ein expositionelles venöses Thromboembolie- Risiko.

Häufigkeiten tiefer Beinvenenthrombosen in der operativen Medizin ohne medikamentöse Prophylaxe Studien n Patienten n TVT % 95 % CI Abdominalchirurgie 54 4310 25 24-26 Retropubische Prostatektomie 8 335 32 27-37 Transurethrale Prostatektomie 3 150 9 5-15 Gynäkologie: - Malignomchirurgie - benigne Erkrankung 4 4 297 460 22 14 17-26 11-17 Intern. Consensus. International Angiology 2001

Häufigkeiten tiefer Beinvenenthrombosen in der operativen Medizin ohne medikamentöse Prophylaxe Studien n Patienten n TVT % 95 % CI Elektiver Hüftgelenkersatz 17 851 51 48-54 Multiples Trauma 4 536 50 46-55 Kniegelenkersatz 7 541 47 42-51 Hüftfrakturen 16 836 45 41-48 Neurochirurgie 5 280 22 17-27 Intern. Consensus. International Angiology 2001

Reduzierung Thromboembolie-Risiko konsequente Anwendung und Verbesserung von prophylaktischen Maßnahmen bei Risikopatienten. Risiko-Stratifizierung von Patienten wichtige Voraussetzung.

Eingruppierung von Patienten nach Thromboserisiko Thrombo-embolische Komplikationen Niedriges Thrombo-embolierisiko Mittleres Thrombo-embolierisiko Hohes Thrombo-embolierisiko Distale tiefe Beinvenenthrombose < 10 % 10 - 40 % 40 - 80 % Proximale tiefe Beinvenenthrombose < 1 % 1 - 10 % 10 - 30 % Tödliche Lungenembolie < 0,1 % 0,1 - 1 % > 1 %

Eingruppierung von Patienten nach Thromboserisiko niedriges Risiko: - kleinere oder mittlere operative Eingriffe mit geringer Traumatisierung - Verletzungen ohne oder mit geringem Weichteilschaden - kein zusätzliches bzw. nur geringes dispositionelles Risiko mittleres Risiko: - länger dauernde Operationen - gelenkübergreifende Immobilisation der unteren Extremität im Hartverband - niedriges operations- bzw. verletzungsbedingtes Thromboembolie-Risiko und zusätzlich dispositionelles Thromboembolie-Risiko hohes Risiko: - Größere Eingriffe in der Bauch- und Beckenregion bei malignen Tumoren oder entzündlichen Erkrankungen - Polytrauma, schwerere Verletzungen der Wirbelsäule, des Beckens und/oder der unteren Extremität - größere Eingriffe an Wirbelsäule, Becken, Hüft- und Kniegelenk - größere operative Eingriffe in den Körperhöhlen der Brust-, Bauch- und/oder Beckenregion - mittleres operations- bzw. verletzungsbedingtes Risiko und zusätzliches dispositionelles Risiko - Patienten mit Thrombosen oder Lungenembolien in der Eigenanamnese

Umfang der Thromboembolie-Prophylaxe Für Patienten mit niedrigem Thromboembolie-Risiko können physikalische und frühmobilisierende Maßnahmen als ausreichend angesehen werden; keine generelle medikamentöse Thromboembolie-Prophylaxe notwendig. Bei Patienten mit mittlerem und insbesondere hohem Thromboserisiko ist neben den physikalischen und frühmobilisierenden Maßnahmen auch eine medikamentöse Thromboseprophylaxe indiziert.

Physikalische Maßnahmen Frühmobilisation, Verkürzung des Immobilisations-zeitraumes. Kritische Indikationsstellung immobilisierender Maßnahmen, besonders des Sprung- und Kniegelenks und der Beckenregion. Aufforderung und Anleitung des Patienten zu Eigenübungen (Muskelpumpe). Frühzeitiges Operieren, insbesondere bei Verletzungen der unteren Extremität, des Beckens und der Brust- und Lendenwirbelsäule. Kreislauf- und Atemtherapie.

Physikalische Maßnahmen Aktive und passive Bewegungsübungen. Bettfahrrad, Sprunggelenks-Bewegungsschiene. Sorgfältig angepasste Kompressionsstrümpfe (Oberschenkel-/ Wadenstrümpfe), allerdings nur bei sorgfältiger Anlage (graduierter Anlagedruck) und gutem Sitz zweifelsfrei wirksam. (Intermittierende pneumatische Kompression)

Medikamentöse Thromboembolie-Prophylaxe Parenteral: Niedermolekulare Heparine unfraktioniertes Heparin Heparinoid: Danaparoid (Orgaran®) Pentasaccharid: Fondaparinux (Arixtra®) Thrombin-Inhibitoren, z.B. Lepirudin Oral: Vitamin-K-Antagonisten (z.B. Phenprocoumon (Marcumar®)) Thrombin-Inhibitoren: Dabigatran (Pradaxa®) Faktor Xa-Inhibitoren: z.B. Rivaroxaban (Xarelto®), Apixaban (Eliquis®)

Medikamentöse Thromboembolie-Prophylaxe Thrombozyten-Funktionshemmer (z.B. ASS, Clopidogrel (Iscover®, Plavix®)) sind zur venösen Thromboembolie-Prophylaxe nur unzureichend wirksam und daher nicht geeignet.

Heparine Mukopolysaccharide, die ihre antikoagulatorische Wirkung überwiegend durch Potenzierung der Antithrombinwirkung entfalten. Aus Schweinedarm-Mukosa gewonnen (UFH). Durch verschiedene Fragmentierungsverfahren entstehen niedermolekuare Heparine. Im klinischen Alltag vorwiegend niedermolekulare Heparine im Einsatz (Bioverfügbarkeit und verlängerte HWZ, weniger NW im Sinne einer Heparin-induzierten Thrombozytopenie).

Niedermolekulare Heparine keine einheitliche Substanzgruppe. unterschiedliche antithrombotische Wirksamkeiten und Dosierungsempfehlungen. Beispiele für NMH: MonoEmbolex®, Fragmin P®, Clexane®, Fraxiparin®, Clivarin®, innohep®…

Fondaparinux synthetisch hergestelltes Pentasaccharid. Antithrombin-vermittelte Hemmung von Faktor Xa. Halbwertszeit 14 – 16 Stunden, 1 x tgl. Gabe s.c. Elimination renal. Kein Antidot verfügbar, in der Regel kein Monitoring. In der elektiven (Hüft- und Kniegelenkersatz) und nicht elektiven (Hüftfraktur) Hochrisikochirurgie. Der Prophylaxebeginn 6 h nach Operationsende. keine Heparin-induzierte Thrombozytopenie (HIT II).

3.ff. spezielle Empfehlungen zur Dauer med. VTE-Prophylaxe S3-Leitlinie 3.ff. spezielle Empfehlungen zur Dauer med. VTE-Prophylaxe Hüftgelenk-Endoprothetik, hüftgelenknahe Frakturen, Osteotomien → 28 – 35 d Kniegelenk-Endoprothetik, hüftgelenknahe Frakturen, Osteotomien → 11 – 14 d („…sodass eine verlängerte Prophylaxe [>14 d] nicht immer erforderlich ist“) operativ versorgte Verletzungen der Knochen und/oder bei fixierenden Verbänden an der unteren Extremität → bis zur Entfernung des fixierenden Verbandes bzw. Erreichen einer Teilbelastung von 20 kg und Beweglichkeit von 20° im oberen Sprunggelenk.

3.7. VTE-Prophylaxe im ambulanten Bereich S3-Leitlinie 3.7. VTE-Prophylaxe im ambulanten Bereich Soll nach den gleichen Kriterien erfolgen wie die Prophylaxe im Krankenhaus. Zeitdauer soll sich am Fortbestehen relevanter VTE-Risiko-faktoren orientieren. Insbesondere in folgenden Situationen soll die medikamentöse Prophylaxe länger durchgeführt werden: Eingriffe am Hüftgelenk → 28 – 35 d post-OP Eingriffe am Kniegelenk → 11 – 14 d post-OP Tumor-bedingte OPs im Bauch-/ Beckenbereich → 4 – 5 Wochen post-OP

UKS-interne Leitlinie für die Anwendung von Antikoagulanzien zur Prophylaxe venöser Thromboembolien 4. Auflage: Dezember 2014 Herausgegeben von der Arzneimittelkommission am Universitätsklinikum des Saarlandes, Homburg/Saar http://wwwintern.uniklinikum-saarland.de/de/krankenversorgung/leitlinien

Zusammenfassung TVT und LE für operative Patienten höchst relevante Risiken. Individuelle Risiko-Abschätzung sowie adäquate und konsequente Prophylaxe obligat. Potente Medikamente und physikalische Prophylaxe-Maßnahmen stehen zur Verfügung. Ggf. in enger Absprache mit Hämostaseologen.