Sommer- seminar 2015 Goethe-Institut Barcelona. Bevor wir anfangen: Wir haben…  … ein Wiki: gisommerseminar2015.wikispaces.com  … ein Dossier für die.

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 Präsentation transkript:

Sommer- seminar 2015 Goethe-Institut Barcelona

Bevor wir anfangen: Wir haben…  … ein Wiki: gisommerseminar2015.wikispaces.com  … ein Dossier für die Tage 1, 2 und 3  … eine professionelle Märchenerzählerin – Monika Klose – die uns an Tag 2 nach der Mittagspause besucht  … einen Theaterpädagogen – Arthur Häring – der und an Tag 4 besucht

Und wir haben…  … Computer, Mikros, Kopfhörer  … Geschichtensammlungen, Webseiten etc.  … Korkwände, Zettel, Papp-Bögen  … Stifte, Kleber, Tesa…

Wir brauchen…  … Geschichten! Bitte bringt Geschichten mit ins Seminar. Wir brauchen sie spätestens am letzten Tag, um damit zu arbeiten.

Programm  Tag 1: Erste Annägerung. Wozu Geschichten im Unterricht? Besondere Struktur von Märchen und Geschichten. Geschichten und Märchen für die Lesekompetenz Landeskunde

Programm  Tag 2: Mit Geschichten und Märchen die Sprechfähigkeit verbessern. Mit Geschichten und Märchen ungesteuert(er) lernen? Dialogisches und monologisches Sprechen. Emotionales Sprechen. Monika Klose.

Programm  Tag 3: Verbesserung der Schreibkompetenz. Schreibtraining auf der Basis verschiedener Aufgbentypen.

Programm  Tag 4: Geschichten und Theater mit Arthur Häring

Programm  Tag 5: Prakitsche Anwendung der bisher erarbeiteten Aspekte

Geschichten – Warum?  Kindergarten, Schule vs. Uni, Arbeit  Fachwissen  Geschichten: Fiktion, schwammig, interpretierbar  “Erzähl mir keine Märchen”  “Das war wie im Märchen”  Im DaF-Unterricht: wenig -> Zielgruppe: Leute, die konkrete, praktische, berufliche Ziele haben

Geschichten – warum?  sprachkritische Wende der 70er und 80er Jahre  Konstruktivismus  Mehrdeutigkeit als Vorteil: aktive Auseinandersetzung mit dem Inhalt  Bildung einer eigenen Meinung  Bedeutung schaffen auf Basis des eigenen Vorwissens  Motivations und Anküpfungspunkte für kreatives Lernen  Multiple Intelligenz  Landeskunde  scheint aber alles nicht so ins Gewicht zu fallen bei neueren Lehrwerken

Geschichten – warum?  A2, Rezeption, mündlich:  Kann dem Handlungsstrang einer einfachen und alltäglichen Geschichte in groben Zügen folgen.  A2, Rezeption, schriftlich:  Kann in kurzen, einfach strukturierten Geschichten den Inhalt im Wesentlichen verstehen.  A2, Produktion, mündlich:  Kann eine kurze Geschichte erzählen, indem er/sie die Einzelheiten in einfacher Form aneinander reiht.  B1, Rezeption, schriftlich:  Kann in einer Geschichte die Handlung verstehen, wenn sie klar gegliedert ist, und erkennen, welche die wichtigsten Personen, Episoden und Ereignisse sind.  B1, Produktion, mündlich:  Kann eine einfache Geschichte erzählen.  B1, Produktion, schriftlich:  Kann eine einfach strukturierte Geschichte erzählen, indem er/sie die einzelnen Punkte linear aneinander reiht.

Struktur von Geschichten  Frederic Bartlett: Menschen konstruieren Geschichten nach immer gleichen Mustern  Erinnerungsleistung beruht offenbar auf der Existenz von Schemata (Erfahrungen, Wissen, Haltungen)  Inhalte, die in Geschichtenform weitergegeben werden, sind besser abrufbar

Geschichten und DaF  Offenheit  Interpretierbarkeit  Auseinandersetzung mit dem Text  Eigenes einbringen  Spannung, Neugier, Motivation

Geschichten und Lesen  Struktur als Hilfselement  Bessere Möglichkeit, Weltwissen einzubringen (thematische Wiedererkennung)  Bessere Möglichkeit, eigene Ideen, eigenes Verständnis einzubringen  je mehr eigene Beimischung, desto besser die Leseleistung  Beispiele für lebendige, situativ präsentierte Sprache  Spannung, Neugier, Motivation  Aufgabenstellungen -> textunabhängig; Denk- Handlungen

Ziel  Lerner sollen auf der Basis von immer weniger Text immer mehr voraussagen  Also: Welche Signale im Text erlauben gute Voraussagen?  Arbeit mit textunabhängigen Fragen, Arnbeit mit Versatzstücken, Anfertigen von Inhaltsschemata, Ergänzung von Wörtern oder Textteilen…  Die DENK-HANDLUNGEN sind wichtig

Ziel des fremdsprachlichen Leseunterrichts  Bedürfnisse nach Informationen in Texten selbständig befriedigen  Welche Texte?  Fahrpläne, Briefe, Mails, Kurznachrichten, Dialogfenster, Zeitungsartikel, Informationszettel, Anzeigetafeln, Werbetexte, Erzählungen, Romane, Gebrauchsanweisungen, Straßenschilder, Dokumente, Formulare, Speizekarten…

Wie erreicht man Lesefertigkeit?  Viel, oft und einfach lesen.  Genügend Bekanntes – Hypothesenbildung  Formen üblichen Sprachgebrauchs  Fiktionale Texte oft einfacher als Sachtexte: größerer Grad an “Bekanntheit” des Inhalts und der Struktur; Leser kann eigenes Vorwissen besser einbringen, treffendere Hypothesen formulieren;

Gute Leser?  schnell, kreativ, effektiv  aktives, kreatives Lesen: Beimischung eigenen Wissens und eigener Erfahrungen = Konstruktion von Bedeutung  es sinkt der Bedarf an Information aus dem Text -> Lesen wird schnell  Beimischung basiert auf Erwartungen, die wir an den Text haben -> permanentes Überprüfen

Exkurs – warum ist Beimsichen gut?

Vorkenntnisse  Mögliche Buchstabenkombinationen  Möglicher Verlauf von Sätzen  Mögliche Wortkombinationen  Logische Strukturen  Beschaffenheit der Welt

Kenntnisbereiche

Geschichten und Landeskunde  Handlung, Ort der Handlung, Zeit  kultureller, geografischer, politischer, sozialer Kontext  landeskundliche Aspekte werden lebendig, weil Rahmen und Kulisse einer Handlung (nicht Objekt einer Analyse)  interkulturelle Aspekte zeigen sich im Kontext einer Handlung -> besseres Verständnis

Geschichten und Landeskunde  Kommunikative Kompetenz: Sprache + Kultur Zu landeskundlichen Informationen gehört alles, was das Zielsprachenland in seiner Eigenheit ausmacht. Das sind historische, politische, gesellschaftliche, kulturelle, geographische, künstlerische und volkstümliche Aspekte, die vor allem dann wichtig sind, wenn sie wesentlich für das Verständnis des Lebens und der Beziehungen der Menschen dieses Landes werden. Aber auch Texte selber sind in ihrer Form oft kulturgeprägt und bieten auf dieser formellen Ebene einen Spiegel kultureller Eigenheiten und eine Herausforderung zum Erlernen kultureller Ausdrucksmöglichkeiten.

Geschichten und Sprechen  Chance für ungsteuerteren Spracherwerb (mdl. Kommunikation)  Handelnde Figuren -> sprechende Figuren  Sprachhandlungen identifizieren; Vereinfachung  beschreibender Text -> direkte Rede  Rollenspiele (“real”-fiktiv)  dialogisches Sprechen (die Struktur entsteht durch das Gespräch)  monologisches Sprechen (die Struktur entsteht durch den Text; Kohäsionselemente)

Geschichten und Schreiben  Schreiben: Ziel = Ergebnis / Ziel = Prozess  Schreibprozess ordnet Gedanken, schafft Ideen, verlangsamt, macht bewusst, erlaubt Kontrolle und Veränderung, ist konzentrisch (nicht linear)  vorbereitende Aufgaben, aufbauende Aufgaben (Voraussetzung fürs Schreiben sind Kenntnisse über die Beschaffenheit von Texten; Lesen)  vereinfachen, komplexer machen, entwickeln, paraphrasieren, beginnen, ergänzen, weiterschreiben, beenden, karikieren, kreieren …

Geschichten und Schreiben