Branko Tošović SLAWISCHE SCHRIFT- SYSTEME
ältestes slawisches Alphabet
glagolitische Schrift GLAGOLICA Glagolitisch glagolitische Schrift GLAGOLJICA ГЛАГОЛИЦА ГЛАГОЉИЦА
altslaw. глаголъ = das Wort Konstantin (Kyrill) und Method Mitte des 9. Jh.
БСЭ 1971, т. 6
für die Christianisierung der Slawen, um Bibeltexte im Altkirchenslawischen verfassen zu können
später entstandenen Kyrillica bei ansonsten weitgehender Äquivalenz mit der später entstandenen Kyrillica hebt sich die Glagolica durch die Gestalt ihrer Buchstaben deutlich ab
bis heute umstritten, welche Schriftsysteme die Glagolica inspiriert haben könnten
Die Vermutungen: Beeinflussung durch diverse zeitgenössischen Schriften griechischen koptischen hebräischen bis zur Annahme einer bewussten Gestaltung in Anlehnung an die christlichen Grundformen Kreis Dreieck Kreuz
hat sich nirgendwo im slawischen Sprachraum endgültig durchsetzen können
nach einer kurzen Verwendungsphase von Anfang der 60er bis Mitte der 80er Jahre des 9. Jh. von Mähren gelangte sie nach Bulgarien Kulturzentrum Ohrid bis ins 13. Jh.
14. und 15. Jh. Böhmen vorübergehende Renaissance
am nachhaltigsten wirkte die Glagolica in Kroatien bis Ende des 15. Jh. das Alphabet der wichtigsten kroatischen Denkmäler erst Ende des 18. Jh. von der lateinischen Schrift allmählich verdrängt in Dalmatien bis ins 19. Jh. in Gebrauch
Dalmatien beim slawischen Gottesdienst bis ins 19. Jh
KYRILLICA KIRILLICA CYRILLICA КИРИЛЛИЦА ĆIRILICA ЋИРИЛИЦА
Alphabet des Slawen kurz nach der Glagolica
БСЭ 1973, т. 12
die griechischen Unziale Un|zi|a|le, die; -, -n [spätlat. (litterae) unciales = zolllange Buchstaben, zu lat. uncia = 1/12 Zoll (vgl. 1Unze)]: 1. (im 4./5. Jh. entwickelte) Schrift (der römischen Antike) mit abgerundeten Buchstaben. 2. (Druckw.) Initiale. (Duden)
Ende des 10. Jh. von Schülern des Slawenmissionars Kyrill Kliment von Ohrid (835-916) Verbreitung des altkirchenslawischen Schrifttums im slawischen Siedlungsraum geschaffen zu Kyrills Ehren
Namen: irrtümlich dem Cyrillus (Kyrillos)
die Slawenapostel Kyrill und Method der jüngere der beiden Brüder Slawenapostel Kyrill (Konstantin) Hauptverdienst
Kyrillos und Methodios Slawenapostel Slawenlehrer griechische Brüder Thessaloniki (Saloniki)
Kyrillos eigtl. Konstantinos Geistlicher und Gelehrter * 826/827 † Rom 14. 2. 869
Methodios urspr. Michael ? hoher Beamter später Mönch und Erzbischof * um 815 † Mähren 6.4. 885
Fürst Rastislav byzantinischer Kaiser Michael III. 863 volkssprachliche Mission im Großmährischen Reich
die liturgischen und pastoralen Texte übersetzt für die später Kirchenslawisch genannte Sprache ein Alphabet (Glagoliza) geschaffen slawischer Heimatdialekt Schriftsprache
in Mähren kirchenrechtliche Auseinandersetzungen mit den bayerischen Bischöfen die slawische Liturgie
Über Venedig reisten die Brüder 867 nach Rom zur Legitimierung ihres Werkes die kirchenslawische Liturgie bei den zur Westkirche gehörenden Kroaten bis ins 20. Jh. (Glagolismus)
Papst Hadrian II. Methodios Erzbischof von Mähren und Pannonien 870-873 Methodios eingekerkert wurde jedoch von Papst Johannes VIII. in seine Rechte restituiert
Nach seinem Tod ließ Fürst Svatopluk Schüler aus Mähren vertreiben
in Bulgarien freundliche Aufnahme die slawische Liturgie später autokephalen Nationalkirchen nach Serbien Rumänien Russland
aus der griechischen Minuskel-Schrift (den Kleinbuchstaben) wegen klaren Schriftbildes den Geltungsbereich der glagolitischen Schrift immer mehr eingeengt
die Annahme des orthodoxen Glaubens Verschriftung der ost- und südslavischen Sprachen Ausnahme: Kroatisch Slovenisch Rumänen
Veränderungen im Graphembestand Schriftzeichengestalten
Schriftreform (1708-10) Peter des Großen Im slawischen Sprachraum vereinfachte Form Schriftreform (1708-10) Peter des Großen
Zar Peter (Peter des Großen) Петр I Великий 1672-1725 Zar Peter (Peter des Großen)
граджанский шрифт graždanskij šrift bürgerliche Schrift
1708-1710 die erste Reform Trennung zwischen bürgerlichem und kirchenslawischem Alphabet die bürgerliche Schrift für weltliche Bücher 1710 das neue Alphabet
Zeichen nicht mehr Betonungszeichen (силы ‘Kräfte’) Abkürzungszeichen (титлы)
einige Buchstaben ζ (ksi) ψ (psi) ω (omegа)
neue Buchstaben э я inkonsequent
das altkyrillische (jat’) einige griechische Buchstaben bis zum Jahr 1917 fita das altkyrillische (jat’)
UdSSR nichtslavischen Sprachen verschiedene Nationalitäten Moldauer Tscherkessen Usbeken Verschriften Kyrillisierung
Ausgangspunkt russische wießrussische ukrainische bulgarische makedonische serbische Schrift
- Im slavischen Sprachraum heute vereinfachte Form die Schriftreform Peters des Großen (1708-10) »bürgerliche Schrift« graždanskij šrift
ALT- KIRCHEN- SLAWISCH
erste slawische Schriftsprache
Das Altkirchenslawische die Sprache der Denkmäler 10-11. Jh. eine eigentümliche slawische „internationale“ Sprache östlichen westlichen südlichen Slawen
zwei Alphabete: die Glagoliza (glagolitische Schrift), die ältere die Kyrilliza (kyrillische Schrift)
die Gruppe der südslawischen Sprachen
das Fehlen des Polnoglasie (Vollaut, полногласие) die reduzierten Vokale [ĭ] und [ă] Buchstaben ь und ъ die Nasale [à] und [ę] Buchstaben und
Kirchenslawische die Sprache der Literatur die altkirchenslawische Sprache auf die die lebendigen slawischen Sprachen 11-12. Jh. Einfluss
regionale Varianten (Redaktionen) die ostslawische (russische) die südslawische (bulgarische, serbische) die westslawische (tschechische) eine allgemeine literarische Sprache der slawischen Völker im Mittelalter
a b v g d e
ž dz z , i i ‘i (iže) ‘g (g‘erv) k
l m n o p r
s t u Œ f h c
č š št (jer) (jery) jer‘
jat‘ ju ja je on (à) en (ę)
jon (jà) jen (ję) ps (psi) Ypsilon ( – ižica) ν ( – ižica)
45 (56)
i Œ ν
SLAWISCHE BUCHSTABEN
ALLGEMEINE BUCHSTABEN SPEZIFISCHE BUCHSTABEN UNIKATE
ALLGEMEINE BUCHSTABEN LATEINISCHE 21 KYRILLISCHE 23 44
SPEZIFISCHE BUCHSTABEN LATEINISCHE 30 KYRILLISCHE 14 44
UNIKATE LATEINISCHE 10 (12) KYRILLISCHE 9 19 (21)
107 (109) BUSCHTABEN ALLGEMEINE SLAWISCHE BUCHSTABEN 44 SPEZIFISCHE SLAWISCHE BUCHSTABEN SLAWISCHE UNIKATE 19 (21)
ALLGEMEINE BUCHSTABEN
ALLGEMEINE KYRILLLISCHE BUCHSTABEN Аа Бб Вв Гг Дд Ее Жж Зз Кк Лл Мм Нн Оо Пп Рр Сс Тт Уу Фф Хх Цц Чч Шш 23
ALLGEMEINE LATEINISCHE BUCHSTABEN Aa Bb Cc Dd Ee Ff Gg Hh Ii Jj Kk Ll Mm Nn Oo Pp Rr Ss Tt Uu Zz 21
SPECIFISCHE SLAWISCHE BUCHSTABEN
SPEZIFISCHE KYRILLLISCHE BUCHSTABEN Её Ии Ii Ээ Ыы Йй Љљ Њњ Џџ Щщ Ъъ Ьь Юю Яя 14
SPEZIFISCHE LATEINISCHE BUCHSTABEN Áá Éé Ěě Íí Óó Úú Yy Ýý Ćć Čč Ch ch Cz cz Đđ Dz dz Dź dź Dž dž Lj Ij Łł Nj nj Ńń Ňň Ŕŕ Řř Ść ść Šš Sz sz Ťť Ww Źź Žž 30
SLAWISCHE UNIKATE
KYRILLLISCHE UNIKATE Ўў Дз дз Єє Її Ђђ Ѓѓ Ѕѕ Ћћ Ќќ 9
Ää Ąą Ęę Ôô Ůů Ďď Dż dż Żż Ĺĺ Ľľ (Cz cz) (Sz sz) 10 (12) LATEINISCHE UNIKATE Ää Ąą Ęę Ôô Ůů Ďď Dż dż Żż Ĺĺ Ľľ (Cz cz) (Sz sz) 10 (12)
RUSSISCH РУССКИЙ ЯЗЫК
Schriftreform die kyrillischen Buchstaben in ihrer äußeren Gestalt den lateinischen Buchstaben angeglichen wurden nicht nur für die Russen für alle anderen slavischen Völker, die sich dieser Schrift, von größter Bedeutung
Zar Peter I (der Große, Пётр Первый, 1672-1725) Reformen nach westlichem Vorbild
Памятник Петру Великому «Медный всадник»
in den Jahren 1708-1710 Peter der Große die erste Reform der russischen Schrift Trennung zwischen bürgerlichem und kirchenslawischem Alphabet die bürgerliche Schrift für weltliche Bücher sanktionierte 1710 das neue Alphabet
граджанский шрифт graždanskij šrift bürgerliche Schrift
гражданская азбука
folgende Zeichen nicht mehr: Betonungszeichen (die sg. силы ‘Kräfte’), Abkürzungszeichen (титлы) einige Buchstaben, wie z.B. ζ (ksi), ψ (psi), ω (omegа)
neuen Buchstaben э und я
einige griechische Buchstaben noch bis zum Jahr 1917 erhalten blieben (z.B. fita)
das altkyrillische (jat’)
wichtige Neuerung die Groß- und Kleinschreibung der Buchstaben die kirchenslawische Schrift kannte nur Großbuchstaben die arabischen Ziffern anstelle der Bezeichnung von Zahlen durch Buchstaben eingeführt
weitere Vereinfachungen in der Graphik und Rechtschreibung am Ende des 19. und zu Anfang des 20. Jahrhunderts: Jahre 1873 das Erscheinen des Buches von Ja. K. Grot „Streitfragen in der russischen Rechtschreibung von Peter dem Großen bis heute“ („Спорные вопросы русского правописания от Петра Великого доныне“)
Я. К. Грот
im Jahre 1885 des praktischen Leitfadens „Russische Rechtschreibung“ ( „Русское правописание“)
Аа a Бб b Вв v Гг g Дд d Ее e
Её jo Жж ž Зз z Ии i Йй j Кк k
Лл l Мм m Нн n Оо o Пп p Рр r
Сс s Тт t Уу u Фф f Хх h Цц c
Чч č Шш š Щщ š‘: Ъъ (jer) Ыы (jery) Ьь (jer‘)
Ээ e Юю ju Яя ja 33
Аа Бб Вв Гг Дд Ее Её Жж Зз Ии Йй Кк Лл Мм Нн Оо Пп Рр Сс Тт Уу Фф Хх Цц Чч Шш Щщ Ъъ Ыы Ьь Ээ Юю Яя
Аа Бб Вв Гг Дд Ее Её Жж Зз Ии Йй Кк Лл Мм Нн Оо Пп Рр Сс Тт Уу Фф Хх Цц Чч Шш Щщ Ъъ Ыы Ьь Ээ Юю Яя
WEIßRUSSISCH БЕЛАРУСКАЯ МОВА
bis zur Oktoberrevolution vornehmlich in kyrillischen Schrift auf polnischen und litauischem Gebiet (woran man dort z. T. heute wieder anknüpft) – in lateinischen Schrift
Oktoberrevolution orthographische Reformen die russische Kyrilliza zur Norm die Schrift ist weitgehend phonetisch
es fehlen die russische Buchstaben щ ersetzt durch die Kombination шч ъ (ersetzt durch den Apostroph ` der in der sogenannten trennenden Funktion auch anstelle von ъ verwendet wird) und и ersetzt durch i
zusätzlich zur russischen Schrift gibt es den Buchstaben ў nichtsilbisches [u] nach Vokalen vor Konsonanten oder im Wortauslaut
Аа a Бб b Вв v Гг g Дд d Дз dz
Ее e Её jo Жж ž Зз z Ii i Йй j
Кк k Лл l Мм m Нн n Оо o Пп p
Рр r Сс s Тт t Уу u Ўў u Фф f
Хх h Цц c Чч č Шш š Ыы (jery) Ьь (jer‘)
Ээ e Юю ju Яя ja 33
Аа Бб Вв Гг Дд Дз Ее Её Жж Зз Ii Йй Кк Лл Мм Нн Оо Пп Рр СсТт Уу Ўў Фф Хх Цц Чч Шш Ыы Ьь Ээ Юю Яя
Аа Бб Вв Гг Дд Дз Ее Её Жж Зз Ii Йй Кк Лл Мм Нн Оо Пп Рр СсТт Уу Ўў Фф Хх Цц Чч Шш Ыы Ьь Ээ Юю Яя
UKRAINISCH УКРАЇ НСЬКА МОВА
kyrillische Schrift eine Variante der russischen Kyrilliza Schriftsteller P. Kulisch ein weitgehend phonetischen Prinzipien folgendes Alphabet entwickelte “kulišivka” genannt
Unterschiede zum russischen Schriftsystem die zusätzliche Buchstaben e [je] ï [ji] i [i]
der Apostroph der Apostroph der die Härte des vorhergehenden Konsonanten anzeigt, wenn auf diesen das Phonem j folgt die Buchstaben я, е, ï, ю [ja, je, ji, ju] бити – б‘ю b'ju >ich schlage<
der Apostroph verwendet man, um die Trennung zwier Laute zu bezeichnen: сiм‘́я r. семя der Same п‘́ятниця Freitag м‘́ясо Fleisch п‘́ять fünf
der Buchstabe и gibt einen mittleren Laut [i] wieder, der aus dem Zusammenfall von altem [i] und [y] resultiert
Die Buchstaben ё, ъ, ы, э fehlen
Der Buchstabe г bezeichnet stimmhaftes [h]; bis 1933 wurde für [g] noch ґ (v. a. in Lehnwörtern) verwendet
Russisches ё [jo] anlautend йо [jo] nach Konsonanten ьо [´o] wiedergegeben
Die Buchstaben я, ю, є, ї я j + a ю j + u є j + e ї j + i werden am Wortanfang und nach einem Vokal als Kombination zweier Laute ausgesprochen: я j + a ю j + u є j + e ї j + i
Д́обрий день! Guten Tag! Здр́астуй! Здр́астуйте! Guten Tag! Д́оброго р́анку! Guten Morgen! Д́обрий в́ечiр! Guten Abend! Д́оброї н́очi! Gute Nacht! До поб́ачення! Auf Wiedersehen! На все д́обре! Alles Gute! Д́якую! Спас́ибi! Danke! Будь л́аска! Пр́ошу. Bitte!
Як вас звуть (зв́ати)? Wie heißen Sie? Мен́е звуть (зв́ати) Петр́о. Ich heiße Petro. У м́ене є брат. Ich habe einen Bruder. У н́еї є брат. Sie hat einen Bruder.
Ви говор́ите (розмовл́яєте) по-укра́їнському? Sprechen Sie Ukrainisch? Я говор́ю (розмовл́яю) по-нiм́ецькому. Ich spreche Deutsch. Як це по-укра́їнському? Wie heißt (das) auf Ukrainisch?
Аа a Бб b Вв v Гг g Дд d Ее e
Єє je Жж ž Зз z Ii i Її i Йй j
Кк k Лл l Мм m Нн n Оо o Пп p
Рр r Сс s Тт t Уу u Фф f Хх h
Цц c Чч č Шш š Щщ š‘: Юю ju Яя ja 32
Аа Бб Вв Гг Дд Ее Єє Жж Зз Ii Її Йй Кк Лл Мм Нн Оо Пп Рр Сс Тт Уу Фф Хх Цц Чч Шш Щщ Юю Яя
Аа Бб Вв Гг Дд Ее Єє Жж Зз Ii Її Йй Кк Лл Мм Нн Оо Пп Рр Сс Тт Уу Фф Хх Цц Чч Шш Щщ Юю Яя
BULGARISCH БЪЛГАРСКИ ЕЗИК
Аа a Бб b Вв v Гг g Дд d Ее e
Жж ž Зз z Ии i Йй j Кк k Лл l
Мм m Нн n Оо o Пп p Рр r Сс s
Тт t Уу u Фф f Хх h Цц c Чч č
Шш š Щщ š‘: Ъъ (jer) Ьь (jer‘) Юю ju Яя ja 30
Аа Бб Вв Гг Дд Ее Жж Зз Ии Йй Кк Лл Мм Нн Оо Пп Рр Сс Тт Уу Фф Хх Цц Чч Шш Щщ Ъъ Ьь Юю Яя
Аа Бб Вв Гг Дд Ее Жж Зз Ии Йй Кк Лл Мм Нн Оо Пп Рр Сс Тт Уу Фф Хх Цц Чч Шш Щщ Ъъ Ьь Юю Яя
MAZEDONISCH MAKEDONISCH МАКЕДОНСКИ JЕЗИК
Mazedonisch bzw. makedonisch ist die jüngste der slawischen Literatursprachen. Sie entstand am 2.8.1944.
Аа a Бб b Вв v Гг g Дд d Ѓѓ d’
Ее e Жж ž Зз z Ss dz Ии i Jj j
Кк k Лл l Љљ lj Мм m Нн n Њњ nj
Оо o Пп p Рр r Сс s Тт t Ќќ ć
Уу u Фф f Хх h Цц c Чч č Џџ dž
Шш š 31
Аа Бб Вв Гг Дд Ѓѓ Ее Жж Зз Ss Ии Jj Кк Лл Љљ Мм Нн Њњ Оо Пп Рр Сс Тт Ќќ Уу Фф Хх Цц Чч Џџ Шш
Аа Бб Вв Гг Дд Ѓѓ Ее Жж Зз Ss Ии Jj Кк Лл Љљ Мм Нн Њњ Оо Пп Рр Сс Тт Ќќ Уу Фф Хх Цц Чч Џџ Шш
BOSNISCH – BOSNIAKISCH / B/K/S BOSNISCH – BOSNIAKISCH / KROATISCH / SERBISCH SERBOKROATISCH
Б/К/С БОСАНСКИ JЕЗИК – БОШЊАЧКИ JЕЗИК / ХРВАТСКИ JЕЗИК / СРПСКИ JЕЗИК СРПСКОХРВАТСКИ JЕЗИК
SERBISCH СРПСКИ JЕЗИК
Vuk Stefanović Karadžić (1787-1864) Вук Стефановић Караџић
Vuk hat das kyrillische Alphabet reformiert und vereinfacht.
„ein Laut = ein Buchstabe“ „Ein Buchstabe entspricht einem Laut.“ „jedan glas – jedno slovo“ „jeдан глас – jедно слово“ „Piši kao što govoriš!“ „Schreibe, wie du sprichst!“
Аа a Бб b Вв v Гг g Дд d Ђђ d’
Ее e Жж ž Зз z Ии i Jj j Кк k
Лл l Љљ lj Мм m Нн n Њњ nj Оо o
Пп p Рр r Сс s Тт t Ћћ ć Уу u
Фф f Хх h Цц c Чч č Џџ dž Шш š 30
Аа Бб Вв Гг Дд Ђђ Ее Жж Зз Ии Jj Кк Лл Љљ Мм Нн Њњ Оо Пп Рр Сс Тт Ћћ Уу Фф Хх Цц Чч Џџ Шш
Аа Бб Вв Гг Дд Ђђ Ее Жж Зз Ии Jj Кк Лл Љљ Мм Нн Њњ Оо Пп Рр Сс Тт Ћћ Уу Фф Хх Цц Чч Џџ Шш
LATEIN- SCHRIFT LATINICA
Lateinische Schrift Der zweite Strom die Verwendung der lateinischen Schriftzeichen zum Ausdruck slavischer Laute Alttschechischen 13. Jh. Zunächst nur die Verbindung mehrerer Zeichen, die den neuen Laut darstellen sollten cz = č sz = š
Jan Hus (1369-1415) durch den großen tschechischen Reformator Jan Hus (1369—1415) eine grundlegende Rechtschreibreform das Tschechische Vorbild für andere slavische Sprachen
Jan Hus (1369-1415)
bedeutendste Neuerung „diakritischen Zeichen“ (Unterscheidungszeichen) Haček (Häkchen) der Akut (/) eines langen Vokals und der übergesetzte Punkt später zum Häkchen weiterentwickelt zur Bezeichnung der Laute č, ř, š, ž d', ň, t'
SERBOKROATISCH B/K/S SERBISCH KROATISCH BOSNIAKISCH / BOSNISCH
SRPSKOHRVATSKI JEZIK SH SRPSKI JEZIK HRVATSKI JEZIK BOŠNJAČKI JEZIK / BOSANSKI JEZIK
Latinica lateinische Schrift
Ljudevit Gaj 1809-1872
Vertreter der „illyrischen Richtung“ die Zusammengehörigkeit der Südslawen seit 1835 „Horvatsko-slavonsko-dalmatinske novine“ (Kroatisch-slawonisch-dalmatinische Zeitung) die Einführung der diakritischen Zeichen für das Kroatische
1839 der slowenische Dichter Stanko Vraz die gleiche Rechtschreibung für das Slowenische
Aa Bb Cc Čč Ćć Dd
Dž dž Đđ Ee Ff Gg Hh
Ii Jj Kk Ll Lj Ij Mm
Nn Nj nj Oo Pp Rr Ss
Šš Tt Uu Vv Zz Žž 30
Aa Bb Cc Čč Ćć Dd Dž dž Đđ Ee Ff Gg Hh Ii Jj Kk Ll Lj Ij Mm Nn Nj nj Oo Pp Rr Ss Šš Tt Uu Vv Zz Žž
Aa Bb Cc Čč Ćć Dd Dž dž Đđ Ee Ff Gg Hh Ii Jj Kk Ll Lj Ij Mm Nn Nj nj Oo Pp Rr Ss Šš Tt Uu Vv Zz Žž
nach dem phonetischen Prinzip “ein [distinktiver] Laut = ein Buchstabe” „ein Buchstabe entspricht einem Laut“ “jedan glas – jedno slovo” “Piši kao što govoriš” “Пиши као што говориш” „Schreibe, wie du sprichst!"
SLOWENISCH SLOVENSKI JEZIK SLOVENŠČINA
die slowenische Rechtschreibung die deutsche die kroatische die ungarische die dalmatinische die italienische Rechtschreibung
Aa Bb Cc Čč Dd Ee
Ff Gg Hh Ii Jj Kk
Ll Lj Ij Mm Nn Nj nj Oo
Pp Rr Ss Šš Tt Uu
Vv Zz Žž 25
Aa Bb Cc Čč Dd Ee Ff Gg Hh Ii Jj Kk Ll Lj Ij Mm Nn Nj nj Oo Pp Rr Ss Šš Tt Uu Vv Zz Žž
Aa Bb Cc Čč Dd Ee Ff Gg Hh Ii Jj Kk Ll Lj Ij Mm Nn Nj nj Oo Pp Rr Ss Šš Tt Uu Vv Zz Žž
POLNISCH POLSKI JĘZIK
Die polnische Rechtschreibung Anfänge auf der vorhussitischen tschechischen Schrift die Doppelbuchstaben jedoch das ż [= ž] als neues Zeichen
Buchstabenkombinationen: Ch ch [cha] Cz cz [tschä] Dz dz [dsä] Dź dź [dsjä] Dż dż [dschä] Rz rz [är-sät] Szsz [äß-sät]
Die Buchstaben q, v und x entweder in Wörtern fremder Herkunft vor oder zur Bezeichnung physikalisch-mathematischer Begriffe
Aa Ąą Bb Cc (Ch ch) (Cz cz)
Ćć Dd (Dz dz) (Dź dź) (Dż dż) Ee
Ęę Ff Gg Hh Ii Jj
Kk Ll Łł Lj Ij Mm Nn
Ńń Oo Óó Pp Rr (Rz rz)
Ss (Sz sz) Śś Tt Uu Ww
Yy Zz Źź Żż (Qq) (Vv)
(Xx) 33 (43)
Aa Ąą Bb Cc (Ch ch) (Cz cz) Ćć Dd (Dz dz) (Dź dź) (Dż dż) Ee Ęę Ff Gg Hh Ii Jj Kk Ll Łł Lj Ij Mm Nn Ńń Oo Óó Pp Rr (Rz rz) Ss (Sz sz) Śś Tt Uu Ww Yy Zz Źź Żż (Qq) (Vv) (Xx)
Aa Ąą Bb Cc (Ch ch) (Cz cz) Ćć Dd (Dz dz) (Dź dź) (Dż dż) Ee Ęę Ff Gg Hh Ii Jj Kk Ll Łł Lj Ij Mm Nn Ńń Oo Óó Pp Rr (Rz rz) Ss (Sz sz) Śś Tt Uu Ww Yy Zz Źź Żż (Qq) (Vv) (Xx)
TSCHECHISCH ČESKÝ JAZYK ČEŠTINA
die Grundlagen der tschechische Orthographie dem Reformator Jan Hus im 14. Jh. als erster diakritische Zeichen
(1369-1415) Jan Hus
Jan Hus
endgültige Gestalt die tschechische Graphie um die Mitte des 19. Jh. mit dem Reformwerk von P. J. Šafařík
das Längenzeichen Ob ein Selbstlaut lang oder kurz gesprochen wird, kann nämlich durchaus die Bedeutung des ganzen Wortes verändern. Kurze Selbstlaute sind sehr kurz, lange sehr lang. Das Zeichen für Länge ist oder °.
kurz lang a kam á mám e hele é déle i mi í mít y byt ý být o on ó tón u muž ú, ů můžu
Aa Áá Bb Cc Čč Dd
Ďď Ee Éé Ěě Ff Gg
Hh Ch ch Ii Íí Jj Kk
Ll Mm Nn Ňň Oo Óó
Pp Qq Rr Řř Ss Šš
Tt Ťť Uu Úú Úů Vv
Ww Xx Yy Ýý Zz Žž 42
Aa Áá Bb Cc Čč Dd Ďď Ee Éé Ěě Ff Gg Hh Ch ch Ii Íí Jj Kk Ll Mm Nn Ňň Oo Óó Pp Qq Rr Řř Ss Šš Tt Ťť Uu Úú Úů Vv Ww Xx Yy Ýý Zz Žž
Aa Áá Bb Cc Čč Dd Ďď Ee Éé Ěě Ff Gg Hh Ch ch Ii Íí Jj Kk Ll Mm Nn Ňň Oo Óó Pp Qq Rr Řř Ss Šš Tt Ťť Uu Úú Úů Vv Ww Xx Yy Ýý Zz Žž
A a [a] B b [bä] C c [tzä] C č [tschä] Ch ch [cha] D d [da]
E e [ä] F f [äfl G g [gä] H h [ha] I i [i] I j [ja]
K k [ka] L l [äl] M m [am] N n [an] O o [o] P p [pä]
Q q [kwä] R r [är] R r [reehä] S s [aß] S s [äsch] T t [tä]
U u [u] V v [wä] W w [dwjojitä wä] X x [i ks] Y y [twrdäh] Z z [sät] Z z [sehät]
SLOWAKISCH SLOVENSKÝ JAZYK SLOVENČINA
Aa Áá Ää Bb Cc Čč
Dd Ďď Dz dz Dž dž Ee Éé
Ff Gg Hh Ch ch Ii ĺí
Jj Kk Ll Ĺĺ Ľľ Mm
Nn Ňň Oo Óó Ôô Pp
Qq Rr Ŕŕ Ss Šš Tt
Ťť Uu Úú Vv Ww Xx
Yy Ýý Zz Žž 46
Aa Áá Ää Bb Cc Čč Dd Ďď Dz dz Dž dž Ee Éé Ff Gg Hh Ch ch Ii ĺí Jj Kk Ll Ĺĺ Ľľ Mm Nn Ňň Oo Óó Ôô Pp Qq Rr Ŕŕ Ss Šš Tt Ťť Uu Úú Vv Ww Xx Yy Ýý Zz Žž
Aa Áá Ää Bb Cc Čč Dd Ďď Dz dz Dž dž Ee Éé Ff Gg Hh Ch ch Ii ĺí Jj Kk Ll Ĺĺ Ľľ Mm Nn Ňň Oo Óó Ôô Pp Qq Rr Ŕŕ Ss Šš Tt Ťť Uu Úú Vv Ww Xx Yy Ýý Zz Žž
SORBISCH LUŽICKOSRBSKÝ JAZYK
OBERSORBISCH HORNOSRBSKÝ JAZYK HORNOLUŽICKA SRBŠTINA HORNJOSRBŠTINA HORNJOSERBŠČINJA
das Obersorbische diakritischen Zeichen das Niedersorbische später
beide sorbische Sprachen verwenden ein nach dem Vorbild des Tschechischen und Polnischen durch diakritischen Zeichen ergänztes Alphabet
Die Orthographie folgt weitgehend dem phonetischen, daneben aber auch dem morphologischen und historischen Prinzip
für manche Phoneme gibt es in beiden Sprachen mehrere Grapheme, z. B für manche Phoneme gibt es in beiden Sprachen mehrere Grapheme, z.B. w und t für bilabiales [u], obersorb. ć und c für [tc], niedersorb. ć und ts für [tJ]
Aa Bb Cc Čč Ćć Dd
Dź dź Ee Ěě Ff Gg
Hh Ch ch Ii Jj Kk Ll
Łł Mm Nn Ńń Oo Óó
Pp Rr Řř Ss Šš Ść ść
Tt Uu Ww Vy Zz Žž 35
Aa Bb Cc Čč Ćć Dd Dź dź Ee Ěě Ff Gg Hh Ch ch Ii Jj Kk Ll Łł Mm Nn Ńń Oo Óó Pp Rr Řř Ss Šš Ść ść Tt Uu Ww Vy Zz Žž
Aa Bb Cc Čč Ćć Dd Dź dź Ee Ěě Ff Gg Hh Ch ch Ii Jj Kk Ll Łł Mm Nn Ńń Oo Óó Pp Rr Řř Ss Šš Ść ść Tt Uu Ww Vy Zz Žž
NIEDERSORBISCH DOLNOSERBSKI JĚZYK DOLNOŁUŽYSKI JĚZYK
Aa Bb Cc Čč Ćć Dd
Dź dź Ee Ěě Ff Gg
Hh Ch ch Ii Jj Kk Ll
Łł Mm Nn Ńń Oo Óó
Pp Rr Řř Ss Šš Ść ść
Tt Uu Ww Vy Zz Žž Žź 36
Aa Bb Cc Čč Ćć Dd Dź dź Ee Ěě Ff Gg Hh Ch ch Ii Jj Kk Ll Łł Mm Nn Ńń Oo Óó Pp Rr Řř Ss Šš Ść ść Tt Uu Ww Vy Zz Žž Žź
Aa Bb Cc Čč Ćć Dd Dź dź Ee Ěě Ff Gg Hh Ch ch Ii Jj Kk Ll Łł Mm Nn Ńń Oo Óó Pp Rr Řř Ss Šš Ść ść Tt Uu Ww Vy Zz Žž Žź
DEUTSCH
НЕМЕЦКИЙ ЯЗЫК Ru
НЯМЕЦКАЯ МОВА Weißr
НIМЕЦЬКА МОВА Ukr
NEMAČKI JEZIK НЕМАЧКИ JЕЗИК NJEMAČKI JEZIK ЊЕМАЧКИ JЕЗИК B/K/S
NEMŠKI JEZIK NEMŠČINA Slo
ГЕРМАНСКИ JАЗИК Mak
НЕМСКИ ЕЗИК Bulg
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