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Veröffentlicht von:Leon Kenner Geändert vor über 10 Jahren
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Branko Tošović SLAWISCHE PHONEM- SYSTEME
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Phonetische Varianten
besonders im Russischen sehr zahlreich (Reduktion in unbetonter Silbe) durch Tonhöhe und Länge können die Vokale im Serbokroatischen vierfach variiert werden
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Palatalitätskorrelation
Mittelstellung Russisch starke Ausprägung Polnisch schwach Bulgarisch
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Palatalisierung Velare Konsonatnen Zischlaute
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Erste Palatalisierung
, e; i, ĭ + velare Konsonanten k, g, h = č, ž, š
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k > t (č) g > d > (ž) X (h) > (š)
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Zweite Palatalisierung
k > ts (c) g > z x > s
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tschech. človĕk ´Mensch`, Vok. človĕče
´o Mensch!`
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russ. bog ´ Gott`, Vok. bože ´Gott!`
bulg. čo'vek ´ Mensch`, Plur. čo'veci [-tsi] uče'nik ´Schüler`, ´ Lehrling`, Plur. uče'nici
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aber russ. uče'nik, Plur. učeni'ki
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der Wandel von [k] zu [ts] im Bulgarischen keine Palatalisierung, sondern nur das Ergebnis einer solchen Erscheinung
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dagegen ist das k vor i im Russischen palatalisiert [k'i].
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2. Palatalisation eines in der Spätphase des Urslawisch (Slawisch):
*k, g, x vor *e, i (< *oi) zu *c', dz' (> z'), s'
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russisch : /ruka/ (Nom. Sg.), /ruk'e/ (Dat. oder Lokativ Sg.) ´Hand, Arm` (altruss. noch /ruc'ě/), aber ukr. /ruc'i/, weißruss. /ruc'é/.
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Sonoritätshierarchie
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Schwund auslautender Konsonanten
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Umwandlung von Verbindungen
aus Vokal + Konsonant zu den urslawischen Nasalvokalen *ę und *à
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Geschlossene Silben beseitigt
und offene schafft: *synъ ´Sohn` > altksl. synъ, *vezontъ ´sie fuhren` (3. Person Plural Aorist) > alks. vezà,
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Slawische Methathese (Umstellung)
Lautgruppe Vokal + l oder + r Milch — poln. mleko schwed. välde — tschech. vláda (Herrschaft, Macht) Berg — poln. brzeg [bzek], bulg. br'ak >Ufer< (poln. r vor e zu rz [] Arbeit — russ. ra'bota
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Stimmhafte Konsonanten im absoluten Auslaut
stimmlos Ausnahme: das Serbokroatische: Die dadurch signalisierte Grenze eines Wortes oder einer Wortgruppe wird durch die allgemein verbreitete regressive Assimilation wieder abgeschwächt
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drug [druk] ´Freund` Aber: drug s drugom [drug z drugom] ´miteinander`.
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das Polnoglasije (Vollautung)
das Ostslawische charakterisiert die Lautgruppen oro, olo, ere (город, голос, голова, берег) sind voll gegenüber ra, la, re
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in den anderen slawischen Sprachen:
Stadt: город (gorod) gród hrad grad Stimme: голос (golos) glos hlas glas Kopf: голова (golova) glowa hlava glava Ufer: берег (bereg) brzeg břeh breg br'ag
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die urslawischen Lautgruppen *tj, (*ht), *dj
in den verschiedenen slawischen Sprachen verschieden vertreten: *tj: Nacht: noč noc noc noć nošt *tj: Kerze: sve'ča śwíeca svíce sveća svešt *dj: Rain: me'ža miedza mea međa mežda
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Jat' die Entwicklung des durch jat' wiedergegebenen Lautes ist besonders für das Südslawische wichtig (Serbokroatisch und Bulgarisch) Grundwortschatz
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Wortakzent beweglicher Akzent im Russischen Ukrainischen Bulgarischen
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Akzent auf der vorletzten Silbe im
Polnischen
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Akzent auf der ersten Silbe (bei Neueinführung von Längen und Kürzen der Vokale) im
Tschechischen
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archaischer Akzent im Serbokroatischen Slowenischen
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Nasalvokale Polnisch mąż [mõš] ´Gatte`
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Ostslavisch Russisch Ukrainisch Weißrussisch
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gemeinslawischer Reflex des sog
gemeinslawischer Reflex des sog. Vollauts (der Volllaut – полногласие) durch die Umwandlung der Verbindung *o, *e + Liquid l, r moloko, gorod innerhalb der Silbe (urslav. *tortъ)
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Einfügung eines Vokals nach dem Liquiden
(a) urslav. *moldъ ´jung` zu russ. molodoj, im Gegensatz zum Westslawischen und Südslawischen, die die Liquide umstellen (sog. Liquidenmetathese) (b) polnisch młody, (c) tschechich mlady, (d) bulgarisch, serbokroatisch mlad.
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Westslavisch Lechisch genannte Gruppe: das Polnische das Sorbische
ausgestorbene Elbslawische ( Polabische), Ost-seeslawische (Pomoranische; slav. po ´an`, more ´Meer` = ´Küstenanwohner`), Slowinzische das Kaschubische
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das Tschechische das Slowakische, Varianten des Sorbischen
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Bewahrung der Konsonantengruppen
[dl], [tl] poln., sorb. mýdlo, tschech. mydlo, slovak. mydlo ´Seife` die im Ostslawischen und Südslawischen vereinfacht worden sind russ. мыло mýlo
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Südslawisch das Bulgarische das Mazedonische das Serbokroatische
das Slowenische ausgestorbene Altkirchenslawische
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am wenigsten homogen, da bedingt durch frühe Siedlungsbewegungen z. B.
deutschen, rumänischen und ungarischen Bevölkerungsgruppen der ursprünglich vorhandene Zusammenhalt mit dem Ostslawischen und Westslawischen verloren ging
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ein für das Südslawisch ausschließlich charakteristische lautgeschichtliche Merkmal:
ist in gemeinslawische Zeit (Slawisch) fallende die Umwandlung von *órt, *ólt am Wortanfang in *rat, *lat
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z.B. bulgarisch, serbokroatisch
raven ´gleich, eben` im Ggs. zu russ. ровный (rovnyj), tschech. rovný
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