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Veröffentlicht von:Franz Steinmann Geändert vor über 9 Jahren
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1 Die Herausbildung des Bosnischen/Bosniakischen /Kroatischen/Serbischen Branko Tošović
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2 Srpskohrvatski jezik Srpski jezik Hrvatski jezik Bosanski jezik / Bošnjački jezik
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3 Српскохрватски jeзик Српски jeзик Хрватски jeзик Босански jeзик / Бошњачки jeзик
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4 die Staatengemeinschaft Serbien und Montenegro (Serbien, Montenegro) Kroatien Bosnien und Herzegowina
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5 Serbien und Montenegro Srbija i Crna Gora Србија и Црна Гора
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6 Serbien Srbija Србиjа
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7 Montenegro Crna Gora Црна Гора
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9 Bevölkerung 62,3% Serben 16,6%Albaner 5% Montenegriner 3,3% Ungarn 3,3% Jugoslawen 3% Muslime
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11 Name: die Staatengemeinschaft Serbien und Montenegro (Serbien, Montenegro) Državna zajednica Srbije i Crne Gore Државна заједница Србије и Црне Горе Hauptstadt: Beograd (Београд) Einwohner: ca. 10,5 Mio.
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12 Religionen 44% Serbisch-Orthodoxe 31% Römische Katholiken 12% Muslime, protestantische, jüdische Minderheiten
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13 Serbisch
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14 ca. 12 Mio. Menschen sprechen die meisten in Serbien und Montenegro seit 1991 Nachfolgestaat des alten (Tito-)Jugoslawien Bundesstaaten Serbien 6,7 Mio. Serben Montenegro 0,535 Mio. Montenegriner
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15 Die Serben 62,3 % der Landesbevölkerung 5,0% die Montenegriner in Bosnien-Herzegowina Serbisch 1,01 Mio. Serben 31,4% der Landesbevölkerung
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16 Viele Serben leben in anderen Balkanländern als Arbeitsimmigranten in Westeuropa als Auswanderer im Übersee
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17 Deutschland 0,8 Mio. Schweiz 0,142 Mio. Schweden 0,13 Mio. USA 0,25 Mio. Kanada 94000
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18 Serbisch Staatssprache der die Staatenverbindung regionale Amtssprache in den von Serben besiedelten Regionen Bosnien-Herzegowinas (Republika Srpska) überwiegend (in Serbien heute fast ausschließlich) in kyrillilischen Schrift neben der Kyrillica ist in Montenegro und in Bosnien und Herzegowina auch die Lateinschrift in Gebrauch
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19 eine südslawische Sprache am nächsten mit dem Kroatischen verwandt zahlreiche lokale Mundarten alle zur štokavischen Dialektzone gehören
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20 e (Ekawisch) in westlichen Gebieten Serbiens und Montenegros sowie in Bosnien-Herzegowina (i)je (Jekawisch) Ekawisch - Jekawisch
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21 Štokavisch-Ekawisch die Basis der serbischen Schriftsprache
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22 Kroatien Hrvatska
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23 Name: Republika Hrvatska Hauptstadt: Zagreb Fläche: 56 538 qkm Einwohner: ca. 4,8 Mio.
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24 Bevölkerung 78% Kroaten 12%Serben Muslime Slowenen Ungarn Italiener Tschechen Albaner
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25 Religionen 76,6% Katholiken 11% Serbisch-Orthodoxe 1,4% Protestanten 1,2% Muslime
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27 Kroatisch
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28 die Muttersprache rund 5,8 Mio. Menschen meisten in Kroatien 4,8 Mio. beheimatet sind
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29 Kroatische Außengruppen in Bosnien-Herzegowina (0,605 Mio.) in Serbien und Montenegro in Makedonien außerdem als Arbeitsimmigranten in den Ländern Westeuropas: Deutschland, Schweiz, Schweden, Österreich u.a.).
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30 Süditalien (Molise) 2400 Kroaten noch knapp zwei Drittel ihre Muttersprache sprechen
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31 Ultranationalismus im unabhängigen Kroatien 1941-44 betonten die Kroaten die Selbständigkeit der kroatische Schriftsprache gegenüber dem überregionalen Serbokroatischen
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32 seit 1991 Kroatisch (hrvatski književni jezik,kroatische Literatursprache‘) Staatssprache der Republik Kroatien
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33 Bosnien und Herzegowina Bosna i Hercegovina Босна и Херцеговина
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37 Name: Bosna i Hercegovina (BiH) Hauptstadt: Sarajevo Einwohner: ca. 4,38 Mio.
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38 Amtssprache(n) Bosnisch/Bosniakisch Kroatisch Serbisch
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39 1,53 Mio. Bosniaken (Muslime) in Bosnien-Herzegowina 43,7% der Bevölkerung nennen ihre Sprache Bosnisch (Serben und Kroaten Bosniakisch)
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40 Bevölkerung 49.2% Bosniaken (Muslime) 31.3% Serben 17.3% Kroaten
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42 Einwohnerzahl vor dem Bürgerkrieg betrug 4.422.000 von welchen 44% Moslems waren 31% Serben 17% Kroaten 8% andere
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43 Religionen 40% Muslime 31% Serbische Orthodoxen 15% Katholiken 4% Protestanten 10% andere
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44 Verwaltung/Regionen 2 Entitäten: Bosnisch/Bosniakisch-Kroatische Föderation (Sarajevo) Serbische Republik (Republika Srpska) (Banja Luka)
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45 Bosnisch-Kroatische Föderation Serbische Republik Fahne
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47 Bosnien-Herzegowina regionale Amtssprache in dem von Kroaten verwalteten Landesteil
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48 Kroatisch eine südslawische Sprache am nächsten verwandt ist das Serbische
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49 die muslimische Bosnier eigene Sprache bosanski jezik – bošnjački jezik
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50 Serbokroatisch (Bosnisch- Bosniakisch/Kroatisch/Serbisch) B/KS
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51 Vokale 6 Konsonanten 25 31 Buchstaben Lateinisch 30 Kyrillisch 30
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52 kroatischer Regionalismus durch sprachlich-normative Kompromisse abzumildern
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53 das Serbokroatische in seinen Varianten die Hauptverkehrssprache aller Ethnien auch Slowenen Albaner Makedonen
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54 1960er Jahren ein Scheitern der normativen Sprachpflege des Serbokroatischen
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55 1967 kroatischen Wissenschaftler und Literaten Deklaration die Existenz zweier Schriftsprachen Kroatisch und Serbisch
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56 1970er Jahren in Kroatien „kroatische Literatursprache" ähnliche Entwicklung in Serbien
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57 1991 zerfall Jugoslawiens offizielle Ende des Serbokroatischen
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58 drei Hauptdialekte das Kajkavische (nördl. Kroatien, Region von Zagreb) das Čakavische (Istrien, dalmatinische Küste und Adriainseln) das Štokavische (zentr. und südl. Kroatien, westl. Bosnien-Herzegowina)
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59 Čakavisch Kajkavisch Štokavisch
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60 verschiedene Reflexe (i)je (Jat‘) im Westen, Süden und im Zentrum e (Ekawisch, v.a. von der dalmatinischen Küste bis ins östlichen Kroatien) i (Ikavisch, v.a. im Nordwesten, auch Istrien) ,Fluss‘: rijeka reka rika
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61 kroatische Schriftsprache basiert auf dem Jekawischen Kroatisch und Serbisch haben von allen slawischen Sprachen den gemeinslawischen Erbwortschatz am besten bewahr
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62 Die gemeinsame Schriftsprache der Kroaten und Serben
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63 vor 150 Jahren die Annahme einer einheitlichen schriftsprachlichen Ausdrucksform durch Serben und Kroaten Vereinheitlichung des literarischen Kulturschaffens erste Hälfte des 19. Jh. regionalen Pluralismus
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64 in Kroatien und Bosnien verschiedene Varianten der kroatischen Volkssprache in Serbien Volkssprache Slaweno-Serbischen
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65 anfang bzw. Mitte des 19. Jh. seit dem 11./12. Jh. eine wachsende Reihe von Sprachdenkmälern: (a) stark kirchenslawisch (serbisch- kirchenslawisch, bzw. kroatisch- kirchenslawisch) (b) deutliche Züge von Volkssprachen bzw. - dialekten (c) bereits (ab dem Ende des 12. Jh.) solche Volkssprachen Arial
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66 regional unterschiedliche Sprachformen „Sprache der Kroaten“ oder „kroatische Sprache“ „Sprache der Serben“ oder „serbische Sprache“ großen Einfluss auf Entstehung und Entwicklung des Serbokroatischen gehabt weder polyvalent noch streng normiert oder gar allgemein verbindlich
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67 die čakavische „Literatur"sprache des 14. bis 17. Jh. die bedeutende štokavische der ragusäischen Literatur des 15. bis 17. Jh. die kajkavische des 16. bis 19. Jh. die slawenoserbische des 18. und frühen 19. Jh.
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68 von erheblicher, auch die übernationalen Gemeinsamkeiten fördernder Bedeutung die vorwiegend štokavisch-ijekavische Sprache der großen Volksdichtung der Serben und der Kroaten
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69 Jat` ( ) Ekavisch Ijekavisch Ikavisch Langer Jat` ( ) [e] [ije] [i] beli ‚weiß‘bijelibili Mleko ‚Milch‘ mlijekomliko breg‚Ufer‘ brijegbrig
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70 Ekavisch Ijekavisch Ikavisch Kurzer Jat` ( ) [e] [je] [i] vera ‚Glaube‘ vjeravira Mera ‚Maß‘mjeramira pesma ‚Lied‘ pjesmapisma
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71 Ekavisch: Serbisch in Serbien Ijekavisch: Serbisch in Bosnien und Herzegowina und Montenegro Kroatisch in Kroatien und Bosnien und Herzegowina Bosniakisch/Bosnisch in Bosnien und Herzegowina
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72 die Epoche unmittelbar vor der Fixierung des Serbokroatischen gemeinsamer Schriftsprache der Serben und Kroaten vor der weitgehenden Angleichung des neuštokavischen Sprachstandards der Serben und Kroaten
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73 Neuštokavisch im Gegensatz zum Altštokavischen jene Dialekt der Wortakzent um eine Silbe zum Wortanfang verschoben wurde rúka < rūka, sèlo < sělo
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74 Kroaten
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75 durch das Nebeneinander einer kajkavischen Literatursprache die jedoch im Laufe des 19. Jh. aufgegeben wird und eines im 17. Jh. entstandenen und sich Anfang des 19. Jh. immer stärker durchsetzenden Štokavisch gekennzeichnet
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76 Serben
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77 verdrängt in den 30er Jahren des 18. Jh. das kirchlicherseits importierte Russisch-Kirschenslawisch das eigene ältere Serbisch- Kirschenslawisch und wird zur alleinigen Kirchensprache zusätzlich entsteht eine Mischsprache, das sog. Slawenoserbische das Elemente des Russisch-Kirschenslawisch mit solchen der Volkssprache vermengt
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78 daneben existiert in geringerem Umfang bereits eine štokavisch-ekavische Volkssprache z. B. teilweise bei G. St. Venclović dann vor allem Dositej Obradović
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79 im serbischen Bereich drei verschiedene Sprachformen die weder eindeutig normiert bzw. voneinander abgegrenzt noch durch anerkannte literarische Werke mit Ausnahme der Bibel bzw. anderer liturgischer Texte deren Russisch-Kirschenslawisch bis in unsere Zeit fortbesteht sanktioniert waren
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80 ab den 30er Jahren des 19. Jh. zwei sprachreformerische Richtungen:
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81 serbische Richtung durch den Sprachreformer Vuk Stefanović Karadžić Вук Стефановић Караџић (1787-1864)
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82 Vuk Stefanović Karadžić (1787-1864) Вук Стефановић Караџић
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83 kroatische Richtung die Bewegung des kroatische Illyrismus mit Ljudevit Gaj als Führer Vjekoslav Babukić Antun Mažuranić Adolf Veber-Tkalčević Bogoslav Šulek
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84 Ljudevit Gaj
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85 Ljudevit Gaj 1809-1872
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86 Vertreter der „illyrischen Richtung“ die Zusammengehörigkeit der Südslaven seit 1835 „Horvatsko-slavonsko-dalmatinske novine“ (Kroatisch-slawonisch- dalmatinische Zeitung) die Einführung der diakritischen Zeichen für das Kroatische
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87 1839 der slowenische Dichter Stanko Vraz die gleiche Rechtschreibung für das Slowenische
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88 Aa Bb Cc Čč Ćć Dd
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89 Dž dž Đđ Ee Ff Gg Hh
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90 Ii Jj Kk Ll Lj Ij Mm
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91 Nn Nj nj Oo Pp Rr Ss
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92 Šš Tt Uu Vv Zz Žž 30
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93 Aa Bb Cc Čč Ćć Dd Dž dž Đđ Ee Ff Gg Hh Ii Jj Kk Ll Lj Ij Mm Nn Nj nj Oo Pp Rr Ss Šš Tt Uu Vv Zz Žž
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94 Vuks Sprachreform
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95 Вук Стефановић Караџић
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96 “Pismenica” ('Grammatik') von 1814 “Srpski rječnik” 1818 (1852 2, 1898 3 ) ca. 26000 Wörter osthercegovinischer (westserbischer) neustokavisch- ijekavischer Heimatdialekt ins Deutsch und Latein
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97 knappe Grammatik sechs Jahre später (1825) in dt. Übersetzung von Jacob Grimm erschien Vuks zentrale von dem Slovenen Jernej Kopitar tatkräftig geförderte Idee Volksdialekt zur Schriftsprache
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98 gegen das unnatürliche Slavenoserbische und das fremde Russisch-Kirschenslawisch moderne, „echte“ Volkssprache
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99 nach dem phonetischen Prinzip “ein [distinktiver] Laut = ein Buchstabe” „ein Buchstabe entspricht einem Laut“ “jedan glas – jedno slovo” “Piši kao što govoriš” “Пиши као што говориш” „Schreibe, wie du sprichst!"
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100 vereinfachte Orthographie
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101 Rechtschreibung “ein Laut = ein Buchstabe” „ein Buchstabe entspricht einem Laut“ “jedan glas – jedno slovo” “jeдан глас – jедно слово”
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102 Аа a Бб b Вв v Гг g Дд d Ђђ d’
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103 Ее e Жж ž Зз z Ии i Jj j Кк k
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104 Лл l Љљ lj Мм m Нн n Њњ nj Оо o
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105 Пп p Рр r Сс s Тт t Ћћ ć Уу u
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106 Фф f Хх h Цц c Чч č Џџ dž Шш š 30
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107 Аа Бб Вв Гг Дд Ђђ Ее Жж Зз Ии Jj Кк Лл Љљ Мм Нн Њњ Оо Пп Рр Сс Тт Ћћ Уу Фф Хх Цц Чч Џџ Шш
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108 Аа Бб Вв Гг Дд Ђђ Ее Жж Зз Ии Jj Кк Лл Љљ Мм Нн Њњ Оо Пп Рр Сс Тт Ћћ Уу Фф Хх Цц Чч Џџ Шш
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109 Vuk Karadžić erster Kirchenslawisch verwendete die Sprache seiner Heimatregion den neoštokavischen Dialekt Herzegowina
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110 das kyrillische Alphabet zur Schreibung dieser Schriftsprache reformiert und vereinfacht
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111 Wiener Schriftsprachen- Vereinbarung 1850 Serben V. Karadžić G. Daničić Kroaten J. Kukuljević D. Demeter I. Mažuranić
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112 die neue Schriftsprache Serbokroatisch bzw. Kroatoserbisch entsprach im wesentlichen der von Karadžić verwendeten Sprachform
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113 Serben Slaweno-Serbisch Kroaten ikawischer und Schriftdialekt von Dubrovnik
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114 die gemeinsame Basis der Schriftsprache regional modifiziert
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115 eine gemeinsame štokavisch-jekawische Basis der Schriftsprache
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116 in Serbien die ekawische Lautung des Štokavischen angenommen in Kroatien, Bosnien, Herzegowina, Montenegro hielt man an der jekawischen Lautung fest mleko vs. mlijeko,Milch‘
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117 in Serbien türkischen Lehnwörtern Internationahsmen
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118 in Kroatien Turzismen propagierte Neologismen unter Verwendung slawische Elemente aus dem Tschechischen und Slowenischen oder als Ableitungen von slawischen Erbwörtern
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119 die Schreibung zwei Alphabeten Kyrillica und Latinica bei den Serben ausschließlich Lateinschrift bei den Kroaten
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120 demokratisierende Reformversuch von den offiziellen, vor allem kirchlichen Stellen strikt abgelehnt wurde stachelte den kämpferisch-polemischen Geist Karadžićs mit seinen Volksliedsammlungen
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121 dank Goethe und Grimm schon bald europäische Berühmtheit sprachpolitischen Ziele trotz oft widrigster Umstände umsichtig weiterverfolgte
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122 ideologisch etwas anderen Ansatz Gajs illyrische Bewegung ab Mitte der dreißiger Jahre Proglas 'Aufruf' von 1835 gemeinsame Schriftsprache aller Südslaven Slovenen, Serben, Bulgaren
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123 die Illyristen V. Babukić “Osnova slovnice slavjanske narečja ilirskoga”, 1836 (“Grundriss der slawischen Grammatik des illyrischen Dialektes”) štokavisch-ijekavischer Dialekt seit dem 17. Jh. bei den Kroaten entwickelnde Neuštokavische als Grundlage ihrer Sprachreform
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124 wesentliche Unterschied gegenüber Vuks Ansatz: der Dialekt der Illyristen ältere Kasusendungen (G. D. I. L. Pl.) mit deren Hilfe ein leichterer Anschluss vor allem der Slowenen erwartet wurde
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125 nach tschech. Vorbild: das Jat' ( ) nicht ije bzw. je sondern nur ě als ije, je, e oder i
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126 Lateinische Schrift der zweite Strom die Verwendung der lateinischen Schriftzeichen zum Ausdruck slavischer Laute Alttschechischen 13. Jh. Zunächst nur die Verbindung mehrerer Zeichen, die den neuen Laut darstellen sollten cz = č sz = š
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127 Jan Hus (1369-1415)
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128 eine grundlegende Rechtschreibreform das Tschechische Vorbild für andere slavische Sprachen
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129 bedeutendste Neuerung „diakritischen Zeichen“ (Unterscheidungszeichen) der Akut (/) eines langen Vokals und der übergesetzte Punkt später zum Häkchen weiterentwickelt zur Bezeichnung der Laute č, ř, š, ž d', ň, t'
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130 der Illyrismus 1843 von Österreich offiziell verboten wurde gemeinsame südslavische Schriftsprache France Prešeren [1800-1849] die slowenische Sprache mustergültig geprägt
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131 bedeutende literarische Werke in Vuks Sprachform Petar Petrović Njegoš “Gorski vijenac”, 1847 Branko Radičević “Pesme I”, 1847 eine weitere Annäherung zwischen Kroaten und Serben in der Schriftsprachenfrage
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132 Ausdruck in einer von führenden Intellektuellen beider Völker unterschriebenen Art Grundsatzerklärung Wiener 'Schriftsprachen-Vereinbarung' Bečki književni dogovor vom März 1850 entsprach im wesentlichen Vuks Vorstellungen
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133 gemeinsame Schriftsprache der Serben und Kroaten
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134 der osthercegovinisch-neuštokavisch- ijekavische Dialekt: (1) geschriebenem h an etymologischer Stelle hajduk (2) G. Pl. -ā, d. h. ohne -h narodā statt narodah (3) bloßes r für º, d. h. sonantisches r ohne Begleitvokal krv, mrk (4) und nicht irgendeine künstliche Dialektmischung
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135 die Argumente: (a) der großen Ausbreitung dieses Dialekttyps (b) der Berühmtheit der in ihm gesungenen Volkslieder und seiner Dubrovniker Literatur
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136 endgültige Durchsetzung dieser Proklamation in Schule und Kommunikationsmedien noch Jahrzehnte
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137 erst 1868 in Serbien eine entsprechende Orthographiereform durchgeführt während in Kroatien der Dichter und Kanzler Ivan Mažuranić noch 1862 'illyrische', die älteren Formen normierende Orthographie für die Schulen der erst 1877 eine Reform im wesentlichen im Sinne der Wiener Vereinbarung
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138 gemeinsame, normierte, polyvalente und allgemeinverbindliche Schriftsprache der Serben und Kroaten
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139 “ Veliki rječnik hrvatskog ili srpskog jezika” (Großes Wörterbuch der kroatischen und serbischen Sprache, 1880 bis 1976, 23 Bände)
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140 Đuro Daničić “Hrvatski pravopis” (Kroatische Rechtschreibung, 1892) Ivan Broz
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141 “Gramatika i stillstika hrvatskoga ili srpskoga književnog jezika” (Grammatik und Stilistik der kroatischen oder serbischen Schriftsprachem 1899) Tomo Maretić
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142 Tomo Maretić 1854-1938
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143 am Ende des 19. Jh. gemeinsame Schriftsprache der Serben und Kroaten
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144 nationale, kulturelle und kirchliche Traditionen bei Serben und Kroaten Vereinigung in einem gemeinsamen Staat (1918) mit erheblichen sozialen und ökonomischen Unterschieden erschwerten die Durchsetzung einer einzigen und gemeinsamen Norm
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145 die eigenen sprachlich-nationalen Traditionen eine größere Distanz oder weitere Annäherung die sprachlichen Neuentwicklungen auf lexikalischem Gebiet Grenzen nationalen Antinomien Notwendigkeit eines gemeinsamen sprachlichen Kommunikationsmittels intensivierende Polarisierung der Standpunkte
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146 bis zu 90er Jahre zwei Hauptvarianten: 1) östliche (serbische) 2) westliche (kroatische)
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147 Hauptunterschiede lautlich syntaktisch wenige morphologisch vor allem lexikalisch
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148 'Bahnhof' serb. stanica / станица kroat. kolodvor 'Theater' serb. pozorište / позориште kroat. kazalište 'Zug' serb. voz / воз kroat. vlak
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149 Ausspracheunterschied ekavisch/ijekavisch keineswegs deckungsgleich ijekavisch auch in Montenegro
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150 heute drei Literatursprachen (tri književna jezika) linguistisch e i n e Sprache
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151 Literatur: Redher, Peter (1986). Einführung in die slavische Sprache. – Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft. Panzer, Baldur (1996). Die slavischen Sprachen in Gegenwart und Geschichte. – Frankfurt am Main, Berlin, Bern, New Jork, Paris, Wien. – 464 Hindrichs, Uwe (Hrg). Handbuch der Südeuropa- Linguistik. – Wiesbaden: Harassowitz Verlag, 1999.
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