Die digitale Langzeitarchivierung Referentin: Marietta Steinhöfel Seminar: Digitale Langzeitarchivierung Prof. Dr. Manfred Thaller 27.10.2011.

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Die digitale Langzeitarchivierung Referentin: Marietta Steinhöfel Seminar: Digitale Langzeitarchivierung Prof. Dr. Manfred Thaller

Gliederung Was ist LZA? Anwendungsbeispiele Das OAIS – Modell Vertrauenswürdigkeiten von digitalen LZA

Einführung Überlieferung von kulturellem Erbe ist durch digitale Medien anspruchsvoller geworden Problem: Vergänglichkeit digitalen Kulturerbes (Formate und Material) Bsp. Digitalisierung analoger Daten, digitale Akten etc. Ziel: Strategien zu digitalen Langzeitarchivierung Wozu? z.B. in Wissenschaft und Forschung müssen Daten u Fakten müssen immer wieder neu bewertet werden

Begrifflichkeiten Langzeitarchivierung (LZA): nicht konkret ausformulierter Zeitraum, Zusicherung einer langfristigen Verfügbarkeit, Nachnutzung trotz technischem Wandel Substanzerhaltung: unversehrter, unverfälschter Zustand digitaler Objekte Digitales Objekt: sind eine abgegrenzte Menge digitaler Daten Erhaltung der Benutzbarkeit: Erhaltung der Datensubstanz Migration: Digitale Unterlagen werden in neue Dateiformate konvertiert und auf neue Datenträger transportiert Emulation: Nachbildung benötigter Hard- und Softwarekomponenten, die zur Aufbewahrung und Nutzung digitaler Objekte notwendig sind.

Begrifflichkeiten Technische Metadaten: Bezeichnungen und Dokumentationen der Datenformate Vertrauenswürdige digitale Archive: Bemühen um allgemein akzeptierte Leistungskriterien  OAIS - Referenzmodell Verteilte Verantwortung: Zusammenarbeit von Produzenten der digitalen Ressourcen und Archiven, Museen und Bibliotheken Rechtsfragen: zur Durchführung notwendiger Eingriffe in die Gestalt elektronischer Ressourcen, Einschränkung durch Kopierschutz, Konditionen des Zugriffs auf Nutzung  nestor wurde 2003 zum Kompetenztnetzwerk zur LZA in D und bündelt alle Projekte im Sinne einer Kooperation zur Lösung des LZA - Problems

Anwendungsbeispiele Primär- und Forschungsdaten: Frage nach dem Eigentum sind zu klären und wer die Metadaten liefert Ziel: Möglichst einfacher Zugriff auf publiziertes Wissen Bibliotheken: Kooperative, nationale Austauschmodelle sind gefordert, um eine einheitliche Regelung zur LZA zu treffen Archive: Welche digitalen Daten sind archivwürdig? Lösungsansätze: Migration, Rechenzentrum Museum: Ziel: Kulturelles Erbe bewahren Lösungsansätze: Schonende Digitalisierung  Digitalisate, Migration, Emulation, skalierbare Konzepte

Das Referenzmodell OAIS OAIS – Open Archival Information System, 2002 von Date Archiving and Ingest Working Group des Consultative Comittee for Space Data Systems (CCSDS) unter Führung der NASA veröffentlicht Dient dem Austausch und der Kommunikation über LZA Das skalierbare Konzept ist ein Standard Submission Information Packages (SIP) = digitale Objekte, die von Archiven übernommen werden. Werden im Archiv mit Metadaten angereichert und umgewandelt zu… Archival Information Packages (AIP) = Dies ist die Form, in welcher Daten langfristig archiviert werden. Zugänglich gemacht werden sie durch… Dissemination Information Packages (DIP) und können so gezielt auf Bedürfnisse der Benutzer zugeschnitten werden

Funktionsmodell 1. Datenübernahme (Ingest), 2. Datenaufbewahrung (Archival Storage), 3. Datenmanagement, 4. Systemverwaltung, 5. Planung der LZA (Preservation Planning), 6. Zugriff (Access)

Vertrauenswürdigkeiten von digitalen LZA Informationen in der LZA sind bedroht in ihren Integrität, Authentizität und Vertraulichkeit Ziel: Digitale Objekte zu charakterisieren, um unautorisierte Modifikation zu bemerken Hashverfahren und Fingerprinting: Digitale Fingerabdrücke von Daten; Hashwert: Prüfsumme der Daten, Digitale Signatur: Verschlüsselungsalgorithmen werden passende personifizierte Schlüssel mitgelifert Elektronische Schlüssel müssen: 1) ausschließlich dem Signaturschlüssel-Inhaber zugeordnet sein, 2) die Identifizierung des Signaturschlüssel-Inhabers ermöglichen 3) mit Mitteln erzeugt werden, die der Signaturschlüssel-Inhaber unter seiner alleinigen Kontrolle halten kann und 9) mit den Daten, auf die sie sich beziehen, so verknüpft sein, dass eine nachträgliche Veränderung der Daten erkannt werden kann.

Quelle Nestor Handbuch. Eine kleine Enzyklopädie der digitalen Langzeitarchivierung hg. v. H. Neuroth/A.Oßwald/R.Scheffel, S. Strathmann/K.Hurth. Boizenburg, 2010.

Vielen Danke für Ihre Aufmerksamkeit!