präsentiert von Andrea Serdinsky und Jasmin Valenta

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 Präsentation transkript:

präsentiert von Andrea Serdinsky und Jasmin Valenta THEORIEN ZUR STRUKTUR VON INTELLIGENZ Literatur: Amelang,M. & Bartussek,D. Differentielle Psychologie und Persönlichkeitsforschung S. 166-190 präsentiert von Andrea Serdinsky und Jasmin Valenta

1. Definition Grundlage für Vorankommen und individuelle Entwicklung Intelligentere Individuen: besseres Zurechtfindung im schul. & berufl. Bereich Hofstätter: Fähigkeiten, die die Besten in einer Gesellschaft gemeinsam haben Binet & Simon: „eine Art der Bewältigung einer aktuellen Situation; gut urteilen, gut verstehen & gut denken“ Wechsler: „Intelligenz ist die zusammengesetzte oder die globale Fähigkeit des Individuums zweckvoll zu handeln, vernünftig zu denken und sich mit seiner Umgebung wirkungsvoll auseinanderzusetzen“ Stern: „das Vermögen, die Bedingungen des Lebens selber umzugestalten und produktive Leistungen zu bringen“

1.2 Operationale Definition z.B. vernünftig, zweckvoll, wirkungsvoll = sinnfreie Tautologien  verbale Definition ≠ hilfreich Operationale Definition= empirisch experimentelle Beschreibung Bridgman: „Intelligenz ist das, was der betreffende Intelligenztest misst.“ Definitionen basieren nicht auf biologischen Grundlagen  Humphreys: „Intelligenz ist das erworbene Repertoire von intellektuellen Fertigkeiten und Wissensbeständen, die einer Person zu einem gegebenen Zeitpunkt verfügbar sind.“  Durchführung von Tests mit Items (pos. Korrelationen)  Mittelwertsunterschiede

Kundigen & Laien über Verhaltensindikatoren Beobachtung von alltäglichen Situationen & Gesprächen >Intelligenztests  Intelligenztests = ökologisch valide, wenn sozialer Aspekt vorhanden Sternberg, Cornway, Bernstein & Kreton: Auflistung von Verhaltensindikatoren laut Kundigen & Laien 1981  Übereinstimmung zwischen den beiden Gruppen Laien: 3 Faktoren für idealtypische intelligente Person 1. Praktische Problemlösefähigkeit 2. Verbale Fähigkeit 3. Soziale Kompetenz Soziale und praktische Intelligenz

2. Skalen und Verteilungen 2.1 Allgemeine Intelligenz: Quotienten und Abweichungswerte Stern prägte 1910 den Begriff Intelligenzquotient (IQ) Formel: ~ 100: allgemeine, durchschnittliche Leistung > 100: bessere Leistung < 100: Leistung unter dem Durchschnitt IQ = Maßstab, unabhängig vom Alter Bsp. Proband erbringt unterdurchschnittliche Leistung seiner Altersgruppe, die auch später unverändert bleibt. 4 j. Kind IA = 3 Jahre, 6 j. Kind = 4 ½ Jahren, 12j. Kind IA = 9 Jahren  IQ bleibt jedoch in allen Altersstufen gleich

Problem bei Binet Tests Wenige Fragen & Aufgaben zur Unterscheidung von den Altersgruppen  Stillstand von den Werten des IA  sehr niedriger IQ bei älteren Probanden Wechsler: Problemlösung 1944 Mittelwert 100, Standardabweichung/Streuung s=15,M=empirischer Mittelwert der alterspezifischen Rohwerteverteilung, σ=empirische Standardabweichung d. alterspezifischen Rohwerteverteilung Kindheit & Jugendalter: mehr Aufgaben zu lösen  Wert von 100 erreichen Vergleich der Resultate mit Tabelle von Normwerten

Verschiedene Autoren  verschiedene Tabellen

2.2 Abhängigkeit von Messbereich und Messwertträgern 2.2.1 Allgemeine Probleme Unterschiedliche Rohwertverteilungen: verschiedene Standardabweichungen & Mittelwerte Bsp. Test A: IQ 126, Test B IQ 117  Unterschied v. 9% Bewältigung von Items: Test A 12 Items, Test B 24 Items Burt 1963: Stichproben von den Stanford-Binet Tests Starke Abweichung von Normalverteilung Ursachen für die Häufigkeit der minderen IQwerte: prä- &perinatale Gehirnschädigungen, Intelligenzdefekte, Partnerwahl…

Abweichung von der Normalverteilung

2.2.2 Allgemeine Intelligenz und Geschlecht Binet & Wechsler Test: keine Unterscheidung zwischen den Intelligenzen beider Geschlechter Merz: „Intelligenz im Sinne dieser Tests ist nur das, was beide Geschlechter gleich gut können.“  Annahme: Männer & Frauen haben gleiche Intelligenz Beide Geschlechter: in unterschiedl. Gebieten mehr Wissen Weibl. Probanden: Wortflüssigkeit, Grammatik, Wortschatz & Leseleistung Männl. Probanden: räuml. Vorstellung & technisches Verständnis

Experimente: Unterschiede zwischen Geschlechtern basiert auf Experimente: Unterschiede zwischen Geschlechtern basiert auf unterschiedlichen Umfang im lexikalischen Speicher Laws: Studien 2004 Männl. Testpersonen: Größere Wiedergabe von unbelebten Gegenständen Weibl. Testpersonen: Vermehrte Aufzählung von lebenden Dingen Männer: =intelligenter, da größere Gehirnmasse (Größe des Gehirnes = ausschlaggebend für die Intelligenz) Problem: Männer müssten eine höhere Allgemeinintelligenz haben Interpretationsansätze: 1. Frauen: Nutzung des Gehirnes in einer effizienteren & produktiveren Art 2. Mädchen bis zu 15 Jahren: schnelleres Gehirnwachstum rasche neurologische Entwicklung Generelle Aussage: IQ Differenz von 4 Punkten (pos. für Männer) aufgrund der unterschiedlichen Gehirngrößen

obwohl Vermeidung von Mittelwertsdifferenzen, bleiben Varianzunterschiede Untersuchungen mit 11 j. Schülern in Schottland Varianz bei Jungen: 10 % höher als bei Mädchen Höhere Anzahl der männl. Probanden in Sonderschulen Untersuchung von hochbegabten Kindern (IQ 170) in Stanford 47 Buben & 34 Mädchen Marburger Hochbegabten Projekt: IQ zw. 127 und 156 58 % männl. und 42 % weibl.

2.2.3 Allgemeine Intelligenz und Alterseinflüsse 1964: Standardisierungsstichprobe des Wechslertests x-Achse = Alter der getesteten Personen y-Achse = Zahl der gelösten Aufgaben Charakteristisch für eine Wachstumskurve Anfänglich starker Anstieg Jugend u. Kindheit: Verringerung Nach e. Hoch: regelmäßiger Abfall Sprachl. & sprachfreie Tests, Verbalteil, Handlungsteil

Querschnittsplan Handlungsteil: starker Abfall der Leistung Nachteil: Querschnittsplan Schlechte Werte wg. früherer Ernährung & schlechterer Bildung (nicht wg. erhöhtem Alter!)  Längsschnittplananfertigung

Querschnittsplan & Längsschnittplan in einem Diagramm Schaie & Strother 1968: Intelligenztests mit 500 Probanden (20 - 70 Jahre) 1975: 302 v. den 500 erneute Testung Starker Unterschied zw. Längs- u. Querschnittplan Kein starker Abfall bei Älteren

Minderungen: auf Grund von geschwindigkeitsbetonten Aufgaben Minderungen: auf Grund von geschwindigkeitsbetonten Aufgaben (fluide Intelligenz) Aussage: Geringe Intelligenz  geringere Lebenserwartung Bsp.: 1971 Stichproben in Krankenhäusern 68 j. Menschen: näher dem Tod bei starkem Abfall der Intelligenz gg. einer 5 Jahre jüngeren Testung Ab 70. Lebensjahr: Verringerung der Intelligenz von substantieller Natur Grund: Langsamer werdende Verarbeitung von Informationen

3. Strukturmodelle 3.1 Spearmans Zwei-Faktoren Theorie Binet: Intelligenz = Vorstellung, Gedächtnis, Schlussfolgerung (unabhängige Komponenten)  i. unterschiedl. Teilen des Gehirns Verbesserung der allg. intellektuellen Leistungsfähigkeit: Schulung spezieller Funktionen (mental orthopedics) Intelligenz = Vereinigung einzelner Fähigkeiten ≠ Test von Binet: einziger Kennwert für intellektuelle Leistung = IA 1904 Spearman 1. Modell zur Struktur der Intelligenz: Bezug zw. mental Tests & correlations  General Intelligence (g) 2. Komponente s (specific) & Fehleranteil e = Zwei-Faktoren-Theorie: Leistungsausmaß basiert auf gemeinsame Komponente g Vorraussetzung für g: alle geistigen Leistungen korrelieren pos. miteinander

bei üblichen Intelligenztests (auch bei Erfassen spezieller Funktionen): Punktwerten f. Einzelleistung & Gesamttest  durchschnittl. Höhe des Intelligenzniveaus gf umstritten: macht 50% der Varianz bei kognitiven Aufgaben aus gf: große Bedeutung für Alltag, Berufsleben & soziale Bedeutung

3.2. Gruppenfaktoren-Modelle spätere Tests  weitere Faktoren da g nicht alle Korrelationen erklären konnte Spearman: nach Extraktion des gf  Restkorrelation  weitere spezielle Generalfaktoren scharfe Trennung der variablen Gruppen = unmöglich  Burt (1949) & Vernon (1950): hierarchische Ordnung d. Intelligenzfaktoren

Vernons hierarchisches Intelligenz-Modell

Vernons hierarchisches Intelligenz-Modell Unterste Ebene: spezifische, nur den jeweiligen Test kennzeichnende Faktoren Darüber: minor group factors Stufe höher: major group factors G-Faktor = Ebene des höchsten Allgemeingrades Einzelne Buchstaben = Faktoren: v:ed (verbal-educational) allg. Intelligenz (g) k:m (spatial and motor abilities) v & w = linguistische und literarische Fähigkeiten f (fluency), n (numerical), p (perceptual), i (inductive)

Verbindung der beiden major group factors v:ed & k:m mit der Dominanz einer der beiden Hemisphären des Gehirns Sprachlich analytische Funktionen: zurückzuführen auf Aktivitäten der linken Gehirnhälfte Dominanz konfigural-räumlicher & synthetischer Art auf rechte Gehirnhälfte zu schließen Bsp: Raven-Test: Minderleistung von rechtseitig hirngeschädigten Patienten gg. Linksseitig hirngeschädigten Patienten in sprachfreien, konfigural-räuml. Bereich hierachische Modelle = Kompromiss zw. Spearmans Zwei-Faktoren Theorie & Modell mehrer gemeinsamer Faktoren (Thurstone)

3.3 Das Modell mehrer gemeinsamer Faktoren Gruppenfaktorenmodell von Spearman (nicht überlappende Trennbarkeit einzelner Variablengruppen) mehrere gem. Faktoren Dabei: mehrere Gruppenfaktoren in unterschiedl. Gewichtung bei Lösen von Denkaufgaben Thurstone 1931/1947: Verfahren der Multiplen Faktorenanalyse  Zahl & Spezifität der Gewichtungsverhältnisse Thurstone: Gruppenfaktoren/ Primärfaktoren der Intelligenz = primary abilities diese Grundfaktoren = begrenzte Anzahl & niedriger als die Zahl der verwendeten Tests Weitere Vorraussetzung: Leistung i. einer bestimmten Aufgabe  keine gleichzeitige Bestimmung v. allen Primärfähigkeiten

Alle Faktoren = gleichberechtigte Bausteine  ein Faktor ist nicht auf die Existenz eines anderen angewiesen 1938 Thurstone: neun Faktoren in seiner 1. gr. Studie Batterie von 56 Tests & 218 Kollege Studenten Besten gesicherten Primärfaktoren: Merkvers = Mein schlauer Vetter ringt nach passenden Worten. 1. memory (m) 5. number (n) 2. space (s) 6. perceptual speed (p) 3. verbal comprehension (v) 7. word fluency (w) 4. reasoning (r) or induction (i) Thurstones Resultate ≠ Spearmans Ansatz: Existenz unterschiedl. Primärfaktoren  kein einzelner Kennwert für die Intelligenz IST (Intelligenz-Struktur-Test) von Amthauer 1953: (Teil der Primärfaktoren werden gedeckt)

Satzergänzung Aus 5 vorgeschlagenen Lösungsmögl. soll das Wort ausgewählt werden, dass den Satz vervollständigt. Bsp.: Ein Kaninchen hat am meisten Ähnlichkeit mit einem (einer)? a) Katze b) Eichhörnchen c) Hasen d) Fuchs e) Igel Wortauswahl Unter sechs vorgegebenen Wörtern sollen die beiden Wörter herausgefunden werden, für die es einen gem. Oberbegriff gibt. Bsp.: a) Messer b) Butter c) Zeitung d) Brot e) Zigarre f) Armband Analogien Es werden 3 Wörter vorgegeben, von denen die ersten beiden in einer bestimmten Beziehung zueinander stehen. Aus 5 Wahlwörtern soll das Wort herausgefunden werden, das zu dem 3. vorgegebenen Wort in ähnlicher Beziehung steht. Bsp: Wald:Bäume = Wiese: ? a) Gräser b) Heu c) Futter d) Grün e) Weide Rechenaufgaben I Es werden Rechenaufgaben der folgenden Art vorgegeben. Das Ergebnis der Rechnung wird auf dem Antwortbogen eingetragen. Bsp: 60-10= ?

Rechenaufgaben II Zahlen auf der linken Seite einer Gleichung sollen mit dem Ziel verbunden werden, das hinter dem Gleichheitszeichen stehende Ergebnis zu erhalten. Bsp: 6 ? 2 ? 3 = 5 Zahlenreihen Es werden nach einer bestimmten Regel aufgestellte Zahlenreihen Vorgegeben, die nach dieser Regel fortgesetzt werden müssen. Bsp: 2 4 6 8 10 12 14 ? Figurenauswahl Es sind 5 geometrische Figuren gegeben. Darunter sind die Figuren in Teile zerlegt dargestellt. Der Proband soll angeben, welche der Figuren man durch das Zusammenfügen der einzelnen Teile erhält. Merkaufgaben Der Proband hat eine Minute Zeit, um je 5 Namen von Sportarten, Nahrungsmitteln, Städten, Berufen und Bauwerken auswendig lernen.

Würfelaufgaben 5 Würfel -a bis e- deren Seiten verschiedene Muster tragen, sind so vorgegeben, dass jeweils 3 Seiten eines Würfels sichtbar sind. Darunter befinden sich die gleichen Würfel in veränderter Lage. Jeder dieser Würfel muss einem der Würfel a-e zugeordnet werden, von dem er sich nur durch die Lage unterscheidet. Der Würfel kann gedreht, gekippt od. gedreht und gekippt worden sein.

3.4. Das Modell der fluiden & kristallisierten Intelligenz v. Cattell Modellvorstellung von Cattell (1941) = Synthese der Zwei-Faktoren-Theorie & Modell mehrer gem. Faktoren Wie bei Spearman: gf, der auf interkorrelierende Primärfaktoren (geprägt d. Thurstone) basiert 2 wichtigsten Faktoren: fluide (fluid, gf) & kristallisierte (crystallized gc) Intelligenz Fluide Intelligenz = Fähigkeit neuen Problemen anzupassen ohne Zurückgreifen auf frühere Lernerfahrungen; entwickelt sich individuell schneller & Voraussetzung für Entwicklung der kristallisierten Intelligenz Kristallisierte Intelligenz = kognitive Fertigkeiten, angehäuftes Wissen aus vorherigen Lernprozessen, kristallisiert & verfestigt

Kennzeichnung der fluiden Intelligenz : Primärfaktoren Figural Relations, Memory Span & Induction (kulturfrei, da die verwendete Materialien Mitgliedern unterschiedl. Gesellschaften gleich gut vertraut sind) Kennzeichnung der kristallisierten Intelligenz: verbal comprehension, experiental evaluation & semantic relations (kulturspezifisch) Entwicklung von gf: Stillstand um das 14./15. Lebensjahr gc: erreicht den Kulminationspunkt 4-5 J. später (abhängig von Lern- & Erziehungseinflüssen) Besonders Leistungsfähige: erreichen ihren Endpunkt zeitlich gesehen noch später

3.5 Intelligenz-Struktur-Modell von Guilford 1956,1967: Abwendung von hierarchischer Modellvorstellung Kein g-Faktor Unterscheidung von 120 Intelligenzfaktoren, eingeteilt nach Inhalt (Art der Information), Produkt (Form) & Vorgang ( 4x6=24, 24x5=120) -- 4 Arten von Inhalten: figurale, symbolische, semantische und verhaltensmäßige -- 6 Arten von Produkten: Einheiten, Klassen, Beziehungen, Systeme, Transformationen, Implikationen -- 5 Arten von Vorgängen: Evaluation, konvergente Produktion, divergente Produktion, Gedächtnis, Erkenntnisvermögen

- konvergentes Denken: Aufgabe mit 1 richtigen Antwort (Rechnen) - divergentes Denken: verschiedene Lösungen möglich (Gedankenlesen) -- Inhalte: Arten od. Bereiche der Informationen -- Vorgänge: - Figural (F) - Kognition (C) - Symbolisch (S) - Gedächtnis (M) - Semantisch (M) - Divergente Produktion(D) - Verhaltensmäßig (B) - Konvergente Prod. (N) - Evaluation (E) -- Produkte: - Einheiten (U) - Klassen (C) - Beziehungen (R) - Systeme (S) - Transformationen (T) - Implikationen (I)

Intelligenz-Struktur-Modell nach Guilford

3.6 Berliner Intelligenzmodell von Jäger 1984: Zusammenführung v. Elementen v. Spearman, Thurstone & Guilford (allg. Erkenntnisse & gezielte Analysen) Keine Primärfaktoren multifaktoriell bedingte Leistungen Jäger katalogisierte vorfindbare Aufgabenarten bzgl. Intelligenz 2000 Aufgabenstellungen  191 Aufgabenblöcke (mit 98 unterschiedl. Aufgabentypen) 545 Abiturienten (weibl.& männl., 16-21J.) bearbeiteten 191 Leistungsvariablen in 15h während 3 Tagen

Berliner Intelligenzmodell von Jäger

Analyse des Gesamtsatzes aller Daten  4 Leistungskl. 1. Verarbeitungskapazität 3. Gedächtnis 2. Einfallsreichtum 4. Verarbeitungsgeschwindigk. Fehlende Kategorien f. zahlen-, sprach-& anschauungsgebundenes Denken Bündelung der Variablen  Analysen: Idealtypische Faktoren für Inhalts- und Operationsklassen  Jägers Modell der Intelligenz

Zusammenfassung Angewandte Methode  Bedeutung für Resultate Fehlende Merkmale in Stichproben  kein entsprechender Faktor bei der Analyse Breite Merkmalsgruppen bei Faktorenanalyse  differenzierte Strukturen der Faktoren Homogene Merkmalsgruppen begünstigen globalen Generalfaktor Guilford & Thurstone: Kein Beweis der Nichtexistenz e. g-Faktors  existierender Generalfaktor Erkenntnismöglichkeiten der Korrelationsanalyse = begrenzt Korrelationsanalyse  entdeckten Fähigkeiten bei allen VP  Testleistung  gem. Eigenschaften von Personen

 unterschiedl. VP setzen verschiedene Funktionen ein um gleiches zu erreichen Struktur der Faktoren: sensitiv gg. Klassifikationspunkten wie Geschlecht, Alter, Begabung des Probanden, sozioökonomischer Status & Ausprägung von Merkmalen der Persönlichkeit Faktorenanalyse = abhängig von den Resultaten der Stichproben d.VP Ermittelten Befunde von einer Gesamtstichprobe = nicht repräsentativ für empirisch od. theoretische Teilstichprobe Befunde d. Gesamtstichprobe = Aussage f. geballte Teilstichprobe  im ökologischen Umfeld in ähnlicher Zusammenstellung nicht ident Korrelationen sind Kennwerte zur Beschreibung der Gegebenheiten in Gruppen, deren Übertragung auf den Einzelfall grundsätzlich nicht möglich ist. (Hake, 2002)

Danke für eure Aufmerksamkeit!