Welchen Beitrag leistet die Wissensgesellschaft zur Professionalisierung der Erwachsenenbildung? WS 2005/05: „Jongleure der Wissensgesellschaft“ (Julia.

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
des Pestalozzi-Fröbel-Verbandes 2011
Advertisements

BIBB-Modellversuchs-schwerpunkt „Wissensmanagement“
Berufsfachschule für Altenpflege
{ Am Ende das Buch? Über die Schwierigkeiten der Geisteswissenschaften im Umgang mit Open Access.
5. Gestaltung von Übungen Bedeutung, Formen und Prinzipien der
Raumwirtschaftslehre
„Erfolgsfaktoren für Bildungsmanagement und Wissensmanagement“
Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans allemal!?
Seminar HN Referendar / in sein.
Professionelles pädagogisches Handeln in der Weiterbildung
Institut für Strukturpolitik und Wirtschaftsförderung gGmbH Dr. G. Dubiel 19/01/07 Transfermechanismen und Bedingungen für den Transfererfolg: Erfahrungen.
Die Stärkung der Informationskompetenz als hochschulpolitische Aufgabe
Seminar Gesundheitspädagogik I
Karrierechancen von Frauen im Hochschulmanagement
Selbstorganisiertes Lernen
Konzept der Fort- und Weiterbildung für die SeelsorgerInnen im Bistum Münster Hauptabteilung 500, Seelsorge - Personal Gruppe 512, Fortbildung Hermann.
Wissensmanagement Expertendiskussion Berufsbild Wissensmanager.
Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend in Deutschland e.V. (aej) Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend in Deutschland e.V. (aej) Hauptberufliche.
professioneller Akteur
Präsentation der Bachelor- Abschlussarbeit von Nicole Jablonowski
Thesen und Ansatzpunkte
Bachelor-Studium in Sozialer Arbeit
Orientierungswoche Master of Education Bildungswissenschaften WS 2011/2012.
2 Worum es geht > Fachpersonen auszubilden > Interdisziplinär konzipierter Studiengang > Wissenschaftlich denken, arbeiten, wahrnehmen > Transferleistung.
Forschungsfragen -Welche Vorstellung verbindet die breite Bevölkerung mit dem Wort Bildung? -Was gehört nach Meinung der Bevölkerung zur Bildung? -Wozu.
Spezifik des fachbezogenen Sprachunterrichts Anita Emse, Lektorin der Fachhochschule Turiba.
Schwerpunkt Erwachsenenbildung
Ausbildung von Berufspädagogen neu justiert
Prof. Dr. Dieter Nittel „Jongleure der Wissensgesellschaft“: Organisationen und berufliche Anforderungs- und Kompetenzstrukturen in der Weiterbildung WS.
Weiterbildungsakademie
Didaktik des BM-Unterrichts: Übergreifende BM-Ziele und Fachinhalte
Zum Begriff des technischen Fortschritts oder Bereicherung der Technik Patent- und Lizenzvertragsrecht II FS 2012 Dr. H. Laederach ©
Problemorientierter Unterricht (POU) Zukunft HMS
SOZIALWISSENSCHAFT FÜR DIE STADTENTWICKLUNG IN DER WISSENSGESELLSCHAFT Josef Hochgerner Zentrum für Soziale Innovation Beitrag zum Fachsymposium stadt:forschung:politik,
Professionalisierung – ein Beruf in Bewegung?
Univ. Prof. Dr. Thomas A. Bauer - University of Vienna, Department for Communications - MEDENKOMPETENZ - Bedingungen und Herausforderungen.
Aufbau und Betrieb eines BGM-Systems aus Beratersicht,
Regionale Treffen Weiterbildung als Faktor für regionale Entwicklung im Burgenland Leitliniendiskussion und Leitlinienentwicklung der burgenländischen.
Konzepte von Interkultureller Pädagogik
Theorie ist ein Netz, das ausgeworfen wird, um Realität einzufangen
Birgit Wittenberg Kompetenzzentrum eLearning Niedersachsen
WebQuest Universität zu Köln Erziehungswissenschaftliche Fakultät Veranstaltung: Multimedia-Psychologie Dozentin: Dr. U. Gerdes 29. Mai 2002 Referentin:
Sabine Maasen Die Öffentlichkeit der Wissenschaft – Die Wissenschaft der Öffentlichkeit Forum Wissenschaftsjournalismus, Wien, 14. Juni 2007.
Evangelia-Margareta Samara Schulrätin für Deutsch als Fremdsprache
Verbesserung der Arbeitshaltung
Professionalisierung im Lehrberuf
Flächenseminar Qualitätsrahmen QB Q - Qualitätssicherung und Qualitätsentwicklung (Pflichtbereich) Kriterium Q 1 – Grundsätze der Lehrerbildung.
Supportstelle Weiterbildung
Evaluationen sind nicht nur technische Vorgänge, sondern immer auch soziale Prozesse. Bei der Gestaltung von Evaluationen muss auf beides geachtet werden,
Grazer Erklärung der ARGE STEIRISCHE EB vom 8. Juli 1999 Bildungspolitische Enquete ORF-Landesstudio 21. September 1999.
Ausbildung ist Personalentwicklung
mathe online Ein Brückenschlag von der Schule zur weiterführenden Ausbildung Petra Oberhuemer Franz Embacher
Warum Lehren, das dem Lernen hilft, Kommunizieren und nicht Produzieren sein sollte Prof. Dr. Renate Girmes Universität Magdeburg.
© binsdorf LebensRaumGestalter, Baden-Baden binsdorf LebensRaumGestalter ►Chancen erkennen, Ideen entwickeln, Zukunft gestalten ►Mehr als Architekten.
Das sind wir! Unsere Schule:Name der Schule Unser Team:Name 1 Name 2 Name 3 Name 4 Name 5 Unsere Betreuer:Name des betreuenden Lehrers.
Berufsbildungsinstitut Arbeit und Technik Berufliche Fachrichtung Fahrzeugtechnik „Beruflichkeit“ als Konzept für die Gestaltung von Studium und wissenschaftlicher.
Das sind wir! Unsere Schule:Name der Schule Unser Team:Name 1 Name 2 Name 3 Name 4 Name 5 Unsere Betreuer:Name des betreuenden Lehrers.
Workshop 1: Entwicklungstendenzen von Beruflichkeit in Ausbildungsberufen und im Studium Prof. Dr. Georg Spöttl, ITB, Universität.
Disability Mainstreaming Impuls auf der 4. Sitzung der ressortübergreifenden Arbeitsgruppe „Leitlinien der Berliner Seniorenpolitik am Christine.
Beruflichkeit: Erosion, Stabilität, Expansion? – Entwicklungstendenzen im Ingenieurwesen Prof. Dr. Margret Bülow-Schramm (Universität Hamburg) Entwicklungstendenzen.
Zürcher Fachhochschule Departement Gesundheit Tagung „Zukunft der Hochschulbildung für Gesundheitsberufe im europäischen Kontext“ Workshop: Didaktik.
Arbeit in der Volkswirtschaftslehre
Verwaltungslehre Ist Bürokratie eine unvermeidliche Begleiterscheinung des Kapitalismus?
6. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Gerontologie und Geriatrie (Dresden, September 2002) DGGG: FB IV - Forum Geragogik in der lernenden.
Gliederung 1.Brainstorming 2.Wissensvermittlung 3.Arbeitsphase 4.Vorstellen der Ergebnisse 5.Zusammenfassung.
Univ. Prof. Dr.-Ing. Heribert Nacken Die Rolle der (Wasser-) Bildung im Wasserressourcenmanagement Univ.-Prof. Dr.-Ing. Heribert Nacken.
P rof. Dr. G. Günter Voß Institut für Soziologie - Industrie- und Techniksoziologie Institut Arbeit und Gesellschaft.
Allgemeine Information Das Studium soll mit den wesentlichen Begriffen, Lehrmeinungen, Problemen und Methoden des Faches Philosophie.
Die Tätigkeit in dem Verlag.  Die großen deutschen Agenturen.  Die Tätigkeit im Verlag.  Die Entwicklung der Medien.  Die Rolle der Medien im Leben.
 Präsentation transkript:

Welchen Beitrag leistet die Wissensgesellschaft zur Professionalisierung der Erwachsenenbildung? WS 2005/05: „Jongleure der Wissensgesellschaft“ (Julia Schütz, Astrid Seltrecht)

Quelle: Nittel, Dieter: Der Beitrag der „Wissensgesellschaft“ zur Professionalisierung der Erwachsenenbildung. In: Der Pädagogische Blick. Zeitschrift für Wissenschaft und Praxis in pädagogischen Berufen, Heft 2/ 2005, S

Ableitungszusammenhang

Begriff der „Wissensgesellschaft“ kann nicht im Sinne einer Realkategorie verwendet werden, sondern nur zur Beschreibung eines sich vollziehenden Wandlungsprozesses, dessen Ende niemand abzusehen vermag!

Merkmale der Wissensgesellschaft n Der Informationssektor wird auch in ökonomischer Hinsicht immer bedeutender n Neben Kapital, Boden und Arbeit ist heute Wissen als vierter Produktionsfaktor bestimmend für den wirtschaftlichen Erfolg n elektronische Netze lösen eine Explosion der Diversifikation des wissenschaftlichen Wissens aus

Merkmale der Wissensgesellschaft - Zunehmende, nicht reversible Wissensbasierung sämtlicher Berufe ist zu verzeichnen. - Integration von früher unverbundenen Computertechniken und Kommunikationsmitteln (Mediamatik).

Konsequenzen n Zunahme von Berufsgruppen, die als “knowlegde worker” für die Generierung, Sicherung, Verwaltung und Verteilung von Wissen zuständig sind.

Ambivalente Rolle der Wissensgesellschaft n Verbindung/Verknüpf ung von Wissens- gesellschaft und Professionalisierung der EB n Die Rolle der Wissensgesellschaft als Blockierer und Hemmschuh der Professionalisierung der EB

Verbindung/Verknüpfung von Wissensgesellschaft und Professionalisierung der EB

Anwachsen der „Knowledge Worker“ (Wissensarbeiter) n 1910 in den USA 10% n 1980 in den USA 40 % n heute in den USA circa 50% n die am schnellsten wachsende Berufsschicht

Weiterbildung - das ökonomisch stärkste Segment des Erziehungssystems ( Milliarden Euro)

Enge Bezüge zwischen professionell tätigen Erwachsenenbildnern und Wissensarbeitern n Vermittlung und Popularisierung akademischen Wissens n Planen, Recherchieren und Konzipieren n Lehren, Leiten und Beraten n Managen, technische Arrangieren und Verwalten

Enge Bezüge zwischen professionell tätigen Erwachsenenbildnern und Wissensarbeitern n Analysieren, Explorieren, Evaluieren ---> n Kernaktivitäten des Erwachsenenpädagogen

Enge Bezüge: Erwachsenen- bildner und Wissensarbeiter n Starke Vermehrung der Erwachsenenbildner/Weiterbildner (Schätzwert: ) n Ausdifferenzierung neuer Rollenprofile: Bildungsmanager, Seminarleiter, Teletutor, Coach, Weiterbildungsberater, Mentoren......

Objektiver Professionalisierungs- bedarf n Individueller und kollektiver Fallbezug n Lizenz = riskanter Eingriff in die Lebenspraxis von Personen n Kernaktivitäten: Vermittlung, Diversifikation, Transformation, Dekontextualisierung und Konstruktion von Wissen n das Mandat des Erwachsenenbildners --->

Praktiker der Erwachsenenbildung nehmen die Herausforderungen der sich abzeichnenden Gesellschaftsformation “Wissensgesellschaft” an und übernehmen Aufgaben der personengebundenen und technikunterstützten Wissensvermittlung: Sie planen, initiieren und gestalten in extra dafür geschaffenen didaktischen Arrangements und Settings Prozesse der pädagogischen Kommunikation, wobei sich diese nicht immer durch die vollständige Anwesenheit aller Komponenten (Vermittlung, aneignungsbezogene Vermittlung, Aneignung, Überprüfung des Wissens (vgl. Kade/Seitter 2005)) auszeichnen muss.

Dipl. Pädagogen - Jongleure der Wissensgesellschaft? n Inter- und Multidisziplinäre Wissensgrundlagen: Psychologie, Soziologie, Pädagogik n Entwicklung eines eigenen Leistungsethos n Forschung als Garant einer eigenen Wissensgenerierung n Doppelte Wissensbasis: Fachwissen und erziehungswissenschaftliches Wissen n wachsende Bedeutung des Nichtwissens

Blockaden und Barrieren n Begrenzung der Professionalisierung: Sachbezug (fachlicher Bezug) geht vor Vermittlungsbezug (didaktischer Bezug) n unklarer Zentralwertbezug (die Bildung des Erwachsenen) n Universalisierung und Entgrenzung des Pädagogischen stellt eine schier übermächtige Konkurrenz dar (technische Formen der Vermittlung, Eindringen anderer Berufsgruppen in die EB)

Blockaden und Barrieren n Erwachsenenbildung/Weiterbildung ist in verschiedenen Funktionssystemen verankert n (Rechtssystem, Wirtschaftssystem, Wissenschaftssystem u.a. )

Vorhandene Professionalisierungs- Spielräume nutzen n Dokumentation von erwachsenen- pädagogischer Professionalität und Qualität n Verwissenschaftlichung annehmen und nicht unterrlaufen n Schaffung informeller Netzwerke und Berufsverbände n Bessere Verzahnung von Disziplin und Profession

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!!