Betriebliche Gesundheitsförderung für Beschäftigte im Elementarbereich Belastungen, Ressourcen, Interventionsmöglichkeiten Vorstellung Wie bin ich zu.

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Betriebliche Gesundheitsförderung für Beschäftigte im Elementarbereich Belastungen, Ressourcen, Interventionsmöglichkeiten Vorstellung Wie bin ich zu dem Thema gekommen Gesundheitszirkel – Manual Kita-Symposium INQA Projekt Netzwerk für gesunde Beschäftigte in Sachsen Attiya Khan Institut für Arbeits- und Sozialmedizin Technische Universität Dresden

in Kindertagesstätten Netzwerk für gesunde in Kindertagesstätten Beschäftigte Netzwerk für gesunde Beschäftigte in Kindertagesstätten Projektlaufzeit: 10/03 – 12/04 Dipl.-Psych., M.P.H. Attiya Khan Dr.rer.nat. Dipl.-Psych. Reingard Seibt Dipl.-Psych. Marleen Thinschmidt Institut für Arbeits- und Sozialmedizin Technische Universität Dresden Gefördert von: Mehr Informationen unter: www.inqa.de

Ziele Identifikation arbeitsbedingter Gesundheitsgefahren und Ressourcen bei Beschäftigten in Kindertagesstätten mittels Gesundheitsdiagnostik und Gefährdungsbeurteilung Reduktion dieser Gesundheitsgefahren und Stärkung der Ressourcen mit Hilfe von Gesundheitszirkeln Bildung eines Netzwerks für betriebliche Gesundheitsförderung in Kindertagesstätten in Sachsen Identifikation arbeitsbedingter Gesundheitsgefahren und Ressourcen bei Beschäftigten in Kindertagesstätten durch verhaltens- und verhältnisorientierten Methode (z. B. Vitalitätsdiagnostik, Analyse der Arbeitsbedingungen und ihrer Auswirkungen, Gefährdungsbeurteilung) Reduktion dieser Gesundheitsgefahren und Stärkung der Ressourcen durch individuelle Gesundheitsberatung und Gesundheitszirkel Bildung eines „Netzwerks für betriebliche Gesundheitsförderung in Kindertagesstätten“ in Sachsen für effektiven Informationsaustausch, Vorstellung von Konzepten und Vernetzung der Aktivitäten. Es geht also um die modellhafte Implementation gesundheitsförderlicher Maßnahmen in ausgewählten sächsischen Einrichtungen und um die strukturelle Verankerung dieses Ansatzes bei den Akteuren in diesem Feld. 28.04.2005

Der Arbeitsplatz der Erzieherin in der Kita Beschäftigte: Ca. 350.000 ErzieherInnen waren 2001 bundesweit beschäftigt, davon fast 97 % Frauen Alter gestiegen Überstunden fallen generell an (Krankheit, Urlaubszeit)  meist zeitlicher Ausgleich möglich Erholungspausen während der Arbeitszeit sind selten Bei 41% der Erzieherinnen ist der Anteil an körperlicher Arbeit 50% und mehr Zwangshaltungen (Knien, Bücken, Tragen von Kindern) liegen bei 77% der Erzieherinnen vor Typische Kennzeichen von KMU In Sachsen stieg der Anteil der über 40jährigen Erzieherinnen von 40% (1991) auf über 65% (1998). Qualitätsanforderungen sind kontinuierlich gestiegen – Kitas gelten als erste Stufe des Bildungssystems Einschätzung der Tätigkeit laut Bundesagentur für Arbeit als leichte bis mittelschwere Arbeit Besonderheiten kleiner Betriebe: Arbeitsteilung geringer Kontakt Vorgesetzte / Arbeitnehmerin ist enger Flexibilität der Beschäftigten größer Arbeitsschutz nicht institutionalisiert Weniger personelle und finanzielle Ressourcen Fehlzeiten wirken sich stärker aus 28.04.2005

Belastungen Neutraler Begriff: Einwirkung durch Arbeit Zusammenstellung aus vergangenen Studien 28.04.2005

Belastungsfaktoren in der Arbeit Zusammenfassung vor allem in Bezug auf Lärm, in einigen Studien wurden die Umgebungsbedingungen insgesamt erfasst In der bayrischen Untersuchung ging es um Veränderungswünsche Gemessen wurde Auftreten (BGW) bzw. Belastung (INQA, Rudow) Im Saarland keine Angabe von Häufigkeiten zu den Umgebungsfaktoren, sondern Mittelwert der Belastung – Belastung durch Umgebungsfaktoren liegt in der Mitte (2,5) Häufigkeit bezieht sich auf nicht-erwachsenengerechte Möbel Gründe für Beeinträchtigungen: Lärm, nicht-erwachsenengerechte Möbel, Raumklima, Beleuchtung, räumliche Situation 28.04.2005

Belastungsfaktoren in der Arbeit Von einigen werden auch Konflikte mit dem Träger genannt (Beispiel Rudow 2004: 41% sagen, dass der Träger sich zu wenig für die Kita-Belange engagiert) Die Beeinträchtigungen sind im einzelnen auf Personalknappheit, hohe Arbeitsdichte und Zeitmangel zurückzuführen. 28.04.2005

Rangreihe Belastungsfaktoren Botzet und Frank, Saarland (1997) Nervliche Belastung Stress Leistungsdruck Arbeitstempo Umgebung Seibt, Thinschmidt, Khan, TU Dresden Lärm Nicht-erwachsenengerechte Möbel Konflikte mit Eltern Personalmangel Finanzielle Schwierigkeiten Buch und Frieling, Kassel (2001) Lärm Arbeitshaltung Ungünstige Beleuchtung Zeitdruck Unangenehme Temperaturen 28.04.2005

Emotionsarbeit Emotionsarbeit ist (einerseits) die Veränderung der eigenen Emotionen bei der Arbeit. MitarbeiterInnen müssen ihre Emotionen fremdbestimmt (entsprechend den Regeln des Hauses) regulieren. Erwünschte Emotionen sollen hervorgerufen und gezeigt - unerwünschte dagegen unterdrückt werden. Beispiel: Eine Mutter macht eine Erzieherin persönlich für ein Problem mit ihrem Kind verantwortlich und verhält sich verbal aggressiv. Forschungskonzept ist ursprünglich von Hochschild entwickelt (1990) – erste Forschung an Flugbegleiterinnen und -begleitern 28.04.2005

Emotionsarbeit Emotionsarbeit ist (andererseits) die Beachtung und Veränderung emotionaler Befindlichkeiten von Kunden (Schülern, Eltern…) Auch die Emotionen der Kunden werden zum Gegenstand, der von den MitarbeiterInnen zu beeinflussen ist. Beispiel: die ärgerliche Mutter muss beruhigt werden und sollte wieder positiv auf die Kita gestimmt sein Emotionale Anforderungen bei der Arbeit: Emotionsarbeit als Selbstregulation Emotionen als Arbeitsgegenstand Ziel ist, einen positiven Gefühlszustand zu erzeugen, was – wiederum in der Regel – dadurch erreicht wird, daß der oder die Arbeitende solche positiven Emotionen sichtbar zeigt. Als eine Quelle von Streß wird gesehen, daß die zu zeigenden Emotionen nicht mit der aktuellen tatsächlichen Gefühlslage 28.04.2005

Gesundheitliche Folgen Die „so tun als ob“- Strategie (Surface Acting) führt auf Dauer zu geringerer Leistung geringerer Arbeitszufriedenheit erhöhtem Krankenstand hoher emotionaler Erschöpfung Gesünder ist das Handeln aus innerer Überzeugung (Deep Acting) – Gefühlsregulation wird nicht als fremdbestimmt erlebt. 28.04.2005

Rudow, Baden-Württemberg (2004) Veränderungswünsche Rudow, Baden-Württemberg (2004) Raumgestaltung und -ausstattung Gruppengröße Personalsituation Anerkennung durch die Öffentlichkeit Mobiliar 28.04.2005

Was sind arbeitsbezogene Ressourcen? Voraussetzungen für die gesundheitsgerechte und gesundheitsförderliche Gestaltung der Arbeitsbedingungen  Gründe, morgens aufzustehen Zum Beispiel: Störungsfreiheit Transparenz und Einflussmöglichkeiten bzgl. betrieblicher Vorgänge Entscheidungs- und Handlungsspielraum Angemessene Leistungsanforderung Entwicklungsperspektiven Manchmal ist es leichter, MEHR von dem zu machen, was bereits Freude bietet, als sich an Problemen abzuarbeiten 28.04.2005

Abwechslungsreiche Arbeit Viele soziale Kontakte Handlungsspielräume Ressourcen Abwechslungsreiche Arbeit Viele soziale Kontakte Handlungsspielräume Bedeutsame Arbeit Teilhabe an der Entwicklung der Kinder Vereinbarkeit Beruf und Familie Emotionale Aspekte (ausgelassen sein) 28.04.2005

Gesundheitliche Situation Ergebnisse anhand der umfassenden Vitaltitätsdiagnostik 28.04.2005

Ärztlich diagnostizierte Erkrankungen 74% der Stichprobe weisen ärztlich diagnostizierte Erkrankungen auf (Seibt, Thinschmidt, Khan 2004) Fast jede zweite Person ist durch Erkrankungen im Stütz- und Bewegungsapparat beeinträchtigt - Risiko Keine Wertung: die Daten sind nicht alterskorreliert mit typischer Ausprägung in der Altersgruppe 28.04.2005

Aktuelle Beschwerden (Seibt, Thinschmidt, Khan 2004) Fast jede Mitarbeiterin weist aktuell mindestens ein Belastungs-symptom auf Erzieherinnen leiden unter mehr körperlichen und psychosomatischen Beschwerden als vergleichbare Bevölkerung (Botzet & Frank, 1997) 28.04.2005

Zusammenfassung Erzieherinnen weisen überdurchschnittlich hohe psychische Belastungsreaktionen auf (Rudow, 2004) Bzgl. psychischer Belastungsfaktoren schneiden Erzieherinnen durchschnittlich bzw. günstiger (BGW, 2000) Erzieherinnen zeigen keine ausgeprägte Burnout-Reaktion, weisen erhöhtes Herz-Kreislauf-Risiko auf (Seibt, Thinschmidt, Khan 2004) Ein Drittel der Erzieherinnen haben Burnout-Risiko (Buch & Frieling 2001) Erzieherinnen leiden unter mehr körperlichen und psychosomatischen Beschwerden als vergleichbare Bevölkerung (Botzet & Frank, 1997) 28.04.2005

Erzieherinnen als Vorbilder einer gesundheitsfördernden Haltung Leitbild der BZgA, 2000 Erzieherinnen als Vorbilder einer gesundheitsfördernden Haltung für Eltern und Kinder Erzieherinnen und Erzieher sollten befähigt werden, eine persönliche gesundheitsfördernde Haltung zu praktizieren. Damit sollten sie als Modelle für Kinder und Eltern wirken können. 28.04.2005

Um was geht es? Wer ist verantwortlich? Arbeitsschutzgesetz (1996) § 3 Grundpflichten des Arbeitgebers (1) Der Arbeitgeber ist verpflichtet, die erforderlichen Maßnahmen des Arbeitsschutzes unter Berücksichtigung der Umstände zu treffen, die Sicherheit und Gesundheit der Beschäftigten bei der Arbeit beeinflussen. Er hat die Maßnahmen auf ihre Wirksamkeit zu überprüfen und erforderlichenfalls sich ändernden Gegebenheiten anzupassen. Dabei hat er eine Verbesserung von Sicherheit und Gesundheitsschutz der Beschäftigten anzustreben. § 4 Allgemeine Grundsätze Der Arbeitgeber hat bei Maßnahmen des Arbeitsschutzes von folgenden allgemeinen Grundsätzen auszugehen: 1. Die Arbeit ist so zu gestalten, daß eine Gefährdung für Leben und Gesundheit möglichst vermieden und die verbleibende Gefährdung möglichst gering gehalten wird; 2. Gefahren sind an ihrer Quelle zu bekämpfen; 3. bei den Maßnahmen sind der Stand von Technik, Arbeitsmedizin und Hygiene sowie sonstige gesicherte arbeitswissenschaftliche Erkenntnisse zu berücksichtigen; 4. Maßnahmen sind mit dem Ziel zu planen, Technik, Arbeitsorganisation, sonstige Arbeitsbedingungen, soziale Beziehungen und Einfluß der Umwelt auf den Arbeitsplatz sachgerecht zu verknüpfen; 5. individuelle Schutzmaßnahmen sind nachrangig zu anderen Maßnahmen; 6. spezielle Gefahren für besonders schutzbedürftige Beschäftigtengruppen sind zu berücksichtigen; 7. den Beschäftigten sind geeignete Anweisungen zu erteilen; 8. mittelbar oder unmittelbar geschlechtsspezifisch wirkende Regelungen sind nur zulässig, wenn dies aus biologischen Gründen zwingend geboten ist. 28.04.2005

Die Luxemburger Erklärung Betriebliche Gesundheitsförderung ist eine moderne Unternehmensstrategie zur: Vorbeugung von Krankheiten am Arbeitsplatz Stärkung von Gesundheitspotentialen Verbesserung des Wohlbefindens am Arbeitsplatz (Europäisches Netzwerk für betriebliche Gesundheitsförderung, 1997) Rückgang des Krankenstandes Erhöhung der Produktivität Rückgang der Fluktuation Verbesserung der Dienstleistungsqualität Erhöhung der innerbetrieblichen Kooperation Verbesserung der Corporate Identity Gewinn für das Unternehmensimage 28.04.2005

Welche Maßnahmen gibt es? Verhaltensbezogene: Schulung zu rückenschonender Arbeitsweise Entspannungstraining oder Stressbewältigungskurse Fortbildungen z. B. zur Konfliktbewältigung oder für Elterngespräche Leiterinnen-Coaching Verhältnisbezogene: Lärmreduzierender Umbau Eigenverantwortliche Budgetplanung Verkleinerung der Gruppenstärke Anschaffung erwachsenengerechter Möbel Höhere Anerkennung und Entlohnung der Tätigkeit Entwicklung eines gesundheitsförderndes Leitbildes Gesundheitszirkel Korrektiv: Erkannte Mängel sollen korrigiert werden. Präventiv: Potentiellen gesundheitlichen Schädigungen bzw. psychosozialen Belastungen wird bereits bei Planung vorgebeugt (Gestaltung der Arbeit oder Umgebung) Prospektiv: Zusätzlich wird Persönlichkeitsentwicklung ermöglicht 28.04.2005

Teambezogene Weiterbildung Fortbildungen für das gesamte Team, da sonst der Transfer in die Arbeit der Einrichtung nicht gewährt ist. Inhaltliche Wünsche: Gesprächsführung Konfliktlösungen Coaching für Verbesserung der Führungsqualit Ergebnis einer Diskussion mit Kita-Leiterinnen zu Ihrem Unterstützungsbedarf 28.04.2005

Was sind Gesundheitszirkel? Temporäre betriebliche Problemlösegruppen: Auf der Basis des Erfahrungswissens der Beschäftigten Angeleitet durch Moderator oder Moderatorin Diagnose- und Interventionsinstrument Bearbeitung betrieblicher Belastungsfaktoren Erfassung betrieblicher Ressourcen Entwicklung und Umsetzung von Lösungen für dringliche Probleme Entwicklung eines eigenen Konzepts für Gesundheitszirkel in Kitas und Qualifizierung von Moderatorinnen für Umsetzung 28.04.2005

Rangreihe der Themen der Gesundheitszirkel in Sachsen Psychische Belastungen Finanzen und Personal Räumliche Bedingungen Arbeitsorganisation Lärmreduktion Lösungen für Konflikte mit Eltern Arbeitsunterbrechungen abschaffen Pause für Erzieherinnen regeln Hausmeister organisieren Platz schaffen Teamstärkung Erwachsenengerechtes Mobiliar anschaffen Garderobe erweitern 28.04.2005

Moderationsmethode hat Modellcharakter Vorteile Moderationsmethode hat Modellcharakter Fördert gegenseitiges Verständnis Selbstbewusstsein gestärkt Probleme wurden ausführlich diskutiert Offene Gesprächskultur Gemeinsame Feststellung der fehlenden Kompetenzen Probleme lösen sich in kleinen Schritten „Aufräum-Flow“ Eine Leiterin sagte: Also das Besteck – wie lächerlich, ich wusste ja gar nicht wie lange man sich mit Besteck beschäftigen kann. Sie hat erst dann erkannt, wie sehr der Besteckmangel die Erzieherinnen belastet. Leiterin berichtet, dass sie erstaunt, war zu sehen, was die Kolleginnen bewegt, trotz dessen, dass sie mitarbeitet Konzept der daily hassles Viele Erzieherinnen haben Angst, ihre Meinung zu äußern Tendenz zu banalisieren und kleine Erfolge herunter zu spielen 28.04.2005

Befähigung… 28.04.2005

Grenzen betrieblicher Gesundheitsförderung Fehlende Ressourcen wie Personal Finanzen Zeit Zugang zu Informationen Entscheidungskompetenz Mangelnde Bereitschaft zur Veränderung / Tendenz zur Banalisierung Spezifische Materialien / Anleitungen fehlen Ungünstige Rahmenbedingungen sind nicht beeinflussbar Projektstatus 28.04.2005

Chancen betrieblicher Gesundheitsförderung Hoch motivierte Beschäftigtengruppe Positives Konzept von Gesundheit vermitteln Entscheidungsträger = Kitaträger frühzeitig hinzuziehen Eltern einbeziehen Teambezogen vorgehen Langfristige Unterstützung sichern Gesundheitsförderung mit anderen Aufgaben verbinden z. B. Qualitätssicherung, Projekte für Kinder, Fortbildungen Einrichtungsübergreifende Vernetzungsangebote 28.04.2005

Fragen? Anregungen? 28.04.2005