Jahresbericht 2008: Stand der Drogenproblematik in Europa

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 Präsentation transkript:

Jahresbericht 2008: Stand der Drogenproblematik in Europa Diese PowerPoint-Präsentation basiert auf Pressemitteilungen und Nachrichtenartikeln, die für die Veröffentlichung des Jahresberichts 2008 in 23 Sprachen verfasst wurden. Referenten sollten sich mit diesen Mitteilungen und Artikeln vertraut machen, bevor sie diese Präsentation halten. Die Pressemitteilungen und Nachrichtenartikel, einschließlich dieser PowerPoint-Präsentation und Drugnet Europe Nr. 64, sind bis zur Veröffentlichung des Berichts am 6. November 2008, 10.00 Uhr MEZ (Brüssel) gesperrt. Pressematerialien (Online in 23 Sprachen): http://www.emcdda.europa.eu/about/press/news-releases/2008 Nr. 6/2008 – Neueste Meldungen zum europaweiten Drogenproblem „Jahresbericht 2008 der EU-Drogenbeobachtungsstelle“ (Ankündigung, nicht gesperrt) Alle weiteren nachfolgend genannten Artikel sind gesperrt: Mitteilung von Wolfgang Götz, Direktor der EBDD zur Veröffentlichung des Jahresberichts 2008: Stand der Drogenproblematik in Europa Nr. 7/2008 – JAHRESBERICHT 2008: OPIOIDE NACH WIE VOR GRÖSSTES SORGENKIND IN EUROPA EU-Drogenbeobachtungsstelle: Anzeichen für eine Verschärfung des größten Drogenproblems in Europa Nr. 8/2008 – Jahresbericht 2008: Gemischtes Bild bei Stimulanzien Tendenzen bei Amphetaminen und Ecstasy stabil, Kokain jedoch weiter auf dem Vormarsch Zusammenfassung des ausgewählten Themas – Drogen und anfällige Gruppen junger Menschen Hinweis: Verweise in den Grafiken beziehen sich auf das Statistical Bulletin 2008 unter http://www.emcdda.europa.eu/stats08 oder auf das entsprechende Kapitel im Jahresbericht 2008. Hinweis: Gesperrt bis 6. November 2008, 10:00 Uhr MEZ (Brüssel)

Neueste Meldungen zur Drogenproblematik in Europa Übersicht über die Drogenproblematik in Europa in 30 Ländern Daten und Analysen: europaweit und länderspezifisch Neueste Tendenzen und Maßnahmen Ausgewähltes Thema: Drogen und gefährdete Gruppen junger Menschen

Mehrsprachiges Informationspaket Jahresbericht 2008 als Druck- und Online-Version in 23 Sprachen http://www.emcdda.europa.eu/events/2008/annual-report Zusätzliche Online-Materialien Statistical Bulletin Länderübersichten Ausgewähltes Thema Nationale Berichte des Reitox-Netzwerks

Übersicht 2008: Fortschritt Eintretende Stabilisierung des Drogenkonsums in Europa Amphetamin- und Ecstasy-Konsum: insgesamt Stabilisierung bzw. Rückgang Cannabis: „eindeutigere Signale“ für eine nachlassende Popularität Wachsende Verfügbarkeit von Behandlungsmöglichkeiten (wenn auch noch nicht ausreichend) Gemeinsamer Ansatz: dokumentierte nationale Drogenpolitik in 26 EU-Ländern, Kroatien, Norwegen und der Türkei

Übersicht 2008: Herausforderungen Warnsignale für Heroin Probleme mit synthetischen Opioiden (z. B. Fentanyl) Hohe Anzahl drogenbedingter Todesfälle Weiterer Anstieg des Kokainkonsums Innovationen auf dem Markt für illegale Drogen

Teil I. Opioide nach wie vor größtes Sorgenkind in Europa Etwa 1,3 bis 1,7 Millionen problematische Opioidkonsumenten (EU und Norwegen) Heroin: größter Anteil der drogenbedingten Gesundheits- und gesellschaftlichen Kosten In den meisten EU-Ländern sind 50 % bis 80 % aller Behandlungsnachfragen auf Opioidkonsum zurückzuführen 80 % aller tödlichen Überdosierungen gehen auf Opioidkonsum zurück Jährlich 7 000 bis 8 000 drogeninduzierte Todesfälle in Europa Jährlich 600 000 Opioidkonsumenten in Substitutionstherapie

Warnzeichen für das größte Drogenproblem in Europa Anzeichen für eine Veränderung der Probleme mit Heroin und synthetischen Opioiden Länder müssen wachsam und gut gerüstet sein Daten lassen Zweifel an der letztes Jahr geäußerten Einschätzung aufkommen, die Situation im Zusammenhang mit dem Heroinkonsum verbessere sich langsam Daten deuten auf eine sich zwar stabilisierende, aber nicht weiterhin abnehmende Entwicklung hin Jedoch keine dramatische Verschärfung der Heroinproblematik, wie sie in den 90er Jahren in Europa zu verzeichnen war

Wir können die Augen nicht verschließen vor... den Gefahren durch eine Heroinschwemme auf dem Weltmarkt (Rekordzahlen bei der Opiumproduktion in Afghanistan im Jahr 2007: 8 200 Tonnen, UNODC) beunruhigenden Anzeichen durch Indikatoren für den Heroinkonsum Sicherstellungen Behandlungsnachfragen Drogeninduzierte Todesfälle

Warnsignale (i) i. Sicherstellungen Die Anzahl der Sicherstellungen von Heroin im Zeitraum 2003-2006 ist in den meisten Meldeländern um 10 % gestiegen In der Türkei, einem wichtigen Transitland, hat sich die Menge des sichergestellten Heroins in diesem Zeitraum mehr als verdoppelt Insgesamt wurden im Jahr 2006 in Europa schätzungsweise 19,4 Tonnen Heroin sichergestellt (48 200 Sicherstellungen)

Warnsignale (ii) ii. Neue Behandlungsnachfragen Die Nachfrage ist im Jahr 2006 in etwa der Hälfte der Meldeländer gestiegen (Primärdroge: Heroin) Die Heroineinstiegsrate ist nach wie vor hoch Neue injizierende Konsumenten: Der Anteil ist in einigen Ländern sehr hoch (20 %) Junge injizierende Konsumenten: Der Anteil der injizierenden Konsumenten unter 25 Jahre ist laut einigen Studien sehr hoch (40 %)

Anteil der jungen und neuen injizierenden Konsumenten in Stichproben injizierender Drogenkonsumenten (Kapitel 6, Abbildung 9)

Warnsignale (iii) iii. Drogeninduzierte Todesfälle Drogeninduzierte Todesfälle sind meist mit Heroinmissbrauch assoziiert, werden aber auch in Verbindung mit anderen Opioiden gemeldet Im Gegensatz zur rückläufigen Tendenz bei Todesfällen (2000-2003) deuten Daten nun auf ein stagnierendes oder sogar wachsendes Problem hin: Die meisten Länder melden eine Zunahme seit 2003 Das Durchschnittsalter für drogeninduzierte Todesfälle liegt bei Mitte 30, dennoch melden einige Länder einen hohen Anteil tödlicher Überdosierungen bei den unter 25-Jährigen

Indizierter Langzeittrend bei drogeninduzierten Todesfällen in der EU-15 und Norwegen, 1985 = 100 (Abbildung DRD-8)

Anteil der drogeninduzierten Todesfälle bei Konsumenten unter 25 Jahren (Abbildung DRD-2)

Ein Todesfall pro Stunde Pro Stunde stirbt ein junger Mensch in der EU an einer Überdosis, die vermeidbar gewesen wäre Wir müssen uns stärker auf Maßnahmen zur Prävention von Überdosierungen und auf Risikogruppen konzentrieren (z. B. aus Haftanstalten entlassene oder rückfällig gewordene Personen) Die Reduzierung drogeninduzierter Todesfälle ist ein klares Ziel der meisten nationalen Drogenstrategien

Probleme in Verbindung mit synthetischen Opioiden Es bestehen Anzeichen für wachsende Probleme durch die Verfügbarkeit von 3-Methylfentanyl Fentanyl ist bedeutend potenter als Heroin Über 70 tödliche Vergiftungen in Estland stehen im Zusammenhang mit Fentanyl (2006) Bei einigen Todesfällen in Europa wird in der toxikologischen Analyse Methadon nachgewiesen

Teil II. Stimulanzien Stimulanzien (z. B. Amphetamine, Ecstasy und Kokain) sind heute nach Cannabis die am zweithäufigsten konsumierte Droge in Europa Innerhalb dieser Gruppe ergeben die Daten jedoch ein gemischtes Bild hinsichtlich Prävalenz, Tendenzen und Marktentwicklungen

Lebenszeitprävalenz Etwa 12 Millionen Europäer (15-64 Jahre) haben in ihrem Leben Kokain ausprobiert 11 Millionen haben Amphetamine ausprobiert 9,5 Millionen haben Ecstasy ausprobiert Die Entwicklung des Amphetamin- und Ecstasy-Konsums stabilisiert sich oder ist sogar rückläufig Der Kokainkonsum steigt jedoch weiter an, wenn auch nur in wenigen Ländern

Amphetamine und Ecstasy: Die Situation stabilisiert sich Etwa 2 Millionen junge Europäer (15-34 Jahre) haben letztes Jahr Amphetamine ausprobiert; 2,5 Millionen haben Ecstasy ausprobiert Die Entwicklung des Amphetaminkonsums in dieser Gruppe ist seit 2003 stagnierend oder rückläufig; durchschnittlich 1,3 % der jungen Erwachsenen haben über das Jahr Konsum angegeben Auch der Ecstasy-Konsum im letzten Jahr blieb entsprechend der Entwicklung der vergangenen fünf Jahre stabil; durchschnittlich 1,8 % der jungen Erwachsenen haben über das Jahr Konsum angegeben Umfragen an Schulen (in Schweden, Spanien, der Tschechischen Republik und im Vereinigten Königreich) ergaben einen stagnierenden oder rückläufigen Konsum beider Drogen bei den 15- bis 16-Jährigen

Tendenzen in Bezug auf den Amphetaminkonsum im letzten Jahr bei jungen Erwachsenen (15-34 Jahre) gemäß Bevölkerungsumfragen (Abbildung GPS-8, i)

Tendenzen der Prävalenz von Amphetaminen, Ecstasy und Kokain im letzten Jahr unter jungen Erwachsenen (15-34 Jahre) im Vereinigten Königreich (England und Wales) (Abbildung GPS-23, i)

Tendenzen der Prävalenz von Amphetaminen, Ecstasy und Kokain im letzten Jahr unter jungen Erwachsenen (15-34 Jahre) in Dänemark (Abbildung GPS-23, ii)

Weiter ansteigender Kokainkonsum Letztes Jahr haben ca. 3,5 Millionen junge Europäer (15-34 Jahre) Kokain konsumiert Im letzten Monat waren es etwa 1,5 Millionen Sieben Länder melden in aktuellen Erhebungen eine steigende Tendenz (2005–2007) In Ländern mit einer hohen Prävalenz (Dänemark, Irland, Italien, Spanien, Vereinigtes Königreich) betragen die Prävalenzzahlen unter den 15- bis 34-Jährigen 3 % bis 5,5 %

Tendenzen der Kokainprävalenz im letzten Jahr bei jungen Erwachsenen (15-34 Jahre) gemäß Bevölkerungsumfragen (Abbildung GPS-14, i)

Behandlungen und Todesfälle in Verbindung mit Kokain Die Nachfrage nach Behandlungen bei Kokainproblemen steigt weiter an 2002–2006: Die Zahl der neuen Patienten in Europa, die eine solche Behandlung beantragt haben, ist von ca. 13 000 auf fast 30 000 gestiegen Im Jahr 2006 wurden 500 auf Kokain zurückzuführende Todesfälle registriert

Geteilter Markt für Stimulanzien in Europa Kokain dominiert den Markt illegaler Stimulanzien in West- und Südeuropa, während der Konsum und die Verfügbarkeit in anderen Gebieten niedrig ausfällt In den meisten Mitgliedstaaten in Nord-, Mittel- und Osteuropa sind Amphetamine das vorherrschende Stimulans Der Konsum von Methamphetaminen beschränkt sich in der EU weiterhin auf die Slowakei und die Tschechische Republik Kokain und Amphetamine: „konkurrierende Produkte“ auf dem Markt illegaler Drogen in Europa? Für Stimulanzien ist ein ganzheitlicher Ansatz erforderlich (anstatt einer Konzentration auf einzelne Substanzen)

Kapitel 4: Der europäische Markt für Stimulanzien

Teil III. Cannabis Etwa 71 Millionen Europäer (15-64 Jahre) haben in ihrem Leben Cannabis ausprobiert; im letzten Jahr waren dies ca. 7 % (23 Millionen) Es wird geschätzt, dass letztes Jahr 17,5 Millionen junge Europäer (15-34 Jahre), also durchschnittlich 13 % der jungen Erwachsenen, Cannabis konsumiert haben

Eindeutigere Signale für eine nachlassende Popularität „Eindeutigere Signale“ für eine nachlassende Popularität unterstreichen die Untersuchung im Rahmen des letzten Jahresberichts Aktuelle nationale Erhebungsdaten zum Cannabiskonsum bei jungen Erwachsenen im vergangenen Jahr deuten auf eine Stabilisierung oder einen Rückgang hin Der Lebenszeitkonsum und der schwere Konsum von Cannabis unter 15-jährigen Schülern ist in den meisten EU-Ländern ebenfalls stabil oder rückläufig (HBSC-Erhebungen) Der Rückgang ist auch in Bevölkerungsumfragen in einigen Ländern mit hoher Prävalenz zu beobachten

Tendenzen der Prävalenz des Cannabiskonsums im letzten Jahr unter jungen Erwachsenen (15-34 Jahre) gemäß Bevölkerungsumfragen (Abbildung GPS-4, i)

Änderungen der Werte der Lebenszeitprävalenz von Cannabiskonsum bei Schülern (15-16 Jahre) zwischen 2001/02 und 2005/06 (HBSC) (Abb. EYE-5)

Änderungen der Prävalenzwerte schweren Cannabiskonsums bei Schülern (15-16 Jahre) zwischen 2001/02 und 2005/06 (HBSC) (Abb. EYE-4)

Regelmäßiger und intensiver Cannabiskonsum Die Tendenzen in Bezug auf diese Art des Konsums können sich unabhängig von der Prävalenz in der Allgemeinbevölkerung entwickeln Etwa 4 Millionen Erwachsene (15-64 Jahre) in Europa konsumieren Cannabis täglich oder fast täglich Unter den im Jahr 2006 schätzungsweise 160 000 gemeldeten neuen Nachfragen nach Behandlung von Drogenproblemen bilden Cannabispatienten die zweitgrößte Gruppe (28 %)

Anteil der neuen Patienten, die eine Behandlung beginnen, nach Primärdroge im Jahr 2006 in 24 EU-Mitgliedstaaten (Abb. TDI-2, i)

Teil IV. Dynamische Märkte: Kokainhandel Das Drogenangebot in der EU (innerhalb der EU sowie von außen) nimmt zu Westafrika ist ein wichtiger Knotenpunkt: fast ein Viertel des Kokains, das im Jahr 2007 nach Europa gelangt ist, wurde über diese Route eingeführt (Schätzung des UNODC) Diese Route hat vermutlich zur Stärkung der Rolle der iberischen Halbinsel als Haupteinfuhrpunkt in die EU beigetragen Von den im Jahr 2006 in Europa sichergestellten 121 Tonnen Kokain wurden 41 % in Spanien und 28 % in Portugal beschlagnahmt Aktuelle Berichte zur Kokaineinfuhr über osteuropäische Länder könnten auf die Entwicklung neuer Handelsrouten hindeuten

Dynamische Märkte: Herstellung von Cannabis in einzelnen Ländern Herstellung im eigenen Land: kann in einigen Ländern nicht mehr als marginal betrachtet werden Cannabisharz war historisch das vorherrschende Produkt in der EU und stammt hauptsächlich aus Marokko In einigen Ländern wird ein Wechsel von Cannabisharz zu lokal angebautem Cannabiskraut gemeldet In Europa wurden im Jahr 2006 etwa 2,3 Millionen Cannabispflanzen sichergestellt Die lokale Herstellung bringt neue Herausforderungen für die Strafverfolgungsbehörden

Dynamische Märkte: Online-Shops Über 200 psychoaktive Substanzen werden von Online-Shops beworben, oftmals als „Legal Highs“ (z. B. Salvia Divinorum) In einigen Ländern unterliegen die Inhaltsstoffe jedoch der Kontrolle der Drogengesetzgebung und können Strafen nach sich ziehen Die meisten der ermittelten Online-Shops befinden sich in den Niederlanden und im Vereinigten Königreich (sowie in einem geringeren Ausmaß in Deutschland und Österreich) Die Zahl dieser Online-Einzelhändler scheint zuzunehmen, und die Händler reagieren schnell auf neue Kontrollen

Teil V: Drogen und gefährdete Gruppen junger Menschen EU-Länder legen die Prioritäten ihrer Drogen- und Gesellschaftspolitik immer mehr auf gefährdete Gruppen, um die Risiken der Probleme aufgrund von Drogenkonsum dort zu senken, wo sie am wahrscheinlichsten auftreten Durch Kenntnisse über die Profile und Aufenthaltsorte dieser Gruppen sind entscheidende Ansätze für drogenbezogene Präventionsstrategien und -maßnahmen möglich Beispiele: junge Menschen in staatlicher Betreuung, benachteiligten Familien oder Wohngegenden, Schulabbrecher Zwischen dem politischen Willen und der praktischen Umsetzung klafft eine deutliche Lücke Amtsgestützte “Komm-strukturen“ werden der aufsuchenden Sozialarbeit vorgezogen

Bereitstellung von Belegmaterial Europa profiliert sich in der Welt als eines der Gebiete mit den am weitesten entwickelten Kapazitäten zur Drogenbeobachtung Auf Belegmaterial gestützte Informationen zur heutigen Drogensituation sind für eine fundierte, ertragreiche und rationale Debatte dieses komplexen Problems unerlässlich Sie gewährleisten, dass Meinungen durch Fakten belegt werden und politische Entscheidungsträger ein klares Verständnis der verfügbaren Optionen haben Genau dies ist der Zweck hinter der Arbeit der EBDD und ihres Jahresberichts