Arbeitsgruppe krise und krieg

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 Präsentation transkript:

Arbeitsgruppe krise und krieg Verschärfen die aktuelle Finanzkrisen die Kriegsgefahren? Diskussion über aktuelle und historische Kriegsgefahren Reiner Braun, Geschäftsführer IALANA

Vorbemerkung Kein Automatismus Krisenverschärfung zu Krieg Keine Wiederholungen historischer Ereignisse Keine Monokausalität  aber Lehren, die beachtet werden sollten

Weltwirtschaftskrise 1929 John Kenneth Galbraith, linker Wirtschaftswissenschaftler & Nobelpreisträger „Die Geschichte der Wirtschaft im 20. Jahrhundert“, Hamburg 1995; Auszug zur Weltwirtschaftskrise von 1929: „Dem Zusammenbruch des Aktienmarktes folgte die Große Depression. Diese dauerte volle zehn Jahre und weitete sich auf die gesamte industrialisierte Welt aus. … Sie wurde erst durch das ganz andere Drama des Zweiten Weltkriegs beendet. Krieg, nicht etwa ökonomische Weisheit, beendete die Depression.“ (Galbraith 1995: 91)

2. Weltkrieg 1939 Gigantische Aufrüstung ruinierte eine der größten Volkswirtschaften; gigantisches Defizit Wirtschaftsminister Kurt Schacht: Deutschland bankrott, die Ökonomie zwang zum Krieg 4-Jahresplan von Goebbels auf Krieg ab 1940 Auswirkungen auf die Bevölkerung durch Rüstungsdiskurs immer deutlicher Ebenfalls Japan: japanische Ökonomie war 1937 auf Krieg und damit verbundenen Ressourcengewinn angewiesen

Heute Fossiles Zeitalter geht zu Ende und Ökonomie stellt sich nicht oder viel zu lange um, deshalb Krieg für Öl: „Schmiermittel des Kapitalismus“ (Winfried Wolf) Auch für Wasser und Land? Afrika: krisengeschüttelter Kontinent voller kriegerischer Auseinandersetzung

Verschuldung der USA Bush Regierung sammelt so viel Schulden wie alle US Regierungen seit 1776  täglich 2 Milliarden US Dollar leihen Staatsschulden 8,8 Billionen US Dollar, plus 42 Billionen der Bundesstaaten, plus Privatpersonen (ca. 20 Bill.), plus negative Handelsbilanz Ausweg: muss nicht, aber viel spricht auch für Krieg (Neuordnung)

Weltweite Finanzkrise Weltweite Finanzkrise: 50 Billionen Derivatenwerte wurden seit 2008 vernichtet; bestehender Markt für Derivate ist 680 Bill. US Dollar, die durch nichts gedeckt sind Vernichtung von Werten, siehe Asien und andere Krisen, muss nicht durch Krieg geschehen, aber…

Margaret Thatcher 1982 Falkland – ökonomische und soziale Krise, Wahlniederlage droht Falkland Kriegsgefahr mit Patriotismus zum Siegeszug des Krieges und des Neoliberalismus USA: nach 2001 war eine soziale Interessenvertretung in den USA kaum möglich; siehe Bericht von Gewerkschaften über Aufschwung der Proteste nach 1999 Israel: soziale Zeltproteste und Verschärfung der Politik gegen Hamas und Iran Feindbild Islam als Ablenkung von Bankenkrise Brot und Spiele hießen auch Krieg, Ablenkung von der Trostlosigkeit des Seins

Heute

Was ist Krieg? Ökonomisch: Vernichtung von materiellen Werten, im Kapitalismus von zyklisch auftretender Überproduktion „Reinigende Krisen“ denen nach Marx die Funktion zukommt, durch „momentane, gewaltsame Lösungen der vorhandenen Widersprüche, gewaltsame Eruptionen … das gestörte Gleichgewicht für einen Augenblick wiederherzustellen“ Ankurbelung der Ökonomie – Kriegsökonomie mit gigantischen Profiten

Was ist Krise? Vernichtung von Werten, der Abbau von Überproduktion, von ökonomischen Disfunktionalitäten – „Blasen“ – zur Schaffung neuer Nachfrage / Investitionen und Märkten Heute zugespitzt: globale gesellschaftliche Krise – erfasst alle Lebensbereiche – Ausweg aus der Sinn- und Zivilisationskrise heißt auch Globalisierung der Konflikte und bedeutet Militarisierung der Gesellschaft Neu seit 1945: Vernichtung des Planeten Erde wirkt zumindest was den globalen Krieg angeht hemmend – „Abschreckung“

Geschichte der Arbeiterbewegung Krise – Krieg – Sozialismus – Weltrevolution  eine blutige Illusion und ein verhängnisvoller Determinismus Rosa Luxemburg, Junius Broschüre Teil 1: „So wächst sich der Kampf gegen den Imperialismus immer mehr zum Entscheidungskampf zwischen Kapital und Arbeit aus. Kriegsgefahr, Teuerung und Kapitalismus. – Friede, Wohlstand für alle, Sozialismus! So ist die Frage gestellt. Großen Entscheidungen geht die Geschichte entgegen. Unablässig muß das Proletariat an seiner welthistorischen Aufgabe arbeiten, die Macht seiner Organisation, die Klarheit seiner Erkenntnis stärken. Möge dann kommen, was da will, mag es seiner Kraft gelingen, die fürchterlichen Greuel eines Weltkrieges der Menschheit zu ersparen, oder mag die kapitalistische Welt nicht anders in die Geschichte versinken, wie sie aus ihr geboren ward, in Blut und in Gewalt: die historische Stunde wird die Arbeiterklasse bereit finden, und bereit sein ist alles.“

Aufgaben der Friedensbewegung „Frieden ist nicht alles, aber alles ist nichts ohne Frieden.“ (Willy Brandt) Aufklärung, Verbindung aufzeigen – Systemkritik und Zusammenarbeit mit allen Anti-Kriegs-Kräften bzw. Menschen Kriege verhindern Diskussion um Alternativen: zivile Konfliktlösung zu kurz gesprungen???

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!