Die 5 Indikationen der Händedesinfektion

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Implementierung der Kampagne ambulanten Einrichtungen
Advertisements

Kasuistik A Chefarztvisite auf der onkologischen Station
Kasuistik D Anruf aus dem Funktionsbereich: Patientin Frau S. von der onkologischen Station kann vorbereitet werden für die Untersuchung. Sie benötigt.
Händedesinfektion und Compliance
Hintergrundinformationen
Neues aus der Literatur
Indikationen erkennen und bewerten
„AKTION Saubere Hände“
Hintergrundinformationen zum Vortrag
Fortbildungsvortrag „AKTION Saubere Hände“ Version 04/2012
Beispiel für die Beeinflussung von Händedesinfektions-verhalten durch Strukturierung von Arbeitsvorgängen „AKTION Saubere Hände“: S. Sroka/P.v.d.Linden.
Implementierung der Kampagne in Alten- und Pflegeheimen
Indikationen der Händedesinfektion
Die 5 Indikationen der Händedesinfektion
Händedesinfektion und Handschuhe
Anleitung für ambulante Einrichtungen zur Registrierung in HAND-KISS_A
Indikationen erkennen und bewerten
Wussten Sie schon? Das Tragen von Handschuhen verhindert die sichtbare Verschmutzung der Hände und es verringert die Keimlast. © ASH
Indikationen erkennen und bewerten
Indikationen erkennen und bewerten
Indikationen erkennen und bewerten
Indikationen erkennen und bewerten
Indikationen erkennen und bewerten
Indikationen erkennen und bewerten
Indikationen erkennen und bewerten
Indikationen erkennen und bewerten
Indikationen erkennen und bewerten
Indikationen erkennen und bewerten
Neue Materialien der „AKTION Saubere Hände“
Patricia van der Linden
Indikationen erkennen und bewerten
„AKTION Saubere Hände“ Workshop Nachhaltigkeit
„AKTION Saubere Hände“ Stand April 2012
Implementierung der Kampagne vor Ort
Handschuhe und Händedesinfektion
| ASH Bettenführende Einrichtungen Keine Chance den Krankenhausinfektionen Anleitung für Bettenführende Einrichtungen.
Indikationen erkennen und bewerten AKTION Saubere Hände, Patricia van der Linden / Dr. Susann Sroka.
Erste Ergebnisse zur Compliance in Alten- und Pflegeheimen
Wann sollte eine Händedesinfektion erfolgen?
Wann sollte eine Händedesinfektion erfolgen?
Gram-positive Kokken, die einzeln, paarweise oder kurzkettig auftreten
Beispiel für die Beeinflussung von Händedesinfektions-verhalten durch Strukturierung von Arbeitsvorgängen „AKTION Saubere Hände“: S. Sroka/P.v.d.Linden.
Visite auf der Intensivstation
Isolierungsmaßnahmen in der Intensivmedizin und
„ MRSA “ …ein gefährlicher Wundkeim…
AKTION Saubere Hände Erfahrungsaustausch 2011
Hygiene in der Flugrettung
Biologische Arbeitsstoffe
Implementierung der Kampagne
Indikationen der Händedesinfektion
Händedesinfektion und Compliance
Implementierung der Kampagne vor Ort
Influenza Allgemeine Informationen Sicherung des Informationsflusses
Indikationen erkennen und bewerten Aktion Saubere Hände
in der Ambulanten Medizin
Handschuhe und Händedesinfektion
Hygienische Händedesinfektion durch:
Bettenführende Einrichtungen
Indikationen erkennen und bewerten
Was macht multiresistente Erreger (MRE) gefährlich?
2. 2 Pressekonferenz im BMG am 11. Dezember 2007.
Aktionstag 2016 Aktion Saubere Hände
Hygiene in der Arztpraxis: Wie gefährlich sind SARS, HIV, Hepatitis, MRSA? Dr. med. Stefan Bilger Facharzt für Allgemeinmedizin, Ärztliches Qualitätsmanagement,
Multiresistente Erreger (MRE) Gefahren im Rettungsdienst
Personalschutz Der Betrieb hat gemäss Arbeitsrecht die Aufgabe sein Personal zu schützen und entsprechend Schutzkleider zur Verfügung zu stellen
Indikationen erkennen und bewerten
Indikationen erkennen und bewerten
Händedesinfektion und Handschuhe
Indikationen erkennen und bewerten Aktion Saubere Hände
 Präsentation transkript:

Die 5 Indikationen der Händedesinfektion

Ignaz Semmelweis 1847 Hände waschen mit chlorhaltiger Lösung nach jeder Patientin Mortalität unter Wöchnerinnen von 12,3% auf 1,3 % gesenkt Ignaz Semmelweis

Richtlinie des RKI 2000

CDC Richtlinie 2002

WHO-Richtlinie 2009

der Händedesinfektion“ WHO Modell „My 5 Moments of Hand Hygiene“ oder „Die 5 Indikationen der Händedesinfektion“ © basierend auf „My 5 Moments of Hand Hygiene“, WHO 2009

WHO Modell- was ist anders? In allen drei Richtlinien besteht Übereinstimmung, wann eine HD zu erfolgen hat! Das Modell basiert auf den Erkenntnissen zur Transmission von Erregern im stationären Bereich Situationsbezogene Einzelindikationen werden in 5 Indikationsgruppen zusammengefasst Es werden eine direkte und eine erweiterte Patientenumgebung definiert Die Indikation zur HD entsteht aus der Bewegung zwischen diesen Bereichen heraus, bzw. in Abhängigkeit von der Art der Tätigkeit am Patienten

Definition der Umgebungen Direkte Patientenumgebung Intensivstationen: Patientenbett mit Infusiomaten / Perfusoren, Beatmungseinheit, Überwachungsmonitor, zugehöriger Computerarbeitsplatz (wenn direkt am Patientenbett gelegen), sowie alle dem Patienten zugeordneten Geräte etc. Normalstationen: Patientenbett mit dazugehörigem Nachttisch und den darin befindlichen persönlichen Gegenständen des Patienten sowie alle dem Patienten zugeordneten Geräte, Devices etc. Erweiterte Patientenumgebung Alle darüber hinaus gehende Bereiche des Patientenzimmers.

Grundlagen für die Definition der Patientenumgebungen • Jeder Patient hat seine eigene Standortflora, welche bei Krankenhausaufenthalten durch invasive Maßnahmen und Antibiotika schwer gestört wird. • Der Patient und seine unmittelbare Umgebung sind massiv mit der individuellen Standortflora kontaminiert. • Es muss eine „Vermischung“ der unterschiedlichen Standortfloren vermieden werden (d.h. die Kolonisation mit „fremden“ Erregern). • Es muss verhindert werden, dass die patienteneigene Standortflora in sterile / nicht besiedelte Körperbereiche des Patienten eingebracht wird (Blut, Schleimhäute, Liquor etc.)

Direkte Patientenumgebung A Direkte Patientenumgebung B Erweiterte Patienten-umgebung Patient A mit Standortflora A Patient B mit Standortflora B Bettenführende Einrichtungen www.aktion-sauberehaende.de | ASH 2011 - 2013

Direkte Patientenumgebung A Direkte Patientenumgebung B Erweiterte Patienten-umgebung VOR Patientenkontakt Patient A mit Standortflora A Patient B mit Standortflora B Schutz Patient A vor Erregereintrag aus erweiterter Patientenumgebung Bettenführende Einrichtungen www.aktion-sauberehaende.de | ASH 2011 - 2013

Direkte Patientenumgebung A Direkte Patientenumgebung B Erweiterte Patienten-umgebung NACH/VOR Patientenkontakt Patient A mit Standortflora A Patient B mit Standortflora B Schutz Patient B vor Erregereintrag aus direkter Patientenumgebung A Bettenführende Einrichtungen www.aktion-sauberehaende.de | ASH 2011 - 2013

Direkte Patientenumgebung A Direkte Patientenumgebung B Erweiterte Patienten-umgebung NACH Patientenkontakt Patient A mit Standortflora A Patient B mit Standortflora B Schutz der erweiterten Patientenumgebung und des Personals vor Erregereintrag / Kontamination aus direkter Patientenumgebung A Bettenführende Einrichtungen www.aktion-sauberehaende.de | ASH 2011 - 2013

Direkte Patientenumgebung A Direkte Patientenumgebung B Erweiterte Patienten-umgebung VOR aseptischen Tätigkeiten Patient A mit Standortflora A Patient B mit Standortflora B Schutz des Patienten vor dem Eintrag von potentiell pathogenen Erregern, inklusiver seiner eigenen Standortflora, in sterile / nicht kolonisierte Körperbereiche. Bettenführende Einrichtungen www.aktion-sauberehaende.de | ASH 2011 - 2013

Direkte Patientenumgebung A Direkte Patientenumgebung B Erweiterte Patienten-umgebung NACH Kontakt mit infektiösem Material Patient A mit Standortflora A Patient B mit Standortflora B Schutz der erweiterten Patientenumgebung und des Personals vor Erregereintrag/Kontamination aus direkter Patientenumgebung A Bettenführende Einrichtungen www.aktion-sauberehaende.de | ASH 2011 - 2013

Direkte Patientenumgebung A Direkte Patientenumgebung B Erweiterte Patienten-umgebung NACH Kontakt mit direkter Patientenumgebung Patient A mit Standortflora A Patient B mit Standortflora B Schutz der erweiterten Patientenumgebung und des Personals vor Erregereintrag / Kontamination aus direkter Patientenumgebung A Bettenführende Einrichtungen www.aktion-sauberehaende.de | ASH 2011 - 2013

1 = VOR Patientenkontakt Die Händedesinfektion erfolgt, bevor der Mitarbeiter den Patienten direkt berührt. Zum Beispiel: Vitalfunktionen messen Auskultieren Palpieren bzw. vor dem Anlegen der Handschuhe, wenn danach ein direkter Patientenkontakt erfolgt

WARUM Händedesinfektion VOR Patientenkontakt? Um den Patienten vor Kolonisation mit Erregern, welche die Hand der Mitarbeiter temporär besiedeln, zu schützen.

2 = VOR aseptischen Tätigkeiten Die Händedesinfektion erfolgt unmittelbar vor einer aseptischen Handlung Zum Beispiel: Kontakt (Konnektion/Diskonnektion) mit invasiven Devices (Katheter, Vorbereitung i.v. Medikation etc.) Kontakt mit nicht intakter Haut (Verbände, Injektionen etc.) Schleimhautkontakt (Augentropfen, Mundpflege, Absaugen) bzw. vor dem Anlegen der Handschuhe

VOR aseptischen Tätigkeiten? WARUM Händedesinfektion VOR aseptischen Tätigkeiten? Um den Patienten vor dem Eintrag von potentiell pathogenen Erregern, inklusiver seiner eigenen Standortflora, in sterile/nicht kolonisierte Körperbereiche zu schützen.

3 = NACH Kontakt mit potentiell infektiösen Materialien Die Händedesinfektion erfolgt unmittelbar nach Kontakt zu potentiell infektiösem Material Zum Beispiel: Schleimhautkontakt (Mundpflege, Absaugen) Kontakt mit nicht intakter Haut (Verbände) Kontakt (Konnektion / Diskonnektion) mit invasiven Devices (Blutentnahme über Katheter, Wechsel von Sekretbeuteln, Absaugen etc.) Kontakt mit Blut, Urin, Stuhl, Erbrochenem etc. Bzw. nach dem Ausziehen der Handschuhe

NACH Kontakt mit potentiell infektiösen Materialien? WARUM Händedesinfektion NACH Kontakt mit potentiell infektiösen Materialien? Schutz des Personals, der erweiterten Patientenumgebung und aller nachfolgenden Patienten vor potentiell pathogenen Erregern.

4 = NACH Patientenkontakt Die Händedesinfektion erfolgt nach Patientenkontakt Zum Beispiel: Waschen Klinische Tätigkeiten wie Puls/Blutdruck messen, Auskultieren, Palpieren bzw. nach dem Ausziehen der Handschuhe

Nach Patientenkontakt? WARUM Händedesinfektion Nach Patientenkontakt? Schutz des Personals, der erweiterten Patientenumgebung und aller nachfolgenden Patienten vor potentiell pathogenen Erregern.

5 = NACH Kontakt mit der unmittelbaren Patientenumgebung Die Händedesinfektion erfolgt nach Verlassen der unmittelbaren Patientenumgebung, ohne direkten Kontakt zum Patienten gehabt zu haben Zum Beispiel: Direkter Kontakt mit Bett, Infusiomaten, Monitoren am Bettplatz, Beatmungsgerät etc. Persönliche Gegenstände des Patienten

NACH Kontakt mit der unmittelbaren Patientenumgebung? WARUM Händedesinfektion NACH Kontakt mit der unmittelbaren Patientenumgebung? Schutz des Personals, der erweiterten Patientenumgebung und aller nachfolgenden Patienten vor potentiell pathogenen Erregern.

„Die 5 Indikationen der Händedesinfektion“