Moderne Gülle und ihre Risiken für die Gesundheit

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 Präsentation transkript:

Moderne Gülle und ihre Risiken für die Gesundheit Bedenken aus medizinischer Perspektive Grafschaft, April 2014 Bürgerinitiative gegen industrielles Güllelager und Massentierhaltung in Wohnortnähe

Mist ursprünglich… Der Mist kam praktisch immer aus einem Betrieb Tierpopulation eines Hofes mit ähnlichem bakteriellem und viralem Spektrum Lokales „Naturfutter“, welches in Form von Gülle auf die gleichen Felder zurückgebracht wird (traditionelle Kreislaufwirtschaft) Nur minimaler Antibiotika-Einsatz Bürgerinitiative gegen industrielles Güllelager und Massentierhaltung in Wohnortnähe

… und Gülle heute Mix aus diversen Betrieben (Herkunft) Unterschiedliche Tierpopulationen mit differenziertem Keimspektrum Mischfutter mit importierten Rohstoffen  Folge: Exkremente haben andere chemische Zusammensetzung: dies begünstigt die Lebensbedingungen für Bakterien Massentierhaltung ohne Einsatz von Antibiotika nicht möglich  Folge: AB sind in den tierischen Ausscheidungen enthalten Muss erhitzt werden! Warum?  Folge: Natürliche „Desinfektion“ ist nicht mehr möglich Bürgerinitiative gegen industrielles Güllelager und Massentierhaltung in Wohnortnähe

Bakterien – Freund… In und an jedem lebendem Individuum kommen Bakterien vor In normaler, physiologischer Zusammensetzung sind sie für den Menschen ungefährlich und lebenswichtig Bekannte Bakterien sind z.B. die Enterobakterien wie Clostridien, Acinetobacter, Escherichia coli (E. coli) etc. Bürgerinitiative gegen industrielles Güllelager und Massentierhaltung in Wohnortnähe

… und Feind! Wann sind oder können Bakterien gefährlich werden? Mutation ist Evolution: Der Organismus mit der besten Überlebensstrategie setzt sich durch! Die Überlebensbedingungen für Bakterien haben sich geändert (andere Gülle, immer mehr Antibiotika gegen Bakterien im Einsatz) Mutation wird durch Antibiotika beeinflusst  der damit einhergehende Selektionsdruck ist deutlich größer Die Situation hat sich deutlich verändert und verschärft, denn Bakterien können heute mehr!!! Bürgerinitiative gegen industrielles Güllelager und Massentierhaltung in Wohnortnähe

Freund oder Feind? Ein (bau)gleiches Bakterium kann ungefährlich sein, aber gefährlich werden: Wie kommt das? Durch Mutation  das mutierte Bakterium setzt sich durch „erlerntes Wissen“ gegen andere Bakterien durch Beispiel aus letzter Zeit EHEC (Enterohämorrhagische Escherichia coli)  mutiertes E. coli: Hauptreservoir für EHEC sind Rinder Die untersuchten Sprossen waren nur durch diese Fäkalkeime kontaminierte Träger Bürgerinitiative gegen industrielles Güllelager und Massentierhaltung in Wohnortnähe

Wozu führen Resistenzen? „Normale“ Antibiotika wirken nicht mehr  sie verschlimmern sogar noch die behandelten Infekte Es müssen Reserve-Antibiotika eingesetzt werden „Einfache Infektionen“ sind nicht mehr wirksam durch Antibiotika therapierbar; im schlimmsten Fall fallen wir auf den Zustand vor der Entdeckung der Antibiotika selbst zurück, da letztere keine therapeutische und heilende Wirkung mehr besitzen! Bürgerinitiative gegen industrielles Güllelager und Massentierhaltung in Wohnortnähe

Bakterielle Infektionen Bakterielle Infektionen führten vor der Entwicklung von Antibiotika häufig zum Tode, z.B. bei der Pest, dem Wundstarrkrampf oder bei Durchfallerkrankungen. Risikogruppen sind unter anderem Säuglinge und Kleinkinder immunkompromittierte Mitbürger, z.B. Diabetiker, Krebspatienten, Asthmatiker und chronisch obstruktive Atemwegserkrankungen (COPD) Menschen mit häufigem Kontakt zu Risikostellen: medizinisches Personal, Facharbeiter und andere, insbesondere aber auch Landwirte mit Vieh- und Exkrementkontakt Bürgerinitiative gegen industrielles Güllelager und Massentierhaltung in Wohnortnähe

MRSA und caMRSA* Begriffsklärung: MRSA = Methicillinresistenter Staphylococcus Aureus; ca = community acquired) Bei diesem Keim handelt es sich um den normalen Staphylococcus Aureus, der aber über die letzten Jahrzehnte verschiedene Resistenzmechanismen „gelernt“ hat Diese modifizierende Aneignung von Mechanismen führte zur Resistenz des MRSA-Keims gegen alle ß-Lactam Antibiotika (Gruppe der Penicilline) Der MRSA ist eigentlich ein „Hospitalkeim“, der aber den Sprung aus den Krankenhäusern schaffte und so zum caMRSA-Keim avancierte (z.B. in den USA) > er verbreitet sich also inzwischen auch abseits von Krankenhäusern, „mitten unter uns“. Bürgerinitiative gegen industrielles Güllelager und Massentierhaltung in Wohnortnähe

MRSA und cMRSA (Fortsetzung) Mittlerweile zeigt der MRSA auch zunehmende Resistenzen auf andere Reserve-Antibiotika Bereits heute ist ein enorm großer MRSA-Pool unter anderem in der Schweinmast belegt und faktisch nachweisbar In der Schweinemast ist der MRSA als besonders problematisch anzusehen, da sich ein Mikrofilm auf Oberflächen bildet, der beste Überlebens- und damit Anpassungschancen für Keime bietet Außerdem können die MRSA-Keime auf vielen auch nicht-biologischen Oberflächen überleben Bürgerinitiative gegen industrielles Güllelager und Massentierhaltung in Wohnortnähe

Weitere „Super-Keime“ Der MRSA ist inzwischen bekannter in der Öffentlichkeit, auch weil mit diesem Keim die ersten „wahrnehmbaren“ Auswirkungen auf die Gesellschaft verbunden sind, über die in den letzten Jahren in der Fach- und zunehmend auch in der Publikumspresse berichtet wird. Problem: Es gibt weitere Keime, die mindestens das gleiche die Gesundheit gefährdende Potenzial besitzen, beispielsweise Pseudomonaden, Klebsiellen und Clostridien. Auch bei diesen Keimen haben wir es mit der gleichermaßen besorgniserregenden Resistenzproblematik zu tun. Bürgerinitiative gegen industrielles Güllelager und Massentierhaltung in Wohnortnähe

Gibt es alarmierende Hinweise, dass Gülle die Bildung von Resistenzen steigert ? JA! Bürgerinitiative gegen industrielles Güllelager und Massentierhaltung in Wohnortnähe

Konkrete Gefährdung für den Menschen Die Gefährdung besteht grundsätzlich dort, wo pathogene, also krankmachende Keime ausgebracht werden und lebensfähig sind wenn man mit einem Reservoir in Kontakt kommt, in dem der Keim überleben kann (je nach Keim können das z.B. Erde, Pflanzen, aber auch bewegliche Kontaktstellen wie Menschen, Tiere und Fahrzeuge sein wenn man kontaminierte Oberflächen verzehrt oder in den Mund nimmt, vor allem in ungekochtem Zustand. Bürgerinitiative gegen industrielles Güllelager und Massentierhaltung in Wohnortnähe

Wie erfolgt die Übertragung auf den Menschen? In der Regel erfolgt die Übertragung durch direkten Kontakt mit der verschmutzten Oberfläche. Besonders gefährlich sind Kontakte mit frischen Wunden oder das „in den Mund nehmen“ von kontaminierten (Ober)flächen und Trägersubstanzen. Eine räumliche Weiterverbreitung also durch die Luft scheint eher unwahrscheinlich beziehungsweise ist eher eingeschränkt – allerdings werden mittlerweile in einigen Ländern Abluftfilter gesetzlich vorgeschrieben, da die Verbreitung der Keime auch auf diesem Wege nicht ganz ausgeschlossen werden kann. Bürgerinitiative gegen industrielles Güllelager und Massentierhaltung in Wohnortnähe

Wie lange besteht die Übertragungsgefahr? Die Gefahr ist gegeben, so lange die entsprechenden Mikroorganismen überleben können: Je nach Keim und Reservoir kann die Überlebenszeit von Minuten über Tage bis hin zu mehreren Jahren – auch über Sporenbildung – betragen. Die Überlebenszeit der Erreger an, in und auf verschiedenen Oberflächen muss gerade aus diesem alarmierenden Grund noch weiter erforscht werden, um hier zuverlässige Aussagen zur Gefährdungsdauer machen zu können. Bürgerinitiative gegen industrielles Güllelager und Massentierhaltung in Wohnortnähe

Literaturhinweise zur Überlebenszeit von Keimen Analysis of Escherichia coli O157:H7 Survival in Ovine or Bovine Manure and Manure Slurry Appl Environ Microbiol. Sep 1998; 64(9): 3166–3174. PMCID: PMC106705 Transmission of Escherichia coli O157:H7 from Contaminated Manure and Irrigation Water to Lettuce Plant Tissue and Its Subsequent Internalization Appl Environ Microbiol. Jan 2002; 68(1): 397–400) Survival of epidemic strains of healthcare (HA-MRSA) and community-associated (CA-MRSA) meticillin-resistant Staphylococcus aureus (MRSA) in river-, sea- and swimming pool water, Ola Tolba et al. Bürgerinitiative gegen industrielles Güllelager und Massentierhaltung in Wohnortnähe

Kann man sich schützen? Ein Schutz ist möglich. Dazu empfiehlt sich unbedingt, auf normale Hygiene zu achten, z.B. die Hände vor dem Essen waschen Haustiere nach dem Spaziergang zu säubern und auch normale Hygieneregeln zu befolgen bei der Zubereitung von Speisen diese zu kochen, da Hitze die meisten problematischen Keime abtötet (5 Minuten bei über 70°C sind in der Regel ausreichend) Weiterführende Literatur: Impact of management practices and distillers' grains feeding on the prevalence of Escherichia coli O157 in feedlot cattle in Minnesota. Foodborne Pathog Dis. 2013 Jun;10(6):559-65. doi: 10.1089/fpd.2012.1342. Epub 2013 May 2. The effect of hygienic treatment on the microbial flora of biowaste at biogas plants, Department of Bacteriology, National Veterinary Institute, S-751 89 Uppsala, Sweden Bürgerinitiative gegen industrielles Güllelager und Massentierhaltung in Wohnortnähe

Gülleproblematik – Auszüge aus aktueller Literatur „Gülle wurde zu einem Reservoir von resistenten Bakterien und Antibiotikagemischen.“ (Antibiotic resistance gene spread due to manure application on agricultural fields; Heuer et al 2011 current Opinion in Microbiology 14:1-8) „…sehr wahrscheinlich, dass agrarwirtschaftlicher Antibiotika-Gebrauch einen signifikanten Effekt auf die Antibiotika-Resistenzentwicklung der menschlichen Gemeinschaft hat“. (Antibiotic resistance gene spread due to manure application on agricultural fields; Heuer et al 2011 current Opinion in Microbiology 14:1-8) „Massiver Einsatz von Gülle in der Agrarwirtschaft leistet einen Beitrag, um das Problem der Antibiotika-Resistenz in die Therapie von menschlichen Infektionserkrankungen zu übertragen.“ (Manure and sulfadiazine synergistically increasedbacterial antibiotic resistance in soil over at least twomonths; Heuer und Smalla, Environmental Microbiology (2007) 9(3), 657–666) Bürgerinitiative gegen industrielles Güllelager und Massentierhaltung in Wohnortnähe

Gülleproblematik – Auszüge aus aktueller Literatur (Forts.) „…das Aufbringen von Gülle wurde als potenzieller Risikofaktor für das Ausbrechen von menschlichen STEC Infektionen identifiziert“ (Associations between Indicators of Livestock Farming Intensity and Incidence of Human Shiga Toxin-Producing Escherichia Coli Infection; Valcour et al Emerg Infect Dis. 2002 March; 8(3): 252–257.) „Bei der Verfütterung therapeutischer Chlortetrazyklin-Konzentrationen an Schweine konnte ein Anstieg der Gene (...) in den Faeces nachgewiesen werden. Quantitative Untersuchungen zum Vorkommen der Resistenzgene (…) in Praxisgülle zeigten einen signifikanten Anstieg der Resistenzgen-Gehalte bereits im Konzentrationsbereich ab 0,1 mg Tetrazyklin/kg Gülle“ (Hölzel, Christina (2006): Antibiotikaresistente Bakterien und Resistenzgene in Schweinegülle. Dissertation, LMU München) „...EHEC kann längere Zeit in Blättern (hier Lauch) bis zu 14 Tagen überleben, wenn sie ausreichend kontaminiert werden“ Salmonella and Escherichia coli O157:H7 Survival in Soil and Translocation into Leeks (Allium porrum) as Influenced by an Arbuscular Mycorrhizal Fungus (Glomus intraradices) Bürgerinitiative gegen industrielles Güllelager und Massentierhaltung in Wohnortnähe

Gülleproblematik – Auszüge aus aktueller Literatur (Forts.) „Salomon et al. zeigten die Aufnahme von EHEC aus Gülle über das Wurzelsystem der Pflanze….“ Salmonella and Escherichia coli O157:H7 Survival in Soil and Translocation into Leeks (Allium porrum) as Influenced by an Arbuscular Mycorrhizal Fungus (Glomus intraradices) “E. coli O157:H7 überlebte in Bodenproben für 9 Wochen auf einem Niveau von, …“ (4.50 log cfu gdw−1 (dw dry wight) in fall and 1.50 log cfu gdw−1). Presence and survival of Escherichia coli O157:H7 on lettuce leaves and in soil treated with contaminated compost and irrigation water International Journal of Food Microbiology 156 (2012) 133–140 “Die Gülle, die durch die Tiere erzeugt wird, enthält Antibiotika-resistente Bakterien, (…) und wird zeitweise auf Felder ausgebracht, so dass Bürger der Gefahr von Antibiotika-resistenten Infektionen ausgesetzt werden.” High-Density Livestock Operations, Crop Field Application of Manure, and Risk of Community-Associated Methicillin-Resistant Staphylococcus aureus Infection in Pennsylvania. 2013 Nov 25;173(21):1980-90. doi: 10.1001/jamainternmed.2013.10408. Bürgerinitiative gegen industrielles Güllelager und Massentierhaltung in Wohnortnähe

MRSA – Zitierungen ausgewählter Literatur (1) „(…), dass die Dichte der Massentierhaltung ein beachtenswerter Risikofaktor für die nasale Besiedlung mit …-MRSA ist, (…) und zwar für Personen mit oder ohne direkten Tierkontakt“. Livestock Density as Risk Factor for Livestock-associated Methicillin-Resistant Staphylococcus aureus, the Netherlands (Emerg Infect Dis. 2012 November; 18(11): 1841–1849.) „(…) MRSA wurde in Fleisch gefunden. Dafür könnte es wichtig sein, auf solches Fleisch zu verzichten, um die Exposition der Bevölkerung zu minimieren“. Bürgerinitiative gegen industrielles Güllelager und Massentierhaltung in Wohnortnähe

MRSA – Zitierungen ausgewählter Literatur (2) Jeder MRSA-Stamm bei Schweinen bildete robuste Biofilme, gleich zu menschlichen, klinischen Isolaten.“ Livestock-Associated Methicillin-Resistant Staphylococcus aureus (LA-MRSA) Isolates of Swine Origin Form Robust Biofilms; PLoS One. 2013 August 29; 8(8): 10.1371/annotation/6b2dd528-d9e8-41e1-ae58-db15f5936f2e Seit 2006 testen niederländische Krankenhäuser bei Aufnahme von Personen, die um oder auf Bauernhöfen leben, auf (…)-MRSA. (MRSA May Move From Livestock to Humans JAMA. 2012;308(17):1726. doi:10.1001/jama.2012.14814) …“Ausbringen von Gülle auf Felder (…) ist assoziiert mit MRSA Haut- und Weichteilinfektionen.“ High-Density Livestock Operations, Crop Field Application of Manure, and Risk of Community-Associated Methicillin-Resistant Staphylococcus aureus Infection in Pennsylvania. 2013 Nov 25;173(21):1980-90. doi: 10.1001/jamainternmed.2013.10408 Bürgerinitiative gegen industrielles Güllelager und Massentierhaltung in Wohnortnähe

Gibt es Unbedenklichkeitsbeweise? Nach eingehenden Recherchen und Nachforschungen zu einschlägigen Quellen und bekannten Datenbanken – im Halbjahreszeitraum von September 2013 bis März 2014 – ist festzustellen: In der internationalen Forschung und Literatur wurde bis heute nichts veröffentlicht beziehungsweise zitierbar, was die beschriebenen Effekte und Folgen von MRSA-Keimen für die menschliche Gesundheit eindeutig widerlegt! HINWEIS Die Bürgerinitiative nimmt sachbezogene Hinweise zur vorgestellten Gesundheitsproblematik, die das Thema mittels weiterer Erkenntnisse weiter beleuchten helfen, gerne entgegen. Bürgerinitiative gegen industrielles Güllelager und Massentierhaltung in Wohnortnähe

Was macht ein Güllelager brisant? Zusammensetzung der Gülle aus vielen Betrieben  hoher Pool an mutierten Bakterien Unterschiedliche Gülle bleibt lange an einem Ort  viel Zeit zur Entwicklung Nährboden ist im Gegensatz zu Mist fast ideal. Die „selbstdesinfizierende“ Wirkung vom klassischen Mist ist nahezu nicht mehr vorhanden. Naturgewalten  „steriler See“ kann von außen mit Erregern be-impft werden. Diese Erreger sind schon auf den Boden aufgebracht (überdimensionierte Petrischale). Bürgerinitiative gegen industrielles Güllelager und Massentierhaltung in Wohnortnähe

Schlussfolgerungen (1) Die mögliche Gesundheitsgefahr durch resistente Keime und deren Verbreitung durch Güllelagerung und -düngung ist zurzeit eher wahrscheinlich UND wurde bis heute sicher NICHT widerlegt! Antibiotika-Resistenzen bedrohen die Bevölkerung und sind in ihrem gesamtgesellschaftlichen Bedrohungspotenzial (Epidemien, Pandemien) ungleich gefährlicher als z.B. terroristische Akte! Unverzügliche Gegenstrategien sind überlebenswichtig: Besonnener Einsatz von Antibiotika Kein Einsatz von Antibiotika zur Produktivitätssteigerung in der Tierzucht Aufstockung von Forschung und Personal Bürgerinitiative gegen industrielles Güllelager und Massentierhaltung in Wohnortnähe

Schlussfolgerungen (2) Grundsätzliche Frage: Ist die Massentierhaltung in Anbetracht ihres enormen und beschriebenen Gefährdungspotenzials auf Dauer überhaupt haltbar und müssen wir nicht ALLE unseren Lebensstil – insbesondere den „billigpreisorientierten“ Fleischkonsum – grundsätzlich überdenken und nachhaltig ändern? Eine nachhaltige Landwirtschaft – zurück zum Prinzip des stofflich weitestgehend geschlossenen Kreislaufs auf einem Hof beziehungsweise innerhalb eines Landwirtschaftsbetriebes – erscheint als die zur Zeit einzig sichtbare und vernünftige Alternative zur industriellen und vorwiegend profitorientierten Agrarproduktion. Bürgerinitiative gegen industrielles Güllelager und Massentierhaltung in Wohnortnähe

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Verantwortlich für den Inhalt: Reinhold Hermann 1. Vorsitzender der „Bürgerinitiative gegen industrielles Güllelager und Massentierhaltung in Wohnortnähe“ Auf dem Damm 5 53501 Grafschaft-Gelsdorf T: +49 (0) 2225 10434 E: Reinhold-Hermann@t-online.de Anmerkung: Dieses Dokument dient nur zu Präsentations- und Informationszwecken. Im Falle einer gewünschten Weitergabe an Dritte oder Vervielfältigung wenden Sie sich bitte direkt an die Bürgerinitiative. Bürgerinitiative gegen industrielles Güllelager und Massentierhaltung in Wohnortnähe