Nicht medikamentöse Maßnahmen zur Schmerzlinderung

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Nicht medikamentöse Maßnahmen zur Schmerzlinderung Sind nicht als Ersatz für medikamentöse Schmerztherapie zu sehen Können eine Schmerzmittelreduktion bewirken

Aufgaben der Pflege Gezielte Nutzung von Pflegeinterventionen zur Schmerzlinderung: Lagerungstechniken (Kinästhetik….) Komplementäre Methoden: Wickel und Aromapflege, Einreibungen Verabreichung der Medikamente: richtiger Zeitpunkt, Einnahmeempfehlungen beachten Einerseits wird eine direkte Schmerzreduktion durch Abbau der Spannung bewirkt, andererseits kann wiederum ein Placebo Effect genutzt werden

Kommunikation im Team und die Funktion der Pflegenden Das Aufklärungsgespräch muss durch den Arzt erfolgen Funktion der Pflege: Vermittlungsrolle, wenn Informationen nicht richtig verstanden wurden Patientinnen vertrauen sich mit ihren Sorgen und Nöten Pflegekräften oft leichter an Gemeinsam „schlechte Nachrichten“ verarbeiten Missverständnisse mit dem Arzt klären Ängste der PatientInnen verringern, indem sie Erfahrungen vermitteln Durch den „körpernahen“ Kontakt werden Stimmungen, Gefühle und Reaktionen von PatientInnen registriert

Positive Auswirkung nicht medikamentöser Maßnahmen Emotional: Reduktion der emotionalen Belastung und der wahrgenommenen Bedrohung Verringerung von Müdigkeit und Angst Bessere Kontrolle über die Schmerzen und Veränderung von Erwartungen Verbesserte Schlafqualität Wohlbefinden und bessere Lebensqualität Physisch: Stimulation des sympathischen Nervensystems Freisetzung von endogenen schmezreduzierenden Substanzen Herzfrequenz und Blutdruck sinken Sauerstoffzufuhr verbessert sich Muskelentspannung

Nicht medikamentöse Maßnahmen Berührungen/Einreibungen/Massagen Bewegung – Physiotherapie Aromapflege und Wickel Kälte-/Wärmeanwendungen Akupunktur/Akupressur TENS Ablenkung/Entspannung/Hypnose/Imagination/Musik Basale Stimulation/ Kinästhetik/Lagerung

Kälteanwendung Trockene Kälteanwendung mittels Coldpack oder auch selbst gemachten Kältepackungen (ein Drittel Alkohol, zwei Drittel Wasser), Eisanwendungen mittels Eiswürfel oder in eis getauchte Frotteetücher Topfenwickel Wirkung von Kälte: Erhöhung des Muskeltonus Durch Kühlung der Nevenrezeptoren werden die Hautempfindlichkeit und der Gewebesoffwechsel herabgesetzt Kälte fördert die Peristaltik Kontraindikationen: Magen-Darm –Krämpfe Kälteallergie (Quaddelbildung) Magengeschwüre – Kälte fördet Magensäurebildung CAVE :Nicht länger als 10 Minuten, bei Taubheitsgefühl oder Frösteln ist die Behandlung abzubrechen Eisanwendungen werden häufig eingesetzt bei: Kopfschmerzen, chronischen Rückenschmerzen, Juckreiz, akuten leichten Verletzungen, um Schwellungen zu vermeiden

Wärmeanwendung Man unterscheidet zwischen trockener und feuchter Wärme. Wasser ist ein guter Wärmeleiter, weshalb die feuchte Wärme effektiver ist als die trockene (Kirschkernkissen) Wirkung: Krampflösend und entspannend Vermehrte Durchblutung der Haut, erhöhter Gewebestoffwechsel Verringert die Peristaltik, vermindert die Magensäure Kontraindikationen: Blutungen oder Schwellungen Sensibilitätsstörungen Entzündungen Unklare Bauchschmerzen Maligne Prozesse nahe der Hautoberfläche

Lagerung: Massage: Ablenkung Geeignete Lagerung auswählen – richtet sich nach dem Schmerzgeschehen und dem subjektiven Empfinden des Betroffenen Bauchdeckenentspannung Atemunterstützung Alleine die Unbeweglichkeit von bettlägrigen Patienten kann schon Schmerzen verursachen Massage: Physische und psychische Entspannung Wenig Patientenaktivität und können bei Pat. mit schlechtem AZ eingesetzt werden Nachteil: Wirksamkeit nicht vorhersehbar und meist nur von kurzer Dauer Ablenkung Aufmerksamkeit wird durch andere Reize vom Schmerz weggelenkt Musik, Malen, Fernsehen, Gespräche mit anderen Personen, Meditation, Ablenkung darf lustig sein - Humor Fragen stellen wie: „Woran erinnern sie sich gerne?“ Was macht ihnen Freude?“

Ruhe und Entspannung Ein erschöpfter und angespannter Mensch kann schlecht mit seinen Schmerzen umgehen. Eine Tagesstruktur finden, die einen Ausgleich zwischen Ruhe und Aktivität schafft Entspannungsübungen ( nur wenn für den jeweiligen Pat. Passend) nicht das Gefühl geben, dass die Schmerzen nach dieser Übung aufhören oder anstatt des Schmerzmedikamentes sind

Aromapflege Themen der Aromapflege: Pflege der Haut Verbesserung, Erleichterung der Atmung Gute Raumatmosphäre schaffen Linderung von akuten und chronischen Schmerzen Hilfestellung bei Verdauungsproblemen Wohlbefinden/Lebensqualität förder und Erhalten

Mögliche Anwendungen ätherischer Öle über die Haut Bäder Waschungen Wickel und Kompressen (temperierte Ölkompresse) Einreibungen Prophylaxen

Mögliche Anwendungen ätherischer Öle über die Nase Duftmoleküle aktivieren das Limbische System – hier werden Erlebnisse und die damit verbundenen Düfte gespeichert und können jederzeit abgerufen werden.Diese werden Abhängig von der persönlichen Lebenserfahrung in gute und schlechte Gerüche eingeteilt. Das heißt, die Gefühlswelt der Düfte ist nicht angeboren, sondern wird im Laufe des Lebens durch positive und negative Erlebnisse erworben Anwendung über eine Duftlampe, Duftstein Taschentuchinhalation Riechflasche Sprühflaschen/Raumspray

Kommunikation als zentrales Element der Pflege Gespräche geben Sicherheit und können die Bezeihung zwischen Patienten Angehörigen und Betreuern wesentlich verbessern Grundprinzip: Patienten dort abholen, wo er/sie steht Zeit lassen Vermitteln, dass Gefühle und Gedanken verstanden und ernst genommen werden Fragen und Einwände ernst nehmen und nicht ignorieren Eigenen Standpunkt einbringen

Pflegerische Gespräche Informieren Zuhören Entlasten Psychosoziale Unterstützung Beraten

Zehn Gebote des guten Zuhörens Nicht sprechen! Sie können nicht zuhören, wenn sie sprechen Druck mindern. Zeigen sie dem Anderen, dass er frei sprechen kann! Machen sie deutlich, dass sie zuhören wollen! Halten sie Ablenkungen fern! Stellen sie sich auf ihr Gegenüber ein! Haben sie Geduld, unterbrechen sie nicht! Beherrschen sie sich, keine Oberhand der Gefühle! (sonst ansprechen) Lassen sie sich durch Vorwürfe nicht aus dem Gleichgewicht bringen! Fragen sie Und noch einmal: Nicht sprechen, zuhören!

Beratung Gezielte Information über realistische Ziele, Möglichkeiten und Grenzen des Schmerzmanagements (sowohl medikamentös als auch komplementär Nur eine genaue Anamnese ermöglicht ein Beratungsgespräch Unrealistische Erwartungen und Ängste ansprechen (z.B. Angst vor Sucht, Schmerzfreiheit) Hilfe zur Selbsthilfe Ein Beratungsgespräch erfordert Vertrauen und Fachwissen