Erfolgreiche Betriebsübergabe im Kfz-Handwerk

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Sie sind verunsichert ? Wie sparen Sie richtig, damit Ihr Lebensstandard auch im Alter weiterhin gehalten werden kann ?
Advertisements

Dipl.-Kfm. Harald Braschoß Wirtschaftsprüfer/Steuerberater 1 10 Gebote DER Unternehmenssicherung.
Gunther Wagner Rechtsanwalt
Rechtsformwahl.
Aktuelle Steuerfragen zur KSt und zum UmwStG Prof. Matthias Alber
Rechtliche Aspekte von Unternehmensübergaben
Familienbetrieb - Unternehmensnachfolge
Betriebsübernahme als Alternative zur Neugründung
45. 3rd Wednesday Die Unternehmergesellschaft („Mini - GmbH“)
Herzlich Willkommen zum Weichenstellung für eine
Präsentation von Verena Freund und Helene Heinz
Rechtliche Anforderungen an unternehmerische Hochschultätigkeit Dr
Das 3-Schichten-Modell MAßNAHMEN des Gesetzgebers ALTERSEINKÜNFTEGESETZ 2005.
Neugründung oder Übernahme
Unternehmen nach Größenklassen
Wir öffnen Ihnen die Augen fürs Risiko und sichern Sie ab!
ECOVIS Berlin - Steuerberater Wirtschaftsprüfer Rechtsanwälte
aws-mittelstandsfonds
Dipl.-Kfm. Harald Braschoß Wirtschaftsprüfer/Steuerberater
Existenzgründung Eine Alternative für mich?. Tamara Braeuer Technische Zeichnerin Maschinenbau Technikerin für Betriebswissenschaft seit 1992 Unternehmensberaterin.
Vertiefung Unternehmenssteuerrecht Mag. Richard Wachter
Erbschaftsteuerreform
Steuerrecht.
Diplom – Betriebswirt (FH) Frank Müller Steuerberater
Gegründet im Jahr 1669, ist die Universität Innsbruck heute mit mehr als Studierenden und über Mitarbeitenden die größte und wichtigste Forschungs-
BGZ Beratungs Gruppe Zürich Rautistrasse Zürich Switzerland Tel & 56 Fax
Verbraucherrechtstag Erbrecht
Vernünftig vererben und übergeben Vortrag Ottilia. L
Neuerungen im Gesellschaftsrecht
Betriebsübernahme.
WIRTSCHAFTSGESPRÄCHE
Einkünfte aus Gewerbebetrieb
Thema: Wie finde ich das passende Unternehmen für mich?
Nachversteuerung gemäß § 11a EStG
Unternehmensteuerreform 2008 Steuerberatungsgesellschaft Schongau GmbH Referentin: Johanna Lodes Steuerberater.
Unternehmensnachfolge strategisch gestalten
Steuern, Rechtsform, Buchführung und Co.
Übernahme als Alternative zur Neugründung
Kandidat: Christoph Berger Klasse: 5CHDVK
Herzlich Willkommen Wohnprojekte – Finanzierungen jenseits von Banken Veranstaltung am 6. Oktober 2012 Reiner Scheiwe / Jana Desirée Mielke.
Systemisches Coaching
Hallobtf! gmbh 2010 / Zweiter Rezepturentreff – / Seite 1 Doppik al dente! ® Zweiter Rezepturentreff zum kommunalen Gesamtabschluss Köln,
ESt-Training Sophie.
Stolpersteine in der Betriebsübergabe
Kaufvertrag unter Eigentumsvorbehalt (§ 449 Abs. 1 BGB)
Strategien für einen erfolgreichen Unternehmensstart Gründermesse Obrist Gerhard.
Rücklagen Rücklagen oder Reserven sind Teile des Eigenkapitals, die
„Einführung in die Existenzgründung“
1. Vorarlberger Immobilien-Tag
- das Spiel für Durchblicker!
Ottilienstraße 11 · Warstein · Telefon · Telefax · Mobil · ·
Vorweggenommene Erbfolge
Das Unternehmertestament
Ausgewählte Probleme bei der Unternehmensnachfolge
Berechnung der EK-Steuer
Steuer-Training Steuer-Rechtsprechung 2016/1
Dr. jur. Matthis Söffing Rechtsanwalt Fachanwalt für Steuerrecht Steueranwaltstag 2005 Berlin Nießbrauch / Renten / Dauernde Last.
Inhalt 1 Steuer-Rechtsprechung 2016/2. Inhalt 2 Inhaltsverzeichnis StR 2016/2 Neue MietwohnungenFall 1 Häusliches ArbeitszimmerFall 2 Realteilung Fall.
1 Referenten: Hans-Jürgen Maas, Dipl.-Betriebswirt, Wirtschaftsprüfer, Steuerberater Frank Keil, Rechtsanwalt und Fachanwalt für Steuerrecht Betriebsübergabe.
Handwerkskammer des Saarlandes Veranstaltung „Betriebsübergabe erfolgreich planen“ Losheim, 6. Juni 2011 Die steuerlichen Auswirkungen einer Unternehmensübertragung.
Referent: Heinz-Günther Hunold, Steuerberater 02. Mai 2016 Vortragsveranstaltung Betriebsübergang im Handwerk Handwerkskammer zu Köln.
Insolvenzforum 2016 Aktuelle steuerrechtliche Probleme Arbeitskreis Reorganisation, Sanierung und Insolvenz Nürnberg e.V. Thomas Linse LL.M. (tax) Rechtsanwalt.
US GAAP Update German CPA Society e.V. Dipl.-Kfm. Jörg Müller WP/StB/CPA -Vice President - 1. jährliche Fachtagung Heidelberg, 15. April 2005.
Handwerkskammer des Saarlandes Veranstaltung „ Betriebsübergabe erfolgreich planen“ Losheim, 6. Juni 2011 Gestaltungsmöglichkeiten bei der Übertragung.
Rechtliche Aspekte der Unternehmernachfolge Notarin Julia Priemer-Bleisteiner.
UNTERNEHMENSNACHFOLGE Asset Deal vs. Share deal
Erfolgreiche Betriebsübergabe im Kfz-Handwerk
Testprüfung.
 Präsentation transkript:

Herzlich Willkommen zur Veranstaltung ‚Erfolgreiche Betriebsnachfolge im Kfz-Handwerk‘

Erfolgreiche Betriebsübergabe im Kfz-Handwerk Betriebsberatungsstelle des Kfz-Gewerbes NRW Dipl. BW Wolfgang Esser 4. März 2015

1. Nachfolge(r) dringend gesucht! Generationswechsel bislang nicht bekannten Ausmaßes steht bevor! ca. 1/2 aller selbständigen Handwerker sind älter als ca. 55 Jahre! Nur noch ca. 1/3 aller handwerklichen Betriebsübergaben werden familienintern geregelt. Themen ‚Nachfolgeplanung‘ bzw. ‚Betriebsübergabe‘ werden oftmals zu spät angegangen und umgesetzt.

2. „Richtiger“ Zeitpunkt für eine Nachfolgeregelung! Inhaber sprechen mit 55 Jahren davon, spätestens mit „60“ die Verantwortung an einen Nachfolger zu übertragen! Wenn der Unternehmer mit 60 Jahren noch arbeitet, heißt es oft: „noch zwei oder drei Jahre, dann sollen Jüngere ran“! Nach Vollendung des 65. Lebensjahres, hält man sich im Unternehmen schließlich für unverzichtbar!

3. Besonderheiten bei Kfz- Betriebsnachfolgen Betriebe sind oft sehr personenbezogen auf den Inhaber zugeschnitten! Hohe Anlagenintensität! Geringe Eigenkapitalquoten! Hohe Abhängigkeit zu Banken! Hersteller mischen sich ein! Großes Angebot an Betrieben!

4. Bestandsaufnahme! 5 Fragen suchen Antworten! Ist der Betrieb übergabefähig? Wie findet man den geeigneten Nachfolger? Wie viel ist das Unternehmen wert? Wie viel Steuern fallen an? Ist ist die Altersvorsorge abgesichert?

4.1. Bestandsaufnahme - Übergabefähigkeit Betrieb muss wettbewerbsfähig, rentabel und darf technisch nicht überaltert sein!  Bilanz/G u V der letzten drei Jahre  Bewertung Aktiva/Passiva  Erfolgsanalyse  Zukunftsrisiken  Investitionsbedarf

4.2. Bestandsaufnahme - geeigneter Nachfolger Familie Mitarbeiter externer Branchenerfahrener Unternehmerisches Format fachliche/soziale Kompetenz kaufmännisches Basiswissen  Konfliktfähigkeit/Belastbarkeit Bonität Risikobereitschaft

4.3. Bestandsaufnahme - Unternehmenswert Kfm. Unternehmenswertfeststellung  Ertragswertmethoden (z. B. AWH- Bewertung; Standard 4.2.) Realistische Einschätzung der Marktlage Finanzierbarkeit/Kapitaldienstfähigkeit Kaufpreisfindung  Unternehmenswert > Kaufpreis

4.4. Bestandsaufnahme - steuerliche Auswirkungen Einkommensteuerrecht Bewertungsrecht (z. B. GmbH) Schenkungs-/Erbschaftssteuerrecht Ggf. Steuerplanung/-optimierung  immer Steuerberater/Wi.-prüfer einbinden!

4.5. Bestandsaufnahme - Altersvorsorge Ermittlung des Versorgungsbedarfs Berücksichtigung von ggf. finanziellen Verpflichtungen („Altlasten“) Quellen des Lebensunterhalt (z. B.  Betrieb) erfassen u. realistisch bewerten Testamentarische/gesellschaftsrechtliche Festlegungen  immer Notar einbinden!

5. Betriebsübergabeplanung! Kann der Betrieb weitergeführt werden ? nein Aufgabe des Betriebes ja Wird der Betrieb von einem Familienmitglied fortgeführt? nein Ist ein alternativer Nachfolger bekannt? nein Insertion/ Betriebsbörse? ja ja ja Möglichkeiten der Betriebsübergabe (entgeltlich/unentgeltlich) Verkauf Verpachtung „Schrittweise“ Übertragung Schenkung/ Auflagen/ Versorgung

5.1. Verkauf des Betriebes Verkauf gegen Einmalzahlung gegen wiederkehrende Zahlungen Verkauf gegen Raten Verkauf gegen Einmalzahlung + Raten

5.2. Verpachtung schließt Nutzung der „wesentlichen Betriebsgrundlagen“ ein. „Ruhender Gewerbebetrieb“ für den Verpächter Verpachtung des Betriebes umfasst Grundstück/Räumlichkeiten gewerksprägende Einrichtungen Kundenstamm Verkauf Maschinen, Werkzeuge, Bestände, Verpachtung i. W. wie Miete (Rechte/Pflichten) häufig als „Zwischenlösung“

5.3. „Schrittweise“ Betriebsübergabe Beteiligung eines Nachfolgers mit dem Ziel der späteren Übernahme Einzel-/Personen-Gesellschaft Stille Gesellschaft Gesellschaft Bürgerlichen Rechts (GbR) bzw. OHG Kommanditgesellschaft (KG) GmbH Kapitalanteil/Beteiligung

5.4. Unentgeltliche Betriebs- übertragung ( Schenkung) häufige Form im Familienkreis (Einzelfirma) Betrieb geht unentgeltlich zu Buchwerten auf den Nachfolger über kann mit „Auflagen“ einhergehen Nießbrauch / Wohnrecht an Immobilie „Dauernde Last“ / Versorgungsrente evtl. Gleichstellungsgelder an verzichtende Erben

5.4.1. Schenkung unter Auflage - „Dauernde Last“ Betrieb geht zu Buchwerten auf den Nachfolger über: Übergeber erhält wiederkehrende Bezüge, die jedoch schwanken können (z. B. Unternehmenskrise/Pflegefall) „Dauernde Last“ kann vom Betriebsnachfolger in seiner ESt-Erklärung als Sonderausgabe abgesetzt werden. Beim Empfänger unterliegen die Bezüge in vollem Umfang der ESt.

5.4.2. Schenkung unter Auflage - „Rente“ Nachfolger führt Betrieb mit Aktiva und Passiva fort. Rente muss Versorgungscharakter haben Empfänger muss Ertragsanteil der Rente versteuern. Verpflichteter kann Ertragsanteil als Sonderausgabe absetzen

6. Der SUPER-GAU Verpachtung Willi Müller „WM GmbH“

6. Der SUPER GAU Kfz-Meister Müller ist Eigentümer der Immobilie und Alleingesellschafter der ‚Willi Müller GmbH‘ Die Immobilie hat einen BW von 1 € und einen Verkehrswert von 500 T€ Die Immobilie ‚wesentliche Betriebsgrundlage‘) ist an die WM GmbH vermietet ( ‚Betriebsaufspaltung‘) Aus Altersgründen überträgt WM im Rahmen einer ‚vorweggenommenen Erbfolge‘ seinen 100 % GmbH-Anteil an den Sohn unentgeltlich und vermietet die Immobilie weiter an die GmbH. Verkehrswert GmbH 200 T€; BW 25 T€!

6. Der SUPER GAU Folgen:  Wegfall ‚Betriebsaufspaltung‘  Versteuerung stiller Reserven (Steuersatz 42 %) Betriebsimmobilie: 42 % v.499 T€  210 T€ GmbH: 175 T€ (42 % v. 60 % Teileinkünfteverfahren)  44 T€ Belastung: 254 T€ - keine Steuerbegünstigung nach § 34 EStG!

6. Der SUPER GAU Besserer Lösungsansatz:  Einbringung der Immobilie in eine „Besitz“ GmbH & Co. KG  Betriebsverpachtung im Ganzen (Verpächterwahlrecht der Betriebsaufgaberklärung) Beteiligungsidentität in Besitz- u. Betriebsgesellschaft Spätere Beteiligung des Sohns als Kommanditist

Haben wir Ihr Interesse geweckt? Ihre Ansprechpartner bei Fragen, Beratung und Umsetzung: Betriebsberatungsstelle: Tel. 0211/925 95 -90 oder ollesch@kfz-nrw.de esser@kfz-nrw.de

Ihr Beraterteam! Technischer Berater Technischer Berater Dipl. Ing. Michael Ollesch Technischer Berater Dipl. BW Wolfgang Esser Dipl. Ing. Michael Ollesch Technischer Berater Dipl. BW Wolfgang Esser Betriebswirtschaftlicher Berater