Werte – Normen - Erziehungsziele

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 Präsentation transkript:

Werte – Normen - Erziehungsziele Begriffsklärung

Werte = Richtlinien für ein gutes Zusammenleben von Menschen innerhalb einer Gesellschaft Zustimmung der überwiegenden Mehrheit der Gesellschaft Keine strafrechtlichen Konsequenzen bei Missachtung, aber mögliche Abwendung der Gesellschaft vom einzelnen Bsp: Pünktlichkeit, Ehrlichkeit, Treue, Frieden, Gleichheit, Tapferkeit

Werte: sind erstrebenswert Normen: bestimmen die Konsequenzen bei Nichteinhaltung von Werten Muss-Normen: häufig juristisch abgesichert  negative Sanktionen Kann-Normen: weiche Vorschriften  negative öffentliche Meinung Soll-Normen: Bezug auf Sitten und Gebräuche  ohne Sanktionen

Normen: Du darfst niemanden anrempeln. Wert: Rücksichtnahme Normen: Du darfst niemanden anrempeln. Muss-Normen: Juristische Verfolgung von Gewalt Kann-Normen: Ächtung von aggressivem Verhalten z. B. durch Entzug der Freundschaft unter Kindern Soll-Normen: Anrempeln im vollen Bus/ Zug  ohne Sanktionen

Ergänzungen In stark reglementierten Gesellschaften können Werte und Normen identisch sein. Bsp: religiöse Fundamentalisten Werte sind kulturell bestimmt. Bsp: Pünktlichkeitsvorstellung in Deutschland und Argentinien Werte und daraus resultierende Normen ändern sich meist nur sehr langsam. (Wertewandel) Ist der Abstand zur gesellschaftlichen Entwicklung zu groß, kommt es zu Dysfunktionalität. In pluralistischen Gesellschaften verlieren Normen ihre klare Orientierungsfunktion. Das Individuum kann eigene Wertvorstellungen entwickeln, es muss sich also nicht mit denen der Gesellschaft (voll) identifizieren.

Erziehungsziel - Definitionen Formulierung von Vorstellungen über das Ergebnis von Erziehungsprozessen, insbesondere über die durch Erziehung anzustrebende Art und Weise des Erwachsenseins in einer bestimmten Gesellschaft (Hörmann/ Abel, 2006) Erziehungsziele sind Soll-Vorstellungen, die Auskunft darüber geben, wie sich der Zu Erziehende (Educandus lat.) gegenwärtig oder zukünftig verhalten soll und wie Eltern und andere Erzieher in der Erziehung handeln sollen, damit der Zu-Erziehende befähigt wird, das bei ihm angestrebte Verhalten (was wünschenswert ist) so weit wie möglich zu verwirklichen. (Brezinka,1977) Erziehungsziele sind in der Erziehung bewußt gesetzte Normvorstellungen über das Ergebnis der Erziehung, die Auskunft darüber geben, wie sich der Zu-Erziehende gegenwärtig und zukünftig verhalten soll und wie Eltern und andere Erzieher in der Erziehung handeln sollen. (Klafki,1970)  soziale Wert- und Normvorstellungen einer Gesellschaft

Unterscheidung von Erziehungszielen: Formelle Erziehungsziele: bewusst gesetzte Normen (Einflussnehmer: Kirchen, Verbände, Vereine, Institutionen, Staat usw.) Leitvorstellungen zur Erziehung in einer Gesellschaft Informelle Erziehungsziele: Haltungen und Einstellungen, Werte, Vorstellungen, Erfahrungen des jeweiligen Erziehers

Beeinflussende Faktoren Umwelteinflüsse: Soziokulturelle Faktoren (Normen und Werte der Gesellschaft) Ökonomische Faktoren Individuelle Faktoren (Familiengröße, - vollständigkeit …) Bezugsgruppen Persönlichkeitsmerkmale des Erziehers: Wünsche, Projektionen, Bedürfnisse, Ideale Gefühle, Einstellungen, Erfahrungen, Tradition weltanschauliche und ideologische Einstellungen eigene erlebte Erziehung

Normen: Du darfst niemanden anrempeln. Wert: Rücksichtnahme Normen: Du darfst niemanden anrempeln. Mögliche Erziehungsziele: Der Edukand soll auf andere Rücksicht nehmen/ sich höflich und nicht aggressiv verhalten/ diese Rücksichtnahme aber auch von anderen einfordern.