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 Präsentation transkript:

_______________________________ Gesundheit - Eine Frage des Geschlechts? - Gender-Medizin als wichtiger Schritt hin zur optimalen Gesundheitsversorgung für Frauen und Männer! _______________________________ Prof. Dr. Dr. Bettina Pfleiderer AG Cognition & Gender am Universitätsklinikum Münster

Geschlechtsdifferenzierte Medizin Umgebung (Gender = soziale Faktoren) Gesundheit Krankheit Therapie * Sex (Mann, Frau) * Hormone * Signalwege in Zellen * Metabolismus Symptom/- ausprägung Prävalenz Genetik Sex = biologische Faktoren Intervention Prävention

Frauen leben noch länger, aber… eingeschränkt durch funktionale Beeinträchtigungen: - Risiko für Mann pflegbedürftig zu werden 50 %, Frauen 72 %, Tendenz steigend! Männer leben etwas kürzer, aber länger gesund Diabetes Typ 2 + KHK + (++, rauchen) Krebs + Frauen: Stress + Doppelbelastung + Depression + Rauchen + ungesunde Ernährung + Biologie Statistik Austria vom 4.10.2011

Paradigmenwechsel in der internationalen Forschungspolitik „Nature“ informiert über eine Entscheidung der US National Institutes of Health (NIH) zur Einbeziehung beider Geschlechter in die präklinische Forschung. Nature 509, 282–283, (15 May 2014) “Our editorial board will continue to evaluate whether and when guidelines like these should become requirements. For now, we will consider the scientific reporting of sex- and gender-related findings an important element of the papers we consider for publication.”

Situation in Deutschland Stand 2014! Auswertung der Antworten: Bei der Erstellung von Leitlinien Annahme von Publikationen Vergabe von Preis- und Fördermittel wird die Integration des Faktors Geschlecht in den Neurowissenschaften bzw. Tumorforschung Studien weder empfohlen noch honoriert, noch ist dies für die Zukunft geplant. BMBF_Projekt: FP 01FP1060/1061 http://www.epimed-gender.net/

Situation in Deutschland Was die Gendermedizin betrifft, hinkt die deutsche Forschungslandschaft den internationalen Entwicklungen in hohem Maße hinterher! Es gibt keine verbindlichen Richtlinien bezüglich der Integration von Geschlecht in biomedizinische, präklinische und klinische Forschung und es sind wenige Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen, und nicht primär die Förderorganisationen, die eine Integration des Geschlechts in die Forschung fordern. Frühzeitige und selbstverständliche Integration von geschlechterspezifischen Inhalten in die Lehre der Medizin

Onlinebefragung „Geschlechtersensible Lehrmodule in der Medizin“ an den Fakultäten Münster und Duisburg-Essen Bettina Pfleiderer, Desiree Burghaus, Katharina Kappes, Andrea Bauland, Jan Becker, Fakultät Münster Andrea Kindler-Röhrborn, Matthias Heue, Fakultät Duisburg Essen

Studienkollektiv Münster Duisburg-Essen Studierende 1000 WiMas 587 ÄrzteInnen 275 NaturwissenschaftlerInnen 278 beides 14 Professores 32 Insgesamt 1619 Studierende 691 WiMas 200 ÄrzteInnen 138 NaturwissenschaftlerInnen 52 beides 1 Professores 21 Insgesamt 912 62% 18% 2% 76% 6% 16% 2% Studierende Ärzte Naturwissenschaftler Professores

Fehlendes Wissen n= 1691

Querschnittsaufgabe jeder Forschung/Lehre Es fehlt an Kompetenz…. Für die Umsetzung von Geschlecht in Behandlung und Forschung ist Kompetenz erforderlich. Bewusstsein von der Notwendigkeit, die Kategorie Geschlecht zu berücksichtigen (Wollen) die Fähigkeit, die relevanten Geschlechteraspekte zu identifizieren (Wissen) und in der Forschung umzusetzen (Können) Querschnittsaufgabe jeder Forschung/Lehre Aus: Jahn I, Gansefort D, Kindler-Röhrborn A., Pfleiderer B. Geschlechtersensible Forschung in Epidemiologie und Medizin: Wie kann das erreicht werden? Ziele und erste Ergebnisse des Verbundes „Geschlechtersensible Forschung in Epidemiologie, Neurowissenschaften und Genetik/ Tumorforschung“ , Gesundheitsblatt 2014, zur Veröffentlichung angenommen

weitere Forschung ist nötig! http://www.gendermed.info

Wohin muss die Reise gehen? Es fehlen geschlechtersensible verbindliche, einheitliche Forschungsstandards! Wissen darüber muss in die medizinische Lehre integriert werden. Bislang: zu wenig Forschungsprogamme/gelder für geschlechtersensible Forschung, wir brauchen mehr belastbare Fakten. Integration von Geschlecht in Forschung und Lehre muss in Deutschland stärker gefördert werden!