Infotag Wasser – „Nasses Gold Grundwasser“ Gerhard Steier Abg.z.NR 20.11.2009, 8.30 Kontakt: Suzana Lascsak-Kerec, 0664 3001714 suzana.lascsak-kerec@parlament.gv.at
rechtliche Grundlagen & aktuelle Entwicklungen EU-Wasserrahmenrichtlinie (WRRL, RL 2000/60/EG, 23.10.2000); WRRL mit der Wasserrechtsgesetz-Novelle 2003 in das österreichische Wasserrecht integriert. 2006 mit Gewässerzustandsüberwachungsverordnung Vorgaben der EU-Wasserrahmenrichtlinie zum Monitoring in Österreich umgesetzt Die Arbeiten zur Erstellung des 1. nationalen Gewässerbewirtschaftungsplans (beinhaltet wasserwirtschaftliche Ziele für Oberflächengewässer und Grundwasser und kosteneffiziente Maßnahmen zur Erreichung dieser Ziele) laufen seit 04.2009; Fertigstellung und Veröffentlichung 12.2009 geplant
Grundwasserschutz & Belastungen Wasser ist das Lebensmittel Nr.1; 50% der österreichischen Bevölkerung beziehen ihr Wasser aus Quellwasser, 50% aus dem Grundwasservorkommen. Verunreinigtes Grundwasser erneuert sich nur sehr langsam; Bedrohungen für das Grundwasser sind Nitrat (va. aus intensiver Bodennutzung in Landwirtschaft, Garten- und Weinbau), Pestizide, Schadstoffe aus Industrie, Gewerbe und Verkehr, Öl-Leckagen (Tanks, Abwässer aus undichten Kanälen, Altlasten und Mülldeponien). WLVB nördliches Burgenland: 65 Verbandsgemeinden, versorgt Bezirke Mattersburg, Eisenstadt und Neusiedl/See (rund 150.000 – 200.000 Menschen); 33 Brunnen & Quellen, geförderte Wassermenge 14 Mio. m3 pro Jahr; kleinräumige Schutzgebiete (Schutz unmittelbarer Fassungsbereich), für 4 Brunnenfelder großräumiger Schutz durch Grundwasserschongebiete (Neudörfl, Neufeld, Kleylehof, Winden)
Grundwasserschutz nördl. Burgenland Nitratbelastung bei Brunnen- und Quellenanlagen des WLV im nördlichen Burgenland steigend; Verringerung vor allem im Bereich der Einträge durch landwirtschaftliche Bewirtschaftung (intensiver Ackerbau, Schweinemast,…) notwendig. Problem Grundwasserbelastung am Beispiel des Schweinemastbetriebs Zillingdorf: mitten im Brunnenfeld Neufeld (Grundwasserspiegel nur 1,5 m unter Bodenniveau) wurde im Herbst 2008 ein Schweinemaststall mit 1.990 Tieren errichtet; weiterer Schweinemaststall mit 2.490 Tieren (ab 2.500 Tieren UVP-Pflicht) geplant. Folgen: Geruchsbelästigung, Feinstaub, Gülleausbringung
Forderungen zum Grundwasserschutz Anpassung Bodenbewirtschaftung an Standortgegebenheiten (va hinsichtlich Trend zu Energiepflanzen, Massentierhaltung oder weiterer Intensivierung landwirtschaftlicher Bewirtschaftung); Intensivierung landwirtschaftliche Beratungsmaßnahmen mit dem Ziel eines hohen Grundwasserschutzniveaus Verwendung Fördermittel aus dem ELER-Fonds (Leader und ÖPUL-Förderungen) für Grundwasserschutzmaßnahmen; Konzentration auf Maßnahmen in den Einzugsgebieten von Brunnen und Quellen