Wie die beninische Regierung die Erhaltung eines der bestgeschützten Naturreservate Westafrikas bedroht und Was Sie tun können, um die Anrainerbevölkerung.

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 Präsentation transkript:

Wie die beninische Regierung die Erhaltung eines der bestgeschützten Naturreservate Westafrikas bedroht und Was Sie tun können, um die Anrainerbevölkerung in ihrem Kampf « David gegen Goliath » zu unterstützen

Das Pendjari Biosphärenreservat in Benin ist eines der letzten Rückzugsgebiete für Wildtiere in Westafrika.

Durch die erfolgreiche Zusammenarbeit von Staat und Anrainern wurde es zu einem international anerkannten Vorbild für Naturschutzgebiete.

Dieses wertvolle Reservat ist in Gefahr. Das Modell Die Bedrohung Was tun?

Bis in die 90er Jahre versuchte der beninische Staat, das Reservat mit Waffen- gewalt „gegen“ die Anrainer zu verteidigen – und erntete nichts als Widerstand.

Seit 1996 suchte der Staat – mit Unterstützung der deutschen Entwicklungs- zusammenarbeit – den Dialog mit der Anrainerbevölkerung.

Die Anrainer organisierten sich in Vereinen, um das Reservat gemeinsam mit der staatlichen Parkverwaltung zu schützen und nachhaltig zu nutzen. Gemeinsames Management Anrainer Staat

Gemeinsames Management meint (1) dass Entscheidungen über das Schutz- gebiet gemeinsam von Staat und Anrainern getroffen werden.

Gemeinsames Management meint (2) dass das Reservat gemeinsam von staatlichen Wildhütern und Anrainern überwacht wird.

Gemeinsames Management meint (3) dass die Anrainer kontrollierte Nutzungs- rechte im Reservat haben.

Gemeinsames Management meint (4) dass die Einnahmen aus dem Tourismus zwischen Staat und Anrainern geteilt werden.

Die Einnahmen aus der Bewirtschaftung des Reservats ermöglichen den Anrainern, Investitionen in die Infrastruktur ihrer Dörfer selbständig zu realisieren.

Der Erfolg: Die Akzeptanz des Reservats nahm enorm zu, die Fälle von Wilderei und Verstößen durch Viehhalter, Fischer und Landwirte gingen deutlich zurück. Eine Erhaltung des Schutzgebiets kann nur gelingen, wenn die Anrainer von seiner Nutzung profitieren.

Dieser partizipative Ansatz machte das Pendjari-Reservat nicht nur zu einem der bestgeschützten und meistbesuchten Schutzgebiete Westafrikas, …

… sondern auch zu einem international anerkannten Modell für wirksames Schutzgebietsmanagement. „Das Welterbekomitee […] stellt anerkennend die hohe Qualität des Naturschutzmanagements im Pendjari-Nationalpark fest. Es wertschätzt die durch den Mitgliedsstaat Deutschland und andere Partner unterstützten Anstrengungen des Mitgliedsstaats Benin zur Erreichung dieses wichtigen Erfolgs für den Naturschutz und ermutigt die Partner, ihre Arbeiten fortzusetzen. [...]“ UNESCO, 35. Sitzung des Welterbekomitees, Juni 2011 (übersetzt ins Deutsche)

Dieser Erfolg wäre nicht möglich gewesen ohne einen kompetenten und enga- gierten Parkdirektor, der zahlreichen Korruptionsversuchen widerstanden hat. Djafarou Ali Tiomoko, Pendjari Nationalparkdirektor

Im November 2011 wurde eben dieser Parkdirektor ohne fundierte Begründung und unter Verletzung der geltenden Regelungen von seinem Posten entbunden. Blaise Onesiphore Ahanhanzo Glele, Beninischer Minister für Umwelt, Habitat und Stadtentwicklung seit 2011 Djafarou Ali Tiomoko, Pendjari Nationalparkdirektor

Trotz massivem Protests des Anrainer wurde interimsweise ein Vertrauter des Ministers ohne jegliche Erfahrungen im Schutzgebietsmanagement eingesetzt. Offener Brief der Anrainer an den beninischen Umweltminister

Die Absetzung des Direktors markierte bedauerlicherweise nur den Beginn einer systematischen Zerstörung des gemeinsamen Managementsystems. Einige Beispiele: Entscheidungen über das Schutzgebietsmanagement werden durch die staatliche Parkverwaltung ohne Abstimmung mit den Anrainern getroffen. Fälle der Beihilfe staatlicher Wildhüter zur Wilderei bleiben ungestraft. Die Fischer der Anrainerdörfer werden trotz Zahlung ihrer Abgaben an ihrem Zugangsrecht zu den Naturressourcen gehindert.

Die Folgen sind dramatisch: Wilderei, Wild- und Elfenbeinhandel, gefährliche Buschfeuer und illegale Weidewirtschaft haben massiv zugenommen. Gewilderter Elefant ( ) Elfenbeinverkauf in Cotonou ( )

Was treibt den beninischen Umweltminister, das erfolgreiche Schutzgebiets- management des Pendjari-Reservats zu zerstören? Wir können nur vermuten … Blaise Onesiphore Ahanhanzo Glele, Beninischer Minister für Umwelt, Habitat und Stadtentwicklung

1. Wiederherstellung des Vertrauens zwischen Anrainern und Staat auf der einen und zwischen Staat und Partnerorganisationen auf der anderen Seite 2. Einhaltung der Regeln für ein schnelles und transparentes Besetzungs- verfahren des Parkdirektorenpostens nach von Staat und Anrainern anerkannten Leistungskriterien 3. Fortsetzung des gemeinsamen Schutzgebietsmanagements (Abstimmung wichtiger Entscheidungen, gemeinsame Parküberwachung, Nutzungsrechte für die Anrainer) 4. Sicherstellung eines unabhängigen Monititorings der Wirksamkeit des Schutzgebietsmanagements im Pendjari Unsere Forderungen an die beninische Regierung: Als Freunde des Pendjari-Reservats können wir die Zerstörung der Errungenschaften der letzten Jahrzehnte nicht tatenlos mit ansehen.

Unsere Forderungen an die Bundesregierung: 1. Einflussnahme auf die beninische Regierung - gemeinsam mit anderen Geberländern – im Hinblick auf ein wirksames gemeinsames Schutzgebietsmanagement von Staat und Anrainern und die damit einhergehende Sicherung der Wirksamkeit der massiven Investitionen der deutschen Entwicklungszusammenarbeit in die nachhaltige Bewirtschaftung des Pendjari-Biosphärenreservats. 2. Schnelle Einrichtung des in Verhandlung befindlichen Treuhandfonds für eine nachhaltige Finanzierung des Schutzgebietskompexes WAP (Nationalparks W, Arli und Pendjari in Bénin, Burkina Faso und Niger) und Knüpfung zukünftiger Unterstützungen des Fonds an die Einhaltung der Prinzipien des gemeinsamen Schutzgebietsmanagements. Als Freunde des Pendjari-Reservats können wir die Zerstörung der Errungenschaften der letzten Jahrzehnte nicht tatenlos mit ansehen.

1. Informieren Sie sich auf über die neuesten Informationen und tragen Sie evtl. fehlende Informationen bei. 2. Verbreiten Sie diese Information in Ihren Netzwerken. 3. Unterzeichnen Sie die Petition an den Präsidenten der Republik Benin, Dr. Boni Yayi, und den deutschen Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Dirk Niebel. Helfen Sie uns, das Pendjari-Reservat zu erhalten.

Vielen Dank für Ihre Zeit und Unterstützung. … danken Ihnen für Ihren Beitrag zur Erhaltung ihres Reservats! Die Bewohner des Pendjari …

Realisierung dieser Präsentation: Les amis de la Pendjari / Freunde des Pendjari, Mai 2012 / Juli 2012 Wer sind die Freunde des Pendjari? - eine internationale Gruppe von Freunden des Pendjari Biosphärenreservats in Nordbenin - motiviert durch eine enge Verbundenheit mit diesem einzigartigen Schutzgebiet - beunruhigt durch die aktuelle Situation, die den Erhalt des Reservats gefährdet - überzeugt vom Ansatz des partizipativen Schutzgebietsmanagements mit den Anrainern - hochmotiviert, eines der letzten Rückzugsgebiete für Wildtiere in Westafrika zu verteidigen. Sie möchten uns kontaktieren?