Diagnostik Anamnese Neurologische Untersuchungen Bildgebende Verfahren Laboruntersuchungen
Anamnese Krankheitsvorgeschichte Fragen nach Allergien und Vorsorgeuntersuchungen vegetative Anamnese familiäre Krankheitsdipositionen ggf. Fremdanamnese
Neurologische Untersuchungen Evozierte Potenziale Index nach Hauser Kurtzke- Skala Sensomotorik
Evozierte Potenziale= kortikale Antwort auf sensible/ sensorische Reize Form und Latenz ermöglichen Rückschlüsse auf Reizleitungsfunktion Hinweise für Lokalisation der Schädigung Visuell (Rindenpotenziale nach 20-200ms) Schachbrettmuster, z.B. Schädigung des N. opticus Somatosensibel (kortikale Potenziale nach 20-50ms) N. tibialis, N. medianus Akustisch (Hirnstammpotenziale nach<10ms) Welle1 N. cochlearis, Welle5 Läsion in lateraler Schleife
Index nach Hauser Schweregradeinteilung von Gangstörungen Strecke: 8m, Zeitmessung ohne den TN zu informieren ( individuelles Gangtempo) Besonderheit: Hilfsmittel werden benutzt 0-9 Punkte, 9= schwerste Behinderung
Skalierung Grad 0: asymptomatischer Gang Grad 1: normaler Gang; Berichte über schnelle Ermüdung, die den Sport/ Alltagstätigkeiten beeinflussen Grad 2: abnormer Gang mit Unsicherheiten; Gangstörungen fallen Familie und Freunden auf, sonst fähig 8m in 10 s oder weniger zu gehen Grad 3: selbstständiger Gang; fähig 8m in 20 s oder weniger zu gehen Grad4: benötigt einseitige Unterstützung (Gehstock oder Unterarmgehstütze…) beim Gehen, fähig 8m in 20 s oder weniger zu gehen Grad 5: benötigt beidseitige Unterstützung beim Gehen u geht 8m in 25 s oder weniger ODER benötigt einseitige Unterstützung u geht 8m in mehr als 20s Grad 6: benötigt beidseitige Unterstützung und geht 8m in mehr als 25 s; benutzt gelegentlich einen Rollstuhl Grad 7: Gang begrenzt sich auf einige Schritte mit beidseitiger Unterstützung, unfähig 8m zu gehen Grad 8: auf den Rollstuhl angewiesen, fähig sich selbst fortzubewegen Grad 9: auf den Rollstuhl angewiesen, unfähig sich selbst fortzubewegen
Kurtzke- Skala Grad der Behinderung bei MS Neurologische Untersuchung von 8 FS Pyramidale Funktionen Zerebelläre Funktionen Hirnstammfunktionen Sensorische Funktionen Darm- und Blasenfunktionen Visus und Gesichtsfeld Geistige und Gehrinfunktionen Andere Funktionen
Skalierung ABBILDUNG DER TABELLE
Sensomotorik Tonus Sensibilität Beweglichkeit Kraft Hyper-/ Hypotonus Oberflächen-/ Tiefensensibilität Beweglichkeit Passive Gelenkbeweglichkeit, Hypermobilität Kraft
Bildgebende Verfahren CT Kranielle MRT
CT Erstmals radiologische Darstellung Multiple-Sklerose-Herde möglich Entmarkungsherde stellen sich in Form kleiner hypodenser Arealevor allem periventrikulär dar CT-Veränderungen sehr unspezifisch Im CT findet man zu Beginn nur in etwa 10% der Fälle Entmarkungsherde
MRT Nachweis entzünd- licher MS-Läsionen im Gehirn und Rücken- mark Multilokuläre Entmarkungsherde in der weißen Substanz, vorwiegend periventrikulär sichtbar Kontrastmittel wie Gadoliniumsalz helfen ältere von frischen Läsionen zu unterscheiden 50% aller Herde befinden sich direkt an den Seitenventrikeln oder in unmittelbarer Nähe
Laboruntersuchungen Untersuchung des Gehirnwassers Liquorbefund Entnahme zwischen Dornfortsätzen des 4. und 5. oder 3. und 4. Lendenwirbel Bestimmung des Proteinprofils und der qualitativen bzw. quantitativen Veränderung der Zellen MS: gesteigerte Produktion bestimmter Antikörper (Immunglobulin G: IgG) Nachweis sog. Oligoklonaler Banden
Oligoklonale Banden „Waffen“ der Immunzellen stellen sich als Banden dar, wenn die Eiweiße im Labor aufgetrennt und Sichtbar gemacht werden
Literatur (Diagnostik) Delank, H.-W.& Gehlen, W. (2006). Neurologie. Stuttgart: Thieme Egli, R. S. (1998). Physiotherapie bei Multipler Sklerose: funktionelles, bewegungsanalytisches Behandlungskonzept. Stuttgart: Thieme Heckl, R.W. (1994).Multiple Sklerose: Klinik, Differentialdiagnose, Behandlung. Stuttgart: Thieme Masur, H. (1995). Skalen und Scores in der Neurologie: Quantifizierung neurologischer Defizite in Forschung und Praxis. Stuttgart: Thieme