Wer von Ihnen hat schon mal ein Ikea-Regal aufgebaut?

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 Präsentation transkript:

Wer von Ihnen hat schon mal ein Ikea-Regal aufgebaut? Einstieg Wer von Ihnen hat schon mal ein Ikea-Regal aufgebaut? Wer von Ihnen kann mit der Kettensäge umgehen? Wer von Ihnen kann einen Rap komponieren? Wer von Ihnen kann ein dreigängiges Menü für 4 Personen kochen? Was verstehen wir unter „Leistung“?

Bezug zur Werkrealschule/Hauptschule: Teil 1 Bezug zur Werkrealschule/Hauptschule: Projektarbeit hat in der Werkrealschule/Hauptschule eine besondere Bedeutung und Tradition (Projektprüfung; Arbeiten in älteren Fächerverbünden wie HTW; in Teilen auch Technik). Jede innerhalb der Projektarbeit geleistete Begleitung entspricht dem Grundgedanken des Portfolios. Beispiele: Rückmeldegespräche, Planungsgespräche, Skizzen, Beschreibungen, Reflexionsbögen. Einstieg Zwei Säulen: Projektarbeit und Portfolioarbeit, die weiterhin ihre Eigenständigkeit beibehalten sollen. Grundgedanke des Portfolios ist die Kommunikation über die Leistung des Schülers mit dem Ziel der Wertschätzung, Kompetenzerweiterung und Leistungsverbesserung sowie der Selbsteinschätzung

Verbindung von Projektarbeit und Portfolioarbeit: Um den Portfolio-Gedanken und individualisiertes Lernen in der WRS bzw. HS umzusetzen, kann diese Ressource ideal genutzt werden. Beibehaltung der Eigenständigkeit der Lernformen Synergie durch Nutzung der Kerngedanken des Portfolios für die Projektarbeit an der WRS bzw. HS. Daraus ergeben sich folgende zwei Fragestellungen: Was ist der Kern der Portfolioarbeit? Wie kann die Portfolioarbeit für eine qualitativ hochwertige Rückmeldung in der Projektarbeit genutzt werden? Einstieg Wertvolle Ressource: Erfahrungen mit der Projektarbeit Erfahrungen in Bezug auf Beratung und Begleitung Erfahrungen in Bezug auf Bewertung

Orientierung am Individuum heißt: Lernprozesse an den Ressourcen ansetzen Vertrauenskultur aufbauen Feedbackkultur pflegen Fehlerkultur einführen Arbeit an Haltungen und Einstellungen von der Defizitorientierung zur Stärkenorientierung Einstieg Stichwort „individuelle Förderung“ Zehn Thesen von Frau Prof. Höhmann Vertrauenskultur: Vertrauen Sie Ihren Schülern? Vertrauen die Schüler Ihnen? Feedbackkultur: Wunschkurs am Wochenende zeigte, jeder versteht unter Feedback etwas anderes Wie kann ich auch selbst Feedback annehmen? Was braucht es für eine Feedbackkultur? Feedback zwischen welchen Personengruppen? Wie sehe ich mich als Lehrerperson? Fehlerkultur: Wie gehen wir in der Schule damit um? Darf ich als Lehrerperson Fehler machen? Erlaube ich dies auch bei meinen Schülern? Wie sieht es im Kollegium damit aus? Darf auch die Schulleitung Fehler machen? Reflexion und Klassifizierung von Fehlern, Maßnahmen zur Vermeidung von Fehlern Fehlerkultur und Feedbackkultur: Wichtig auch bei der Kollegialen Unterrichtshospitation Kenne ich die Stärken meiner Schüler? Wie gut kenne ich meine Schüler überhaupt außerhalb des Unterrichts?

Die Not mit der Note 2 Beispiele „Wir sollten in Kunst eine Plastik aus Ton, eine Figur herstellen. Ich hab so eine sitzende Figur gemacht. Und irgendwann hatte ich die Idee, der Figur noch einen tollen Hut aufzusetzen. Ich fand die Figur und den Hut ganz gut. Und der Kommentar war dann: Ja wenn der Hut nicht wäre, wäre die Figur gar nicht so schlecht. Später in meinem Schauspieljahr ist mir erst richtig aufgefallen, dass ich ganz gut Figuren machen kann. Ich hab mich seit der Schule einfach nicht mehr dran gewagt, obwohl das ganz toll ist.“ Isabell Herkunft Einstieg Not(e)

Die Not mit der Note 2 Beispiele „Wir schrieben eine Klassenarbeit in Reli. Es ging um das Thema ´Sinn des Lebens´ oder so. Ich interpretierte Sartre und schrieb fast zwei Seiten von meinen Gedanken zum Sinn des Lebens. Dann kam die Klassenarbeit zurück und es gab in dieser Frage null Punkte. Ich hätte die Frage nicht richtig verstanden und hätte etwas anderes geschrieben als gefragt war. Null Punkte, dachte ich, das kann nicht sein. Ich bin zu ihm hin und er blieb stur und hart. Das hat mich richtig getroffen.“ Herkunft Einstieg Not(e) Dr. H. Scheiring & C.Mattheis

Dilemma: Mit Noten eine Schülerleistung wertschätzen. Vorzüge der Zensuren: Vergleichbarkeit, einfache Handhabung, klare Definition, eindeutige Orientierung. Problemseiten: Selektion, Allokation, Disziplinierung etc., fehlende Objektivität, Reliabilität und Validität. Das Portfoliokonzept ist zum Teil aus einer Kritik an der gängigen Leistungsbeurteilung durch Zensuren zu erklären. => Veränderter Leistungsbegriff, veränderte Leistungskultur (siehe Vortrag Frau Prof. Höhmann) Herkunft Einstieg Not(e) Leistungsfeststellung: Feststellen der Schülerleistung durch die Lehrkraft Leistungserbringung: Zeigen von Leistungen durch den Schüler „Wenn die einen nicht können, was sie wissen, und die anderen nicht wissen, was sie können...“ (Sacher) Allokation: Verortung des Schülers bei einer Note (1er Schüler, 5er Schüler) Reliabilität: Zuverlässigkeit des Tests, Genauigkeit und Sicherheit auch bei Messwiederholungen (Korrelationskoeffizienten r=1) Validität: Gültigkeit; der Test misst das, was er messen soll Objektivität: Unabhängigkeit vom Prüfer/Beurteiler Leistungsbeurteilung: Dienen der Förderung des Schülers Sind Mittel des Unterrichts (Entscheidungsgrundlage für Lernen und Unterrichten) Sind Inhalt des Unterrichts; Schüler sollen Leistungsbeurteilung lernen => Zensuren sind dafür nicht unbedingt geeignet Dr. H. Scheiring & C.Mattheis

Wir haben es mit einer Fülle von Portfolio-Begriffen zu tun: Prozessportfolio, Entwicklungsportfolio, exemplarisches Portfolio, final portfolio, Talentportfolio, Medienportfolio, Lehrportfolio, Netzportfolio, showcase portfolio, Sprachenportfolio, Jahresportfolio, ePortfolio, Projektportfolio, Bewerbungsportfolio, Leistungsportfolio... Problem: Verwässerung, inflationärer Gebrauch, Verlust des pädagogischen Kerns. Frage: Was ist der pädagogische Kern des Portfolios? Herkunft Einstieg Not(e) Begriffsvielfalt Dr. H. Scheiring & C.Mattheis Dr. Hermann Scheiring

Annäherung an den Kern: Im Portfolio-Konzept sind Schülerleistungen in ihrem Prozess und Ergebnis dokumentiert und gleichzeitig von Lehrern begleitet und wertgeschätzt (bewertet). Das Portfolio-Konzept ist untrennbar verbunden mit einer veränderten Lernkultur, mit einem veränderten Leistungsbegriff und mit einem veränderten Schülerbild (vgl. auch Brunner, I./Häcker, T./Winter, F. 2006). Herkunft Einstieg Note Begriffsvielfalt Portfolio Kontext Prozessorientierung Portfolio als Dokumentation des Prozesses, der Selbst- und Fremdeinschätzung, der Veränderung, des Ergebnisses Beratung, Begleitung durch den Lehrer und ggf. Mitschüler Schülerselbsteinschätzung förderorientiert Schülerselbstbeurteilung in Form einer Auseinandersetzung mit dem eigenen Lernen (unverzichtbar für die Entwicklung der Metakognition) Schülerselbstbeurteilung muss aber erst noch gelernt werden Veränderte Lernkultur => veränderter Unterricht Verändertes Schülerbild => verändertes Lehrerbild Dr. Hermann Scheiring Dr. H. Scheiring & C.Mattheis

Veränderte Lernkultur: Selbständigkeit/Selbststeuerung Prozessorientierung Vernetzung und Komplexität Erweitert: (Sacher 2004) Selbststeuerung Situiertheit Vernetzung Variierender Kontextbezug Soziale Einbettung Übereinstimung: Neue Lernkultur ist zum Scheitern verurteilt, wenn alte Bewertungskultur beibehalten wird. Herkunft Einstieg Note Begriffsvielfalt Kontext Selbststeuerung, z.B.: Selbst gewählte Ziele und Inhalte, Medien und Sozialformen Selbstevaluation Fehler als Lernchancen Situiertheit, z.B.: Situationsbezug Fallbeispiel bzw. konkrete Situation Kontext des Lernens Vernetzung, z.B.: Bezüge zu anderen Themen, anderen Bereichen, anderen Fächern Komplexität, Aspekte, Perspektiven Variierender Kontextbezug, z.B.: Re-, Um- und Dekontextualisieren (vgl. Konstruktivismus: De-/Rekonstruiieren) Soziale Einbettung, z.B.: Erfahrungsaustausch, gegenseitige Präsentation, Peer Tutoring Dr. H. Scheiring & C.Mattheis

Veränderter Leistungsbegriff: Neben den Produkten gilt es vor allem auch, die Prozesse als Leistungen mit zu beachten. Erweiterung des statischen Leistungsbegriffs durch einen dynamischen Leistungsbegriff. Ein veränderter Leistungsbegriff orientiert sich am Kompetenzmodell und weist fachliche, methodische, soziale und personale Leistungen auf. Herkunft Einstieg Note Begriffsvielfalt Kontext Dr. H. Scheiring & C.Mattheis

Leistungsspektrum nach dem Kompetenzmodell: (vgl. auch Sacher 2009): Fachlich-inhaltliche Leistungen: Wissen, Verstehen, Erkennen, Beurteilen von Tatsachen und Zusammenhängen, Transferleistungen etc. Methodisch-strategische Leistungen: Planen, Organisieren, Exzerpieren, Nachschlagen, Ordnen, Medien einsetzen, Strategien entwickeln, Systematisieren, kreative Wege entwickeln etc. Herkunft Einstieg Note Begriffsvielfalt Kontext Dr. H. Scheiring & C.Mattheis

Grundlage für Kompetenzraster Sozial-kommunikative Leistungen: In Gruppen arbeiten, Zuhören, Argumentieren, Diskutieren, Kooperieren, Empathie zeigen, Verantwortung übernehmen, Kompromisse aushandeln, Konflikte lösen etc. Personale Leistungen: Entwicklungsfortschritte machen, Selbstvertrauen gewinnen, ein günstiges Selbstkonzept entwickeln, Selbständigkeit zeigen, Zielorientierung zeigen, Motivation zeigen, Willen zeigen, Akzeptieren anderer Meinungen, Werthaltungen aufbauen etc. Grundlage für Kompetenzraster Herkunft Einstieg Note Begriffsvielfalt Kontext Kompetenzraster: Vgl. Institut Beatenberg, aber auch deutsche Schule wie Bodenseeschule (Herr Schöll), Laborschule Bielefeld, Tübinger Innenstadtschule (Herr Friedrichsdorf), Berufliches Seminar Karlsruhe, Kerstin Klein (RS-Seminar Ludwigsburg) etc. Dr. H. Scheiring & C.Mattheis

Verändertes Schülerbild: Bewusstmachung und Entfaltung des Schülerbildes. Beschreibbar mit den Grundannehmen des reflexiven Subjekts (vgl. Groeben u.a 1998) Vier zentrale Begriffe: Reflexivität Intentionalität potentielle Rationalität potentielle Handlungsfähigkeit Herkunft Einstieg Note Begriffsvielfalt Kontext Episdemologisches Subjektmodell: Ein Subjekt besitzt die Fähigkeit zur Reflexion seines Handelns. Sein Handeln ist zielgerichtet (intentional). Potentiell verfügt ein Subjekt über Vernunft und Handlungsfähigkeit, die es beim Tun einsetzt. Was heißt dies für den Unterricht? Selbststeuerung (siehe Sacher) Unterrichtsgestaltung mit Lernanlässen z.B. in Form von Lernarrangements oder Projektarbeit Leistungsbeurteilung und Reflexion über Leistung mit dem Schüler (Selbsteinschätzung, Selbstbeurteilung etc.) im Sinne der Förderung, Beratung und Unterstützung Dr. H. Scheiring & C.Mattheis

Qualitätskriterien hinsichtlich dreier Kategorien (vgl Qualitätskriterien hinsichtlich dreier Kategorien (vgl. „Netzwerk Portfolioarbeit“ und Winter 2007) A: Planung B: Kommunikation C: Organisation A und C sind in der Praxis häufig positiv umgesetzt und schlagen sich entsprechend in der Qualität von Portfolios nieder. B ist die Achillesferse der Portfolioarbeit und wird oft stiefmütterlich behandelt. Die reflexive Praxis ist jedoch ein Kernpunkt der Portfolioarbeit. Herkunft Einstieg Note Begriffsvielfalt Kontext Qualität Kommunikation im Sinne einer Reflexion, Beratung und Förderung – vgl. systemische Kommunikation, Dialogfähigkeit bzw. horizontale Gesprächsführung Dr. H. Scheiring & C.Mattheis

Ziele: Sind klare Ziele formuliert? A: Planung B: Kommunikation C: Organisation Ziele: Sind klare Ziele formuliert? Können sich alle Beteiligten unter dem Ziel etwas vorstellen? Gegenstandsangemessenheit der Zielformulierung (SMART). Beispiel: „Ich möchte ein Portfolio zum Thema ´Wohnen´ erstellen“. „In meinem Portfolio will ich das Wohnen auf Burgen im Mittelalter beschreiben und eine spannende Geschichte dazu schreiben. Ich will zu Ostern fertig sein“. Herkunft Einstieg Note Begriffsvielfalt Kontext Qualität Flipchart: SMART: Spezifisch Messbar Attraktiv Realisierbar Terminiert (zeitlich begrenzt mit klaren Start- und Endpunkt) (Eigenes berufliches Ziel formulieren lassen; Austausch mit Nebensitzer in Murmelphase) Beispiel: siehe Folie Ziele formulieren – mit Schülern üben! z.B.: Mein Ziel für die nächsten 3 Wochen/Monate im Fach/Fächerverbund... Oder Mein Ziel für das nächste Schuljahr Oder... Dr. H. Scheiring & C.Mattheis

Selbstbestimmung und Verantwortung: A: Planung B: Kommunikation C: Organisation Selbstbestimmung und Verantwortung: An welchen Punkten können die Lernenden selbst bestimmen und Verantwortung übernehmen. Thema, Ziele, Inhalte, Zugänge, Methoden und Medien, Präsentation, Öffentlichkeit etc. Herkunft Einstieg Note Begriffsvielfalt Kontext Qualität Dr. H. Scheiring & C.Mattheis

Gestaltete Lernumgebung Ressourcen (Zeit, Betreuung, Raum, Material) A: Planung B: Kommunikation C: Organisation Gestaltete Lernumgebung Ressourcen (Zeit, Betreuung, Raum, Material) Unterrichtsbedingungen Anleitungen zur Portfolioarbeit Herkunft Einstieg Note Begriffsvielfalt Kontext Qualität Dr. H. Scheiring & C.Mattheis

Auswahl nach Kriterien. A: Planung B: Kommunikation C: Organisation Sinnvolle Sammlung und Erarbeitung von Dokumenten (für Lernprozesse und Lernergebnisse). Auswahl nach Kriterien. Klare Strukturierung und individuelle Gestaltung des Portfolios. Öffentlichkeit und Wahrnehmung. Auswertung. Herkunft Einstieg Note Begriffsvielfalt Kontext Qualität Dr. H. Scheiring & C.Mattheis

Gibt es Kommentare und Einschätzungen (Selbst- und Fremdeinschätzung)? A: Planung B: Kommunikation C: Organisation Reflexion: Werden Prozesse und Ergebnisse reflektiert? Welche Spuren finden sich im Portfolio? Dialog: Finden Gespräche über Lernen, Leistung und Entwicklung statt? Welche Spuren finden sich im Portfolio? Rückmeldung: Gibt es Kommentare und Einschätzungen (Selbst- und Fremdeinschätzung)? Welche Spuren finden sich im Portfolio? Herkunft Einstieg Note Begriffsvielfalt Kontext Qualität Wird nachher in Teil 2 geübt Dr. H. Scheiring & C.Mattheis

Reflexion, Dialog und Rückmeldung sind: A: Planung B: Kommunikation C: Organisation Reflexion, Dialog und Rückmeldung sind: der pädagogischer Kern der Portfolioarbeit, Qualitätskriterien für eine enge Fassung des Portfoliobegriffs und der Ansatzpunkt für die Leistungsbewertung. Herkunft Einstieg Note Begriffsvielfalt Kontext Qualität Reflexion, Dialog und Rückmeldung/Feedback Leistungsbewertung kann daran ansetzen Was hat sich verändert? Hat der Schüler die Rückmeldungen und neue Erkenntnisse umgesetzt? Wie hat er sie umgesetzt? ... Dr. H. Scheiring & C.Mattheis

Monologische Erkenntnis: A: Planung B: Kommunikation C: Organisation Auf der Ebene des verstehenden Beschreibens kann der Erkenntnis- und Verstehensprozess auf zwei Ebenen dargestellt werden (vgl. Mutzeck): Monologische Erkenntnis: Der Lernende konstruiert und rekonstruiert seine Ergebnisse und Einsichten. Monologisches Verstehen: Die Ergebnisse und Einsichten des Lernenden führen zu einer subjektiven Sinngebung und Interpretation beim Lehrenden. ----------------------------- Herkunft Einstieg Note Begriffsvielfalt Kontext Qualität Theorie Dr. H. Scheiring & C.Mattheis

Dialogische Erkenntnis: A: Planung B: Kommunikation C: Organisation Dialogische Erkenntnis: Aufgrund von Impulsen, Anregungen und Fragen des Lehrenden kommt der Lernende zu erweiterten und vertieften Ergebnissen und Einsichten. Dialogisches Verstehen: Die subjektive Sinngebung und Interpretation des Lernenden im Dialog-Konsens ermöglicht dem Lehrenden das Verstehen der Inhalte. Der Erkenntnis- und Verstehensprozess findet auf beiden Seiten statt. Herkunft Einstieg Note Begriffsvielfalt Kontext Qualität Theorie Dr. H. Scheiring & C.Mattheis

Einstieg in die Praxis: Teil 2 Einstieg in die Praxis: „Kommunikative Reflexion: Selbst- und Fremdeinschätzung“ Beispiel im Plenum Merkmale dieser Reflexion Wie könnte ein auf dieser Basis geführtes Gespräch aussehen? Wann und wie könnte dieser Bogen eingesetzt werden? Beispiel im Tandem Rückmeldung im Plenum: Reflexion des Leitfadens, Einsatz im Unterricht Herkunft Einstieg Note Begriffsvielfalt Kontext Qualität Theorie Praxisbeispiel zeigen Ca. 5 Minuten: Wie verläuft dieser Gesprächsfaden? Merkmale? Wie könnte ein solches Gespräch anschließend aussehen? Ca. 10 Minuten: Beispiele austeilen: In PA analysieren Reflexion dieser Art von Rückmeldung Wann einsetzbar? Veränderungswünsche? Rückmeldung im Plenum: Ca. 5 Minuten Bewertung Praxisarbeit Dr. H. Scheiring & C.Mattheis

Eine Schülerleistung würdigen; 1. Schritt: Sichtung einer Projektarbeit/Portfolioarbeit im Tandem im Hinblick auf folgende drei Kriterien Reflexion: Werden Prozesse und Ergebnisse reflektiert? Welche Spuren finden sich im Portfolio? Wo gäbe es Ansätze? Dialog: Finden Gespräche über Lernen, Leistung und Entwicklung statt? Welche Spuren finden sich im Portfolio? Wo gäbe es Ansätze? Rückmeldung: Gibt es Kommentare und Einschätzungen (Selbst- und Fremdeinschätzung)? Welche Spuren finden sich im Portfolio? Wo gäbe es Ansätze Ergebnisaustausch im 4er Team – Rückmeldung im Plenum Herkunft Einstieg Note Begriffsvielfalt Kontext Qualität Theorie Projektarbeiten austeilen In PA die Projektarbeiten analysieren Stichworte Ca. 15 Minuten Im 4er Team Plenum ca. 10 Minuten: Ergebnisse der Analysen vorstellen Eigene Erkenntnisse Gedanken, der Sie stark beschäftigt? Bewertung Praxisarbeit Dr. H. Scheiring & C.Mattheis

Kompetenzraster ©Scheiring Sach-kompetenz Grundlagen-wissen teilweise zeigen Faktenwissen zeigen, Fachbegriffe anwenden Zentrale Erkenntnisse herausarbeiten Transfer- leistungen herstellen, Prinzipien erkennen Anwendungs-leistungen in unterschied-lichen Kontexten Methoden-kompetenz Arbeitsschritte ausführen mit Anweisung, Ordnung halten mit Hilfen Zeit organisieren, Arbeitsschritte selbständig planen Arbeits-techniken kennen und anwenden Präsentations-techniken kennen und anwenden, kreativ sein Arbeits-strategien erkennen, bewerten und anwenden Sozial-kompetenz Mit anderen zusammen-arbeiten, wenn Nutzen erkennbar Mit anderen zusammen-arbeiten und eigene Ideen einbringen Arbeit mit anderen positiv beeinflussen, Interessen koordinieren konstruktiv Problem-lösungen aushandeln Konflikte erkennen und lösen, Führungsrollen einnehmen Selbst-kompetenz Gelegentlich oder unter Zwang lernen und arbeiten Interesse zeigen, verlässlich sein, Teilaufgaben übernehmen Selbständig und effektiv arbeiten, motiviert sein, Zielorientiert und flexibel sein, Selbstvertrauen zeigen Positives Selbstbild, gern Leistung zeigen, Lernfreude ausdrücken Zunehmendes Anforderungsniveau Herkunft Einstieg Note Begriffsvielfalt Kontext Qualität Theorie Kompetenzraster austeilen Bewertung Praxisarbeit Dr. H. Scheiring & C.Mattheis

Eine Schülerleistung würdigen; 2. Schritt: Versuchen Sie die vorliegende Projektarbeit/Portfolioarbeit im Tandem anhand der zur Verfügung stehenden Informationen zu würdigen. Welche Indikatoren können zu den vier Kompetenzbereichen formuliert werden („Ich kann…); maximal 3 pro Kompetenzbereich. Welchen Niveaus würden Sie die gefundenen Indikatoren zuordnen (s. Kompetenzraster)? Beispiel: „Ich kann mit Powerpoint meine Präsentation vor einem Publikum gut vorführen“ Methodenkompetenz Stufe 5). Schreiben Sie zu einem der vier Kompetenzbereiche einen Kommentar. Austausch in der 4er Gruppe – Rückmeldung im Plenum Herkunft Einstieg Note Begriffsvielfalt Kontext Qualität Theorie Tandem: 15 Minuten 4er Team: Plenum: 10 Minuten Bewertung Praxisarbeit Dr. H. Scheiring & C.Mattheis

Eine Schülerleistung würdigen; 3. Schritt: 1: Gute Reflexionen abfassen (Lerner). 2: Einen guten Dialog führen. 3: Gute Kommentare schreiben. Eine Schülerleistung im Portfolio zu würdigen muss gelernt werden. Erarbeiten Sie Kriterien für einen der drei o.a. Punkte auf (Arbeitsweise in Zweierteams). Stellen Sie Ihre Kriterien im Plenum vor. Herkunft Einstieg Note Begriffsvielfalt Kontext Qualität Theorie 10 Minuten in EA oder PA 5 Minuten im Plenum Bewertung Praxisarbeit

Es braucht keine Hochglanz-Portfolios um qualitativ gut zu arbeiten. Zusammenfassung: Leistungen in den Portfolios sind nicht gut vergleichbar. Das ist aber auch nicht das Ziel und der Sinn. Durch Portfolioarbeit lässt sich die Leistungsschere nicht schließen. Erfahrungen zeigen, dass die Leistungsschere zwischen schwächeren und stärkeren Schülern nicht zugeht. Portfolioarbeit ist kein Selbstläufer unter Schülern. Motivation und Volition sind erforderlich – sind aber höher. Es braucht keine Hochglanz-Portfolios um qualitativ gut zu arbeiten. Es gilt, die Portfolio-Arbeit für die pädagogische Praxis der „normalen“ staatlichen Schule nutzbar zu machen. Herkunft Einstieg Note Begriffsvielfalt Kontext Qualität Theorie Bewertung Praxisarbeit Dr. H. Scheiring & C.Mattheis

Eigenen, für sich passenden Feedbackbogen entwickeln Mögliches Vorgehen bei der Umsetzung in der eigenen schulischen Arbeit: Eigenen, für sich passenden Feedbackbogen entwickeln Feedbackregeln mit Schülern besprechen Qualitätskriterien mit Indikatoren für die Portfolioarbeit festlegen Feedbackbogen einsetzen Feedbackgespräch führen Qualitätszirkel Herkunft Einstieg Note Begriffsvielfalt Kontext Qualität Theorie Bewertung Praxisarbeit Dr. H. Scheiring & C.Mattheis

Becker, Kai; von der Groeben, Annemarie; Lenzen, Klaus-Dieter; Winter, Felix 2002: Leistung sehen, förder, werten. Bad Heilbrunn Brunner, Ilse, Häcker, Thomas; Winter, Felix 2006: Das Handbuch Portfolioarbeit. Konzepte, Anregungen, Erfahrungen aus Schule und Lehrerbildung. Seelze-Velber Groeben, Norbert; Wahl, Diehelm; Schlee, Jörg und Scheele, Brigitte 1988: Das Forschungsprogramm Subjektive Theorien. Tübingen Grunder, Hans-Ulrich; Bohl, Thorsten 2001 (Hrsg): Neue Formen der Leistungsbeurteilung in den Sekundarstufen I und II. Hohengehren Häcker, Thomas 2006: Portfolio: Ein Entwicklungsinstrument für selbstbestimmtes Lernen. Baltmannsweiler Sacher, Werner 2009: Leistungen entwickeln, überprüfen und beurteilen. Bewährte und neue Wege für die Primar- und Sekundarstufe. 5. überarbeitete und erweiterte Auflage. Bad Heilbrunn Winter, Felix 2004: Leistungsbewertung. Eine neue Lernkultur braucht einen anderen Umgang mit Schülerleistungen. Grundlagen der Schulpädagogik Bd. 29. Baltmannsweiler Winter, Felix 2007: Portfolioarbeit im Unterricht. Orientierungspunkte und Indikatoren. In: Pädagogik 59 (2007), H. 7-8, S. 34-39 Winter, Felix 2007: (für das Internationale Netzwerk Portfolioarbeit). Was gehört zu guter Portfolioarbeit? In: Erziehung und Unterricht Jg. 157 (2007) H. 5-6, S. 372-381 Herkunft Einstieg Note Begriffsvielfalt Kontext Qualität Theorie Bewertung Praxisarbeit Literatur