1. Forschungskolloquium des Competence Centers

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Der Sozialstaat ist finanzierbar!
Advertisements

Temporäre Spielstraßen in Schwachhausen
Anzahl der ausgefüllten und eingesandten Fragebögen: 211
Wohnsituationen von Familien
Elternfragebogen 2009 Die Auswertung ist da mit super Ergebnissen!
Vorlesung: 1 Betriebliche Informationssysteme 2003 Prof. Dr. G. Hellberg Studiengang Informatik FHDW Vorlesung: Betriebliche Informationssysteme Teil3.
Die Projektgruppe heißt Sie herzlichst willkommen
Projekt zur Evaluation, Reaktivierung vorhandener Kenntnisse und Festigung des Arbeitens mit Größen im Mathematikunterricht mit Schülern der 7. Klassen.
Telefonnummer.
Eintritte in ausgewählte arbeitsmarktpolitische Leistungen
Financial Webworks GmbH Copyright 2006 Fondstrends des Jahres 2005.
…..……………………..………….……….…………………………………………… Lösungen für eine Welt im Wandel Januar 2006.
Gefördert vom Joachim Jaudas Absolventenbefragung Friedenschule Schweinfurt 1. Welle Juli 2005.
Alterung der Gesellschaft
Statistiken und Tabellen
Rechneraufbau & Rechnerstrukturen, Folie 2.1 © W. Oberschelp, G. Vossen W. Oberschelp G. Vossen Kapitel 2.
Vorlesung: 1 Betriebliche Informationssysteme 2003 Prof. Dr. G. Hellberg Studiengang Informatik FHDW Vorlesung: Betriebliche Informationssysteme Teil2.
Werkzeug oder Spielzeug Erste Ergebnisse der TeilnehmerInnenbefragung zur Nutzung von Computer und Internet.
Differentielles Paar UIN rds gm UIN
Prof. Dr. Bernhard Wasmayr
Studienverlauf im Ausländerstudium
Seite 1 Anschub.de: Ziele und deren Evaluation Günther Gediga IwFB / Universität Münster Lüneburg,
Classification of Credit Applicants Using Data Mining. Thema.
Methoden der Politikwissenschaft Varianzanalyse Siegfried Schumann.
1 İstanbul Üniversitesi. 2 gegründet 1453 die älteste Universität der Türkei und eine der ältesten der Welt Studenten 37 Institute, 13 Schulen,
Prof. Dr. Bernhard Wasmayr VWL 2. Semester
Rating Ratingvalidierung – quantitative Validierung
AWA 2007 Natur und Umwelt Natürlich Leben
1 Status Index Politikergebnisse Management Index Reformfähigkeit Exekutivkapazität Beteiligungskompetenz Gestaltungsfähigkeit Ressourceneffizienz Internationale.
Prof. Dr. Günter Gerhardinger Soziale Arbeit mit Einzelnen und Familien Übersicht über die Lehrveranstaltung Grundlegende Bestimmungsfaktoren der Praxis.
Wirtschaftliche Situation von Arztpraxen -
Zusatzfolien zu B-Bäumen
DVDS, HANDYS UND EINKAUFSGUTSCHEINE:
Das Finanzpolitik Quiz Humboldt-Universität zu Berlin Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät Institut für Wirtschaftspolitik I Makroökonomie, Geld und Kapitalmärkte.
Eine Einführung in die CD-ROM
GBI Genios Wiso wiso bietet Ihnen das umfassendste Angebot deutsch- und englischsprachiger Literatur für die Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. Wir.
© 2005, informations-broker.netinformations-broker.net© 2005, informations-broker.netinformations-broker.net Folie-Nr Basel II: Rating verbessern.
Dokumentation der Umfrage
QS- Dekubitusprophylaxe Klinikstatistik 2007 BAQ
EU E-Government Benchmarking Capgemini 2004/2005
...ich seh´es kommen !.
Where Europe does business Lück, JDZB | Seite © GfW NRW 252 a.
Leonardo da Vinci CrediCare Abschlussworkshop 1. Oktober 2013 in Bremen Dagmar Koch-Zadi ibs e.V. 1.
Bewohnerumfrage 2009 durchgeführt vom
Wir üben die Malsätzchen
Und auch: Das Hattie-Quiz
Betriebsrätekonferenz der IG Metall - Friedrichshafen Prof. Dr. Ernst Kistler INIFES.
Die Eltern-Kind-Station am AFK BRB Möglichkeiten und Grenzen
Ertragsteuern, 5. Auflage Christiana Djanani, Gernot Brähler, Christian Lösel, Andreas Krenzin © UVK Verlagsgesellschaft mbH, Konstanz und München 2012.
Termine 2009 Jahresabschlussfeier AVN – 31. Januar Landeshegetag – 14. Februar Arbeitseinsatz am Vereinsgewässer – 14. März Anangeln am Vereinsgewässer.
Kinderferien / Kinderferien für Kinder im Vorschulalter
Freiwillige Feuerwehr Gernsbach
Szenisches Lernen Wie Theaterelemente den Unterricht bereichern
MINDREADER Ein magisch - interaktives Erlebnis mit ENZO PAOLO
Bevölkerungsentwicklung und –struktur der Stadt Bozen
Beispiel 1.4 Ein Kreditinstitut bietet folgende Varianten für die vertragliche Gestaltung eines Kontokorrentkredits an: Nettozinssatz 10 % p.a Zinssatz.
% +0,8% -7,9% -9,5% +1,1% +0,6% +1,5% +0,45% -5,5% -17,7% VRG 15-ORF -17,7% % -10,85% -2,4%
MBE MarketingBeratung Dr. Eggers Wirtschaftsstandort Alzey Ergebnisse einer Befragung der ortsansässigen Unternehmer im Auftrag der Stadt Alzey Februar2004.
Zusammengestellt von OE3DSB
Folie Beispiel für eine Einzelauswertung der Gemeindedaten (fiktive Daten)
Dokumentation der Umfrage BR P2.t Ergebnisse in Prozent n= 502 telefonische CATI-Interviews, repräsentativ für die Linzer Bevölkerung ab 18 Jahre;
Unternehmensbewertung Thomas Hering ISBN: © 2014 Oldenbourg Wissenschaftsverlag GmbH Abbildungsübersicht / List of Figures Tabellenübersicht.
Forschungsprojekt Statistik 2013 „Jugend zählt“ – Folie 1 Statistik 2013 „Jugend zählt“: Daten zur Arbeit mit Kindern und Jugendlichen.
Der Erotik Kalender 2005.
WIFO Werbeklimaindex 3. Quartal 2012 Fachgruppe Werbung und Marktkommunikation Salzburg 27. Juli 2012.
Statistische Analysen zur Situation von Frauen in Österreich
Folie Einzelauswertung der Gemeindedaten
Datum:17. Dezember 2014 Thema:IFRS Update zum Jahresende – die Neuerungen im Überblick Referent:Eberhard Grötzner, EMA ® Anlass:12. Arbeitskreis Internationale.
Monatsbericht Ausgleichsenergiemarkt Gas – November
 Präsentation transkript:

Die Schätzung von Ausfallwahrscheinlichkeiten für Handelsforderungen – Ein Performance-Vergleich 1. Forschungskolloquium des Competence Centers „Corporate Finance & Risk Management“ Stuttgart, den 27. Januar 2006 Dr. Ralph Würthwein

Um was geht es? - Nichtbanken steuern ihre Kreditausfallrisiken (Risiken aus Handelsforderungen) methodisch gesehen wie Banken vor 15 Jahren. - Banken setzen in der Bonitätsbeurteilung von Kreditnehmern moderne Risikomodelle / Ratingsysteme ein. - Als genossenschaftliche Unternehmensberatung sehen wir, welche Methoden bei den Genossenschaftsbanken Einzug halten und welche Bedürfnisse genossenschaftliche Nichtbanken haben (gestiegene Risiken aus Handelsforderungen / ZR-Geschäft). - Der Transfer der Instrumente aus der einen Welt in die andere Welt war nahe liegend.

MRV - Mitgliederrating Kreditmanagement Mitgliederförderung Refinanzierung

Vorgehensweise Standard-Logit-Modell Besonderheit Uns interessieren mehr die p als die marginalen Effekte. Praktische Erfahrung Es empfiehlt sich, eine Transformation der Kennzahlen durchzuführen. ^

Was können Ratingsysteme leisten? 70,0% 59,7% 60,0% 50,0% 49,8% 49,6% 50,0% 48,6% 40,0% 30,2% 30,0% 20,0% 10,0% 0,0% 1 Altman Z-Score RiskCalc Germany CREDITREFORM Bonitätsindex SCHUFA Kleingewerbetreibende SCHUFA Freiberufler SCHUFA Geschäftsführer/Gesellschafter Altman: Financial Ratios, Discriminant Analysis and the Prediction of Corporate Bankruptcy; Journal of Finance, 1968

Trennschärfen des BVR-II-Ratings Ergebnisse einer Validierungsstudie mit 3 großen württembergischen VR-Banken 90,0% 85,4% 79,8% 80,0% 71,7% 72,0% 70,0% 66,6% 66,9% 67,5% 59,7% 60,0% 50,0% 40,0% 30,0% 20,0% 10,0% 0,0% MS OMS Quant. TS Qual. TS Gesamt vor OR Gesamt nach OR

Ergebnisse eines kundenspezifischen MRV-Systems (Intersport-Rating) Accuracy Ratio: 83,4% 75,9% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 17,0% 20% 10% 2,7% 1,8% 0,9% 0,9% 0,9% 0% A+ A A- B+ B B- C Datenquelle: Intersport 2004

Unser Credo - Branchenübergreifende „One-Size-Fits-All“-Systeme kommen bis zu einem gewissen Punkt, sind Individualanfertigungen aber deutlich unterlegen. - Ideal: Entwicklung eines eigenen Ratingsystems auf der Basis der kundeneigenen Portfolio-Daten.

Offene Fragen - Performance-Vergleich verschiedener Ansätze Diskriminanz-Analyse, Support Vector Machines, Neuronale Netze, Logit/Probit, Bayesianische Verfahren - Statistische Eigenschaften neuronaler Netze - Ratingsysteme in Handelsverbünden Zwischen Kreditmanagement und Mitgliederförderung

Unser Angebot - Diplomarbeiten sehr interessante Daten verfügbar - Externe Promotion Finanzierung einer 50%-Stelle machbar

Intersport-Validierungsdatenbestand 1995-2001 MRV Modell A Modell B Anz. Beobachtungen 1242 Anzahl Ausfälle 41 Anteil Ausfälle 3,30% Trennschärfe 69,4% 64,3% 66,8%

Wie gut ist die Bonitätsspreizung? 0,0% 10,0% 20,0% 30,0% 40,0% 50,0% 60,0% 70,0% 80,0% Verteilung des Gesamtportfolios auf die Ratingklassen MRV 17,3% 17,7% 7,7% 10,8% 11,4% 24,2% 10,9% Modell A 7,2% 24,7% 12,2% 8,2% 14,3% 23,4% Modell B 76,5% 9,6% 5,3% 3,5% 5,1% A+ A A- B+ B B- C

Wie gut ist die Prognosefähigkeit bezogen auf die Ausfälle? 0,0% 10,0% 20,0% 30,0% 40,0% 50,0% 60,0% 70,0% 80,0% Verteilung der Ausfälle auf die Ratingklassen MRV 2,4% 4,9% 7,3% 29,3% 53,7% Modell A 14,6% 70,7% Modell B 19,5% 9,8% 34,1% A+ A A- B+ B B- C

Wie akkurat ist die Schätzung der Ausfallwahrscheinlichkeiten? 0,0% 5,0% 10,0% 15,0% 20,0% 25,0% Empirische Ausfallwahrscheinlichkeiten MRV 0,5% 1,0% 1,5% 2,1% 4,0% 16,3% Modell A 0,8% 2,0% 3,4% Modell B 1,3% 6,7% 4,5% 9,1% 22,2% A+ A A- B+ B B- C

Masterskala Nicht auffällige Mitglieder Beobachtungs-mitglieder Rating-klasse Ausfallrate Klassenbeschreibung Ampelsystem A + < 0,01% Sehr gut: höchste Bonität; nahezu kein Ausfallrisiko Nicht auffällige Mitglieder A 0,01% - 0,5% Sehr gut bis gut:geringes Ausfallrisiko A - 0,5% - 1,0% B + 1,0% - 1,8% Befriedigend bis ausreichend: Risikoelemente vorhanden, die sich bei Veränderung des wirtschaftlichen Umfelds negativ auswirken Beobachtungs-mitglieder B 1,8% - 2,6% B - 2,6% - 5% Mangelhaft: geringe Sicherheit der langfristigen Zahlungsfähigkeit Betreuungs-mitglieder C > 5,0% Ungenügend: Gefahr des Zahlungsverzugs D Trennkriterium erfüllt Ausfall, Zahlungsverzug

Mitgliederförderung Die Erfahrungen der INTERSPORT sind durchweg positiv. Die Mitglieder sind dankbar für die Unterstützung durch die Zentrale und fragen die Zertifikate aktiv nach. Der INTERSPORT lagen Mitte Mai bereits 277 Ende August bereits 632 Ende Oktober bereits 740 Bilanzen zum 31.12.2004 vor (von knapp 1.100 rechtlich selbständigen Mitgliedern). Die Mitglieder reichen ihre Bilanzen frühzeitig ein, um ihr Rating-Zertifikat zu erhalten. Ende Oktober 2005 sogar schon 70 Bilanzen aus Bilanzjahr 2005 (Bilanzstichtage Januar, Februar usw.).

MRV-Mitgliederrating für Verbundgruppen Verfasser: Dr. Ralph Würthwein Fon: (07 11) 2 22 13-26 91 Fax: (07 11) 2 22 13-73 92 eMail: Ralph.Wuerthwein@geno-consult.de Datum: 26. Januar 2006