Die EZB Stand 2. April 2013 Stephan Lindner stlindner@ipn.de.

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Aktuelle Lage der Pensionsfonds in den USA
Advertisements

Aufregung in Euroland.
EU Kommission.
JUGEND für Europa Deutsche Agentur JUGEND IN AKTION Expertentreffen Strukturierter Dialog Gustav-Stresemann-Institut Bonn.
Umfairteilen! Geld ist genug da! Juli 2013
erlassjahr.de – Entwicklung braucht Entschuldung, Carl-Mosterts-Platz 1, Düsseldorf Entschuldung als Gestaltungsaufgabe der Internationalen Finanzpolitik.
Europa Heute und Morgen.
Einflussmöglichkeiten der EZB auf die Konjunktur
ver.di Bundesvorstand Bereich Wirtschaftspolitik
Der Kapitalmarkt in der Strategie von Lissabon Ganz offensichtlich erforderlich sind Fortschritte im Bereich der Portfoliobeschränkungen für die Anlagetätigkeit.
Geldpolitik in Europa - EZB und EWWU
Leitbild „Nachhaltige Entwicklung“– Anspruch und Wirklichkeiten
Wirtschaft Technologie Umwelt Vorstand Wilfried Kurtzke Konjunktur: Aufschwung ohne breite Grundlage Einkommen, Nachfrage, Arbeitsplätze Kollektive Arbeitszeitverkürzung.
Die Ursachen der makroökonomischen Ungleichgewichte in der Eurozone und die wirtschaftspolitischen Konsequenzen Referat zur Tagung der Akademie für Politische.
Quiz zum Thema: Organe der Europäischen Union.
Ifo Institut – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung an der Universität München Fiskalunion: Illusion der Zentralisten? Prof. Dr. Kai Carstensen ifo.
Was ist Europa? Eine Einführung.
Der Aufbau der EU Die Organe.
Der Vertrag von Lissabon
Eislers Aktualität Symposion, Berlin, den 6. September 2012.
Wie eine 100-Dollar-Note aussieht, ist bekannt.
Fiskalunion – Illusion der Zentralisten?
Wer – Was – Wann .. Tun? Aufbauend auf ..\..\no\wirtschaft.pptx
ARTEN VON WIRTSCHAFTSPOLITIK
Bereiche der Wirtschaftspolitik
Arnold, Bachelor-Studienphase-2-Info1 Schwerpunktmodul Finanzmärkte Bachelor Studienphase 2 Phase-2-Info
Wofür stehen FREIE WÄHLER ?. Bürger ernst nehmen Erfahrungen aus über 60 Jahren kommunaler Basisarbeit mit Mitgliedern Mensch im Mittelpunkt unserer.
D ACH V ERBAND S CHWEIZERISCHER P ATIENTENSTELLEN DVSP SwissHTA – Mögliche Nutzen und Erwartungen aus Sicht der Patientenorganisationen Jean-François Steiert.
So profitiert Österreich Mit der SPÖ zur Top-5 Wirtschaftsnation – der Entwurf zum neuen Wirtschaftsprogramm Christoph Matznetter, Budget- und Finanzsprecher.
SS 2010 © Prof. Dr. Friedrich Schneider, University of Linz, AUSTRIA1 10. Anhang: EU - Russland / Ukraine / Türkei als Mitglieder in der EU: Utopie oder.
Ideologie und Wirklichkeit Von der Finanzarktkrise zur Schuldenkrise
Globale Institutionen und Vereinigungen
Organe der Europäischen Union
Anatomie der Finanzkrise
The Lender of Last Resort
Die Ratingagenturen entmachten Alternative Formen von Staatsfinanzierung Karin Küblböck,
Präsentiert von Christian Meder und Michael Zynga
EWS II EWS II.
Wer rettet den EURO?.
Chronik der Finanzkrise
Das Eurosystem.
Inhalt Die Forderung der Initiative Die heutige Situation Erfolgreiche SNB – starke Schweiz Folgen der Gold-Initiative Vier Gründe für ein NEIN Breite.
Arnold, Bachelor-Studienphase-2-Info1 Schwerpunktmodul „Finanzmärkte“ Bachelor Studienphase 2 Phase-2-Info
Festung Europa? Die Einwanderungs- und Flüchtlingspolitik
Der Policy-Prozess in der EU
Einige Besonderheiten der schweizerischen Vollgeld-Initiative Dr. Reinhold Harringer, St.Gallen Zur Ausgangslage in der Schweiz Teil 2 der Vollgeldinitiative:
Geldpolitik in Europa - EZB und EWWU
Die Rolle der Zentralbanken
Armutsgefährdung in Deutschland Kinder 15,7 % (arm) jährige Männer 16 % Frauen 18 % Alleinerziehende 35,2 % Erwerbslose 69,2 % Beschäftigte.
Zukunft des EU-Legislativverfahrens und seiner Darstellung IRIS 2007 Salzburg 22. Februar 2007 Pascale Berteloot Amt für Veröffentlichungen der EU.
EZB und Geldpolitik des Eurosystems
Politik in der Demokratie - Leben ist nicht Schicksal Einige Thesen zur Reflexion und Diskussion über Politische Bildung von Andi Gross Pädagogische Hochschule.
Die programmatische Entwicklung der SPÖ seit 1978.
Geld und Vertrauen.
Nachfrageorientierte Wirtschaftspolitik
2010 SOLL ES AUFWÄRTS GEHEN Vertrauen ist wichtig!
Aktuelle Herausforderungen für die europäische Geldpolitik
Geldpolitik in Europa - EZB und EWWU
Lastenverteilung der Energiewende Interdisziplinäre Tagung „Soziale Ungleichheiten – Herausforderungen für die Umweltpolitik“ Frankfurt am Main,
Wie funktioniert das heutige Geld- und Finanzsystem? Einführung.
Österreichs schwieriger Weg zur Inklusion Impulsreferat im Rahmen des Trialoges der Lebenshilfe Österreich St. Pölten, 17. November Dr. Erwin Buchinger.
Magisches Viereck.
Gas Geld in der Volkswirtschaft Quelle: Eckart D. Stratenschulte: Wirtschaft in Deutschland, Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 2006.
Peter O. Kölle A member of HVB Group Unternehmerische Chancen in Russland – Erfahrungsbericht aus dem Finanzsektor Wirtschaftliche.
Die Konferenz von Bandung Julia Schieffer. Wer? Erste Afro-Asiatische Konferenz vom 18. bis 24. April 1955 in Bandung (Indonesien) 23 asiatische und 6.
SPEZIALISIERUNG: GELD- UND KONJUNKTUR Dr. Elisabeth Springler.
WAS WILL DIE VOLLGELD-INITIATIVE? UND WIESO WIR DAVON BETROFFEN SIND!
Vertiefungsfach Geld, Kredit und Finanzierung Money, Credit, and Finance Masterprogramm Volkswirtschaft Guido Schäfer 9. Juni 2016.
Wie funktioniert das eigentlich mit den Staatsanleihen?
Schwerpunktmodulgruppe „Finanzmärkte“ Bachelor Studienphase 2
 Präsentation transkript:

Die EZB Stand 2. April 2013 Stephan Lindner stlindner@ipn.de

Das Problem Die EZB und andere große Zentralbanken erzeugen derzeit viel Geld zu Gunsten der Finanzindustrie. Gleichzeitig wird versucht bei den Menschen mit keinem oder nur geringem Einkommen und Vermögen möglichst viel davon wieder einzusammeln. Dies führt einerseits zu neuen, noch verheerenderen Blasen an den Vermögensmärkten, andererseits zu einer weiter wachsenden Kluft zwischen arm und reich. Stephan Lindner stlindner@ipn.de

Gliederung Grundsätzliches zur EZB Geld für die Finanzindustrie Austerität für die Menschen Forderungen Stephan Lindner stlindner@ipn.de

Grundsätzliches zur EZB Stephan Lindner stlindner@ipn.de

Grundlegendes Konzipiert und gegründet zur Hochzeit des Neoliberalismus (marktkonform) Vorbild Deutsche Bundesbank Vor allem auf Preisstabilität verpflichtet Hohes Maß an Autonomie von demokra-tischen Entscheidungsprozessen („Unabhängigkeit“) Stephan Lindner stlindner@ipn.de

Politischer Einfluss Unabhängig von politischen Weisungen Teil der G20, die beschlossen hat, keine Großbank mehr pleite gehen zu lassen Zum Teil auch bei EU-Gipfeln und EU-Ministerrunden (z.B. Eurogruppe) vertreten Stephan Lindner stlindner@ipn.de

Verflechtungen mit Finanzbranche Vorstandsvorsitzender Mario Draghi früher Europa-Chef bei Goldman Sachs Vorstandsmitglied Peter Praet vorher Chefökonom bei Fortis Bank nationale Zentralbanken spielten wichtige Rolle bei Durchsetzung der nationalen Banken-Rettungspakete Stephan Lindner stlindner@ipn.de

Das Herz der EZB schlägt im Takt der Finanzmärkte 1 Stephan Lindner stlindner@ipn.de

Das Herz der EZB schlägt im Takt der Finanzmärkte Stephan Lindner stlindner@ipn.de

Geld für die Finanzindustrie Stephan Lindner stlindner@ipn.de

Direkte Maßnahmen zu Gunsten von Banken Leitzins auf mittlerweile nur noch 0,75% gesenkt Anforderungen an Kreditsicherheiten rapide gesenkt Kreditlaufzeiten auf bis zu drei Jahre verlängert vergebene Kreditmengen ohne Begrenzung Stephan Lindner stlindner@ipn.de

Die Aktiv-Seite der EZB-Bilanz Stephan Lindner stlindner@ipn.de

Austerität für die Menschen Stephan Lindner stlindner@ipn.de

Durchsetzung von Austerität Hardliner in der Troika, die Kredite nur gegen Verpflichtung zur Austerität vergibt und deren Kredite vor allem dem Bailout der Gläubiger und der Rekapitalisierung von Banken dienen ohne adäquate Gegenleistungen. Aufkauf von Staatsanleihen nur gegen Verpflichtung zur Austerität Letzteres mittlerweile institutionalisiert als Outright Monetary Transactions (OMT) Stephan Lindner stlindner@ipn.de

Die Europäische Austeritätspyramide Stephan Lindner stlindner@ipn.de

Forderungen Stephan Lindner stlindner@ipn.de

Forderungen I Bürgeraudit, mit dem untersucht wird, was die EZB alles zu Gunsten der Finanzindustrie unternommen hat und wer darunter zu leiden hat. Auch die EZB muss sich an Schuldenerlassen beteiligen. Die unbegrenzte Kreditvergabe an Banken ohne angemessene Sicherheiten muss gestoppt werden. Für bankrotte Banken muss es ein gerechtes Insolvenzverfahren geben. Stephan Lindner stlindner@ipn.de

Forderungen II Das Ziel von Geldpolitik muss breiter definiert werden und darf sich nicht nur vor allem auf Preisstabilität beschränken, sondern muss auch nachhaltiges Wirtschaften umfassen (inklusive des ökologischen Umbaus, von Vollbeschäftigung und der Stabilität des Finanzsystems). In diesem Rahmen muss es auch die Möglichkeit für direkte Kredite an den Staat geben. Alles muss demokratischer und transparenter werden. Stephan Lindner stlindner@ipn.de