Übung Baubetrieb / Baumanagement – 3

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Gerne unterbreite ich Ihnen ein konkretes Angebot
Advertisements

Mitbewerbervergleich Halbleiterschütze - Carlo Gavazzi
Anzahl der ausgefüllten und eingesandten Fragebögen: 211
Übung zur Terminplanung
Gruppenwettbewerb. Gruppenwettbewerb Aufgabe G1 (8 Punkte)
Vorlesung: 1 Betriebliche Informationssysteme 2003 Prof. Dr. G. Hellberg Studiengang Informatik FHDW Vorlesung: Betriebliche Informationssysteme Teil3.
Tragwerklehre Übung 01 – WS 09/10 Peter Schulz- Owart
Klaus-G. Westphal von der Industrie- und Handelskammer Braunschweig öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für Straßenverkehrstechnik.
Lehrstuhl Baugrund-Grundbau GHJ Geotechnik-Umwelttechnik Universität Dortmund Karlsruhe, Heilbronn Optimierung von Abbruch und Verwertung Prof. Dr.-Ing.
Beprobung von Bauschuttrecyclinganlagen
Modelle und Methoden der Linearen und Nichtlinearen Optimierung (Ausgewählte Methoden und Fallstudien) U N I V E R S I T Ä T H A M B U R G November 2011.
1 JIM-Studie 2010 Jugend, Information, (Multi-)Media Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg (LFK) Landeszentrale für Medien und Kommunikation.
Erstsemester- einführung 2012 Skriptbestellung und Co
Prof.Dr.S. Albers Prof. Dr. Th. Ottmann
Feuerwehrverband Ostfriesland e.V.
Übung Baubetrieb / Baumanagement
Übung Baubetrieb / Baumanagement – 3
Vorlesung: 1 Betriebliche Informationssysteme 2003 Prof. Dr. G. Hellberg Studiengang Informatik FHDW Vorlesung: Betriebliche Informationssysteme Teil2.
Prof. Dr. Bernhard Wasmayr
Kanalisation und Regenentlastungsbauwerke
Nachtrag zur Sprechstunde:
Klausur am :00 bis 13:00 Hörsaal Loefflerstraße und Hörsaal Makarenkostraße.
Prof. Dr. Bernhard Wasmayr VWL 2. Semester
allgemeine Hochschulreife technisches Fachwissen/ Allgemeinbildung Erfindungsreichtum Gute Fachkenntnisse in Mathematik und Physik Optimale Umsetzung.
AWA 2007 Natur und Umwelt Natürlich Leben
Vorstellung Dr. Roland Düsing Prof. Dr. Marion Steven Sekretariat:
hier: Bestimmung der Schornsteinhöhe für kleinere Feuerungsanlagen
Lernziel: Kommunikation bei Großschadenlagen
20:00.
Vorlesung: „Einführung in die Industriesoziologie“ SoSe 2013 Bachelor WiWi, Modul 3: Produktion und Arbeit Prof. Dr. Hartmut Hirsch-Kreinsen Lehrstuhl.
S.U.U.M.A. Konzept zum sicheren und umweltverträglichen Umgang mit Materialien und Abfällen beim Betrieb und bei der Wartung von Offshore-Windenergieanlagen.
Institut für Kartographie und Geoinformation Prof. Dr. Lutz Plümer Diskrete Mathematik II Vorlesung 1 SS 2001 Algorithmus von Dijkstra.
Übungsthema 4 Sicherung von Arbeitsstellen (Baustellen)
Brandschutznachweis gem. § 11 BauVorlV
Checkliste ü für den Umbau von Chemieanlagen und Anlagen der Prozessindustrie (brownfield-Anlagen)
Nationale Service Organisation für Kältetechnik
Fördermittel (Übersicht)
Feuerwehr im Straßenverkehr
Fairer Handel schafft gutes Klima Öffentliches Beschaffungswesen Dietmar Lenz 86. Weltladenkonferenz, Götzis, 16. Februar 2008.
Mehr zum Testen von Hypothesen
… der BZB Krefeld für Lehrgangsteilnehmer
technical rider vertical drums BGVC1 Sil 3
Ertragsteuern, 5. Auflage Christiana Djanani, Gernot Brähler, Christian Lösel, Andreas Krenzin © UVK Verlagsgesellschaft mbH, Konstanz und München 2012.
IT-TRENDS Informationslogistik
Präsentation- Projektstudium Bauwirtschaft & Baubetrieb ARGE 6
Das Fach TECHNIK in der Realschule
PRO:CONTROL Ziel des Moduls Arbeitspakete
Vorlesung Mai 2000 Konstruktion des Voronoi-Diagramms II
Symmetrische Blockchiffren DES – der Data Encryption Standard
Großer Altersunterschied bei Paaren fällt nicht auf!
MINDREADER Ein magisch - interaktives Erlebnis mit ENZO PAOLO
Maturajahrgang 2014/15 Information für die 5. Klassen
Elektrische Anlagen und Betriebsmittel
Schlechte Verbindung? was tun? P ke ve lus e au er St ecke a t r t f d r.
Besondere Kapitel der Verkehrsicherheit
Nichtraucherschutzgesetz
Dokumentation der Umfrage BR P2.t Ergebnisse in Prozent n= 502 telefonische CATI-Interviews, repräsentativ für die Linzer Bevölkerung ab 18 Jahre;
Konstruktionstechnik WS 2009/10
ERFA Tagung Arbeitssicherheit 2010/11
5.8 Lernerfolgskontrolle 5
Diplomarbeit Max Mustermann
8. Öffentlichkeitsveranstaltung Bau Kompetenz München
8. Differentialrententheorie
Dr. Bernd Schütze, Gesellschaft für klinische Dienstleistungen
1 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest KIM-Studie 2014 Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg (LFK) Landeszentrale für Medien und Kommunikation.
Musterplan 1 Arbeitsstellen auf Geh- und / oder Radwegen, abgeleitet aus RSA-95, Regelplan B II / 1 Kurzbezeichnung für die Varianten in der RSA 95 Maß.
Beschaffungsmengen und Einflussfaktoren
Warum Schulung jetzt? - Neuer DSB
Vorstand Arbeitsgestaltung und Gesundheitsschutz Rechtsgrundlagen im Arbeits- und Gesundheitsschutz: Vom Gesetz zur Technischen Regel Manfred Scherbaum,
1_Kindergarten Bestand IST-SITUATION Das Gebäude war früher die alte Schule und wurde 1969 als Kindergarten adaptiert und erweitert. Der Kindergarten umfasst.
 Präsentation transkript:

Übung Baubetrieb / Baumanagement – 3 Übung Baubetrieb / Baumanagement – 3. Semester Baustelleneinrichtungsplanung

Ziele der Baustelleneinrichtungsplanung Die Baustelleneinrichtungsplanung hat für die Herstellung einer baulichen Anlage zum Ziel, dass während des eigentlichen Bauprozesses Arbeitskräfte, Material, Geräte, Maschinen, Lagerflächen, Verkehrsflächen etc. am richtigen Ort, zum richtigen Zeitpunkt sowie in der richtigen Menge und Qualität zur Verfügung stehen. Art & Größe  Mengen

Aufgaben der Baustelleneinrichtungsplanung Sicherung optimaler Prozessabläufe zur Wahrung der vorgesehenen Qualität, Zeit und Kosten Reduzierung von Leistungsspitzen Nutzung der örtlichen Gegebenheiten Beachtung aller Einflussgrößen unter Berücksichtigung von Sicherheit, Gesundheitsschutz und Umweltbelangen

Elemente der Baustelleneinrichtung Die Baustelleneinrichtung setzt sich im Wesentlichen aus den nachfolgenden Bestandteilen zusammen: Baustraße, Baustellenzu- und Ausfahrten Lager- und Bearbeitungsplätze Unterkünfte, Sanitäreinrichtungen und Magazine Geräte und Maschinen Strom- Wasserversorgung und Abfallwirtschaft Absperrungen

Elemente der Baustelleneinrichtung 1. Baustraße, Baustellenzu- und Ausfahrten Transport von Baustoffen, Bauhilfsstoffen und Einbauteilen von ihrem Lagerungsort zu ihrer Einbaustelle innerhalb der Baustelle An- und Abfuhr von Maschinen, Baustoffen, Bauhilfsstoffen und Einbauteilen zu/von der Baustelle Externe Anforderungen (An- und Abfuhr): Optimale Transportsicherheit (Anbindung an Nebenstraßen, Kreuzung mit Hauptverkehr meiden) Minimaler Straßenaufwand bei optimaler Verkehrsführung Geringe Belastung des Verkehrs (Belastbarkeit der öffentlichen Straßen prüfen)

Elemente der Baustelleneinrichtung 2. Lager- und Bearbeitungsplätze Es sind in Abhängigkeit vom Bauvorhaben und der einzubauenden Materialien (Schüttgut, Fließgut, Stückgut) Lagerflächen auf dem Baustellengelände vorzusehen Der für einen störungsfreien Ablauf der Bauausführung notwendige Vorrat bestimmt sich durch den Tagesverbrauch eine Reservemenge und die Anlieferungsmenge

Elemente der Baustelleneinrichtung 3. Unterkünfte, Sanitäreinrichtungen und Magazine Die Sozialeinrichtungen einer Baustelle bestehen aus Tages- und Wohnunterkünften für das gewerbliche Personal, den Räumlichkeiten für die Bauleitung und die Angestellten, sowie den Sanitäranlagen. Verwendet werden i.d.R. doppelwandige isolierte Baracken oder Container, die nicht im Schwenkbereich des Krans angeordnet sind. Zu beachten sind die Richtlinien der Arbeitsstättenverordnung.

Elemente der Baustelleneinrichtung 3. Unterkünfte, Sanitäreinrichtungen und Magazine In Abhängigkeit der Baumaßnahme (Personalstärke) sind folgende Unterkünfte vorzusehen: Tagesunterkünfte der Belegschaft (Pausenaufenthalt) Wasch- und Toilettenräume Büro der Bauüberwachung (Auftraggeber) Bauleiterbüro (Auftragnehmer) Polierbüro Sanitätsräume (> 50 AK) Wohnunterkünfte (Großbaustellen) Betonlabors (Großbaustellen)

Elemente der Baustelleneinrichtung 4. Geräte und Maschinen Geräte bzw. Maschinen der Baustelleneinrichtung dienen grundsätzlich dem Betrieb der gesamten Baustelle und werden nicht ausschließlich für eine bestimmte Leistung eingesetzt. Hierzu zählen im wesentlichen: Turmdrehkrane (evtl. Mobilkrane) Bauaufzüge oder Förderbänder Gabelstapler bzw. Radlader Betonpumpen Kreissägen

Elemente der Baustelleneinrichtung Geräte und Maschinen - Turmdrehkrane (TDK) Der TDK eines der wichtigsten BE-Elemente im Hochbau. Er übernimmt sowohl Transporte in vertikaler als auch in horizontaler Richtung. Einflussfaktoren auf die Hubleistung Art (TDK mit Verstellausleger, TDK mit Katzausleger, Kletterkrane, stationär oder schienengebunden) Leistungsmerkmale wie Auslegerlänge, Hakenhöhe, Lastmoment, Aufstellfläche

Elemente der Baustelleneinrichtung Geräte und Maschinen - Positionierung des Krans Sicherheitsabstände Abstand zur Baugrube durch Standfestigkeit des Bodens bestimmen Abstand zu Bauwerken, Gerüsten, Anlagen und gelagerten Baustoffen muss mindestens 0,5 m betragen Stromführende Leitungen und Aufenthaltsbereiche außerhalb des Schwenkbereichs Schwenkbereich über Lager und Bauwerk Höhe (Nachbarbebauung bzw. Bauwerk zzgl. 3,00 m Reservehöhe) In der Nähe von Stromanschlüssen

Elemente der Baustelleneinrichtung 4. Geräte und Maschinen – Dimensionierung eines Krans Ermittlung der größten Last (z.B. Betonkübel, Steinplatte, Schalelement) Bestimmung der maximal benötigten Ausladung (Abstand Kran zum Gebäude + Gebäudetiefe + Reservelänge) Ermittlung des max. Lastmoments Wahl eines Krans mit dem erforderlichen Kranmoment

Elemente der Baustelleneinrichtung 5. Strom-, Wasserversorgung und Abfallwirtschaft Einsatz Antrieb von Geräten und Maschinen Beleuchtung (Sicherheit) Kommunikation (EDV, Telefon) Bestimmungen Verband der Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik (VDE) Unfallverhütungsvorschriften (UVV) Technische Anschlussbedingungen (TAB) Baustellenstrom kann zu günstigeren Tarifen bezogen werden!

Elemente der Baustelleneinrichtung 5. Strom-, Wasserversorgung und Abfallwirtschaft – Rahmenbedingungen Vorgaben des Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz der sortenreinen Sammlung (verschiedene Container) Eindeutige Kennzeichnung der Container (Farben, Beschilderung) Kontrollinstanz (z.B. Polier) Schutz vor Fremdeinwurf Verantwortung für die Entsorgung bis zur Deponierung (Haftung)

Elemente der Baustelleneinrichtung 5. Strom-, Wasserversorgung und Abfallwirtschaft – Exemplarische Entsorgungskosten Holz 40 €/m³ Stahlbeton 18 €/m³ Metall 70 €/t Entsorgung von Schadstoffen 250 €/m³ Dämmung 25 €/m³ Gemischte Materialien 200 €/m³

Elemente der Baustelleneinrichtung 6. Absperrung – Arten Absperrungen sind generell erforderlich, um dass Baugelände gegen den Zutritt Unbefugter zu schützen (Schutz vor Gefahren, Störung des Betriebes, Diebstahl). geschlossen als Bauzaun aus Holz (Sicht- oder Staubschutz) offen aus Bauzaunelementen (Metall) Öffentliche Flächen Polizeiliche Genehmigung und Besonderer Schutz der Verkehrsteilnehmer Kenzeichnung der Baustelle (Schilder) Absperrung der Baustelle (Schranken, Baken, Leinen) Verkehrsführung (frühzeitige Ankündigung, Umleitungen) Verkehrsregelung (Verkehrszeichen, Warnflaggen)

Baustelleneinrichtungsplan

Baustelleneinrichtungsplan - Baustraßen

Baustelleneinrichtungsplan - Container

Baustelleneinrichtungsplan - Krane

Baustelleneinrichtungsplan - Lagerflächen

Baustelleneinrichtungsplan - Absperrung

Baustelleneinrichtungsplan – Wasser & Strom

Übungsaufgabe 1

Übungsaufgabe 1 gefüllter Betonkübel: Betongewicht 500 l x 2,6 kg/l = 1.300 kg Kübeleigengewicht 250 kg Summe: 1.550 kg Maximales Lastgewicht: Fertigteiltreppe mit 2,0 t Aber: Maßgebliche Lastgewicht ist auch vom Einbauort abhängig

Übungsaufgabe 1 erforderliche Auslegerlänge: l1 = 35,00 m (aus Zeichnung) l2 = 29,00 m 9,00 m (Abstand Kranachse-Gebäude) + 20,00 m (aus Zeichnung) erf l = √(35² + 29²) + Reservelänge = 45,45 m + 3,0 m = 48,45 m erforderliches Lastmoment: max. Lastgewicht x Auslegerlänge = 2,0 t x 48,45 m = 96,9 tm

Übungsaufgabe 1 erforderliche Hakenhöhe: Baukörper: h= 24 m Nachbargebäude: h = 40 m Entfernung Kran – Nachbargebäude ca. 45 m < 48,45 m !!! Maßgebende Höhe ist somit die Gebäudehöhe des Nachbargebäudes mit h = 40,00 m erforderliche Hakenhöhe: 40,00 m + 8,00 m (Reservehöhe) = 48,0 m

Übungsaufgabe 1 gewählt: Krantyp 2 Begründung: Lastmoment: 2,4 t x 50 m = 120 tm > erf Lastmoment (96,90 tm) max. Hakenhöhe: 63,8 m > erf. Hakenhöhe (48,00 m)

Übungsaufgabe 1 Baugrubenfläche: (20,00 + 2 x 4,00) x (50,00 + 2 x 4,00) = 1.624,00 m² Mutterbodenmenge ges.: 1.624,00 x 0,30 m = 487,20 m³ Abzug Baukörper: 50,00 m x 20,00 m x 0,30 m = 300,00 m³ Lagermenge: 487,20 – 300,00 = 187,00 m³

Übungsaufgabe 1 Breite der Mietenböschung: b = 1,0 (Höhe) / tan 60° -> b x Tan 60 ° = 1,0 m b = 0,58 m Breite der Miete mit 1m Höhe: b = 6,00 m (max. Breite) – 2 x b (Böschung) = 6,00 – 2 x 0,58 m = 4,84 m

Übungsaufgabe 1 Volumen / lfdm Miete: V = (4,84 + 6,00) / 2 x 1,00 m (Höhe) x 1,00 m (Breite) = 5,42 m³ Spezifischer Flächenbedarf: C = 5,43 m³ / 6,00 m² = 0,903 m³/m² Grundfläche der Miete: A erf = (187,20 m³ x 1,20 (Auflockerungsfaktor)) / 0,903 m³/m² = 248,77 m²

Übungsaufgabe 1 bei einer Mietenbreite von 6 m: l (Miete) = 248,77 m² / 6,00 m = 41,46 m Gewählte Mietenabmessungen: 42,00 m x 6,00 m

Übungsaufgabe 1

Übungsaufgabe 1

Übungsaufgabe 1

Übungsaufgabe 1

Übungsaufgabe 1

Übungsaufgabe 1

Übungsaufgabe 1

Übungsaufgabe 2 Prüfen, optimieren und ggf. ergänzen Sie den vorliegenden fehlerhaften Baustelleneinrichtungsplan.

Übungsaufgabe 2 Prüfen Sie den fehlerhaften Baustelleneinrichtungsplan.

Download der Übungsunterlagen Per Download ab heute bereitgestellt bis Montag, 31.01.2011 Linkadresse des Depotservers der TU Dortmund: https://depot.tu-dortmund.de Passwort der heutigen Übung: XXXXX

Fragen oder Anregungen? Nächste Vorlesung: Mi, 02.02.2011