Übung Baubetrieb / Baumanagement – 3 Übung Baubetrieb / Baumanagement – 3. Semester Baustelleneinrichtungsplanung
Ziele der Baustelleneinrichtungsplanung Die Baustelleneinrichtungsplanung hat für die Herstellung einer baulichen Anlage zum Ziel, dass während des eigentlichen Bauprozesses Arbeitskräfte, Material, Geräte, Maschinen, Lagerflächen, Verkehrsflächen etc. am richtigen Ort, zum richtigen Zeitpunkt sowie in der richtigen Menge und Qualität zur Verfügung stehen. Art & Größe Mengen
Aufgaben der Baustelleneinrichtungsplanung Sicherung optimaler Prozessabläufe zur Wahrung der vorgesehenen Qualität, Zeit und Kosten Reduzierung von Leistungsspitzen Nutzung der örtlichen Gegebenheiten Beachtung aller Einflussgrößen unter Berücksichtigung von Sicherheit, Gesundheitsschutz und Umweltbelangen
Elemente der Baustelleneinrichtung Die Baustelleneinrichtung setzt sich im Wesentlichen aus den nachfolgenden Bestandteilen zusammen: Baustraße, Baustellenzu- und Ausfahrten Lager- und Bearbeitungsplätze Unterkünfte, Sanitäreinrichtungen und Magazine Geräte und Maschinen Strom- Wasserversorgung und Abfallwirtschaft Absperrungen
Elemente der Baustelleneinrichtung 1. Baustraße, Baustellenzu- und Ausfahrten Transport von Baustoffen, Bauhilfsstoffen und Einbauteilen von ihrem Lagerungsort zu ihrer Einbaustelle innerhalb der Baustelle An- und Abfuhr von Maschinen, Baustoffen, Bauhilfsstoffen und Einbauteilen zu/von der Baustelle Externe Anforderungen (An- und Abfuhr): Optimale Transportsicherheit (Anbindung an Nebenstraßen, Kreuzung mit Hauptverkehr meiden) Minimaler Straßenaufwand bei optimaler Verkehrsführung Geringe Belastung des Verkehrs (Belastbarkeit der öffentlichen Straßen prüfen)
Elemente der Baustelleneinrichtung 2. Lager- und Bearbeitungsplätze Es sind in Abhängigkeit vom Bauvorhaben und der einzubauenden Materialien (Schüttgut, Fließgut, Stückgut) Lagerflächen auf dem Baustellengelände vorzusehen Der für einen störungsfreien Ablauf der Bauausführung notwendige Vorrat bestimmt sich durch den Tagesverbrauch eine Reservemenge und die Anlieferungsmenge
Elemente der Baustelleneinrichtung 3. Unterkünfte, Sanitäreinrichtungen und Magazine Die Sozialeinrichtungen einer Baustelle bestehen aus Tages- und Wohnunterkünften für das gewerbliche Personal, den Räumlichkeiten für die Bauleitung und die Angestellten, sowie den Sanitäranlagen. Verwendet werden i.d.R. doppelwandige isolierte Baracken oder Container, die nicht im Schwenkbereich des Krans angeordnet sind. Zu beachten sind die Richtlinien der Arbeitsstättenverordnung.
Elemente der Baustelleneinrichtung 3. Unterkünfte, Sanitäreinrichtungen und Magazine In Abhängigkeit der Baumaßnahme (Personalstärke) sind folgende Unterkünfte vorzusehen: Tagesunterkünfte der Belegschaft (Pausenaufenthalt) Wasch- und Toilettenräume Büro der Bauüberwachung (Auftraggeber) Bauleiterbüro (Auftragnehmer) Polierbüro Sanitätsräume (> 50 AK) Wohnunterkünfte (Großbaustellen) Betonlabors (Großbaustellen)
Elemente der Baustelleneinrichtung 4. Geräte und Maschinen Geräte bzw. Maschinen der Baustelleneinrichtung dienen grundsätzlich dem Betrieb der gesamten Baustelle und werden nicht ausschließlich für eine bestimmte Leistung eingesetzt. Hierzu zählen im wesentlichen: Turmdrehkrane (evtl. Mobilkrane) Bauaufzüge oder Förderbänder Gabelstapler bzw. Radlader Betonpumpen Kreissägen
Elemente der Baustelleneinrichtung Geräte und Maschinen - Turmdrehkrane (TDK) Der TDK eines der wichtigsten BE-Elemente im Hochbau. Er übernimmt sowohl Transporte in vertikaler als auch in horizontaler Richtung. Einflussfaktoren auf die Hubleistung Art (TDK mit Verstellausleger, TDK mit Katzausleger, Kletterkrane, stationär oder schienengebunden) Leistungsmerkmale wie Auslegerlänge, Hakenhöhe, Lastmoment, Aufstellfläche
Elemente der Baustelleneinrichtung Geräte und Maschinen - Positionierung des Krans Sicherheitsabstände Abstand zur Baugrube durch Standfestigkeit des Bodens bestimmen Abstand zu Bauwerken, Gerüsten, Anlagen und gelagerten Baustoffen muss mindestens 0,5 m betragen Stromführende Leitungen und Aufenthaltsbereiche außerhalb des Schwenkbereichs Schwenkbereich über Lager und Bauwerk Höhe (Nachbarbebauung bzw. Bauwerk zzgl. 3,00 m Reservehöhe) In der Nähe von Stromanschlüssen
Elemente der Baustelleneinrichtung 4. Geräte und Maschinen – Dimensionierung eines Krans Ermittlung der größten Last (z.B. Betonkübel, Steinplatte, Schalelement) Bestimmung der maximal benötigten Ausladung (Abstand Kran zum Gebäude + Gebäudetiefe + Reservelänge) Ermittlung des max. Lastmoments Wahl eines Krans mit dem erforderlichen Kranmoment
Elemente der Baustelleneinrichtung 5. Strom-, Wasserversorgung und Abfallwirtschaft Einsatz Antrieb von Geräten und Maschinen Beleuchtung (Sicherheit) Kommunikation (EDV, Telefon) Bestimmungen Verband der Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik (VDE) Unfallverhütungsvorschriften (UVV) Technische Anschlussbedingungen (TAB) Baustellenstrom kann zu günstigeren Tarifen bezogen werden!
Elemente der Baustelleneinrichtung 5. Strom-, Wasserversorgung und Abfallwirtschaft – Rahmenbedingungen Vorgaben des Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz der sortenreinen Sammlung (verschiedene Container) Eindeutige Kennzeichnung der Container (Farben, Beschilderung) Kontrollinstanz (z.B. Polier) Schutz vor Fremdeinwurf Verantwortung für die Entsorgung bis zur Deponierung (Haftung)
Elemente der Baustelleneinrichtung 5. Strom-, Wasserversorgung und Abfallwirtschaft – Exemplarische Entsorgungskosten Holz 40 €/m³ Stahlbeton 18 €/m³ Metall 70 €/t Entsorgung von Schadstoffen 250 €/m³ Dämmung 25 €/m³ Gemischte Materialien 200 €/m³
Elemente der Baustelleneinrichtung 6. Absperrung – Arten Absperrungen sind generell erforderlich, um dass Baugelände gegen den Zutritt Unbefugter zu schützen (Schutz vor Gefahren, Störung des Betriebes, Diebstahl). geschlossen als Bauzaun aus Holz (Sicht- oder Staubschutz) offen aus Bauzaunelementen (Metall) Öffentliche Flächen Polizeiliche Genehmigung und Besonderer Schutz der Verkehrsteilnehmer Kenzeichnung der Baustelle (Schilder) Absperrung der Baustelle (Schranken, Baken, Leinen) Verkehrsführung (frühzeitige Ankündigung, Umleitungen) Verkehrsregelung (Verkehrszeichen, Warnflaggen)
Baustelleneinrichtungsplan
Baustelleneinrichtungsplan - Baustraßen
Baustelleneinrichtungsplan - Container
Baustelleneinrichtungsplan - Krane
Baustelleneinrichtungsplan - Lagerflächen
Baustelleneinrichtungsplan - Absperrung
Baustelleneinrichtungsplan – Wasser & Strom
Übungsaufgabe 1
Übungsaufgabe 1 gefüllter Betonkübel: Betongewicht 500 l x 2,6 kg/l = 1.300 kg Kübeleigengewicht 250 kg Summe: 1.550 kg Maximales Lastgewicht: Fertigteiltreppe mit 2,0 t Aber: Maßgebliche Lastgewicht ist auch vom Einbauort abhängig
Übungsaufgabe 1 erforderliche Auslegerlänge: l1 = 35,00 m (aus Zeichnung) l2 = 29,00 m 9,00 m (Abstand Kranachse-Gebäude) + 20,00 m (aus Zeichnung) erf l = √(35² + 29²) + Reservelänge = 45,45 m + 3,0 m = 48,45 m erforderliches Lastmoment: max. Lastgewicht x Auslegerlänge = 2,0 t x 48,45 m = 96,9 tm
Übungsaufgabe 1 erforderliche Hakenhöhe: Baukörper: h= 24 m Nachbargebäude: h = 40 m Entfernung Kran – Nachbargebäude ca. 45 m < 48,45 m !!! Maßgebende Höhe ist somit die Gebäudehöhe des Nachbargebäudes mit h = 40,00 m erforderliche Hakenhöhe: 40,00 m + 8,00 m (Reservehöhe) = 48,0 m
Übungsaufgabe 1 gewählt: Krantyp 2 Begründung: Lastmoment: 2,4 t x 50 m = 120 tm > erf Lastmoment (96,90 tm) max. Hakenhöhe: 63,8 m > erf. Hakenhöhe (48,00 m)
Übungsaufgabe 1 Baugrubenfläche: (20,00 + 2 x 4,00) x (50,00 + 2 x 4,00) = 1.624,00 m² Mutterbodenmenge ges.: 1.624,00 x 0,30 m = 487,20 m³ Abzug Baukörper: 50,00 m x 20,00 m x 0,30 m = 300,00 m³ Lagermenge: 487,20 – 300,00 = 187,00 m³
Übungsaufgabe 1 Breite der Mietenböschung: b = 1,0 (Höhe) / tan 60° -> b x Tan 60 ° = 1,0 m b = 0,58 m Breite der Miete mit 1m Höhe: b = 6,00 m (max. Breite) – 2 x b (Böschung) = 6,00 – 2 x 0,58 m = 4,84 m
Übungsaufgabe 1 Volumen / lfdm Miete: V = (4,84 + 6,00) / 2 x 1,00 m (Höhe) x 1,00 m (Breite) = 5,42 m³ Spezifischer Flächenbedarf: C = 5,43 m³ / 6,00 m² = 0,903 m³/m² Grundfläche der Miete: A erf = (187,20 m³ x 1,20 (Auflockerungsfaktor)) / 0,903 m³/m² = 248,77 m²
Übungsaufgabe 1 bei einer Mietenbreite von 6 m: l (Miete) = 248,77 m² / 6,00 m = 41,46 m Gewählte Mietenabmessungen: 42,00 m x 6,00 m
Übungsaufgabe 1
Übungsaufgabe 1
Übungsaufgabe 1
Übungsaufgabe 1
Übungsaufgabe 1
Übungsaufgabe 1
Übungsaufgabe 1
Übungsaufgabe 2 Prüfen, optimieren und ggf. ergänzen Sie den vorliegenden fehlerhaften Baustelleneinrichtungsplan.
Übungsaufgabe 2 Prüfen Sie den fehlerhaften Baustelleneinrichtungsplan.
Download der Übungsunterlagen Per Download ab heute bereitgestellt bis Montag, 31.01.2011 Linkadresse des Depotservers der TU Dortmund: https://depot.tu-dortmund.de Passwort der heutigen Übung: XXXXX
Fragen oder Anregungen? Nächste Vorlesung: Mi, 02.02.2011