Wildtiererfassung Niedersachsen und assoziierte Forschungsprojekte

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Wildtiererfassung Niedersachsen und assoziierte Forschungsprojekte

Beteiligung 1991 - 2007 Niedersächsichen Landesforsten in 2005 nicht beteiligt

Beteiligung im Bezirk Hannover und Braunschweig Alle Jägerschaft die mehr als 95% (grün hinterlegen) weniger als 70% (orange hinterlegen) unter 70% 70 - 95 % 95 -100 %

Beteiligung im Bezirk Lüneburg und Weser- Ems

Online-Aktualisierung der WTE-Revierlisten www.wildtiermanagement.com Login: Benutzername und Kennwort Zugangsberechtigt sind nur die Verbandsfunktionäre (Vorsitzende, Hegeringleiter etc.) Aktualisierung der Revierliste nur von authorisierten Personen, die im Hegering oder in der Jägerschaft für die WTE zuständig sind! Aktualisierung zum Jagdjahr 2008/09 vom 1.5.-1.7.2008 möglich Über die Seite: www.wildtiermanagement.com können sich die zugangsberechtigte Personen einloggen. Zugangsberechtigt sind nur die Verbandsfunktionäre (Vorsitzerende Hegeringleiter etc.) die von der LJN mit einem Benutzernamen und Kennwort ausgestattet wurden. Auf der Seite können diese Personen dann die Revierlisten für ihren Hegering oder ihre Jägerschaft ansehen, herunterladen in andere Programme exportieren und natürlich auch bearbeitet und korrigiert werden. Die Aktualisierung der Revierliste soll nur von authorisierten Personen durchgeführt, die im Hegering oder in der Jägerschaft für die WTE zuständig sind! Einsehbar sind nur Daten wie Reviername, Zuordnung zu Gemeinde und Hegering sowie die Flächengrößen. Andere senibele Daten wie Wildbesätze, Jagdstrecken o.ä. nicht einsehbar. Die Online- Aktualisierung wird von Anfang des Jahres (in diesem Jahr 1 Mai bis zum 1. Juli möglich sein. Danach werden die Daten in unsere gesicherte WTE-Datenbank eingepflegt und sie können von Ihnen bis zum nächsten Jahr nur noch eingesehen oder heruntergeladen werden.

Korrektur der WTE Hasenbesatzdichten Überprüfung der eingeschätzten Besätze mittels Scheinwerfertaxation 1995-1996 Überprüfung Scheinwerfertaxation mittels Wärmebildkamera 2002-2004 Überprüfung der eingeschätzten Besätze mittels Wärmebildkamera 2004-2006 Eine Akzeptanz der WTE in der Politik, dem Naturschutz den Medien und der Wissenschaft ist nur durch eine wissenschaftliche Betreuung zu gewährleisten. Weiterhin ist eine Akzeptanz nur dann gegeben, wenn die Zuverlässigkeit der Daten wissenschaftlich belegt ist. Am Beispiel „Rebhuhn“ konnte diese Zuverlässigkeit der Besatz-Einschätzungen der Revierinhaber durch ein eigenständiges Projekt zwischen dem IWFo und dem ML und dem MU eindrucksvoll bestätigt. Für die Niederwildjagd und auch für die WTE ist der Hase die Leitart, daher war von Anfang an eine Verifizierung der Hasendaten vorgesehen. Diese Untersuchungen wurden im Wesentlichen durch Bordmittel des IWFo getragen: Überprüfung der eingeschätzten Besätze mittels Scheinwerfertaxation 1995-1996 Überprüfung Scheinwerfertaxation mittels Wärmebildkamera 2002-2004 Überprüfung der eingeschätzen Besätze mittels Wärmebildkamera 2004-2006 Insgesamt 2 Diplomarbeiten, mehrere Werkverträge und Aufträge wurden durchgeführt (z.B. Oliver Keuling, Inga Klages u.a.). Darüber hinaus machte erst die Anschaffung von Hightech geräten wie der Wärmebildkamera durch das IWFo solche Untersuchungen möglich. Diese Untersuchungen (Verifikationen) sollten klären, wie zuverlässig die Einsschätzung der Jäger hinsichtlich des Frühjahrsbesatzes sind. Darüber hinaus war zu klären, ob die Besatzzunahmen von 1991 bis heute ein Produkt vermehrter Scheinwerferzählungen der Jäger selbst sind oder auf eine Sensibilisierung der Jäger, da eine Unterschätzung der Besatzdichten ab Mitte der 1990erJahre artikuliert wurde, zurück zuführen ist. Diese Untesuchungen führen nun zu folgenden Ergebnisse. Diese mögen für sie vielleicht als spitzfindig erscheinen, für die Reputation der WTE und damit für die Akzeptanz sind sie essentiell. Darüber hinaus möchte ich sie auf die Hintzergründe geänderter Besatzdichten beim Hasen informieren. Feldhasen-Besatzentwicklung realistisch oder Ergebnis vermehrter Scheinwerferzählung und Sensibilisierung der Jäger?

Reviere mit Scheinwerferzählung 1991-2007 Anteil beteiligter Reviere ca. 30 % Anteil beteiligter Reviere ca. 16 % Bis 1998 führten rund 900 – 1200 Reviere Scheinwerferzählungen durch. Ab 1999 bis heute rund 2000 – 2500 Reviere Scheinwerfertaxation Mittlerweile zählen rund 30% aller Reviere ihre Hasenbesätze, würden wir die Waldjagden, in denen keine Scheinwerferzählung möglich ist herausnehmen, läge der Anteil noch höher. In den Jahren ohne eine Abfrage nach der Scheinwerferzählung haben die die fehlenden Daten durch Interpolation kalkuliert. Nicht alle Reviere zählen nach dem exakten Methodik, dass das IWFo vorgibt, allerdings müssen wir davon ausgehen, dass sich diese Revierinhaber intensiver mit ihrem Hasenbesatzt beschäftigt haben– auch wenn es nur von der Jagdperide im Herbst ist- und so zu realistischeren Besätzen kommen, als die Reviere ohne Scheinwerferzählung. Daraus wird ersichtlich, dass das IWFo gelegentlich Informationen in der WTE abfragt, die für sie als Revierinhaber vordergründig und überflüssig erscheinen, für eine wissenschaftliche Analyse jedoch zwingend erforderlich sind. Eine Serviceleistung der LJN und des IWFo für die Jäger ist von der Wildtiermanagement – Seite www.wildtiermanagement.com herunterzuladen. Hier finden sie eine kurze und ausführliche Beschreibung der Scheinwerferzählmethode, Protokollbögen und eine Exceltabelle in der die Zählergebnisse eingetragen und ausgewertet werden. Methodenbeschreibung, Protokollbögen und Ergebnistabellen zum download unter: www.wildtiermanagement.com

Hasenbesatzdichten in Niedersachsen 1991-2007 15,5 14,3 9,7 Orange Linie: = Hasenbesätze wie von den Revierinhabern eingeschätzt Nach den Verifikationen mit Scheinwerfern 1995/96 wussten wir, dass die Besätze massiv unterschätzt wurden und eine Korrektur vornehmen mussten. Nach den damaligen Ergebnissen wurden die eingeschätzen Frühjahrsbesätze aller Reviere mit dem Faktor 1,6 multipliziert. Daraus resultiert das Ihnen allseits bekannte Diagramm mit der Hasenbesatzentwicklung von 1991 bis heute (hier in einer Liniendarstellung) grüne Linie Danach hatten wir regelmäßig abgefragt welche Reviere Scheinwerferzählungen durchführten. Nach der neuerlichen Überprüfung der Scheinwerferzählung selbst sowie der Besatzeinschätzungen mit der Wärmebildkamera,wurde ein neuer Korrekturfaktor ermittelt, der nicht wesentlcih von dem alten abwich. Um eine ausreichende Stichprobenzahl zu erhalten (Letztes Jahr schon vorgestellt) benötigten wir drei Jahre = Erfassungszeiträume. Mit den Angaben aus der WTE über die Anwendung der Scheinwerferzählung zur Besatzerfassung können wir nun jedes einzelne Revier korrigieren, dass keine Scheinwerferzählung durchführte und deren Angaben auf Einschätzungen beruht. Daraus resultiert die rote Linie, die derzeit den aktuellen Stand wiedergibt. Die in den letzten Jahren präsentierten Daten weichen also den aktuellen Werten etwas ab, in den einzelenen Landkreisen mal mehr mal weniger. Auffällig ist der leichte Rückgang in den letzten beiden Jahren beim Hasen nach 10 Jahren kontinuierlichen Besatzanstieg. Aufmerksam weiter verfolgen!

Reproduktion beim Feldhasen - Probegebiete - Probenahme in 2008 Anzahl Uterusproben 1 2006 (N=314) 1 2007 (N=274)

Reproduktion beim Feldhasen - Methode -

Reproduktion beim Feldhasen - Ergebnisse - Reproduktionsbeteiligung der Althäsinnen bei 88 % Ø 10,9 Narben/Uterus (inkl. Res.+Aborte) keine regionalen Unterschiede in Repro-leistung Ø 2,5 Junghasen pro Satz Ø 3,8 Sätze pro reprod. Althäsin und Jahr bislang keine regionalen Unterschiede in Reproduktionsleistung alle Reprowerte sind normal (vergl. mit Literatur), keine Auffälligkeiten Reproleistung scheint nicht von Besatzdichte abzuhängen Ergebnisse aus Scheinwerferzählung und Streckenanaylse des IWFo min. 60 bis 90 % der geborenen Junghasen sterben (Streckenanalyse) Ursachen dafür also postnatal

Abfrage zum Fallwild durch Unfälle Abfrage 2007, 2008 und 2009 Genauere Dokumentation der Verluste und deren Ursachen als in Jagdstreckenstatistik Indiz für geleisteten Aufwand der Jäger Argumentationshilfe gegen Jagdsteuer

Schalenwild insgesamt: 30.055 Stück Niederwild insgesamt: 52.472 Stück Fallwild WTE abfrage 2007 - 2009 Schalenwild insgesamt: 30.055 Stück Niederwild insgesamt: 52.472 Stück Straße/Schiene: 45.294 andere Ursache: 7.178

Verunfalltes Schalenwild Verluste Schalenwild insgesamt 30.055 Stück 3,7 Stück/Revier in jedem 2. Reviere ein verletztes Tier gefunden 1815 Nachsuchen mit Hund Fundsituation (verendet, verletzt gefunden) bei allen Schalenwildarten vergleichbar Meisten Tiere (Schalenwild) werden tot gefunden, aber immerhin noch 3896 Stück werden verletzt gefunden und müssen vom Jäger erlöst werden. In jedem 2. Revier ein verletztes Tier! Nachsuchen 1815

Schadenssituation an Fahrzeugen und Personen verursacht durch Schalenwild 80 Fälle mit Personenschaden 14.669 Fälle mit beträchtlichem Schaden 7.954 Fälle Polizei vor Ort In Niedersachsen waren 2004 297 Unfälle durch Wild statistisch erfasst. Erfasst werden in den offiziellen Landesstatistiken im Wesentlich nur die Unfälle mit Personenschaden oder die mit beträchtlichem Sachschaden. Die WTE erbrachte knapp 15.000 Unfälle mit beträchtlichem Sachschaden zu Tage, wobei nur in 7954 Fälle die Polizei vor Ort gewesen ist. Es ist zu vermuten, dass nur wenige Berichte der Polizei in die Statistiken Eingang finden. Das Ausmaß dieser Tragödie für die Wildtiere ist der Öffentlichkeit gar nicht bekannt. Im Jahr 2005 wurden 224.595 Wildunfälle bei den Kfz-Versicherern gemeldet, davon waren in 210.939 Fällen Pkw betroffen. Insgesamt bezahlten die deutschen Autoversicherer rund 447 Millionen Euro für diese Schäden (nur Pkw: 419 Millionen). Wie kann man Wildunfälle vermeiden und was ist zu tun, wenn es trotz erhöhter Vorsicht zum Unfall kommt?

Wildäcker, Brachen Ackerrandstreifen – wohin führt der Weg? Wandel in Agrarpolitik Wegfall der obligatorischen Flächenstillegung Anbau von Bioernergiepflanzen

Förderprogramme in Niedersachsen 2007 - 2013 Agrarumweltprogramme des ML Förderprogramme des MU (Profil) sehr beschränkte Fördermöglichkeiten lokal stark begrenzt auf Wildkräuter und Singvögel fokussiert Programme nicht auf Wildtiere ausgerichtet A2 - Mulch- oder Direktsaat- oder Mulchpflanzverfahren Gefördert werden Mulch- oder Direktsaat- oder Mulchpflanzverfahren auf Ackerflächen. Mit diesen Anbauverfahren soll der Wassererosion auf potentiell gefährdeten Flächen entgegengewirkt werden. Deshalb wird die Maßnahme nur den Betrieben angeboten, die auch solche Flächen bewirtschaften. A3 - Förderung von umweltfreundlicher Gülleausbringung Gefördert wird das Ausbringen von flüssigem Wirtschaftsdünger auf Acker- und Grünland mit besonders umweltfreundlichen Ausbringungsverfahren. Die Ausbringung muss durch einen Maschinenring oder Lohnunternehmer erfolgen.    A6 - mehrjährige Blühstreifen Gefördert wird die Anlage von mehrjährigen Blühstreifen auf Ackerflächen des Betriebes. Die Blühstreifen müssen entlang von Wasserläufen angelegt werden und dürfen nicht auf den Betriebsflächen rotieren.  mehr... B1 - extensive Grünlandnutzung durch Verringerung der Betriebsmittelanwendung Gefördert wird die Einführung oder Beibehaltung einer extensiven Grünlandnutzung auf Einzelflächen des Betriebes.  mehr...  NAU B2 - extensive Grünlandnutzung nach dem Prinzip der ergebnisorientierten Honorierung Es wird die Erhaltung von pflanzengenetisch wertvoller Grünlandvegetation nach dem Prinzip der ergebnisorientierten Honorierung gefördert.  mehr... C - Förderung Ökologischer Anbauverfahren Gefördert wird die Einführung oder Beibehaltung von Ökologischen Anbauverfahren nach der Verordnung (EWG) Nr. 2092/91 im gesamten Betrieb.  mehr...

Situation für Wildtiere und Jäger Verluste von naturnahen Habitaten und Bracheflächen in der Agrarlandschaft Konkurrenz um Flächen für die Nahrungsmittel- und Bioenergiepflanzenproduktion sowie den Natur-/Wildschutz Projekte, Initiativen und Förderprogramme sind vorhanden und scheitern oft an: der Akzeptanz der Landwirte Unkenntnis der Praktiker über die Fördermöglichkeiten „mühsame“ oder unklare Beantragung …. großes Defizit in der Bereitstellung von praxisorientierter Information und Beratung

Biotopgestaltung mit und durch Jäger Brachen, Wildäcker und wildtierfreundliche Maßnahmen 2007 in Niedersachsen (in ha) Bejagbare Fläche 3.480.000 ha; Bracheflächen 72.813 ha Biotopgestaltung mit und durch Jäger 29.161 ha Auf 3,48 Mill ha bejagbare Fläche wurden 72.800 ha Brachen und im weiteren Sinne wildtierfreundliche Maßnahmen durchgeführt: Wildwiesen und -äcker im Wald 5000 ha Wildäcker im Feld und am Waldrand 7600 ha Brache 8700 ha Ackerrandstreifen und Altgrasstreifen 7900 ha Dauerbrache 20200 ha Stoppelbrache 19200 ha Nur 200 der 5100 Reviere, die Biotopverbesserungsmaßnahmen durchführten, erhielten finanzielle Unterstützung. Ca. 29.000 ha sind im eigentlichen Sinne Flächen die entweder mit oder durch die Jäger in den Revieren installiert wurden. (orange Ellipsen)

Verluste und Zunahmen an Bracheflächen 2005 – 2007 (Angaben aus WTE) Wildäcker - 1.500 ha Bracheflächen - 2.600 ha Dauerbrachen - 6.000 ha Ackerrand-/Altgrasstreifen + 3.200 ha Stoppelbrache + 1.700 ha Verluste beide n Brachen und Wildäckern noch relativ gering (jeweils 10-20%) in diesen beiden Jahren Deutlich viele Dauerbrachen wurden wieder in Produktion genommen. Ackerrandstreifen und Altgrasstreifen haben deutlich zugenommen. Insgesamt liegt bis Frühjahr 2007 der Verlust von „wildfreundlichen Ackerbiotopen“ bei rund 6000 ha. Es ist mit sorgfalt die weitere Entwicklung zu verfolgen.

Zukünftige Aufgaben Politische Lobbyarbeit Ausweitung der staatlichen Förderprogramme (z.B. Agrarumweltprogramme, Profil, etc.) Umsetzung und Akzeptanz von Förderprogrammen für Wildtierhabitate (z.B. Brachen) Neuauflage/Ergänzung der Förderprogramme 2013 Information und Beratung der Jäger und Landwirte über effektive Biotopverbesserungsmaßnahmen, Kosten und Förderprogramme Argumentationshilfen für Jäger für die Flächenakquise bei Landwirten

Projektvorschlag des IWFo „Netzwerk Brache“ Kooperationsprojekt mit mehreren LJV´s, CIC, ZJEN, Wildtierstiftung, DBU u.a. (hervorgehend aus dem Projekt „Lebensraum Brache“) Internetplattform Information und Beratung (Förderprogamme, Praxisratgeber etc.) Argumentionshilfen für den Jäger Navigator für effektive Maßnahmen und Saatgutmischungen vor Ort Kostenkalkulator => Serviceleistung für die LJN und andere LJV´s Öffentlichkeitsarbeit Politische Arbeit Gemeinsame länderübergreifende Zielsetzungen Kooperation höhere Gewichtung bei der politischen Lobbyarbeit Interdiziplinäre Projektarbeit = Synergien nutzen Finanzierung auf viele Schultern verteilen Erkenntnisse und Serviceleistung für die eigene Verbandsarbeit nutzen

SUNREG III Auswirkungen des großflächigen Anbaus von Energiepflanzen auf die Tierwelt der Agrarlandschaft Kooperationsprojekt Instituts für Umweltplanung (IUP), Leibniz Universität Hannover und des Instituts für Wildtierforschung an der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover Jagdbezirksinhabern und Landwirten des Landes Niedersachsen Projektleitung Prof. Dr. Dr. habil. K. Pohlmeyer und Prof. Dr. Reich Projektbearbeitung Dipl.-Ing. S. Rüter, Dr. G. Sodeikat, Dipl.-Ing. agr. J.E. Tillmann, Förderung durch Zuwendung des Landes Niedersachsen für Forschung und sonstige Förderung auf dem Gebiet nachwachsender Rohstoffe Projektlaufzeit Nov. 2007- Okt. 2010 Der Ausbau energetischer Biomassenutzung ist mit deutlichen Veränderungen der Landnutzungssysteme verbunden. Bisherige Studien weisen darauf hin, dass der massive Ausbau des Energiepflanzenanbaus zu erheblichen Beeinträchtigungen des Naturhaushaltes führen kann. Ein besonderes Problem wird in der Beeinträchtigung der Habitatfunktion und in dem Rückgang von charakteristischen Tierarten der Agrarlandschaft gesehen. Es wird vermutet, dass großflächig angebaute Energiepflanzen wie z.B. Mais heimischen Arten keine geeigneten Lebensräume mehr bieten. Weitere Beeinträchtigungen werden in der Nutzung von sog. GPS-Getreide gesehen, da veränderte Erntezeitpunkte in die Brut- bzw. Setzzeiten zahlreicher Tierarten fallen (z.B. bodenbrütende Vögel, Feldhase, Reh). Hinzu kommt, dass mit einem Anstieg der Wildschäden gerechnet wird bei gleichzeitiger Verschlechterung der Bejagbarkeit. Dies ist ein wichtiger Aspekt im Zusammenhang mit Maßnahmen zur Bekämpfung von Tierseuchen, wie z.B. der Schweinepest. Die tatsächlichen Auswirkungen der Biomassenutzung auf die Fauna können letztlich nur räumlich-konkret in ökologisch-funktionalen Zusammenhängen beurteilt werden. In dem Verbundvorhaben des Institutes für Umweltplanung (Uni Hannover) und des Institutes für Wildtierforschung (TiHo) werden daher anhand regionalisierter Betrachtungen die potenziellen Konflikte und auch Synergien des großflächigen Anbaus von Energiepflanzen in Hinblick auf die Habitatfunktion und unter besonderer Berücksichtigung jagdlicher Interessen erfasst und bewertet. Auf dieser Basis sollen anhand verschiedener Entwicklungsszenarien übertragbare Handlungsempfehlungen für einen naturverträglichen Ausbau der energetischen Biomassenutzung abgeleitet werden.

Schwarzwildmonitoring warum derartige Untersuchungen? Damoklesschwert der Schweinepest hohe Wildschäden, Fallwild durch Verkehr Aktuell hohe Sauenbestände: eine Herausforderung für die gesamte Jägerschaft EU fordert Angaben zu aktuellen Schwarzwildbeständen Streckenanalysen Bestandseinschätzung Vermehrungsraten Unabdingbare Voraussetzung zur Bewertung des Istzustandes, zur Prognose der Populationsentwicklung und Bejagungsempfehlungen Nur so Akzeptanz und Glaubwürdigkeit bei den Fachbehörden und Anerkennung bei politischen Vertretern

Schwarzwildstrecken in Niedersachsen 1960 – 2006/07 ?

Aktuelle Zuwachsrate: 332% !!!! Altersstruktur und Reproduktionsrate einer standardisierten Wildschweinpopulation (Streckenstruktur von Gemeinschaftsjagden der Staatsforsten in NS (JJ 2006/07), bezogen auf 100 Sauen als Frühjahrspopulation) Alter/ Jahr 35 32 1 2 mehrj ♂ männlich ♀ Angenommene Alterstruktur einer Wildschweinpopulation. Jedes Kästchen entspricht einem Tier(1.Apri)l N= 43 N = 57 weiblich 15 7 9 bei wahrscheinlich aktueller Populationszusammensetzung*: Aktuelle Zuwachsrate: 332% !!!! Frischlinge als Motor der Vermehrung

Vergleich der Reproduktion von Sauen 1995, 2005 und 2006/07 Altersstruktur und Reproduktionsrate einer standardisierten Wildschweinpopulation (n = 100) 1 2 mehrj Alter/ Jahr ♂ männlich ♀ Angenommene Alterstruktur einer Wildschweinpopulation. Jedes Kästchen entspricht einem Tier(1.Apri)l N= 43 N = 57 weiblich 35 15 7 32 9 Mittlere Frischlingsanzahl je Bache Frischlings- bache Überläufer-bache Mehrjährige Bache Vermehrung in % 1995 (Appelius) 4,4 (60%) 6,5 (90%) 6,5 (100%) 203% 2005/06 (Gethöffer/Sodeikat) 5,2 (60- 85%) 6,7 (95%) 7,6 (95%) 305% 2006/07 (Sodeikat) 6,3 (80%) 7,8 (90%) 7,9 (90%) 332 %