Gramatike nemačkog jezika Grammatiken des Deutschen

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Sprache und Linguistik 1
Advertisements

Teil 1 Grammatik – Begriff und Geschichte Strukturalismus: Saussure
Übung zu Einführung in die LDV I
Der Düsseldorfer Bachelor-Studiengang „Germanistik“
Klaus J. Kohler IPDS, Kiel
Intro_Basiswissen_ Programm heute: Assoziationen zum Thema Basiswissen Germanistik Aufriss zur Vorlesung, Programmentwurf Organisatorisches:
Grundkurs Linguistik Programm der Vorlesung Oktober
HCI – Tätigkeits Theorie (Activity Theory)
Grammatik als Deduktionssystem
Mathematische und logische Grundlagen der Linguistik
WAS WILL WISSENSCHAFT? - Sagen: Was WIE ist
2. Textkriterien Ulrich Mehlem WS 2008 / 2009
Einführung in die Sprachvermittlung 2. Wörter und Regeln
Qualitative Forschung
Linguistik Stellen Sie Fragen zum Text (schauen Sie auf Ihre Unterlagen)! Versuchen Sie die gestellten Fragen zu beantworten!
Sprachverstehenstest in germanischen Sprachen
Verlesungen.
INTERNATIONALES SYMPOSIUM ÜBER VATROSLAV JAGIĆ Wien, 1. Oktober 2005.
Beispiele der Textdefinitionen
Der erste Schritt in die richtige Richtung
Jette von Holst-Pedersen, Oktober, 2013
Spezifik des fachbezogenen Sprachunterrichts Anita Emse, Lektorin der Fachhochschule Turiba.
BEZUGSDISZIPLINEN DER FREMDSPRACHENDIDAKTIK
© Wortstellung im Deutschen Norbert Fries.
Deutsches Institut Deskriptive Sprachwissenschaft
Maike Schulte-Hochmuth
3.1. Die Sprachwissenschaft
Thema: Die Phrasenstrukturgrammatik
„Wuppis Abenteuerreise durch die phonologische Bewusstheit“ ist ein umfassendes Sprachförderprogramm für Vorschulkinder, mit der Leitfigur Wuppi als liebenswerter.
Die Wahl der 2. Fremdsprache
Die Entlehnungen-1 Die Entlehnungen spiegeln „Kriege und historisches Geschehen, Ideologien, Moderichtungen, Kulturwandel, wissenschaftliche und technische.
Wortbildung: Grundlagen, Klassen von Affixen
Vorstellungstheorie: Bedeutung als mentale Struktur.
Übung zu Einführung in die LDV I
Elternabend der Schule … vom …
Warum Latein? "Humanistische Bildung ist nicht dazu da, unsere Probleme zu lösen, sondern sie sichtbar und verständlich zu machen. Humanistische Bildung.
Stationenarbeit und Projektmethode im DaF
LEISTUNGSMESSUNG Testen und Prüfen
Theoretischer Hintergrund Systematische Wortschatzarbeit –
Durch den Fremdsprachenunterricht wird das in der Muttersprache aufgebaute Weltbild des Kindes erweitert, es wird differenziert und problematisiert. Damit.
Die Sprachwandel-Talkshow
Grammatikalische Begriffe im Unterricht
die wichtigsten Wörterbücher des Deutschen elektronische Lexikographie
Překlad III: Einführung in die Fachübersetzung
Sprache und Linguistik 1
Die Präsentation des Lehrers der 21- allgemeinbildenden Schule des Bezirks Peschkö in Gebiet Buchara von Alijor Jahjojev.
Gegenstand der Lexikologie. Geschichte der Lexikologie.
I.B.&IA Anfänger Structura limbii Sommersemester 2015 Dr. Ileana-Maria Ratcu.
Lexikalische Semantik
Grammatiktheorie von der Antike bis zur Gegenwart
Unterricht vorbereiten und durchführen
2. Vorlesungseinheit: Grammatik-Übersetzungsmethode
Kognitive Methoden  Als eine Auseinandersetzung mit der behavioristischen Lerntheorie Skinners  entsteht in den späten 60-er Jahren eine Verbindung.
Bildungsplan 2016 Standardstufe 6 - Sprachmittlung
Einführung in die Phonetik und Phonologie
Sprachen lernen - Spaß oder Stress? Автор: Соловьянова Татьяна Анатольевна, учитель немецкого языка МБОУ «СОШ №6» г. Новомосковска, Тульская область.
Latein am Städtischen Gymnasium Rheinbach. Inhaltsverzeichnis Warum Latein? LATEIN: Neue Unterrichtswege für eine alte Sprache LATEIN: Entwicklungshelfer.
Sprachen lernen und erwerben: erste Begriffe und Unterscheidungen Dörthe Uphoff FLM 0640 – Februar.
VO#1: Lexikologie als sprachwissenschaftliche Disziplin Lexikologie, Matej-Bel-Univeristät in Banská Bystrica, Z. Tuhárska.
1) Das Wort als sprachliche Grundeinheit; 2) Das Problem der Grundeinheit der Sprache 3) Die Definition des Wortes;
VORLESUNG 1 Sprachbau Sememe Sätze Redeteilen Wortformen Wortgruppe Morpheme (Begriffe)
Vo#1:Semantik als Wissenschaft Semantik I Matej-Bel-Universität in Banská Bystrica Zuzana Tuhárska.
Vo#1 Stil und Stilistik Stilistik, Zuzana Tuhárska, Matej-Bel- Universität in Banská Bystrica.
Vo#1 Stil und Stilistik Stilistik, Zuzana Tuhárska, Matej-Bel- Universität in Banská Bystrica.
Lexikologie der deutschen Gegenwartssprache Dr.phil. Saposhnikowa L.M.
Die Fachsprache im Chemieunterricht
Was ist Varietätenlinguistik? *eine Teildisziplin der Soziolinguistik *ein wesentlicher Bestandteil soziolinguistischer Forschung *befasst sich mit den.
Sprache und Sprachwissenschaft Doç. Dr. Ender Ateşman.
THEORETISCHE PHONETIK DER DEUTSCHEN SPRACHE
Grammatikcrashkurs für Lehrende Mag. Dr. Justyna Haas
 Präsentation transkript:

Gramatike nemačkog jezika Grammatiken des Deutschen 19.02.2013 Uvod u germanistiku 2 Gramatike nemačkog jezika Grammatiken des Deutschen 19.02.2013

Zum Begriff Grammatik Grammatik (< griechisch grammatiké téchnē, grammatikōs ‘die Buchstaben, die Schrift betreffend’ < grámma ‘Buchstabe’) kann nach Lewandowski (1976) verschiedene Bedeutungen haben: Lehrbuch / Regelwerk, beschreibend oder vorschreibend – deskriptiv oder normativ Teilgebiet der Linguistik, das den Aufbau und Abwandlung von Wörtern, Wortgruppen, Sätzen untersucht, aber Phonetik/Phonologie sowie Semantik und Wortbildung nicht berücksichtigt.  Grammatik im engeren Sinne Sprachbau – der Sprache immanente Struktur; das Sprachsystem (nach de Saussure) – das der Sprache zugrunde liegende Regelsystem Gesamtheit der Regeln, der Kombinatorik einer Sprache, die in einer grammatisches Modell, linguistische Theorie vorgestellt werden

Zum Begriff Grammatik Helbig (2001) Grammatik als Objekt Regeln, die dem Objekt Sprache innewohnen - unabhängig davon, wie sie durch die Linguistik beschrieben werden bzw. davon, wie sie durch Sprecher/Hörer beherrscht werden. - existiert in Sprachtexten b) Grammatik als linguistisches Abbild Wissenschaftlich-linguistische Beschreibung der Regeln, die der Sprache objektiv innewohnen. - existiert in Büchern (Grammatiken)

Zum Begriff Grammatik c) Grammatik als mentale Realität Regelsystem, das der Sprecher/Hörer beherrscht. Dieses Regelsystem bildet sich im Kopf des Lernenden beim Spracherwerb heraus. Es bildet die Grundlage für seine Beherrschung der jeweiligen Grammatik (= mentale oder subjektive Grammatik) - existiert in Köpfen

Grammatik in der Antike Dionisios Thrax (1. Jh. v.Chr.) – “normaler Sprachgebrauch der Dichter und Schriftsteller”: Lesen und Aussprache Erklärung dichterischer Wendungen Etymologie Analogie Dichtungskritik

Grammatik im Mittelalter Thomas von Erfurt (um 1300 n.Chr.), Grammatik- und Sprachtheoretiker Tractatus de modis significandi  versuchte Grammatik wissenschaftlich zu begründen Schrieb nur auf Lateinisch und nur über das Lateinische Grammatik besteht aus: Orthographie, Etymologie, Syntax und Prosodie

Junggrammatiker auch Leipziger Schule genannt Ende des 19. Jh. Karl Brugmann, Hermann Paul u.a. Grammatiken enthielten nur die Laut- und Formenlehre unter historischem Aspekt Zeitgeist der Romantik, Rückbesinnung auf die Geschichte und Sprachgeschichte, Sanskrit als indoeuropäische Sprache

Umfang von Grammatiken Nach dem Umfang müssen zwei Konzepte von Grammatik differenziert werden. Grammatik im engeren Sinne Lehre von den morphologischen und syntaktischen Regularitäten einer Sprache. Teil der Sprachwissenschaft, der die Bildung verschiedener Fomen gleicher Wörter („Morphologie“) und die Verknüpfung von Wörtern und Wortgruppen und Sätzen („Syntax“) zum Gegenstand hat. Lexikon (Lexikologie = Wortlehre) und Semantik (Bedeutungslehre) gehören nicht zur Grammatik im engeren Sinne. .

Umfang von Grammatiken b) Grammatik im weiteren Sinne Abbildung des gesamten Sprachsystems, als Regelsystem, das die Beziehungen zwischen Lauten/Formen und Bedeutungen beschreibt. Lexikon und Semantik gehören zur Grammatik im weiteren Sinne. Drei Konzeptionen der Grammatik heute: Teile der Grammatik Morphologie Wortbildung Syntax Lexik Sematik Phonetik / Phonologie Ziel der Grammatik vollständige Breschreibung der Sprache Aufbau, Flexion und Verknüpfung der Wörter zu Sätzen Flexion der Wörter und ihre Verknüpfung zu Sätzen

Arten von Grammatiken Die einzelnen Arten von Grammatiken sind bedingt durch folgende Parameter:  das Objekt selbst  Kenntnisstand über den Objektsbereich  verfolgte Erkenntnisinteressen  gesellschaftlicher Zweck (Fremdsprachenunterricht, Übersetzung, Theorienbildung)  Benutzer (Linguisten, Lehrbuchautoren, Lehrer, Lerner)  Benutzungssituation (innerhalb des Fremdsprachenunterrichts, als Leitfaden, als Handbuch) Die einzelnen Arten von Grammatiken kommen nicht immer „rein“ vor, sondern sind eher „idealtypisch“ zu verstehen.

Normative vs. deskriptive Grammatiken Normative (auch: präskriptive) Grammatiken wollen Wertungen vornehmen, wollen sagen, was richtig und falsch, was gut oder schlecht ist, enthalten Vorschriften und Normen. Sie wollen vorschreiben, was sein soll. Deskriptive Grammatiken sind wertungsfrei. Sie schreiben weder vor, noch normieren sie. Meist gehen sie von Belegsammlungen aus. Ihr Ziel ist es, den vorhandenen Sprachgebrauch festzuhalten und zu kodifizieren. Sie wollen beschreiben, was ist. Früher bestand zwischen diesen beiden Arten von Grammatiken eine fast unüberbrückbar scheinende Kluft: Schulgrammatiken wurden als normativ angesehen, wissenschaftliche Grammatiken galten als deskriptiv. Heute geht man davon aus, dass nicht die Grammatik selbst normativ ist, sonder nur ihr Gebrauch, so dass auch deskriptive Grammatiken normativ verwendet werden können. Manche Grammatiktheorien gehen heute davon aus, dass die Grammatiken nicht nur Belege sammeln und beschreiben, sondern die diesen Belegen zugrunde liegenden Regeln erklären sollten. Die daraus resultierende Unterscheidung ‚grammatisch‘ vs. ‚ungrammatisch‘ ist auch für den Fremdsprachenunterricht von Bedeutung.

Klassifikation von Grammatiken Diachronische vs. synchronische Grammatiken Diachronische Grammatiken erfassen die Sprache in zeitlich-historischer Veränderung, also z.B. von Alt- über das Mittel- bis zum Neuhochdeutschen. Synchronische Grammatiken beschreiben dagegen die Sprache in ihrem Funktionieren zu einem bestimmten Zeitpunkt (z.B. die deutsche Sprache der Gegenwart). Wissenschaftliche Grammatiken vs. Gebrauchsgrammatiken Das Unterscheidungskriterium ist der Benutzerkreis. Wissenschaftliche Grammatiken wenden sich vornehmlich an Linguisten und Sprachmittler. Gebrauchsgrammatiken sind „praxisbezogen“ und richten sich an „gebildete Laien“, die über kein linguistisches Spezialwissen verfügen. Als Musterbeispiel für eine Gebrauchsgrammatik der deutschen Sprache kann die Duden- Grammatik (1995 oder spätere Ausgaben) angesehen werden.

Klassifikation von Grammatiken Problem- vs. Resultatsgrammatiken Problemgrammatiken sind immer wissenschaftliche Grammatiken, können jedoch nicht mit diesen gleichgesetzt werden. Sie müssen nicht notwendig vollständig sein, basieren jedoch in der Regel auf einer einheitlichen theoretischen Grundlage. In Resultatsgrammatiken werden nur Ergebnisse präsentiert, aber es wird nicht erörtert, wie die Autoren zu ihren Resultaten gekommen sind. Im Gegensatz zu den Problemgrammatiken werden die Beschreibungsverfahren nicht explizit entwickelt, begründet und problematisiert. Für nicht-muttersprachliche Lerner sind Resultatsgrammatiken wichtiger als Problemgrammatiken.

Klassifikation von Grammatiken Produktions- vs. Rezeptionsgrammatiken Produktions- und Rezeptionsgrammatiken stellen die gleichen Sachverhalte dar, sie benutzen die gleiche Beschreibungssprache, aber sie unterscheiden sich durch eine andere Perspektive und durch andere Benutzungs-situationen: bei der produktiven Grammatik geht es um die „aktive Kompetenz“ des Sprechers (und den Weg vom Inhalt zur Form), bei der rezeptiven Grammatik um die passive Kompetenz des Hörers bzw. Rezipienten (und den Weg von der Form zum Inhalt).

Klassifikation von Grammatiken Muttersprachen- vs. Fremdsprachengrammatiken Grammatiken für den Muttersprachenunterrich (MSG) und Grammatiken für den Fremsprachenunterricht (FSG) unterscheiden sich nach dem Zweck und dem Benutzerkreis. Eine MSG ist vornehmlich auf die Bewusstmachung und Systematisierung sprachlicher Regeln gerichtet, über die der Muttersprachler aufgrund seiner sprachlichen Kompetenz (seines „Sprachgefühls“) bereits vor der grammatischen Unterweisung verfügt. Eine FSG muss dazu beitragen, diese Kompetenz erst aufzubauen. Die Regeln in der FSG müssen expliziter sein als in einer MSG. Diese Regeln müssen möglichst genau angeben, wie richtige Sätze gebildet, interpretiert und verwendet werden. FSG müssen vollständiger sein als MSG. In einer MSG können solche Bereiche vernachlässigt werden, die in einer Muttersprache nicht anfällig sind.

Klassifikation von Grammatiken Einzelsprachliche vs. konfrontative (kontrastive) Grammatiken Beschreibung einer einzelnen Sprache bzw. Vergleich zwischen (un)verwandten Sprachen. Linguistische vs. didaktische Grammatiken Für Zwecke des Fremdsprachenunterrichts werden linguistische Grammatiken immer in didaktische umgesetzt.

Literatura Bussmann, Hadumod (2008): Lexikon der Sprachwissenschaft: Mit 14 Tabellen. Stuttgart : Kröner. Helbig, Gerhard (2001): „Arten und Typen von Grammatiken", in: Helbig, G. (u.a.) (Hrsg.): Deutsch als Fremdsprache. HSK 19.1. Berlin, New York: de Gruyter, 175-186. Lewandowski Petrović, Velimir (2001): Einführung in die Linguistik für Germanisten. Ein Arbeitsbuch. Osijek: Sveučilište Josipa Jurja Strossmayera Pedagoški fakultet. (u seminarskoj biblioteci) – pogl.8., 8.1. i 8.2.