Quanti Tutorium 06.05.2010.

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
 ZIEL Infoblatt Indikatoren Schwerpunkt WIRAM
Advertisements

Quanti Tutorium
Quanti Tutorium
CATI-Übung 6. Begleitveranstaltung WS 09/10
Was ist Testtheorie?.
Bewegungswissenschaft
Untersuchungsarten im quantitativen Paradigma
Multidimensionale Skalierung (..., Shepard, 1962, ...)
EmPra Der Einfluss und die Verarbeitung von emotionalen Reizen
Philosophische Fakultät 3: Empirische Humanwissenschaften Fachrichtung Erziehungswissenschaft Statistik I Anja Fey, M.A.
Methoden Fragen zur Vorlesung?. Methoden Hausaufgabe 2 Was sind die wichtigsten Merkmale von deskriptiver, korrelativer und experimenteller.
Philosophie der Logik nach Frege I
Patrick Rössler Einführung in die Methoden der empirischen Kommunikationsforschung Vorlesung BA Kommunikationswissenschaft.
Patrick Rössler Methoden der Datenerhebung und -auswertung Vorlesung BA Kommunikationswissenschaft (G21) 1.
Patrick Rössler Methoden der Datenerhebung und -auswertung Vorlesung BA Kommunikationswissenschaft (G21) 1.
Patrick Rössler Methoden der Datenerhebung und -auswertung Vorlesung BA Kommunikationswissenschaft (G21) 1.
WAS WILL WISSENSCHAFT? - Sagen: Was WIE ist
1. Definitionen, Betrachtungsebenen und Gegenstandsbereiche
Grundsätze der Erstellung freier Fragebögen
Statistiktutorat Sitzung 1: Grundbegriffe der Statistik
Methoden der empirischen Sozialforschung II
VL Diagnostische Kompetenz (Bewegungslehre 2) 3
VL Diagnostische Kompetenz (Bewegungslehre 2) 3. Korrelation und Gütekriterien.
Tutorium Willkommen zurück, in der wunderbaren Welt der Statistik Teil II.
Unser letztes Tutorium
Unser letztes Tutorium Output – das Modell gut11 gut12 gut21 gut22 gut31 gut32 state1 state2 state3 XI MF
Unser schönstes Tutorium Materialien unter:
Vorlesung: Biometrie für Studierende der Veterinärmedizin
Entwicklung standardorientierter Aufgaben – am Beispiel naturwissenschaftliche Erkenntnisgewinnung Jürgen Mayer.
Deutsch als Zweitsprache: Experimentelle Methoden WS 2013/2014
Objektivität, Reliabilität, Validität
Wissenschaftliches Arbeiten
Ausgleichungsrechnung II
© Forschungsgruppe Metrik – Damm Deringer & Zinn GbR Streifzug durch die Testtheorie Winfried Zinn.
LV November 2005 Eva Walter Thema 5 – Messen, Skalen, Indizes
Problemstellung und Hypothesenbildung
§3 Allgemeine lineare Gleichungssysteme
Einführung in die empirische Sozialforschung für Geographen
Die Struktur von Untersuchungen
Theoriereferat Indexes, Scales and Typologies The Logic of Sampling
Bildungswissenschaftliches Arbeiten in Theorie und Praxis
„Postmaterielle Werte“
Theorie psychometrischer Tests, II
Produktvergleich durch Werbung und Fragebogen
Item-Response-Theorie – oder probabilistische Testtheorie
Testgütekriterien Tamara Katschnig.
Veranstaltung 4.
Prof. Hans-Jörg Stiehler
Gegenstandsbenennung – Dimensionale Analyse & Begriffsbildung
Gegenstand der Psychologie
Messen Zuordnung von Zahlen zu Objekten/Ereignissen gemäß Regeln
Einführung / Formalitäten
Funktionale Unifikations-Grammatik (FUG)  Hauptmerkmale der FUG.
Mathematik für BiologInnen WS 05
Varianzanalyse und Eta²
Das dichotome Rasch-Modell
Wann ist eine Funktion (über den natürlichen Zahlen) berechenbar?
Vorbereitung der Auswertung: Codieren
Übung zur Vorlesung Theorien Psychometrischer Tests I
Übung zur Vorlesung Theorien Psychometrischer Tests I
(Wirtschafts-)mathematik I Mathe im Wandel der Zeit Volksschule 1960: Ein Bauer verkauft einen Sack Kartoffeln für 50 DM. Die Erzeugerkosten betragen 40.
Testtheorie (Vorlesung 13: ) Wiederholung: Richtigstellung
Testtheorie (Vorlesung 12: ) Wiederholung: Reliabilität
Probleme empirischer Forschung
Messungen – Skalen – Indizes
 Gegenstandsbereich der Testtheorie: Analyse der Charakteristika von Tests:  Güte von Tests.  Struktur von Tests.  Schwierigkeit von Tests.  Gruppenunterschiede.
Grafische Darstellung von Gruppenunterschieden.
Außenhandelsbeziehungen zwischen China, USA, EU Makroökonometrie Vorlesung Dr. Oliver Bode.
Strategien empirischer Forschung
 Präsentation transkript:

Quanti Tutorium 06.05.2010

Organisatorisches Ersatztutorium für Do. 13.05.2010 Vorlesung 03. & 04.05.2010 Übungsblatt 3 & offene Fragen

Sätze: Gütekriterien a) Gültigkeitsanspruch b) Realitätsbezug c) Gültigkeitsbereich d) Überprüfbarkeit e) Informationsgehalt

Beispiele zu den Sätzen Als Studenten sollen Personen bezeichnet werden, die eine gültige Immatrikulationsbescheinigung besitzen Wenn A=B und B=C dann ist A=C Paul ist (identisch mit) Paul Ein Fisch ist ein Lebewesen und gleichzeitig kein Lebewesen Du sollst nicht töten! Immer, wenn ein Lebewesen ein Milligramm Zyankali zu sich nimmt, dann stirbt es. 1.) Definition 2. mathematisch logisch 3. tautologie 4. Kontradiktorisch 5. Praeskriptiv 6. Empirischer Satz

von der Theorie zur Variable Modell Hypothesen Variablen

Theorie vereinfachte Beschreibung der Gesellschaft unter Verwendung von Definitionen Theorien mittlerer Reichweite: erklären ausgewählte, abgrenzbare Phänomene

Theorie Theorie im weiteren Sinne: verknüpfte Aussagen, von denen mind. eine empirische prüfbar sein muss Theorie im engeren Sinne: Grundannahmen: zentrale Hypothesen (Axiome) & Definitionen abgeleitete Hypothesen (Theoreme) & Meßinstrumente

Minimalanforderungen an Theorien mind. eine Aussage muß emp. prüfbar sein widerspruchsfreie Aussagen Ökonomieprinzip: Ockhams Razor: so einfach wie möglich, so komplex wie nötig Annahmen treffen nicht völlig zu und/oder blenden tatsächliche Sachverhalte aus

Gütekriterien für Theorien Eine Theorie ist umso besser, je... mehr Phänomene sie erklärt präziser sie ist einfacher sie ist öfter man sie prüfen kann mehr sie durch empirische Befunde gestützt wird weniger Axiome sie enthält

Modell Modell: „mathematisierte“ Theorie (= Reduktion auf die Hauptmerkmale) Vorteile: Fokussierung auf Hauptmerkmale Ökonomieprinzip Möglichkeit Ideen zu präzisieren, erweitern und integrieren Konsistenzprüfung verbaler Argumente Bsp: Modell sozialer Diffusion

Hypothesen Zusammenhänge zwischen zwei Variablen (UV) x y (AV) deterministisch / probabilistisch „Wenn dann“: Implikation / Äquivalenz „Je desto“: monotone/nichtmonotone Fkt. Zusammenhang / Kausalität / Trend

Variablen Bsp: Geschlecht (Merkmal) m w (Variablenwerte / Ausprägungen)

Variablenkonstruktion Kategorien: disjunkt & erschöpfend Bsp.: Beobachtung, Alterskategorien

Makro-Mikro-Makro Makro-ebene Mikro-ebene Protestantische Ethik Geist d. Kapitalismus Makro-ebene Familiale Sozialisation Leistungsmotivation Mikro-ebene

Makro-Mikro-Makro Kontext Kollektivphänomen Makro-ebene Mikro-ebene Protestantische Ethik Geist d. Kapitalismus Makro-ebene Familiale Sozialisation Leistungsmotivation Mikro-ebene indiv. Entscheidung Handlung

Ebenen-Hypothesen Individualhypothese - Individualmerkmal (a.v.) wird von anderem Individualmerkmal bedingt (u.v) Kontexthypothese - Individualmerkmal (a.v.) wird von einem Kollektivmerkmal bedingt (u.v) Kollektivhypothese - Kollektivmerkmal (a.v.) wird von einem Kollektivmerkmal bedingt (u.v)

Fehlschlüsse Ökologischer Fehlschluss - Fehlschluss von Kollektiveffekt auf Individualhypothese Individualistischer F. - Fehlschluss von Individualeffekt auf Kollektivhypothesen Kontextueller F. - Fehlschluss von einem Kontext auf eine andere Kontexthypothese

Kollektiv- und Individualeffekt a) Kollektiveffekt b) Individualeffekt c) Interaktionseffekt

Kontextvariablen Zusammensetzung von Variablen analytische strukturelle globale

Operationalisierung Ziel: Entwicklung einer Messanweisung für jede Variable, mit deren Hilfe sie zuverlässig und valide empirisch erfasst und deren Ausprägungen bestimmt werden kann. von nominal Definition zu einer messbaren Variable Indikatoren & Indexbildung

Indikatoren Ersatzgrößen, Stellvertreter direkt wahrnehmbare Sachverhalte „mit deren Hilfe man begründet auf das Vorliegen des nicht unmittelbar wahrnehmbaren Phänomens schließen zu dürfen glaubt.“ (Prim/Tillmann 2000, 49)

Index Funktion einer bzw. vieler Variablen mathematische Zusammenfassung - anderer Informationsgehalt als Individualvariable

Gütekriterien der Messung Objektivität unabh. von Person Reliabilität Reproduzierbarkeit / Zuverlässigkeit Validität messen, was man messen will (vgl. Diekmann: S.247ff, Schnell et al: S.149ff) notwendig, aber nicht hinreichend notwendig, aber nicht hinreichend

Korrelationskoeffizient r = cov (x,y)/s(x)s(y)

Skala und Skalierung Skala: Menge von Items zur Messung eines bestimmten Sachverhaltes (vgl. Index) Skalierung: Spezialfall der Indexmessung, v.a. verwendet zur Intensitäts- und Einstellungsmessung

Guttman-Skalierung Intensitätsmessung eine Dimension (z.B. pol. Engagement) soll durch kumulative Ordnung (Stärke, Intensität) gemessen werden z.B.: Im Rahmen der nächsten Bundestagswahl werde ich... wählen gehen ja nein Geld spenden ja nein Infostand machen ja nein Kandidieren ja nein Intesität nimmt zu

Lickert-Skalierung Einstellungsmessung („summierte Ratings“) Graduelle Zustimmung zu einer Vielzahl von Items Bsp: Auswertung: Summenscore wird gebildet, dieser Wert kann jeder einzelnen Person zugeordnet werden Test der Reliabilität: Cronbach a (passen Einzelitems zur Messung der latenten Variable?) Item1 Item2 Stimme zu Stimme nicht zu 1 3 5

Paarvergleich Präferenzen in eindeutige Reihen/Rangfolge bringen z.B. Was schmeckt ihnen besser: Coke, Afri oder Pepsi? ordnen sie die folgenden in eine reihenfolge von 1 , 2, 3 .

Polaritätsprofil semantisches Differential Messung von semantischer Bedeutung durch Assoziationen nicht Paarweise, sondern Gegensatzpaare z.B. laut / leise; groß / klein

Skalenniveau = Meßniveau Skalentyp Festgelegte Eigenschaften Beispiel Merkmal Nullpunkt Abstände Ränge Identität Nominalskala Nein Ja Familienstand Unterschied Ordinalskala Zufriedenheit Rank Intervallskala Temperatur in C Ratioskala Länge Verhältnisse (künstl. NP) Absolutskala Häufigkeiten nat. / absoluter NP absolute, unveränderbare Zahlen Hierarchisch: je höher das Meßniveau, desto informativer aber: desto weniger Transformationen sind erlaubt

Transformationen Nominal: Unterschiede bewahren Ordinal: Steigung; Ordnung bleibt Intervall: Verschiebung Nullpunkt Ratio: Nullpunkt bleibt Absolut: Nix geht