Reflexion Der ÜK ist der «Lernort der Reflexion». In dieser PPT Erklärung, was «Reflexion» überhaupt ist, und ein paar Übungen dazu. 09_0925 Einführung+Reflexion BOG üK1_V1.0
Übersicht Was bedeutet «Reflexion»? Warum soll ich das machen? Anwendung im ÜK Übung Begriffsklärung Nutzen für die Lernenden Aufzeigen, wo im ÜK reflektiert wird Ein paar Übungen 09_0925 Einführung+Reflexion BOG üK1_V1.0
Was bedeutet «Reflexion»? Unter «Reflexion» verstehen wir das Nachdenken über uns, unsere Handlungen und unsere Leistungen: Wir analysieren, was wir gut können oder was uns gelungen ist, resp. wo wir uns verbessern können und wie wir das am besten machen. 09_0925 Einführung+Reflexion BOG üK1_V1.0
Warum soll ich das machen? Alternativ kann auch mit dem Text gearbeitet werden: http://www.hirschhausen.com/glueck/die-pinguingeschichte.php Was Reflexion bringt, zeigt dieser Film sehr schön: Damit ich weiss, wo ich brillieren kann und was mein Element ist, muss ich wissen, wo meine Stärken sind. Gewisse Schwächen auszubügeln, ist zwar auch wichtig, genauso wichtig ist es aber, zu wissen, was man gut kann. Ausblick: Nach so kurzer Zeit ist es für die Lernenden wohl schwierig, «ihr Element» zu bestimmen. Sie fangen aber heute an, sich damit auseinanderzusetzen – mit dem Ziel, dass sie im ÜK 4 wissen, wie es nach der Lehre weitergeht, wohin sie wollen, wo ihre Stärken zum Tragen kommen. Link zu Video: https://www.youtube.com/watch?v=Az7lJfNiSAs 09_0925 Einführung+Reflexion BOG üK1_V1.0
Warum soll ich das machen? Die eigenen Stärken, Schwächen, Neigungen, Kompetenzen usw. zu kennen, hilft dabei, sich weiterzuentwickeln, sich zu verbessern und zu wissen, wo man hin will. 09_0925 Einführung+Reflexion BOG üK1_V1.0
Anwendung im üK Erstellung Ihres Werks Was lief gut? Was lief weniger gut? Was habe ich Neues gelernt? Kompetenzraster Welche Handlungskompetenzen habe ich? Was kann ich schon gut? Was muss ich noch lernen? Persönliches Portfolio Was sind meine Stärken, wo habe ich noch Entwicklungspotential? Woran sieht man das? Wie kann ich mich verbessern? Was nehme ich mir vor? Wo und wie kann ich meine Stärken am besten einbringen? Übersicht, auf die einzelnen Punkte wird in den folgenden Folien näher eingegangen 09_0925 Einführung+Reflexion BOG üK1_V1.0
Anwendung im üK Werkschau Reflexion: Was ist mir gut gelungen? Was weniger gut? Learning: Was habe ich gelernt (allgemein und aus Reflexion abgeleitet)? Nach dem Erstellen der Schritte fragen sich die Lernenden bei der Reflexion, was ihnen gut gelungen ist oder was sie in Zukunft anders machen. Das kann sich auf die Inhalte des Praxisauftrags – also z.B. die Produktkenntnisse – oder auf den Praxisauftrag selbst – also wie ihnen die Umsetzung des Auftrags gelungen ist – beziehen. Bsp.: Ich habe im Intranet sehr lange nach der Kleiderordnung gesucht, bis ich realisierte, dass wir keine haben. Die Lernenden analysieren bei den «Learnings», was sie beim Bearbeiten des Praxisauftrags gelernt haben. Das können fachliche oder methodische Dinge sein und lassen sich (auch) aus der Reflexion ableiten: Bsp. abgeleitet aus Reflexion: «Bei Schwierigkeiten werde ich in Zukunft früher nachfragen.» Bsp. methodisches Learning: «Ich habe die Werkschau zwischendurch mal einer Arbeitskollegin gezeigt, ihr Feedback war sehr hilfreich. Diese Aussenansicht hat mir viel gebracht.» Bsp. fachliches Learning: «Jetzt weiss ich endlich, dass «D+A» meine Prüfungsbranche ist und «Medizinaltechnik» meine Wirtschaftsbranche.» (Weitere Bsp. auf der nächsten Folie) 09_0925 Einführung+Reflexion BOG üK1_V1.0
Anwendung im ÜK Beispiele – gut und weniger gut Beispiele für gute und weniger gute Reflexionen/Learnings: Aussagekräftigen Titel wählen Aus den Reflexionen sollen Learnings abgeleitet werden (Was mache ich weiterhin so?/Was mache ich in Zukunft anders?) «Fleisch am Knochen»: Reflexion und Learnings sollen tatsächlich etwas aussagen. Sehr allgemeine Aussagen bringen einen nicht weiter. Reflexion und Learnings müssen nicht «vollständig» sein, die Lernenden müssen nicht alles, was sie gelernt haben, aufschreiben, oder alles umfassend reflektieren. Lieber einige Punkte sauber darlegen. 09_0925 Einführung+Reflexion BOG üK1_V1.0
Anwendung im üK Kompetenzraster: Leitfrage mit Kriterien Leitfrage zu einer Handlungskompetenz z.B. «Bin ich in der Lage, Sitzungen und Anlässe selbstständig zu organisieren?» Kriterien, die man erfüllen muss, um eine Handlung kompetent auszuführen. Kompetenzkriterien Ich bereite mich auf Präsentationen sorgfältig vor und recherchiere ausführlich. Bei Präsentationen wirke ich sicher und authentisch. Bei Präsentationen nutze ich bewusst meine Gestik und Mimik, um das Gesagte zu unterstützen. Ich setze passende Präsentationshilfsmittel wie PowerPoint, Flipchart, Handouts usw. wirkungsvoll ein und achte auf die Verwendung von unterschiedlichen Medien. Ich halte Blickkontakt stets mit allen Zuhörenden. Aufbau des Kompetenzrasters: Jeweils eine Leitfrage «Bin ich in der Lage, …» und drei bis fünf Kompetenzkriterien dazu. Die Kriterien sind eine Hilfestellung, um zu prüfen, ob man über die Handlungskompetenz verfügt. Wenn man alle Kriterien erfüllt, kann man die Handlung gut ausführen. Bsp. auf der Folie: Ob man selbst «wirkungsvoll präsentieren» kann, ist schwierig einzuschätzen. Hier helfen die Kriterien: Bereite ich mich gut vor? Fühle ich mich sicher, wenn ich vor Publikum stehe? Habe ich meine Gestik und Mimik im Griff? Nutze ich die Hilfsmittel sinnvoll? Halte ich Blickkontakt? Je mehr der Kriterien ich erfülle, desto besser kann ich präsentieren. 09_0925 Einführung+Reflexion BOG üK1_V1.0
Anwendung im ÜK Kompetenzraster: Reflexion formulieren Das gelingt mir im Berufsalltag schon gut: Z.B. «Ich spiele Präsentationen immer durch, bevor ich sie halte, oft sogar mit «Übungspublikum», z.B. andere Lernende oder zuhause.» Das gelingt mir im Berufsalltag weniger gut: Z.B. «Vor allem zu Beginn einer Präsentation bin ich oft nervös, dann achte ich auch zu wenig auf meine Gestik und das Sprechtempo.» Zu jeder Leitfrage hat es zwei Textfelder. Dort schreiben die Lernenden auf, was ihnen in Bezug auf die Leitfrage bereits gut gelingt und was ihnen weniger gut gelingt. Die Reflexion sollte möglichst konkret auf den Berufsalltag bezogen sein. 09_0925 Einführung+Reflexion BOG üK1_V1.0
Anwendung im ÜK Persönliches Portfolio Ergebnisse des Kompetenzrasters und der Werkschau analysieren: Stärken und Entwicklungsmöglichkeiten benennen Massnahmen ableiten Stärken bewusstmachen «Blick in die Zukunft» – wo will ich hin? Persönliches Portfolio hier nur kurz, da erst in Vorbereitung auf ÜK 4 relevant. 09_0925 Einführung+Reflexion BOG üK1_V1.0
Übung Reflektieren Sie Ihre bisherige Lehrzeit: Notieren Sie etwas, was Ihnen bereits gut gelingt, und etwas, bei dem Sie noch Mühe haben. «Ich habe manchmal etwas Mühe, mich ins Team einzugliedern: Die andern sind alle viel älter und ich weiss gar nicht, was ich mit meinen Arbeitskolleg/innen reden soll.» (-) «Ich war im Betrieb noch nie unpünktlich und habe immer alle Aufträge rechtzeitig fertig – meine Kolleg/innen können sich bereits jetzt immer auf mich verlassen.» (+) Learnings und Reflexion Notieren Sie sich drei Learnings Ihrer bisherigen Lehrzeit. Meine «Berührungsängste» sind wohl unbegründet – ich sollte einfach offener auf die anderen zugehen. «Ich weiss jetzt, dass ich mit Problemen immer zu meinem/r Berufsbildner/in kann. Das wirft kein schlechtes Licht auf mich, im Gegenteil.» Übungen: Je nach Zeit ausführlicher oder kürzer bearbeiten, Übungen können auch weggelassen oder ausgebaut werden. Übung Learnings und Reflexion: Einfach mal machen lassen, Austausch in Zweier- oder Dreiergruppen. Die Lernenden sollen Formulierungen ausprobieren. Der Austausch hilft, um auf Ideen zu kommen Was kann denn überhaupt Gegenstand der Reflexion sein? Was gibt es überhaupt für Learnings? Idealerweise leiten sie aus der Reflexion auch Learnings ab. 09_0925 Einführung+Reflexion BOG üK1_V1.0
Übung Diskutieren Sie im Plenum, was sinnvolle Reflexionen (Text im Kästchen) sind: Das Layout wurde zwischenzeitlich evtl. leicht angepasst. Wenn Sie möchten, können Sie hier einen aktuellen Screenshot einfügen. Hier geht es nicht primär darum, dass die Lernenden «echt» reflektieren, sondern um sinnvolle Aussagen/Formulierungen. Die Lernenden dürfen sich auch (realistische) Beispiele ausdenken. Die Lernenden sollen nicht einfach die Kriterien in die Kästchen kopieren, sondern sich die Situation in ihrem Betrieb vorstellen und darauf Bezug nehmen: Bsp.: «Immer wenn ich ins Lager gehe, um etwas zu einzuräumen, werfe ich einen Blick auf die allgemeine Ordnung und räume ggf. schnell etwas richtig ein.» / «Manchmal schiebe ich (unangenehme) Anrufe z.B. wegen einer falschen Lieferung lange vor mir her. So verzögert sich die korrekte Lieferung noch mehr.» 09_0925 Einführung+Reflexion BOG üK1_V1.0
Übung Diskutieren Sie im Plenum, was sinnvolle Reflexionen (Text im Kästchen) sind: Bsp.: «Für mich ist es absolut selbstverständlich, persönliche Post niemals zu öffnen.» / «Wir versenden oft empfindliche Geräte. Dann achte ich darauf, genügend Füllmaterial zu verwenden.» 09_0925 Einführung+Reflexion BOG üK1_V1.0
Übung Diskutieren Sie im Plenum, was sinnvolle Reflexionen (Text im Kästchen) sind: Bsp.: «Ich bin für die Terminkoordination zuständig und habe den Umgang mit dem Outlook-Kalender voll im Griff.» / «Bei Auswertungen in Excel habe ich oft Mühe und muss sehr oft nachfragen.» 09_0925 Einführung+Reflexion BOG üK1_V1.0
Übung Diskutieren Sie im Plenum, was sinnvolle Reflexionen (Text im Kästchen) sind: Bsp.: «Jeden Montag notiere ich mir meine «To Dos» der Woche.» / «Ich habe meinen Zeitplan bisher noch nie bewusst überprüft – wenn ich ihn mal erstellt habe, versuche ich einfach, ihn einzuhalten.» 09_0925 Einführung+Reflexion BOG üK1_V1.0
Übung Diskutieren Sie zu zweit oder zu dritt: Was sind die Unterschiede zwischen Selbst- und Fremdeinschätzung? Was bringt Ihnen die Selbsteinschätzung? Welchen Nutzen sehen Sie in der Fremdeinschätzung? Was müssen Sie beachten, um von Instrumenten wie dem Kompetenzraster oder der Reflexion der Werkschau zu profitieren? Notieren Sie zentrale Begriffe Ihrer Diskussion auf Memocards und kleben Sie diese auf den Flipchart. Diskutieren Sie die notierten Begriffe im Plenum. Beim Kompetenzraster (KR) schätzen die Lernenden ihre eigenen Kompetenzen ein. Ausserdem schätzen die Berufsbildner/innen die Kompetenzen der Lernenden ein. Das ist dann die Fremdeinschätzung. Damit die Selbsteinschätzung etwas bringt, müssen die Lernenden die Fragen mit der richtigen Haltung/Einstellung beantworten. Lassen Sie die Lernenden einige Minuten diskutieren. Besprechen Sie dann die Begriffe im Plenum. 09_0925 Einführung+Reflexion BOG üK1_V1.0
Übung Vergleichen Sie die verschiedenen Formulierungen der Vorsätze. Was ist gut, was ist weniger gut? Was wäre die «perfekte» Formulierung? Stellen Sie Regeln auf für das Formulieren guter Massnahmen. Formulierung 1 Formulierung 2 In der nächsten Sitzung werde ich mich mindestens dreimal äussern. Ich habe oft gute Ideen, aber niemand merkt das. Ich muss mich mehr einbringen. Ab morgen stelle ich meinen Wecker 15 Minuten früher und nehme dann einen früheren Bus. Ab sofort bin ich pünktlich. Wenn ich doch zu spät komme, entschuldige ich mich. Ich muss schauen, dass ich mehr zu tun habe und nicht so oft nur rumsitze. Morgen sage ich meinem/r Berufsbilder/in, dass ich unzufrieden bin. Ich benenne Dokumente nicht mehr «später» korrekt. Ich mache es ab sofort beim allerersten Speichern richtig. Ich klebe mir am besten ein Post-it mit einigen Regeln, die ich manchmal vergesse, auf den Tisch. Ich muss besser telefonieren, Mails ohne Fehler schreiben, den Newsletter spannender machen, mehr aufräumen und weniger über Privates sprechen. Ich nehme mir vor, jedes Mail vor dem Abschicken nochmals durchzulesen und dabei besonders auf die Gross-/Kleinschreibung zu achten. Durch die Reflexion erkennen wir, was uns bereits gut gelingt und was uns noch nicht gelingt. Vorsätze oder Massnahmen helfen, sich zu verbessern. Ob das gelingt, hängt auch davon, was man sich genau vornimmt. Lassen Sie die Lernenden entweder zuerst zu zweit oder zu dritt oder direkt im Plenum die Formulierungen diskutieren. Es ist jeweils nicht eine Formulierung «gut» und die andere «schlecht», sondern beide enthalten bessere und schlechtere Elemente. Halten Sie die «Regeln» z.B. auf einem Flipchart fest. Bsp. 1. Zeile: F1 ist sehr konkret und die Umsetzung kann gut überprüft werden. F2 benennt auch die Stärke und die innere Haltung «Ich werde mich einbringen» kann auch helfen. So allgemein formuliert ist aber das Risiko gross, dass man es doch nicht macht. 09_0925 Einführung+Reflexion BOG üK1_V1.0