Grosser Stadtrat, 2. Juli 2019 Einführung von Elektrobussen mit Schnellladesystem, Erweiterung Depot Ebnat.

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Grosser Stadtrat, 2. Juli 2019 Einführung von Elektrobussen mit Schnellladesystem, Erweiterung Depot Ebnat

Die VBSH sind traditionell mit der Elektromobilität verbunden.  Daniel Preisig Evolution der VBSH Die VBSH sind traditionell mit der Elektromobilität verbunden. »

Elektrifizierungsstrategie der Stadt Schaffhausen  Daniel Preisig Elektrifizierungsstrategie der Stadt Schaffhausen «Strategie: Umstellung der ganzen Stadtbusflotte auf E- Busse innert zehn Jahren!» Beschluss des Stadtparlamentes vom 22. August 2017

Umsetzung der Elektrifizierungsstrategie der VBSH  Daniel Preisig Umsetzung der Elektrifizierungsstrategie der VBSH  Umrüstung Trolleybusse auf IMC-Technologie Umrüstung der bestehenden Trolleybusse der Linie 1 auf IMC- Technologie (Einbau Batterie). Sukzessiver Rückbau eines Teils der Fahrleitungen.  Grundetappe : Umstellung von 15 Diesel- auf Elektro-Busse Ersatz der ersten 15 Dieselbussen mit E-Bussen mit Schnellladesystem Aufbau der kompletten, skalierbaren Ladeinfrastruktur am Bahnhof  Vollausbau: Schrittweise Um- stellung ganze Flotte auf E-Bus Sukzessive Ablösung aller anderen Busse durch E-Busse mit Schnell- ladesystem

E-Bus mit Schnellladung – Warum?  Daniel Preisig E-Bus mit Schnellladung – Warum? Depotladung Schnellladung (auch Gelegenheitsladung, englisch OCC = Opportunity Charging Conductive) Wie funk-tioniert das? Ladung nur im Depot Schnellladung auf der Strecke und Übernachtladung (langsam) im Depot Vorteil + Wenig und nur zentale Ladeinfrastrastruktur benötigt + Wenig Batterien notwendig (Gewicht, Platz, Umweltfreundlichkeit) + Reichweite skalierbar Nachteil − Begrenzte Reichweite, Bus muss ins Depot zum Nachladen − Viele Batterien notwendig (Gewicht, Platz, Umweltfreundlichkeit) − Mehr Ladeinfrastruktur benötigt (Kosten, Projektkomplexität bei Baumassnahmen), besonders bei System mit Ladung an Endhaltestellen − Ladezeit muss in Fahrplan integriert werden (zusätzliche Anforderung an Umlaufplanung) Wann ist das System im Vorteil?  Bei Buslinien mit Tagesreichweite <180 km  Bei Buslinien mit Tages-Reichweiten > 180 km Bei Möglichkeit der Nachladung auf der Strecke ohne Fahrplanänderung (wenn es keine zusätzlichen Busse im Umlauf braucht) Bei Nachlademöglichkeit im Tal (Rekuperation)

 Daniel Preisig Warum Schaffhausen speziell für E-Busse mit Schnellladesystem geeignet ist! Buslinien in der Form einer «8» (Busse halten alle fahrplanmässig am Bahnhof SH und können dort schnellgeladen werden.) Ladestelle liegt topografisch im Tal (Rekuperation auf Abwärtsfahrt möglich) Platz für Ladeinfrastruktur in der Hauptpost einfache Schnittstellen dank umfassender Zuständigkeiten bei der Stadt (Stadt ist Bestellerin des Ortsverkehrs, Eigentümerin der VBSH, hat ein Elektrizitätsunternehmen mit eigenem Kraftwerk und ist verantwortlich für die Haltestellen) breite Unterstützung von der Politik

Mit sauberem Wasserkraftstrom leise und ohne Abgase in die Quartiere!  Daniel Preisig Mit sauberem Wasserkraftstrom leise und ohne Abgase in die Quartiere!  Mit sauberem Wasserkraftstrom vom Schaffhauser Rheinkraftwerk …  … werden die Busse am Bahnhof schnellgeladen …  … und fahren leise und ohne Abgase in die Quartiere.

Die Suche nach einem geeigneten Systemlieferanten  Daniel Preisig Die Suche nach einem geeigneten Systemlieferanten Internationale, öffentliche Submission nach GATT/WTO Stufe : Präqualifikation Zwei funktionierende Referenzen in Europa Akzeptanz Generalunternehmer-Modell Stufe : Angebot Zuschlagskriterien: 32% Wirtschaftlichkeit, 10% Kommerzielles, 22% Fahrzeugeigenschaften, 14% Ladeinfrastruktur, 22% Gesamtlösung. Zuschlag an Irizar. Hauptausschlagend waren: sehr gute Wirtschaftlichkeit Leistungsfähigkeit der Ladeinfrastruktur aussergewöhnliches Design Projektabwicklungskompetenz aus einer Hand

Irizar e-mobility: Erstes europäisches Elektrobuswerk  Daniel Preisig Irizar e-mobility: Erstes europäisches Elektrobuswerk Irizar-Gruppe Genossenschaft; finanziell unabhängig >3'000 Mitarbeitende in der Schweiz bekannt von Reisecarsparte Tochterunternehmen Irizar e-mobility: Fokussierung auf Elektromobilität Erstes Elektrobuswerk in Europa in Aduna (Nordspanien) Nr. 5 der E-Bus-Lieferanten in Europa (Quelle: UITP, 2018) für Leistungselektronik: Irizar-Unternehmen Jema Für das E-Bus-Projekt in Schaffhausen Niederlassung in Schaffhausen (Service und Vertrieb) Zusammenarbeit mit deutschem Integrationspartner Ferrostaal

spanischer Bus des Jahres 2018 umweltfreundlichstes Fahrzeug des Jahres

Irizar ieTram – ein Tram auf Reifen  Daniel Preisig Irizar ieTram – ein Tram auf Reifen für Elektromobilität optimiert  Fahrzeugunterbau aus stabilem Edelstahl  Aufbau aus leichtem Aluminium  Stabilisatoren für angenehmes Fahrgefühl trotz hoher Dachlasten (Batterien) Rückspiegel-Kameras  optimale Sicht, auch bei Dunkelheit Fenster bis zum Boden mehr natürliches Licht tieferer Energieverbrauch für Beleuchtung Teiltransparenter Faltenbalg besseres Raumgefühl Wärmepumpe für Heizung/Klima energieoptimierte Wärmepumpe 100% elektrischer Bus (keine Diesel-Heizung!) Innovatives Design ein Statement für Innovation «Man merkt, dass man nicht in einem normalen Dieselbus sitzt, sondern in einem Bus der neuen Generation!»

Irizar ieTram – mehr Platz für alle  Daniel Preisig Irizar ieTram – mehr Platz für alle Moderne Innenarchitektur  Optimierte Zugänglichkeit und Bewegungsfluss  Parkettimitat Mitwirkungsverfahren für Sitzauswahl: Polster/Stoff, Kunststoff, Holz Stangen und Sitzanordnung konfigurierbar für Schaffhausen (Beispielbild) Platz für alle Zwei Plätze für Rollstühle und Kinderwagen Kapazität: 143 Personen (Gelenbus-Variante) Stopptaster auch in Mehrzweckbereich Beschriftungen auch in Blindenschrift Schilder für reservierte Sonderplätze USB-Stecker und WLAN Serienmässig eingebaut: USB-Stecker gratis WLAN Teiltransparenter Faltenbalg mehr natürliches Licht besseres Raumgefühl Niederflurbus Erleichtert Ein- und Aussteigen

Irizar ieTram – in drei Minuten am Ladearm aufgeladen!  Daniel Preisig Irizar ieTram – in drei Minuten am Ladearm aufgeladen! Schnellladung mit Pantograf Ladeleistung 600 kW Verbindung über ein auf dem Dach montierter Pantograf Kontakthut in Ladearm Verschiedene Designvarianten für Ladearm Kontakthut auch in Wartedach integrierbar Modernste LTO-Batterien auf dem Busdach Lithiumtitanat-Akkumulator, optimiert für Schnellladungen Montage im Elektrobuswerk von Irizar Batteriekapazität: 90 kWh (Solobus) und 150 kWh (Gelenkbus)

Und so könnte der Schaffhauser Bus aussehen!  Daniel Preisig Und so könnte der Schaffhauser Bus aussehen! Gelenkbus (18 m) an der Schifflände Schaffhausen

Und so könnte der Schaffhauser Bus aussehen!  Daniel Preisig Und so könnte der Schaffhauser Bus aussehen! Solobus (12 m) in Buchthalen

Vision: Die neue Bahnhofstrasse  Daniel Preisig Vision: Die neue Bahnhofstrasse Die Aufwertung der Bahnhofstrasse mit neuen Haltestellendächern treibt die Stadt parallel vorwärts. Dabei sollen die Kontakthüte für die Schnellladung der Elektrobusse direkt in die Haltestellendächer integriert werden.

Projektorganisation Klare Projektstruktur  Daniel Preisig Projektorganisation Klare Projektstruktur Systemlieferant in Generalunternehmer-Rolle Projektüberwachung und Controlling durch Lenkungsausschuss und Kredittranchenfreigabe durch Verwaltungskommission nach Erreichung von jedem Meilenstein

Projektphasen Pilotbetrieb im Herbst 2019  Daniel Preisig Projektphasen Pilotbetrieb im Herbst 2019 Volksabstimmung:17. November 2019 Schrittweise Einführung mit Vorserie (zuerst im Depot, dann am Bahnhof) und Rollout bringt mehr Sicherheit (Risikominimierung) Klare Meilensteine mit Vertragsstrafen (Pönalen) sorgen für klare Verhältnisse und eine saubere Projektabwicklung Early Life Support garantiert den umfassenden Support durch den Systemlieferanten in der Anfangsphase

Investitionen Grundetappe Vollausbau  Daniel Preisig  VdSR, Kap. 11.2, Seite 39 Investitionen Grundetappe Vollausbau Lieferungen und Leistungen Systemlieferant - Busse - Ladeinfrastruktur Bahnhof/Depot - Dienstleistungen - Wartung und Service - Monitoring Software 21.9 32.5 Bauliche Massnahmen - Trassenbau und Fundamente Bahnhofstrasse - Erschliessung Depot und Hauptpost durch SH Power - Umbau Keller für Ladeinfrastruktur - Planung, Bauherrenunterstützung 4.6 0.0 Verschiedenes und Unvorhergesehenes 2.1 Investitionen brutto 28.7 Mitfinanzierung Agglomerationsprogramm -5.1 Investitionen netto 23.6 Total Investitionen netto bis Vollausbau 56.1 Alle Zahlen in Mio. Franken (CHF) exkl. MwSt.

 Daniel Preisig Wirtschaftlichkeit: Elektro-Busse sind bereits nach elf Jahren günstiger! Vollausbau kumulierte Kosten in Mio. Franken Mitfinanzierung Agglomerationsprogramm Break-Even Nach elf Jahren! Ersatz Dieselbusse Umstellung auf E-Bus Status Quo (Diesel + Trolley) mit Zusatzfinanzierung BFE (beantragt) mit Wegfall Mineralölsteuer-Rückvergütung ab 2023 Preissteigerung Diesel +2% pro Jahr

Schaffhauser E-Bus-Projekt: Eine Investition in die Lebensqualität!  Daniel Preisig Schaffhauser E-Bus-Projekt: Eine Investition in die Lebensqualität! Wir sind auf dem richtigen Weg Richtung Zukunft:  ökologisch und ökonomisch sinnvoll klimaneutral dank eigenem Wasserkraft-Strom weniger Lärm – einfach besser schlafen in den Quartieren. keine Abgase im Siedlungsgebiet – unsere Kinder atmen saubere Schaffhauser Luft ein! Innovativ – Schaffhausen positioniert sich auf der Landkarte der innovativsten Mobilitäts-Standorte ganz vorne

Grosser Stadtrat, 2. Juli 2019 Fragen und Antworten

Fragen und Antworten I Behauptung  Daniel Preisig Fragen und Antworten I Behauptung «Elektrobusse werden sich nicht durchsetzen, Wasserstoff ist der Antrieb der Zukunft!» Unsere Antwort Aktuell ist uns kein marktreifer Wasserstoffbus bekannt. Elektrobusse hingegen gibt es in Europa rund 3'000, in China sind es über 300'000. Der Wasserstoffbus hat einen viel schlechteren Wirkungsgrad (ca. 20%) als der Elektrobus (ca. 90%). Die Lagerung des hochexplosiven Wasserstoffs ist ein Problem. Die Wasserstoff-Technologie ist vor allem bei Langstreckenfahrten (grosse Reichweite) und unplanbaren Routen im Vorteil (Anwendungsbeispiel LKW). Im öffentlichen Nahverkehr sind die Routen hingegen kurz und planbar (Fahrplan).

Fragen und Antworten II  Daniel Preisig Fragen und Antworten II Behauptung «Mit dem E-Bus droht (nach der KBA Hard) das nächste Pionierdebakel.» Unsere Antwort Das Elektrobusprojekt ist mit dem gescheiterten Projekt der KBA Hard nicht vergleichbar: Technologisch: Die Technologie ist reif und an anderen Standorten produktiv im Einsatz. Vertraglich: Die VBSH haben sich umfassend mit einem Werkliefervertrag abgesichert (Generalunternehmermodell, Pönalen, Rückabwicklung). Prozesstechnisch: Das Projektvorgehen mit Zwischenschritten und klar definierten Meilensteinen reduziert das Risiko und ermöglicht, Probleme rasch zu erkennen und wenn nötig Massnahmen zu ergreifen. Organisatorisch: Es wird ein professionelles Projektmanagement mit klaren Verantwortlichkeiten, einem Controlling und der Überwachung eines Lenkungsausschusses eingesetzt.

Fragen und Antworten III  Daniel Preisig Fragen und Antworten III Behauptung «Elektrobusse sind in der Gesamtbilanz gar nicht umweltfreundlicher als Dieselbusse.» Unsere Antwort Für den CO2-Ausstoss kommt es auf die Herkunft des verwendeten Stromes an: In Schaffhausen verwenden wir den umweltfreundlichen Wasserkraftstrom unseres eigenen Flusskraftwerkes. Damit ist der Betrieb in Schaffhausen 100% CO2-frei. In unserem Anwendungsfall ist die Gesamtbilanz von E-Bussen nach nur 100 Betriebstagen besser als die von Diesel (siehe nächste Folie). Bei Vollumstellung sparen die VBSH gegenüber dem heutigen Dieselbetrieb 3'000 t CO2 pro Jahr ein. Die graue Energie (zur Herstellung des Busses) wird im energie- effizienten E-Bus-Werk von Irizar e-mobility minimiert. Dank dem Schnellladesystem werden weniger Batterien benötigt als bei Bussen mit Depotladung.

Fragen und Antworten III – Vertiefung Umweltbilanz  Daniel Preisig Fragen und Antworten III – Vertiefung Umweltbilanz Kumulierte CO2-Bilanz Diesel t CO2 Elektrobus t CO2 Elektrobusse sind bereits nach 32’000 km in der Umweltbilanz besser. 32’000 km sind bei einem Linienbus der VBSH nach rund 100 Tagen erreicht. Tonnen CO2 km

Fragen und Antworten IV  Daniel Preisig Fragen und Antworten IV Behauptung «Die Akkus funktionieren doch nur im Sommer! Fahren die Busse auch im Winter?» Unsere Antwort Wir verwenden Batteriepakete mit einem Klimasystem (Wasser/Glykol- Kreislauf). Im Winter werden die Zellen geheizt und im Sommer gekühlt). Es ist aber tatsächlich so, dass kältere Temperaturen (Winter) anspruchsvoller sind, und zwar wegen der Heizung im Fahrgastraum, die ein grosser Teil der Energie braucht. Das System ist so spezifiziert, dass es auch bei Minustemperaturen auf den Schaffhauser Linien funktioniert.

Fragen und Antworten V Frage  Daniel Preisig Fragen und Antworten V Frage «Warum nicht Schweizer Qualität? Warum braucht es spanische Busse?» Unsere Antwort Die VBSH wollten und mussten (Beschaffungsrecht) eine internationale Submission durchgeführen. Irizar hat das überzeugendste Angebot eingereicht. Massgeblich war nicht nur der Preis, sondern auch die Erfahrung mit ähnlichen Projekten, die Projektabwicklungskompetenz und die Leistungsfähigkeit der Ladeinfrastruktur. Irizar e-mobility war 2018 Nr. 5 der E-Bus-Lieferanten in Europa. Irizar plant in Schaffhausen eine Niederlassung für den Service und Vertrieb zu eröffnen, es werden in Schaffhausen Arbeitsplätze entstehen.

Fragen und Antworten VI  Daniel Preisig Fragen und Antworten VI Behauptungen a) «Die Gewinnung der für die Batterie notwendigen Rohstoffe (Lithium und Kobalt) verursacht grosse Umweltschäden.» b) «Die Rohstoffe werden ausgehen und die Batterien teurer werden.» Unsere Antwort Es trifft zu, dass die Rohstoffgewinnung im Ausland nicht unserem Verständnis von umweltgerechtem und sozialem Handeln entspricht und es hier Verbesserungen braucht. Da gibt es nichts schönzureden. Mit dem Wachstum der Elektromobilität wird der Druck dazu steigen. Die Alternative, die Erdölgewinnung, ist mit viel grösseren Umwelt- schäden (verseuchtes Land, verseuchte Meere) verbunden. Beim Diesel wird das Erdöl als Verbrauchsmaterial eingesetzt, beim Elektrobus werden Rohstoffe wie Lithium und Kobalt in vergleichsweise geringen Mengen in Batterien eingesetzt, welche recykliert werden können. Obwohl die Marktpreisentwicklung der Batterien nach unten zeigt, haben die VBSH die Preise für Ersatzakkus vertraglich abgesichert. Die Wissenschaft forscht aktuell mit Hochdruck nach anderen Materialien (z.B. Salzbatterie).

Fragen und Antworten VII  Daniel Preisig Fragen und Antworten VII Frage «Steigen die Billettpreise?» Unsere Antwort Nein, die Billettpreise für den ÖV werden in der Schweiz von den Tarifverbünden festgelegt, und zwar nach dem Grundsatz "gleiche Preise für vergleichbare Angebote". Es gibt keine Abhängigkeit zur Antriebsart. Die tieferen Betriebskosten werden langfristig zu tieferen Abgeltungen durch die Besteller (Stadt Schaffhausen und Gemeinde Neuhausen am Rheinfall) führen.

Fragen und Antworten VIII  Daniel Preisig Fragen und Antworten VIII Frage «Was passiert mit den ausgemusterten Batterien?» Unsere Antwort Der Systemlieferant garantiert den VBSH eine Haltbarkeit der Batterien für 16 Jahre. Nach dem Einsatz auf den Bussen planen die VBSH eine Verwendung der Batterien im Depot (second life) zur Glättung der Netzschwankungen. Li-Ionen-Akkus können rezykliert werden (wachsender Markt). Im Gegensatz zu anderen Batterien enthalten Li-Ionen Batterien keine gefährlichen Stoffe.

Fragen und Antworten IX  Daniel Preisig Fragen und Antworten IX Frage «Sind die Li-Ionen- Akkus gefährlich? Ich habe gehört, dass diese brennen können.» Unsere Antwort In E-Bussen werden Batterien im «Automotive Standard» eingesetzt, welche über viel bessere Schutzmechanismen verfügen als Batterien, welche z.B. in Mobiletelefonen eingesetzt werden. Die Akkus werden auf den Bussen in einem Crash-sicheren Gehäuse untergebracht und mit feuerfestem Schaum ummantelt, wodurch das Risiko einer mechanischen Einwirkung auf die Batterie und damit ein Brandausbruch minimiert werden kann. Sollte es trotzdem zu einer Verletzung der Schutzhülle kommen, findet eine kontrollierte Entladung statt. Für die Werkstatt und die Feuerwehr ist eine Schulung vorgesehen.

Fragen und Antworten X Frage  Daniel Preisig Fragen und Antworten X Frage «Wie viele Mitarbeitende werden entlassen?» Unsere Antwort Es werden keine Mitarbeitende entlassen. Die (grossen) Elektrobusse sind im Unterschied zum Pilotprojekt der Linie 12 nicht selbstfahrend. Irizar baut am Standort Schaffhausen Arbeitsplätze für den Service und Vertrieb (auch für andere Kunden) auf. Die Wartung der Fahrzeuge wird nur zu Beginn von Irizar gemacht werden (vertraglich zugesichert), die eignen Mitarbeiter werden in einer Übergangsphase geschult. Im Unternehmen können neue Kompetenzen für die Zukunft aufgebaut werden.

Grosser Stadtrat, 2. Juli 2019 Herzlichen Dank! Daniel Preisig Stadtrat, Finanzreferent Präsident VK VBSH   Finanzreferat Fronwagplatz 24 CH-8200 Schaffhausen Tel. +41 52 632 52 12 Mobil +41 79 330 74 75 daniel.preisig@stsh.ch Nathan Hueber Projektleiter E-Bus   VBSH Ebnatstrasse 145 CH-8207 Schaffhausen Tel. +41 52 644 20 90 Mobil +41 78 667 30 42 nathan.hueber@vbsh.ch