Paradigmenwechsel Schulfreizeit

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 Präsentation transkript:

Paradigmenwechsel Schulfreizeit PS/TS Bettingen SJ 2019/20

Paradigmenwechsel: Kinder brauchen «Freizeit»! Zeit ohne Anleitung oder Anweisung Zeit für eigene Projekte Erwachsenenfreie Zeit Kinder und Jugendliche wollen eigene Projekte betreiben und neue Wege beschreiten. Ihr Alltag ist in hohem Masse von Erwachsenen gesteuert. In ihrer «Freizeit» haben sie das Bedürfnis nach Eigenaktivität. Dazu braucht es Freiräume zusammenhängende selbstbestimmte Zeit und die Möglichkeit, sich spontan für eine Aktivität zu entscheiden.

Beinahe ein Fünftel der Kinder und Jugendlichen leidet unter hohem Stress Studie der Uni Bielefeld 2015 Folge: Depressionen, Versagensängste, Aggressionen Wesentliche Stress-Ursache: Fehlender Freiraum für eine kindliche Selbstbestimmung

«Aktivitätszonen» Das Konzept der Wie können wir den Kindern den benötigten Freiraum an der Schule gewähren? Das Konzept der «Aktivitätszonen»

Aktivitätszonen Die Kinder können sich innerhalb definierter Aktivitätszonen (Räumlichkeiten und Aussenzonen) frei bewegen. Jede Zone lädt zu gewissen Aktivitäten ein. In jeder Zone gibt es den Aktivitäten angepasste Regeln. Die Kinder halten sich in der Zone auf, wo die Entfaltungsmöglichkeiten am besten ihren Bedürfnissen entsprechen

Organisation 1. Für jede angebotene Aktivitätszone ist ein Erwachsener zuständig und vor Ort. 2. Jedes Kind ist dem Alter entsprechend den Zonen zugeordnet 3. Der Joker (ein Erwachsener) hat den Überblick und wandert von Zone zu Zone. 4. Die Kindergartenkinder werden sanft in die Aktivitätszonen eingeführt und anfangs separat betreut.

Flexible Esszeiten

Die Essenszone ist auch eine Aktivitätszone und funktioniert nach denselben Regeln Flexible Esszeiten sind das Filetstück des Konzeptes der Aktivitätszonen. Sie fördern eine ruhige und entspannte Stimmung.

Bedürfnis beim Essen Grundlegendes Bedürfnis von den Erwachsen sowohl wie auch von den Kindern ist: - In Ruhe und entspannt essen Gemeinschaft erleben

Trotz angeborenem Hungertrieb: Eine genetische Urangst Urangst von Eltern (und Pädagogen), dass der Nachwuchs verhungern könnte

Flexible Essenszeit: Druck wegnehmen! Kontrolle abgeben! Die Kinder wählen innerhalb eines gegebenen Zeitrahmens grundsätzlich frei: - wann sie essen wollen. - mit wem sie essen wollen. - wie lange sie essen wollen.

... wann sie essen wollen z.B. zwischen 12.15 und 13:30 h Kriterien: Freies Bewegen in den offenen Aktivitätszonen Bedürfnis erkennen wann habe ich Hunger, wann benötige ich noch Bewegung oder Ruhe Die Gewissheit, dass es auch 15 Minuten vor Schluss noch genug zu Essen hat.

... mit wem sie essen wollen Kriterien: Freies Begegnen mit anderen Kindern Selbstbestimmtes Sein (aktuelle Gruppenbildungen) Kleine Tische fördern Tischgemeinschaften Erwachsene sind vor Ort, aber nicht als Kontrolleur.

... wie lange sie essen wollen Kriterien: Kein zeitlicher Druck in die eine oder andere Richtung Essenszone als einladende Begegnungszone

Entspannen und Vertrauen (ein Uhrinstinkt des Menschen) - Essen ist ein Lebensbedürfnis - Essen ist lust- und freudvoll - Essen ist gesellig

Organisatorisches Grosszügige Mengenplanung Anzahl Plätze kann reduziert werden (maximal 2/3 der Anzahl Kinder) Einführung neuer und kleiner Kinder (möglichst ohne Separation)

MEMO Ein paar Kinder brauchen vielleicht (meist temporär) spezielle Begleitung, um mit flexiblen Esszeiten und den Aktivitätszonen umgehen zu können. Das soll uns nicht davon abhalten zu tun, was für 98% der Kinder befreiend ist.

Was es für uns zu tun gibt: Wir schaffen und halten bewusst Freiraum. Wir vertrauen den Kindern Wir trauen ihnen zu, sich selbstwirksam zu entfalten. Wir unterbrechen die Kinder so wenig wie möglich.