Pflanzenbau - Bestandsführung

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 Präsentation transkript:

Pflanzenbau - Bestandsführung Soja – Anbaueignung in Deutschland

Inhalt Soja – der Ursprung Anbaueignung der Regionen in Deutschland / Sachsen Ansprüche an das Klima

Soja – der Ursprung ursprünglich wurde die Sojabohne in Asien, primär in China angebaut, wo sie in der Küche einen großen Zuspruch fand heutige Hauptanbaugebiete sind Nord- und Südamerika auch in Deutschland und weiten Teilen Europas ist die Sojabohne heute anzutreffen Ausbreitung in Deutschland von Süd nach Nord neue gezüchtete Sorten machen diesen Fortschritt möglich (Anpassung der Sorten an das Klima in Deutschland)

Anbaueignung der Regionen in Deutschland / Sachsen im Geoportal des Julius-Kühn-Instituts sind Karten zur Anbaueignung von Soja in der jeweiligen Region zu finden berücksichtigt werden dabei die Faktoren… Wärmesumme Globalstrahlung Niederschlag Bodenwertzahl

Anbaueignung für Soja in Deutschland Julis-Kühn-Institut

Anbaueignung für Soja in Sachsen Julis-Kühn-Institut

Anbaufläche in Deutschland*: in Sachsen**: 2005: 1.000 ha Hauptanbauregionen sind Bayern & Baden-Württemberg in Sachsen**: 2010: 63,91 ha 2016: 286 ha 2017: 350 ha * Statistisches Bundesamt ** Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen

Blütenbildung Langtagpflanzen kurze Dunkelphase am Tag Kurztagpflanzen kurzes „Störlicht“ in der Nacht Quelle: Bergfeld & Nick (o. J.): Blütenbildung. Lexikon der Biologie. www.spektrum.de

Standortanforderungen wärmeliebende Pflanze (Kurztagpflanze) Anbau in Kaltluftsenken sollte vermieden werden → Sojabohnen werfen bereits ab ≤ 8°C Blüten ab ausreichend Sommerniederschläge und wasserspeicherfähige Böden sind von Vorteil optimale Boden-pH-Wert: 6,5 bis 7 Baumgärtel et al. (2014) : Leitlinien zur effizienten und umweltverträglichen Erzeugung von Sojabohnen. Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft (Hrsg.)

Anbaukriterien von wichtiger Bedeutung sind… ausreichend Wärme ausreichend Wasser erfolgreiche Unkrautbekämpfung Anbau geeigneter Sorten Mittel- und Nordsachsen haben mittlere bis gute klimatische Bedingungen für den Anbau von Soja Bei erstmaligem Anbau muss das Saatgut mit sojaspezifischen Knöllchenbakterien beimpft werden, da diese Bakterien in heimischen Böden nicht vorkommen.* * gilt für alle Sojaanbauflächen und für Flächen, auf denen mehr als 4 Jahre kein Soja angebaut wurde, „Profis“ impfen immer

Entwicklungsstadien der Sojabohne Landwirtschaftliches Zentrum für Sojaanbau und Entwicklung (Hrsg.) Taifun Sojainfo. Fachinformationen für Sojaerzeuger und –Verarbeiter. Ausgabe Nr. 51, Sep. 2017

Vegetatives Wachstum (= Bildung der Pflanzenorgane zur Nährstoffaufnahmen & Photosynthese) Vegetationszeit von 150 bis 180 Tage (abhängig von der Reifegruppe der Sorte) Wärmesumme von 1.500 bis 2.000 °C (Schwellenwert von 6 °C muss erreicht werden) Bodentemperatur zur Keimung sollte ca. 10 °C betragen** ausreichend Wasser nötig ab BBCH 12 beginnt die aktive N2-Fixierung später reifende Sorten bilden mehr Biomasse als frühreife Sorten ** Aussaat schon bei 8°C möglich, wenn in den 1-2 Wochen danach warmes Wetter herrscht. Eine Aussaat bei 10°C und danach ist es nasskalt, ist deutlich ungünstiger für Soja. Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt das Landes Sachsen-Anhalt (2013): Anbau- und Verwertungspotenzial von Leguminosen in Sachsen-Anhalt Landwirtschaftliches Zentrum für Sojaanbau und Entwicklung (Hrsg.) Taifun Sojainfo. Fachinformationen für Sojaerzeuger und –Verarbeiter. Ausgabe Nr. 51, Sep. 2017

Generatives Wachstum (= Bildung von Blüten & Samen) Beginn mit dem Erscheinen der ersten Blüten Blühphase dauert 20 - 40 Tage ca. 70-80 % der Blüten werden innerhalb von 12 Tagen ausgebildet ab BBCH 61 steigt der Wasserbedarf (Wurzeln wachsen 3-8 cm /d) Ende des Vegetativen Wachstums um BBCH 85 Anzahl der Samen und der Hülsen ist direkt mit der Photosyntheserate verbunden (30 - 40 Tage lang) mehr CO2, H2O und Licht erhöht den Ertrag Hardman, L. L. und Brun, W. A., 1971. Effects of atmospheric carbon dioxide enrichment at different development stages on growth and yield components of soybeans. Crop Science 11, 886-888

Anbaukriterien - Trockenstress vor der Blüte relativ tolerant gegenüber Trockenstress → sofern zur Keimung genügend Wasser vorhanden ist Aussaat in ausgetrockneten Boden bringt die Gefahr eines lückigen und zeitlich stark versetzten Aufgangs mit sich ab dem Hülsenansatz reagiert Soja sehr empfindlich auf Trockenheit (3 Tage sind ausreichend) → ausreichend Wasser zu einem späteren Zeitpunkt können die Ertragsverluste nicht mehr kompensieren Landwirtschaftliches Zentrum für Sojaanbau und Entwicklung (Hrsg.) Taifun Sojainfo. Fachinformationen für Sojaerzeuger und –Verarbeiter. Ausgabe Nr. 51, Sep. 2017

Anbaukriterien - Trockenstress Beregnung: an das Wachstumsstadium der Pflanze und an die Bodenverhältnisse anpassen (max. 80% der nFK) Hauptwurzelmasse reicht bis ca. 40 cm Bodentiefe Mengen über 30 mm verursachen häufig Lagerschäden Nicht in die Blüte beregnen → Blütenverluste werden provoziert Landwirtschaftliches Zentrum für Sojaanbau und Entwicklung (Hrsg.) Taifun Sojainfo. Fachinformationen für Sojaerzeuger und –Verarbeiter. Ausgabe Nr. 51, Sep. 2017

Wasserverbrauch in den Wachstumsphasen Pflanzenentwicklung Wasserverbrauch (mm/Tag) Keimung und Sämling 1 – 2,5 Schnelles vegetatives Wachstum 2,5 – 5 Blüte und Hülsenfüllung 5 – 8 Reife bis Ernte 1 – 5 Wasserbedarf ab der Blüte bis zur Kornausbildung ist hoch (Juli/August) eine ausreichende und kontinuierliche Wasserversorgung ist sehr wichtig Landwirtschaftliches Zentrum für Sojaanbau und Entwicklung (Hrsg.) Taifun Sojainfo. Fachinformationen für Sojaerzeuger und –Verarbeiter. Ausgabe Nr. 51, Sep. 2017

Samenfüllung = Beginn der Ertragsbildung Wurzelwachstum verlangsamt sich und die Pflanze ist voll ausgebildet Dauer: 30 bis 40 Tage (< 40% des Wachstumszyklus) 70 – 80% der Ertragsbildung werden in 12 Tagen gebildet 15 % der gespeicherten Kohlenhydrate werden aus anderen Pflanzenteilen in den Samen umgelagert (Weizen zum Vergleich: 20-50%) N & P werden v.a. aus den Blättern verlagert K aus dem Stängel Wasserstress von 3 Tagen wirkt bereits ertragsreduzierend (Absterben der Blätter wird gefördert)