Wenn die Seele weint Annemarie Pfeifer.

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 Präsentation transkript:

Wenn die Seele weint Annemarie Pfeifer

Depressionen sind häufig! Warum???

UMFELD STRESS Kindheit Lebenserfahrungen DENKEN Grundannahmen “Glaubenssätze” STRESS GEHIRN KÖRPERFUNKTION vegetative Symptome als Begleiterscheinung oder körperliche Erkrankung als Ursache

Unterschiedliche Hirnfunktion bei Mann und Frau

Depression bei Frauen / Männern Geringe Stresstoleranz Erhöhter Rückzug Verhaltener Ausdruck von Impulsen, weinen Passivität (Klinikaufenthalte) Unzufriedenheit mit sich selbst Depressive Denkinhalte Substanzmissbrauch Holt eher Hilfe durch Gespräch Erhöhte Risikobereitschaft Geringe Impulskontrolle Aktionismus („Ausagieren“) Antisoziales Verhalten Ärger, Reizbarkeit, Unruhe, Unzufriedenheit Erhöht: Suizid, Alkoholismus Frauen Männer nach Kasper 2000

Spezielle Faktoren bei Frauen Zyklus und Hormone: Schwangerschaft und Geburt, Monatszyklus Veränderungen im Lebenszyklus Vermehrte Sensibilität Familiendynamik Gesellschaftliche Vorgaben Andere Verarbeitung: „Frauen reden – Männer trinken“ Missbrauch-Erlebnisse

Prämenstruelles Syndrom Depressive Verstimmung, innere Anspannung, Affektlabilität, Reizbarkeit, Gefühl der Überwältigung abnehmende Interessen, Konzentrationsstörungen, Ermüdbarkeit, Veränderung von Appetit und Schlaf, körperliche Symptome. (70% leiden darunter) „Ich empfinde mich als zwei verschiedene Personen. 14 Tage lang bin ich aufgestellt, unternehmungslustig und habe eine gute Beziehung zu meinem Mann. Dann bin ich zwei Wochen lang wie umgekehrt: reizbar, empfindlich, einfach unmöglich. Welcher Mensch bin ich in Wirklichkeit?“

Menopause starke unkontrollierbare Gefühlsschwankungen Angst vor dem alt werden niedriges Selbstwertgefühl, Angst vor dem Unbekannten depressive Gefühlslage, Nervosität, Enttäuschung, Schuldgefühle, Aggressionen Unterschiedlich stark ausgeprägt, abhängig von körperlichem Zustand, Lebensumständen, Art der Verarbeitung, Sensibilität

Familiendynamik und Depression Mädchen werden mehr umsorgt, werden zum Dienen erzogen, müssen sich angepasster verhalten, haben weniger Freiraum, nett sein. Mädchen werden in der Schule weniger aufgerufen und gefördert. In manchen Kulturen sind Mädchen grundsätzlich weniger wert. Mädchen werden heute gut ausgebildet, sollen aber trotzdem Kinder gebären. Selbstwertproblematik, Identitätsprobleme

Gesellschaftliche Rolle der Frau Frauen sind abhängiger (Einkommen, neue Armut, Sozialhilfeabhängigkeit) Frauen sind weniger anerkannt, müssen mehr leisten, sich beweisen Vereinbarung der Rolle als Mutter und Berufsfrau ist umstritten Wenig weibliche Vorbilder, welche die neue Rollenverteilung leben Berufstätige Mütter arbeiten mehr als berufstätige Väter. Überlastung, Identitätsproblem

Phasen im Leben der Frau Ablösung - Selbstfindung Sich finden, ohne die Anderen zu verlieren Mutterschaft - Selbstaufgabe Geben ohne sich selbst aufzugeben Lebensmitte - zwischen Alt und Neu Loslassen, aber nicht verlassen Pension - Alter Sinnfindung ohne Leistung Akzeptieren der Grenzen Erlerntes weitergeben

Lebensphasen und Depression Die Frauen erleben mehr Veränderungen im Leben (weiblicher Zyklus, Fruchtbarkeit ). Sie müssen ihre Aufgabe immer wieder neu definieren. Sie müssen Aufgaben parallel bewältigen. Übergänge und Veränderungen sind Risikozeiten. Sie sind wirtschaftlich abhängiger. Das Rollenverständnis fördert passiv-aggressive Verhaltensmuster.

Das Selbstbild bei Depressiven Ansprüche Selbstbild Wahre Lage Kognitive Dissonanz Die kognitive Triade: negative Sicht seiner selbst negative Bewertung der Umwelt negative Zukunftserwartung

Sexueller Missbrauch Häufigkeit: 25,2% bei Mädchen - 6,3% bei Jungen Täter: 60% Familie, nur 8% Fremde 95% Männer Übergriffe beschädigen die Persönlichkeit und hinterlassen lebenslang ihre Spuren.

Häufige Denkmuster „Um glücklich zu sein, muss ich von allen Menschen akzeptiert werden.“ „Ich darf keine Fehler machen.“ „Wenn meine Kinder Probleme haben, bin ich schuld.“ „Wenn jemand eine andere Meinung hat, dann mag er mich nicht.“ „Ich bin ohnmächtig und kann mich nicht zur Wehr setzen.“ „Damit mich andere lieben, muss ich stets verfügbar sein.“ „Wenn ich meine Gefühle nicht kontrollieren kann, zeigt das, dass ich überschnappe.“

Zusammenhang von Gefühlen und Denken Freude, Angst Zuversicht, Minderwertigkeits-, Schuldgefühle Auslösendes Ereignis (A) Partnerschaft, Beruf, Kinder Bewertung als Filter

Mit positiven Augen sehen

Die Gedanken positiv ausrichten

Ansätze zur Bewältigung STRESS DENKEN KÖRPER 4 1 3 2 Gespräch prakt. Hilfe Aktivierung Medikamente

Das Selbst stärken Selbstannahme: Ich bin o.k. - auf den Stärken aufbauen Selbstvertrauen: Erreichbare Ziele setzen Selbstbewusstsein: Ich weiss, wer ich bin und was ich kann Selbstfürsorge: Ich weiss, was mir gut tut und ich sorge für mich Selbstverwirklichung: Ich kenne und lebe meine Werte

gerecht und allzu weise, damit du dich nicht zugrunde richtest. Entspannen Sie sich Sei nicht allzu gerecht und allzu weise, damit du dich nicht zugrunde richtest. Prediger 7.16

Sich mit Verbündeten umgeben Widerstandsfähige Menschen sind keine Einzelgänger/innen. Ein Feuer kann nur Wärme verströmen, wenn mehrere Holzscheite darin liegen. Hilfreiche Fragen: Pflege ich partnerschaftliche Freundschaften? Umgebe ich mich mit Menschen, die mir gut tun? Hole ich mir gezielt Rat, ohne andere zu stark in Anspruch zu nehmen?

Körperliche Ressourcen nützen Im Einklang mit dem Körper leben Den Körper pflegen, Sport Sich in den schwierigen Phasen entlasten Dem Partner Tipps zum Umgang mit Zyklen geben Schwäche als Möglichkeit zum Wachstum akzeptieren Allenfalls mit Medikamenten ausgleichen

Begleiten von Depressiven Die Not ernst nehmen und Anteil nehmen Entlastung: Depression ist eine Krankheit Hoffnung: Die Heilungschancen sind groß Über die Symptome und ihre Auswirkungen auf die Beziehung besprechen Die eigenen Gefühle zulassen und verarbeiten Behandlungsmöglichkeiten aufzeigen Strategien zur Bewältigung suchen Begleitung auf dem Weg

Emotionales Engagement Vier mögliche Reaktionen: Kritische Einstellung Wärme und Verständnis Feindseligkeit Überengagement Positiv ist eine verständnisvolle Atmosphäre, in der darauf verzichtet wird, zu viel für die depressive Person zu machen.

Vermeidbare Fehler Aufforderung, sich zusammenzureißen Diskussion und Überzeugungsversuche bei einengenden Gedankenmustern Empfehlungen, in den Urlaub zu fahren Versuche, der Person einzureden, es gehe ihr schon besser Ratschläge, einschneidende Entscheidungen zu treffen zu starkes Eingehen auf die Befindlichkeit negative Gefühle persönlich nehmen

Der Einfluss auf das Glaubensleben Traurige Stimmung – Verlust der Freude Grübeln und zweifeln – Verlust der Glaubensgewissheit Selbstvorwürfe – als Schuld vor Gott erleben, Angst vor „Hölle“ Energiemangel und Entschlussunfähigkeit – verhindern Engagement Angst und Rückzug – Verlust von Gemeinschaft Reizbarkeit und Überempfindlichkeit – werden nicht als christlich empfunden

Hilfe durch den Glauben Glaubensvertiefung durch die Depression vermehrte Abhängigkeit von Gott Vertiefung des persönlichen Glaubens Reifere Haltung gegenüber dem Leiden Reifere Haltung gegenüber den Leidenden“ Glaube als Quelle der Kraft Ermutigung durch die Bibel Ermutigung durch Mitchristen Glaube als Schutz vor Verzweiflung und Suizid Hoffnung in Hoffnungslosigkeit Angst vor Strafe bei Suizid Todeswunsch wird zur Ewigkeits-Sehnsucht

Gott tröstet Du machst mich wieder lebendig und holst mich wieder herauf aus den Tiefen der Erde… Du tröstest mich wieder. Aus Psalm 71

Weitere Präsentationen: www.annemarie.pfeifer.ch