Verstärkte Zusammenarbeit der Städte Solms und Braunfels

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 Präsentation transkript:

Verstärkte Zusammenarbeit der Städte Solms und Braunfels Skizzierung von Möglichkeiten interkommunaler Zusammenarbeit und deren Förderung durch die Hessische Landesregierung

Kommunalstrukturen nach der Gebietsreform leistungsfähige Strukturen durch umfassende territoriale kommunale Neugliederung in den 70er Jahren Aber: noch viele kleinere Gemeinden (z.B. 121 Gemeinden unter 5000 EW) Hess. Rechnungshof: Mindestgröße für effiziente Verwaltung liegt bei ca. 8000 EW Position Landesregierung: Keine Gebietsreform mehr „von oben“ 21 Landkreise und 5 kreisfreie Städte 421 kreisangehörige Städte und Gemeinden : 43 Städte und Gemeinden bis unter 3000 EW 78 Städte und Gemeinden von 3000 bis unter 5000 EW 89 Städte und Gemeinden von 5000 bis unter 7500 EW 50 Städte und Gemeinden von 7500 bis unter 10.000 EW 166 Städte und Gemeinden über 10.000 EW

Lösungsansätze für die Zukunftsfähigkeit der Gemeinden Interkommunale Zusammenarbeit Warum?: Veränderte Rahmenbedingungen, insbesondere für kleinere Gemeinden durch demografischen Wandel, Finanzprobleme, Konkurrenz der Regionen und Räume Vorteile: Qualitätssteigerung durch Spezialisierung Synergieeffekte Aufwandminderung Aufrechterhaltung Dienstleistungsangebot im demografischen Wandel Unterstützung Land: Förderprogramm (seit 2004; 2008/2011/2016) Beratungsangebot (Kompetenzzentrum) Öffentlichkeitsarbeit Kongresse

Rahmenvereinbarung zur Förderung der Interkommunalen Zusammenarbeit Seit 2004 unterstützt Innenministerium kommunale Kooperationen mit Mitteln aus dem Landesausgleichsstock: Bisher wurden 202 kommunale Projekte mit ca. 14,425 Millionen Euro gefördert Ziel: Von kleinteiligen Projekten zu besonders modellhaften, breit aufgestellten Kooperationen; Anreiz: erhöhte Förderung Neue Rahmenvereinbarung 2016: bewährtes Förderinstrument steht weiterhin zur Verfügung Anwendungsbereich erstreckt sich auch auf Landkreise Regelzuwendungen für Ortsteilfeuerwehren und Gemeindeverwal-tungsverbände explizit aufgenommen

Projekte enger Zusammenarbeit

Bevölkerungsentwicklung Solms (13.456 Einwohner) Braunfels ( 10.862 Einwohner) Einwohner zum Solms Braunfels 31.12.2005 13.854 11.271 31.12.2010 13.408 10.908 31.12.2014 13.241 10.814 31.12.2015 13.456 10.862 Rückgänge 398 409

Bevölkerungspyramide

Fördermöglichkeiten für Solms und Braunfels nach der Rahmenvereinbarung 2016 Zusammenlegung eines Aufgabenbereiches, wie z.B. die konkrete Absicht zur Zusammenlegung der Finanzverwaltungen inklusive Stadtkassen Regelzuwendung 50.000 Euro bei zwei Kommunen (Ziffer 4a) Umfassende/komplette Zusammenlegung der Aufgabenbereiche der beiden Stadtverwaltungen: Bildung eines Gemeindeverwaltungsverbandes (GVV) als umfangreiche Kooperation mit einem besonderen Vorbildcharakter wird mit 150.000 Euro pro teilnehmender Gemeinde gefördert (Ziffer 4 c) Projektzuschuss für Maßnahmen der Vorbereitung einer umfangreicheren Kooperationen sind zusätzlich möglich (Ziffer 4 d)

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Kontakt: Kompetenzzentrum für Interkommunale Zusammenarbeit Friedrich-Ebert-Allee 12 65185 Wiesbaden www.ikz-hessen.de Daniela Willkommen 0611/353-1529 Mobil: 0152 53 18 00 57 E-Mail: Daniela.Willkommen@HMdIS.hessen.de Claus Spandau Mobil: 0152 29 55 55 90 Ministerium: 0611/353-1529 E-Mail: Claus.Spandau@hmdis.hessen.de

Vorstellung des Gemeindeverwaltungsverbandes Besondere Gestaltungsform nach § 30 KGG: Gemeinden können sich unter Beibehaltung ihrer Selbstständigkeit und Zuständigkeit ihrer Organe zur Erledigung bestimmter Aufgaben durch spezialisiertes Personal zusammenschließen. „Dienstleistungseinheit“ für die beteiligten Kommunen Entscheidungsbefugnis und Budgetrecht bleibt weiter bei den kommunalen Gremien (= keine Vollübertragung der Aufgabe) → nur die verwaltungsmäßige Erledigung erfolgt durch den Gemeindeverwaltungsverband (s. Beispiele in § 30 Abs. 3 KGG) Geschäfte der laufenden Verwaltung Kassen- und Rechnungsgeschäfte → alle Aufgaben eignen sich für eine gemeinsame Erledigung im GVV (§ 30 Abs. 4 KGG)

Vorstellung des Gemeindeverwaltungsverbandes Besondere Regelungen für den Gemeindeverwaltungsverband: Sonderform des Zweckverbandes Verbandsversammlungsmitglieder müssen Gemeindevertreter sein die Bürgermeister gehören kraft Amtes dem Vorstand an im Übrigen gelten die Vorschriften über Zweckverbände entsprechend Verbandssatzung regelt u.a. welche Aufgaben übertragen werden, sowie den Umfang Sitz und Namen des GVV Aufgaben und Zuständigkeiten der Verbandsversammlung und des Verbandsvorstandes → Empfehlung, die Gremien „möglichst schlank“ aufzustellen Aufgabenerledigung durch eigenes Personal des GVV oder Bedienstete der Kommunen Nutzung entweder von neuen Verwaltungseinrichtungen des GVV oder auch von bestehenden Verwaltungseinrichtungen der Kommunen möglich

Gemeindeverwaltungsverband Solms – Braunfels Verbandsvorstand (Bürgermeister der zwei Verbandsmitglieder kraft Amtes) GV Verbandsversammlung Kommunales Mandat erforderlich mind. 1 Vertreter pro Verbandsmitglied Solms Braunfels Magistrat Bürgermeister Beigeordnete Magistrat Bürgermeister Beigeordnete Wahl Wahl Wahl Wahl Stadtverordneten-versammlung Stadtverordneten-versammlung Wahl Wahl Bürgerinnen und Bürger Bürgerinnen und Bürger

Option: Gemeindeverwaltungsverband Selbständigkeit der Städte bleibt erhalten Zuständigkeiten der Gremien/Organe bleiben bestehen Örtliche Identität und Besonderheiten bleiben gewahrt Ehrenamtsdichte bleibt hoch, da die Ehrenamtstätigkeit eng mit der Identifikation der eigenen Kommune verknüpft ist Langsames Herantasten: welche Aufgaben werden wann auf den Gemeindeverwaltungsverband übertragen Senkung von Sach- und Personalkosten Neue Entwicklungsperspektiven für das Personal (Know-How wird gebündelt, Spezialisierung, Sicherung von Bürgerservice und Qualität, Vertretungsregelungen) nicht alle Bürgermeister müssen hauptamtlich tätig sein

Exkurs: Fusion *) Bildung einer neuen Stadt mit neuem Namen, Wappen etc. Wahl einer neuen Stadtverordnetenversammlung und einem hauptamtlichem Bürgermeister; Bildung eines Magistrats Zusammenlegung aller Aufgabenbereiche in einer gemeinsamen Stadtverwaltung Schaffung einer schlanken und effizienten Verwaltung (Einsparung durch Wegfall eines Bürgermeisters) Entlastung und Spezialisierung durch Zusammenführung der Einheiten; Steigerung der Attraktivität als Arbeitgeber Entschuldungshilfe nach § 2 Abs. 2 Schutzschirmgesetzes: Entschuldungshilfe von bis zu 46 % der Investitions- und Kassenkredite des Kernhaushalts Projektunterstützung aus IKZ-Mitteln zur Vorbereitung der Entschei-dungsfindung ( z.B. für externe Beratungskosten, Öffentlichkeitsarbeit, Erarbeitung eines Gutachtens bzw. einer Machbarkeitsstudie) *) s. Ziffer 4 d der Rahmenvereinbarung

Meilensteine auf dem Weg zum Gemeindeverwaltungsverband gemeinsame Erkenntnis der Notwendigkeit zur Intensivierung der Zusammenarbeit: 1. Alt.: schrittweiser Zusammenschluss von einzelnen Aufgabenbereichen mit dem Ziel Gemeindeverwaltungsverband 2. Alt.: kompletter Zusammenschluss als GVV Grundsatzbeschlüsse der Stadtverordnetenversammlungen Erstellung einer Machbarkeitsstudie unter Beteiligung externer Berater Erarbeitung einer Verbandssatzung und Abstimmung mit der Aufsichtsbehörde Beschluss zur Gründung des Gemeindeverwaltungsverbandes Konstituierende Sitzung der Verbandsversammlung → Dauer des Prozesses ca. 1 ½ bis 2 Jahre

Als Orientierung für Ihren Entscheidungsprozess Beispiele in Hessen Bestehende GVV Romrod, Schwalmtal, Feldatal und Grebenau Allendorf/Eder, Bromskirchen Erste Schritte auf dem Weg zum GVV Solms, Braunfels „Südlicher Knüll“- Neukirchen, Ottrau und Oberaula Lich, Laubach KommunalServiceOberzent (KSO) öffentlich-rechtlicher Zweckverband für die Abwicklung der Finanz- und Kassengeschäfte der vier Oberzent-Kommunen (Beerfelden, Hesseneck, Rothenberg und Sensbachtal)